# File Name: Holy-Bible---German---German-Reinhardt-Bible---Standard-Edition.noia # File Size: 519893 # File Date: 03/27/2024 23:00:36 # File Purpose: Supporting resource for the Aionian Bible project # File Location: https://resources.AionianBible.org # File Copyright: Creative Commons Attribution No Derivative Works 4.0, 2018-2024 # File Generator: ABCMS (alpha) # File Accuracy: Contact publisher with corrections to file format or content # Publisher Name: Nainoia Inc # Publisher Contact: https://www.AionianBible.org/Publisher # Publisher Mission: https://www.AionianBible.org/Preface # Publisher Website: https://NAINOIA-INC.signedon.net # Publisher Facebook: https://www.Facebook.com/AionianBible # Bible Name: Die Evangelien, Reinhardt # Bible Name English: The Gospels by Ludwig Reinhardt # Bible Language: Deutsch # Bible Language English: German # Bible Copyright Format: CC Attribution NoDerivatives 4.0, 2018-2024 # Bible Copyright Text: Public Domain # Bible Source: Ludwig Reinhardt # Bible Source Version: 7/20/2015 # Bible Source Link: https://crosswire.org/sword/modules/ModInfo.jsp?modName=GerReinhardt # Bible Source Year: 1910 # Bible Format: Standard formatting without annotation # INDEX BOOK CHAPTER VERSE TEXT # # BOOK 040 MAT Matthew Matthaeus 040 MAT 001 001 Geschlechtsregister Jesu, des Messias, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. 040 MAT 001 002 Abraham zeugte Isaak zeugte Jakob; Jakob zeugte Juda und seine Brüder; 040 MAT 001 003 Juda zeugte Pharesz und Zara von der Thamar; Pharez zeugte Ersoff; Ersoff zeugte Arm; 040 MAT 001 004 Arm zeugte Aminadob; Aminadab zeugte Nahasson; Nahasson zeugte Salmon; 040 MAT 001 005 Salmon zeugte Boas von der Rahab; Boas zeugte den Obed von der Ruth; Obed zeugte Jesse; 040 MAT 001 006 Jesse zeugte David, den König; David, der König, zeugte Salomon von dem Weibe Urias; 040 MAT 001 007 Salomon zeugte Roboan; Roboan zeugte Abia; Abia zeugte Asa; 040 MAT 001 008 Asa zeugte Josaphat; Josaphat zeugte Joram; Joram zeugte Osias; 040 MAT 001 009 Osias zeugte Joatham; Joatham zeugte Achas; Achas zeugte Ezechias; 040 MAT 001 010 Ezechias zeugte Manasse; Manasse zeugte Amon; Amon zeugte Josias; 040 MAT 001 011 Josias zeugte Jechonias und seine Brüder, zur Zeit der babylonischen Wegführung. 040 MAT 001 012 Nach der babylonischen Wegführung zeugte Jechonias Saalthiel; Saalthiel zeugte Zorobabel; 040 MAT 001 013 Zorobabel zeugte Abiud; Abiud zeugte Eliakim zeugte Azor; 040 MAT 001 014 Azor zeugte Zadok; Zadok zeugte Achim; Achim zeugte Elim; 040 MAT 001 015 Elim zeugte Eleazar; Eleazar zeugte Matthan; Matthan zeugte Jakob; 040 MAT 001 016 Jakob zeugte Joseph, dem Mann der Maria, von welcher Jesus, genannt der Messias, geboren wurde. 040 MAT 001 017 Alle Geschlechter von Abraham bis auf David sind vierzehn Geschlechter; und von David bis zur babylonischen Wegführung vierzehn Geschlechter; und von der babylonischen Wegführung bis auf den Messias vierzehn Geschlechter. 040 MAT 001 018 Jesu, des Messias Geburt war aber also: Als nämlich seine Mutter Maria dem Joseph vertraut war, ehe sie zusammen kamen, ward sie schwanger erfunden von heiligem Geist. 040 MAT 001 019 Joseph aber, ihr Mann war gerecht, und wollte sie nicht bloßstellen, sondern gedachte sie heimlich zu entlassen. 040 MAT 001 020 Als er dieses im Sinne hatte, siehe, da erschien ihm der Engel des Herrn im Traum, und sprach: Joseph, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, dein Weib, zu dir zu nehmen; denn das in ihr Erzeugt ist von heiligem Geiste. 040 MAT 001 021 Und sie wird einen Sohn gebären, dess´ Namen sollst du Jesus heißen, denn er wird seinem Volk helfen von ihren Sünden. 040 MAT 001 022 Das alles geschah aber, damit erfüllt würde, das der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: 040 MAT 001 023 "Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden, und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen Emmanuel heißen;" das ist übersetzt: Gott mit uns. 040 MAT 001 024 Da nun Joseph vom Schlafe erwacht war, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm sein Weib zu sich; 040 MAT 001 025 Und erkannt sie nicht, bis sie ihren erstgeborenen Sohn geboren hatte, und nannte seinen Namen Jesus. 040 MAT 002 001 Da aber Jesus geboren war zu Bethlehem in Judäa, in den Tagen des Königs Herodes, siehe, da kamen Magier vom Osten nach Jerusalem, und sprachen: 040 MAT 002 002 Wo ist der neugeborene König der Juden? Denn wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen ihm zu huldigen. 040 MAT 002 003 Da das der König Herodes hörte, erschrak er, und ganz Jerusalem mit ihm. 040 MAT 002 004 Und er versammelte alle hohen Priester und Schriftgelehrten des Volkes, und erforschte von ihnen, wo der Messias geboren werden soll. 040 MAT 002 005 Die aber sagten ihm: Zu Bethlehem in Judäa; denn also stehet geschrieben durch den Propheten: 040 MAT 002 006 "Und du Bethlehem, im Lande Juda, bist mit nichten die kleinste unter den Herrschaften Judas, denn aus dir soll hervorgehen der Herrscher, welcher mein Volk Israel weiden wird." 040 MAT 002 007 Da berief Herodes die Magier heimlich, und erforschte genau von ihnen die Zeit, wann der Stern erschienen wäre; 040 MAT 002 008 Und sandte sie nach Bethlehem, und sprach: Ziehet hin, und forschet genau nach dem Kindlein; und wenn ihr es gefunden habt, so berichtet mir´s, damit auch ich komme, und ihm huldige. 040 MAT 002 009 Als sie aber den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Osten gesehen, ging vor ihnen hin, bis daß er kam, und stand oben über, da das Kindlein war. 040 MAT 002 010 Da sie aber den Stern sahen, hatten sie eine gar große Freude, 040 MAT 002 011 Und kamen in das Haus, sahen das Kindlein, mit Maria, seiner Mutter, fielen nieder, und huldigten ihm. Und sie taten ihre Schätze auf, und brachten ihm Geschenke dar: Gold, und Weihrauch, und Myrrhen. 040 MAT 002 012 Und da sie im Traum göttlichen Befehl empfingen, daß sie sich nicht zu Herodes zurückwenden sollten, zogen sie auf einem anderen Weg zurück in ihr Land. 040 MAT 002 013 Als sie aber hinweggezogen waren, siehe da erschien der Engel des Herrn dem Joseph im Traum und sprach: Stehe auf, nimm das Kindlein und seine Mutter, und fliehe nach Ägypten, und bleibe daselbst, bis ich dir´s sage; denn Herodes wird das Kindlein suchen, es umzubringen. 040 MAT 002 014 Er aber stand auf, nahm das Kindlein und seine Mutter des Nachts, und entwich nach Ägypten, 040 MAT 002 015 Und blieb daselbst bis zum Tode Herodis, auf daß erfüllt würde, das gesagt ist vom Herrn durch den Propheten, der da spricht: "Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen". 040 MAT 002 016 Als nun Herodes sah, daß er von den Magiern hintergangen war, ward er sehr zornig, schickte hin, und ließ töten alle Knaben in Bethlehem und in allen seinen Grenzen, bis zu zwei Jahren und darunter, nach der Zeit, welche er von den Magiern erforscht hatte. 040 MAT 002 017 Da ward erfüllt, das gesagt ist von dem Propheten Jeremias, wenn er spricht: 040 MAT 002 018 "Ein Geschrei ward in Rama gehört, Wehklagen, und Weinen und viel Jammern; Rahel beweinte ihre Kinder, und wollte sich nicht trösten lassen, denn sie sind nicht mehr". 040 MAT 002 019 Als aber Herodes gestorben war, siehe, da erscheint der Engel des Herrn dem Joseph im Traum in Ägypten, 040 MAT 002 020 Und spricht: Stehe auf, nimm das Kindlein und seine Mutter, und ziehe in das Land Israel; denn gestorben sind die, welche dem Kindlein nach dem Leben standen. 040 MAT 002 021 Da stand er auf, nahm das Kindlein und seine Mutter, und kam in das Land Israel. 040 MAT 002 022 Als er aber hörte, daß Archelaos König war über Judäa, anstatt seines Vaters Herodes, fürchtete er sich, dahin zu gehen. Und da er im Traum göttlichen Befehl empfing, zog er in die Örter Galiläas, 040 MAT 002 023 Und kam, und wohnte in einer Stadt genannt Nazareth; auf daß erfüllt würde, daß gesagt ist durch die Propheten: er werde Nazaräer genannt werden 040 MAT 003 001 In jenen Tagen aber trat Johannes, der Täufer, auf, und predigte in der Wüste Judäas, 040 MAT 003 002 Und sprach: Ändert eure Gesinnung, denn die Himmelsherrschaft ist nahe herbeigekommen. 040 MAT 003 003 Denn dieser ist´s, von dem der Prophet Jesaias redete, wenn er spricht: "Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! machet eben seine Pfade!" 040 MAT 003 004 Er aber, Johannes, hatte sein Kleid von Kamelsharren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber war Heuschrecken und wilder Honig. 040 MAT 003 005 Da ging zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und die ganze Umgegend des Jordans, 040 MAT 003 006 Und ließ sich von ihm taufen im Jordan, indem sie ihre Sünden bekannten. 040 MAT 003 007 Als er aber viele von den Pharisäern und Sadduzäern zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Ihr Otterngezüchte! wer hat euch unterwiesen, dem kommenden Zorne zu entfliehen? 040 MAT 003 008 Bringt nun Früchte würdig der Gesinnungsänderung, 040 MAT 003 009 Und wähnet nicht zu sprechen bei euch selber: Wir haben Abraham zum Vater, denn ich sage euch, daß Gott aus diesen Steinen dem Abraham Kinder erwecken kann. 040 MAT 003 010 Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum nun, welcher nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. 040 MAT 003 011 Ich zwar taufe euch in Wasser zur Gesinnungsänderung, der aber nach mir kommt ist ein Stärkerer, als ich, dem die Schuhe zu tragen ich auch nicht gut genug bin; derselbst wird euch in heiligem Geiste und Feuer taufen. 040 MAT 003 012 Dessen Wurfschaufel ist in seiner Hand und er wird seine Tenne reinigen, und seinen Weizen in die Scheune sammeln, die Spreu aber mit unauslöschlichem Feuer verbrennen. 040 MAT 003 013 Zu der Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan, zu Johannes, um von ihm getauft zu werden. 040 MAT 003 014 Johannes aber wehrte ihm, und sprach: Ich habe nötig von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir? 040 MAT 003 015 Jesus antwortete aber und sprach zu ihm: Laß eben! denn so geziemt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen; da ließ er ihn zu. 040 MAT 003 016 Und als Jesus getauft war, stieg er sofort wieder empor aus dem Wasser, und siehe, die Himmel öffneten sich ihm, und er sah den Geist Gottes herabfahren, gleich einer Taube, und über ihn kommen. 040 MAT 003 017 Und siehe, eine Stimme aus dem Himmeln, die sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe. 040 MAT 004 001 Da ward Jesus vom Geist in die Wüste geführt, auf daß er von dem Teufel versucht würde. 040 MAT 004 002 Und nachdem er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn zuletzt. 040 MAT 004 003 Und der Versucher trat zu ihm, und sprach: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich, daß diese Steine Brot werden. 040 MAT 004 004 Er antwortete aber, und sprach: Es steht geschrieben: "Nicht vom Brote allein lebt der Mensch, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht". 040 MAT 004 005 Da nimmt ihn der Teufel mit in die heilige Stadt, und stellt ihn auf die Zinne des Tempels, 040 MAT 004 006 Und spricht zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so schwinge dich hinab, denn es steht geschrieben: "Seinen Engeln wird er deinetwegen befehlen, und auf den Händen werden sie dich tragen, damit du ja nicht deinen Fuß an einen Stein stoßest". 040 MAT 004 007 Jesus sprach zu ihm: Wiederum steht geschrieben: "Du sollst den Herrn, deinen Gott nicht versuchen. 040 MAT 004 008 Abermals nimmt ihn der Teufel mit auf einen sehr hohen Berg, und zeigt ihm alle Königreiche der Welt und ihre Herrlichkeit, 040 MAT 004 009 Und sagt ihm: Dies alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. 040 MAT 004 010 Da sagt ihm Jesus: Weiche hinter mich, Satan, denn es steht geschrieben: "Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein dienen." 040 MAT 004 011 Da verläßt ihn der Teufel, und siehe, Engel kamen herzu, und dienten ihm. 040 MAT 004 012 Als er aber hörte, daß Johannes überliefert war, zog er fort nach Galiläa, 040 MAT 004 013 Und verließ Nazareth, kam und wohnte zu Kapernaum, am See gelegen, in den Grenzen von Zabulon und Naphtalim. 040 MAT 004 014 Damit erfüllt würde, das gesagt ist durch den Propheten Jesaias, der da spricht: 040 MAT 004 015 "Land Zebulon und Land Naphtalim, am Wege des Sees, jenseits des Jordan, Galiläa der Heiden. - 040 MAT 004 016 Das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen, und die da saßen im Lande und Schatten des Todes, denen ist ein Licht aufgegangen". 040 MAT 004 017 Von der Zeit fing Jesus an zu predigen, und zu sagen: Ändert eure Gesinnung, denn die Himmelsherrschaft ist nahe gekommen. 040 MAT 004 018 Als er aber am See von Galiläa umherwandelte, sah er zwei Brüder: Simon, der Petrus heißt, und Andreas, seinen Bruder, die warfen das Netz in den See, denn sie waren Fischer. 040 MAT 004 019 Und er sagte ihnen: Folget mir nach, und ich will euch zu Menschenfischern machen. 040 MAT 004 020 Sie aber verließen alsbald die Netze, und folgten ihm nach. 040 MAT 004 021 Und als er von dannen weiterging, sah er zwei Brüder: Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, die im Boot mit Zebedäus, ihrem Vater, ihre Netze zurichteten, und er rief sie. 040 MAT 004 022 Sie aber verließen alsbald ihr Boot und ihren Vater, und folgten ihm nach. 040 MAT 004 023 Und Jesus durchzog ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen, und predigte die frohe Botschaft von der Gottesherrschaft, und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen im Volk; 040 MAT 004 024 Und sein Ruf ging aus in Syrien; und sie brachten zu ihm alle, welche sich übel befanden, mit mancherlei Seuchen und Plagen behaftet, und Besessene, und Mondsüchtige, und Gichtbrüchige, und er heilte sie. 040 MAT 004 025 Und es folgten ihm nach viele Volkshaufen von Galiläa und aus dem Zehnstädteland, von Jerusalem und Judäa und jenseits des Jordan. 040 MAT 005 001 Da er aber die Volkshaufen sah, stieg er auf den Berg, und als er sich setzte, kamen seine Jünger zu ihm. 040 MAT 005 002 Und er öffnete seinen Mund, lehrte sie und sprach: 040 MAT 005 003 Selig sind die geistlich Armen! denn ihrer ist die Himmelsherrschaft. - 040 MAT 005 004 Selig die Leidtragenden! denn sie werden getröstet werden. - 040 MAT 005 005 Selig die Sanftmütigen! denn sie werden die Erde ererben. - 040 MAT 005 006 Selig die nach Gerechtigkeit Hungernden und Dürstenden! denn sie sollen statt werden. - 040 MAT 005 007 Selig die Barmherzigen! denn sie werden Barmherzigkeit erfahren. - 040 MAT 005 008 Selig die Reinen im Herzen! denn sie werden Gott schauen. - 040 MAT 005 009 Selig die Friedfertigen! denn sie werden Gottes Söhne heißen. - 040 MAT 005 010 Selig die um der Gerechtigkeit willen Verfolgten! denn ihrer ist die Himmelsherrschaft. - 040 MAT 005 011 Selig seid ihr, wenn man euch geschmäht und verfolgt und alles Böse wider euch gelogen hat, um meinetwillen! 040 MAT 005 012 Freuet euch und frohlocket, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn also haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch waren. 040 MAT 005 013 Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz fade geworden ist, womit soll gesalzen werden? Es ist zu nichts mehr nütze, als daß es hinausgeschüttet und von den Leuten zertreten werde. 040 MAT 005 014 Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berge liegt, kann nicht verborgen werden. 040 MAT 005 015 Auch zündet man nicht eine Leuchte an, und setzt sie unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, und so leuchtet sie allen, die im Hause sind. 040 MAT 005 016 Also leuchte euer Licht vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen, und euern Vater in den Himmeln preisen. 040 MAT 005 017 Meinet nicht, daß ich gekommen bin, das Gesetz, oder die Propheten auszulöschen; ich bin nicht gekommen auszulöschen, sondern zu erfüllen. 040 MAT 005 018 Denn, wahrlich ich sage euch, bis daß der Himmel und die Erde vergeht, wird nicht ein Buchstabe noch ein Strichlein vom Gesetz vergehen, bis daß es alles geschehe. 040 MAT 005 019 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst, und lehrt die Leute also, der wird der kleinste heißen in der Himmelsherrschaft; wer es aber tut oder lehrt, der wird groß heißen in der Himmelsherrschaft. 040 MAT 005 020 Denn ich sage euch: Es sei denn eure Gerechtigkeit völliger, denn die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in die Himmelsherrschaft eingehen. 040 MAT 005 021 Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: "Du sollst nicht töten; wer aber tötet, der soll dem Gericht verfallen sein." 040 MAT 005 022 Ich aber sage euch, jeder, der mit seinem Bruder zürnt, der soll dem Gericht verfallen sein; wer aber gar zu seinem Bruder sagt: Raka! (Dumkopf) der soll dem hohen Rat verfallen sein; wer aber gar sagt: Narr! der soll in das feurige Tal Hinnom verfallen sein. 040 MAT 005 023 Wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst, und wirst daselbst eingedenkt, daß dein Bruder etwas wider dich hat, 040 MAT 005 024 So laß daselbst deine Gabe vor dem Altar, und gehe zuerst hin, und versöhne dich mit deinem Bruder, und alsdann komme, und opfere deine Gabe. 040 MAT 005 025 Sei willfertig deinem Widersacher bald, so lange du noch mit ihm auf dem Wege bist, damit der Widersacher dich nicht dem Richter überliefere, und der Richter überliefere dich dem Gerichtsdiener, und du werdest in den Kerker geworfen. 040 MAT 005 026 Wahrlich ich sage dir, du wirst nicht von dannen herauskommen, bis du den letzten Heller bezahlt hast 040 MAT 005 027 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: "Du sollst nicht ehebrechen". 040 MAT 005 028 Ich aber sage euch: jeder, der ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. 040 MAT 005 029 Wenn aber dein rechtes Auge dir zum Fallstrick wird, so reiß es aus, und wirf es von dir; denn es ist besser, daß eines deiner Glieder verderbe, und nicht dein ganzer Leib ins Tal Hinnom geworfen werde. 040 MAT 005 030 Und wenn deine rechte Hand dir zum Fallstrick wird, so haue sie ab und wirf sie von dir; denn es ist dir besser, daß eines deiner Glieder verderbe, denn daß dein ganzer Leib ins Tal Hinnom geworfen werde. 040 MAT 005 031 Es ist auch gesagt: "Wer sein Weib entläßt, der gebe ihr einen Scheidebrief": 040 MAT 005 032 Ich aber sage euch: Wer sein Weib entläßt, außer von wegen Hurrerei, der macht, daß sie die Ehe bricht, und wer eine Entlassene freit, der bricht die Ehe. 040 MAT 005 033 Abermals habt ihr gehört, daß zu den Alten gesagt ist: "Du sollst nicht falsch schwören, sondern dem Herrn deine Schwüre halten". 040 MAT 005 034 Ich aber sage euch, daß ihr gar nicht schwören sollt, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron; 040 MAT 005 035 Noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße; noch bei Jerusalem, denn es ist des großen Königs Stadt. 040 MAT 005 036 Noch bei deinem Haute sollst du schwören, denn du kannst nicht ein Haar weiß, oder schwarz machen. 040 MAT 005 037 Eure Rede sei: Ja, ja; nein, nein; was darüber ist, das ist vom Übel. 040 MAT 005 038 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: "Auge um Auge, und Zahn um Zahn". 040 MAT 005 039 Ich aber sage euch, daß man dem Bösen nicht widerstehen soll, sondern wenn dich jemand auf deinen rechten Backen schlägt, so biete ihm den andern auch dar. 040 MAT 005 040 Und dem, der mit dir rechten und deinen Rock nehmen will, daß auch den Überwurf. 040 MAT 005 041 Und wer dich zwingt eine Meile, mit dem gehe zwei. 040 MAT 005 042 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht von dem, der dir abborgen will. 040 MAT 005 043 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: "Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen". 040 MAT 005 044 Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde! Segnet, die euch fluchen! Tut wohl denen, die euch hassen, und betet für die, so euch beleidigen und verfolgen, 040 MAT 005 045 Auf daß ihr Söhne eures Vaters in den Himmeln seid, denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute, und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. 040 MAT 005 046 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was für ein Verdienst habt ihr? Tun nicht die Zöllner dasselbe" 040 MAT 005 047 Und wenn ihr eure Brüder allein grüßet, was tut ihr Sonderliches? Tun nicht die Heiden auch also? 040 MAT 005 048 So sollt nun ihr vollkommen werden, gleichwie euer Vater in den Himmeln vollkommen ist. 040 MAT 006 001 Hütet euch, daß ihr eure Gerechtigkeit nicht vor den Leuten übet, um von ihnen gesehen zu werden; ihr habt anders keinen Lohn bei euerem Vater, der in den Himmeln ist. 040 MAT 006 002 Wenn du nun Wohltätigkeit übst, so sollst du nicht vor dir herposaunen lassen, wie die Heuchler tun, in den Synagogen und auf den Gassen, damit sie vor den Leuten gepriesen werden. Wahrlich ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. 040 MAT 006 003 Du aber, wenn du Wohltätigkeit übst, so laß deine Linke nicht wissen, was deine Rechte tut. 040 MAT 006 004 Damit dein Wohltun im Verborgenen bleibe; und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir´s vergelten. 040 MAT 006 005 Wenn du betest, so sollst du nicht sein wie die Heuchler, denn sie lieben es, in den Synagogen und an den Straßenecken stehend zu beten, damit die Leute sie sehen. Wahrlich ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. 040 MAT 006 006 Du aber, wenn du betest, gehe hinein in dein Kämmerlein und schließe deine Türe zu, und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten. 040 MAT 006 007 Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern, wie die Heiden, denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. 040 MAT 006 008 Machet euch ihnen doch nicht gleich! denn euer Vater weiß, was ihr nötig habt, ehe denn ihr ihn bittet. 040 MAT 006 009 Darum sollt ihr also beten: Unser Vater, der du bist in den Himmeln! Geheiligt werde dein Name! 040 MAT 006 010 Es komme deine Herrschaft herbei! Es geschehe dein Wille, wie im Himmel, also auch auf Erden! 040 MAT 006 011 Unser nötiges Brot gib uns heute! 040 MAT 006 012 Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern! 040 MAT 006 013 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen! Denn dein ist die Herrschaft, und die Kraft, und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen. 040 MAT 006 014 Denn wenn ihr den Menschen ihre Fehler vergebet, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. 040 MAT 006 015 Wenn ihr aber den Menschen ihre Fehler nicht vergebet, so wird euer Vater eure Fehler auch nicht vergeben. 040 MAT 006 016 Wenn ihr fastet, so werdet nicht trübselig wie die Heuchler; denn sie entstellen ihre Angesichter, auf daß sie vor den Leuten scheinen mit ihrem Fasten. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. 040 MAT 006 017 Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt, und wasche dein Angesicht. 040 MAT 006 018 Damit du nicht scheinest vor den Leuten, als fastend, sondern vor deinem Vater, der im Verborgenen ist, und dein Vater im Verborgenen sieht, wird dir´s vergelten. 040 MAT 006 019 Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motten und Rost aufzehren, und wo Diebe einbrechen und stehlen. 040 MAT 006 020 Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost aufzehren, und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. 040 MAT 006 021 Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. 040 MAT 006 022 Die Leuchte des Leibes ist das Auge. Wenn nun dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. 040 MAT 006 023 Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß ist dann die Finsternis. 040 MAT 006 024 Keiner kann zweier Herrn Knecht sein, denn entweder wird er den einen geringschätzen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnet nicht Gottes und des Mammons Knechte sein. 040 MAT 006 025 Deswegen sage ich euch, sorget nicht für eure Seele, was ihr essen, oder was ihr trinken sollt, auch nicht für euern Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht die Seele mehr, als die Speise? und der Leib mehr als die Kleidung? 040 MAT 006 026 Sehet die Vögel des Himmels an, wie sie weder säen, noch ernten, noch in Scheunen sammeln; und doch nährt sie euer himmlischer Vater. Seid ihr denn nicht mehr, als sie? 040 MAT 006 027 Wer ist aber unter euch, der mit seinem Sorgen seiner Länge eine Elle zusetzen kann? 040 MAT 006 028 Und warum macht ihr euch Sorgen wegen der Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen; sie arbeiten nicht und spinnen nicht; 040 MAT 006 029 Doch sage ich euch, daß selbst Salomo in all´ seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist, wie derselben eine. 040 MAT 006 030 Wenn nun Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet, sollte er nicht vielmehr euch tun, ihr Kleingläubigen? 040 MAT 006 031 So sorget und saget doch nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? oder was sollen wir anziehen? 040 MAT 006 032 Denn nach all´ dem trachten die Heiden; euer himmlischer Vater weiß, daß ihr dess´ alles bedürfet. 040 MAT 006 033 Trachtet zuerst nach der Herrlichkeit Gottes, und nach Seiner Gerechtigkeit, und solches alles wird euch dazu gegeben werden. 040 MAT 006 034 So sorget nun nicht auf morgen, denn der morgende Tag wird für sich selbst zu sorgen haben. Jeder Tag hat genug an seiner Plage. 040 MAT 007 001 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. 040 MAT 007 002 Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messet, wird euch gemessen werden. 040 MAT 007 003 Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge? 040 MAT 007 004 Oder wie darfst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen? und siehe, der Balken ist in deinem Auge! 040 MAT 007 005 Heuchler! ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann siehe zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst. 040 MAT 007 006 Gebet nicht das Heilige den Hunden, und werfet nicht die Perlen vor die Schweine, auf daß sie dieselbigen nicht mit ihren Füßen zertreten, und sich wenden und euch zerreißen. 040 MAT 007 007 Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. 040 MAT 007 008 Denn jeder, der bittet, empfängt, und wer sucht, findet, und wer anklopft, dem wir aufgetan. 040 MAT 007 009 Oder welcher Mensch ist unter euch, den sein Sohn um Brot bittet, der ihm einen Stein darreichte? 040 MAT 007 010 Wenn er um einen Fisch bittet, so reicht er ihm doch nicht eine Schlange dar? 040 MAT 007 011 Wenn nun ihr, obwohl ihr böse seid, euern Kindern gute Gaben zu geben wisset, wie vielmehr wird euer Vater in den Himmeln ist, Gutes geben denen, die ihn bitten. 040 MAT 007 012 Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut auch ihr ihnen, denn das ist das Gesetz und die Propheten. 040 MAT 007 013 Gehet ein durch die enge Pforte, denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der ins Verderben abführt, und viele sind, die dadurch eingehen. 040 MAT 007 014 Denn enge ist die Pforte, und schmal der Weg, der ins Leben führt, und wenige sind, die sie finden. 040 MAT 007 015 Hütet euch vor den falschen Propheten, welche zu euch kommen in Scharfskleidern, innwendig aber sind sie reißende Wölfe. 040 MAT 007 016 An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen, oder Feigen von den Disteln? 040 MAT 007 017 Also bringt jeder Baum gute Früchte; der schlechte Baum aber bringt arge Früchte. 040 MAT 007 018 Ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen, und ein schlechter Baum kann nie gute Früchte bringen. 040 MAT 007 019 Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. 040 MAT 007 020 Darum an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. 040 MAT 007 021 Nicht jeder, der mir: Herr, Herr! sagt, wird in die Himmelsherrschaft eingehen, sondern der den Willen tut meines Vaters, der in den Himmeln ist. 040 MAT 007 022 Viele werden zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben? und in deinem Namen viele Krafttaten getan. 040 MAT 007 023 Und alsdann werde ich ihnen erklären: Noch nie habe ich euch gekannt, weichet von mir, ihr Übeltäter. 040 MAT 007 024 Jeder nun, der diese meine Worte hört, und tut sie, den vergleiche ich einem klugen Manne, der sein Haus auf den Felsen baute. 040 MAT 007 025 Und es fiel der Regen, und es kamen die Wasserströme, und es wehten die Winde, und schlugen an selbiges Haus, aber es fiel nicht, denn es war auf den Felsen gegründet. 040 MAT 007 026 Und jeder, der diese meine Worte hört, und tut sie nicht, der ist einem törichten Manne gleich, der sein Haus auf den Sand baute. 040 MAT 007 027 Und es fiel der Regen, und es kamen die Wasserströme, und es wehten die Winde, und schlugen an jenes Haus, und es fiel und sein Fall war groß. - 040 MAT 007 028 Und es geschah, als Jesus diese Rede vollendet hatte, da waren die Volkshaufen erstaunt ob seiner Lehre. 040 MAT 007 029 Denn er lehrte sie, wie einer, der Gewalt hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten. 040 MAT 008 001 Als er aber vom Berge herabgestiegen war, folgten ihm viele Volkshaufe. 040 MAT 008 002 Und siehe, ein Aussätziger kam, fiel vor ihm nieder, und sprach: Herr, wenn du willst, so kannst du mich reinigen. 040 MAT 008 003 Und Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an, und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und alsbald war sein Aussatz gereinigt. 040 MAT 008 004 Und Jesus sagt zu ihm: Siehe zu, sage es Niemand, sondern gehe hin, zeige dich dem Priester, und opfere die Gabe, die Moses vorgeschrieben hat, ihnen zum Zeugnis. 040 MAT 008 005 Als er aber nach Kapernaum gekommen war, kam ein Hauptmann zu ihm, der bat ihn, 040 MAT 008 006 Und sprach: Herr, mein Knecht liegt zu Hause gichtbrüchig, und ist schrecklich geplagt. 040 MAT 008 007 Und Jesus sagt ihm: Ich will kommen, und ihn heilen. 040 MAT 008 008 Und der Hauptmann antwortete, und sprach: Herr, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach kommst, sondern sprich nur ein Wort, und mein Knecht wird geheilt werden. 040 MAT 008 009 Denn auch ich bin ein abhängiger Mensch, habe jedoch Soldaten unter mir, und sage ich zu diesem: gehe hin! so geht er, und zu einem anderen: komm! so kommt er, und zu meinem Knecht: tue das! so tut er´s. 040 MAT 008 010 Da das Jesus hörte, verwunderte er sich, und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch, nicht einmal in Israel habe ich solchen Glauben gefunden. 040 MAT 008 011 Aber ich sage euch: Viele vom Morgen und vom Abend werden kommen, und zu Tische liegen mit Abraham und Isaak und Jakob, in der Himmelsherrschaft. 040 MAT 008 012 Aber die Söhne der Gottesherrschaft werden hinausgeworfen werden, in die Finsternis draußen, woselbst Heulen und Zähneknirschen sein wird. 040 MAT 008 013 Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin, und wie du geglaubt hast, so geschehe dir! Und sein Knecht ward geheilt in jener Stunde. 040 MAT 008 014 Und als Jesus in das Haus des Petrus kam, sah er dessen Schwiegermutter am Fieber darniederliegen. 040 MAT 008 015 Und er rührte ihre Hand an, und das Fieber verließ sie, und sie stand auf und diente ihm. 040 MAT 008 016 Als es aber Abend geworden war, brachten sie zu ihm viele Besessene, und er trieb die Geister aus durchs Wort, und heilte alle, die sich übel befanden; 040 MAT 008 017 Damit erfüllt würde das gesagt ist durch den Propheten Jesaias, der da spricht: "Er nahm unsere Krankheiten und trug unsere Gebrechen fort." 040 MAT 008 018 Da aber Jesus viele Volkshaufen um sich sah, befahl er ans jenseitige Ufer zu fahren. 040 MAT 008 019 Und es kam ein Schriftgelehrter herbei, der sagte ihm: Lehrer, ich folge dir, wohin du auch gehst. 040 MAT 008 020 Und Jesus spricht zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels Nester, der Menschensohn aber hat nicht, wo er das Haupt hinlege. 040 MAT 008 021 Ein anderer seiner Jünger sagte ihm: Herr erlaube mir, zuerst hinzugehen, und meinen Vater zu begraben. 040 MAT 008 022 Jesus aber sagte ihm: Folge mir nach, und laß die Toten ihre Toten begraben. 040 MAT 008 023 Und als er in das Boot stieg, folgten ihm seine Jünger nach. 040 MAT 008 024 Und siehe, ein großes Ungstüm entstand auf dem See, daß das Boot von den Wellen bedeckt war; er aber schlief. 040 MAT 008 025 Und es kamen seine Jünger herzu, weckten ihn, und sprachen: Herr, hilf wir sterben! 040 MAT 008 026 Und er sagte ihnen: Kleingläubige, warum seid ihr verzagt? Dann stund er auf, bedrohte die Winde und den See, und es ward eine große Windstille. 040 MAT 008 027 Die Leute aber verwunderten sich und sprachen: Was für einer ist dieser, daß auch die Winde und der See ihm gehorchen? 040 MAT 008 028 Und als er am jenseitigen Ufer angekommen war, im Gebiet der Gadarener, begegneten ihm zwei Besessene, welche aus den Felsengräbern herauskamen, und sehr bösartig waren, so daß niemand jenes Wegs gehen konnte. 040 MAT 008 029 Und siehe, sie schrien, und sprachen: Was haben wir mit dir zu schaffen? Sohn Gottes! Bist du hierher gekommen, vor der Zeit uns zu quälen? 040 MAT 008 030 Es war aber fern von ihnen eine große Herde Schweine, welche weidete. 040 MAT 008 031 Die Dämonen baten ihn, und sprachen: Wenn du uns austreibst, so sende uns in die Herde Schweine. 040 MAT 008 032 Und er sprach zu ihnen: Fahret hin! Die aber fuhren aus, und fuhren in die Schweine. Und siehe, die ganze Herde stürzte den Abhang hinunter in den See, und kamen um im Gewässern. 040 MAT 008 033 Die Hirten aber flohen, und gingen hin in die Stadt, und verkündigten alles, auch was mit den Besessenen geschehen war. 040 MAT 008 034 Und siehe, die ganze Stadt ging hinaus, Jesus zu begegnen, und als sie ihn sahen, baten sie ihn, daß er von ihren Grenzen wiche. 040 MAT 009 001 Und er trat in das Boot, setzte über, und kam in seine Stadt. 040 MAT 009 002 Und siehe, sie brachten zu ihm einen Gichtbrüchigen, der lag auf einem Bett. Und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gichtbrüchigen: Sei getrost, Kind! deine Sünden sind dir vergeben. 040 MAT 009 003 Und siehe, etliche von den Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert. 040 MAT 009 004 Und als Jesus ihre Gesinnung sah, sagte er: Warum sinnt ihr Arges in euern Herzen? 040 MAT 009 005 Denn was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben! oder zu sagen: Stehe auf, und wandle? 040 MAT 009 006 Damit ihr aber wisset, daß der Menschensohn Macht hat, auf Erden Sünden zu vergeben, sagt er hierauf dem Gichtbrüchigen: Stehe auf, nimm dein Bett, und gehe in dein Haus! 040 MAT 009 007 Und er stund auf, und ging hinweg in sein Haus. 040 MAT 009 008 Da das die Volkshaufen sahen, fürchteten sie sich, und priesen Gott, der solche Macht den Menschen gegeben hat. 040 MAT 009 009 Und da Jesus von dannen weiterging, sah er einen Menschen an der Zollstätte sitzen, Matthäus genannt, und spricht zu ihm: Folge mir! Und er stund auf, und folgte ihm. 040 MAT 009 010 Und es geschah, da er zu Tische lag in dem Hause, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder, die legten sich mit Jesus und seinen Jüngern zu Tische. 040 MAT 009 011 Da das die Pharisäer sahen, sagten sie seinen Jüngern: Warum ißt euer Lehrer mit den Zöllnern und Sündern? 040 MAT 009 012 Jesus aber, als er es hörte, sagte ihnen: Die Gesunden haben keinen Arzt nötig, sondern die Kranken. 040 MAT 009 013 Gehet aber hin, und lernet, was das ist: "Barmherzigkeit will ich, und nicht Opfer". Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte, sondern Sündern zu berufen. 040 MAT 009 014 Alsdann kommen die Jüngern Johannes zu ihm, und sprechen: Warum fasten wir und die Pharisäer viel; deine Jünger aber fasten nicht. 040 MAT 009 015 Und Jesus sprach zu ihnen: Wie können die Leute im Hochzeitshaus trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Aber es werden Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen genommen sein wird, und dann werden sie fasten. 040 MAT 009 016 Auch flickt niemand einen Lappen von ungewalktem Zeug auf ein altes Kleid, denn das Stück reißt los vom Kleide, und der Riß wird ärger. 040 MAT 009 017 Auch tut man jungen Wein nicht in alte Schläuche, sonst zersprengt es die Schläuche, und der Wein läuft aus, und die Schläuche verderben; sondern jungen Wein tut man in neue Schläuche, und so werden beide erhalten. 040 MAT 009 018 Da er solches mit ihnen redete, siehe, da kam ein Vorsteher, fiel vor ihm nieder, und sprach: Meine Tochter ist soeben gestorben, aber komm, und lege deine Hand auf sie, so wird sie leben. 040 MAT 009 019 Und Jesus stund auf, folgte ihm, und seine Jünger. 040 MAT 009 020 Und siehe, ein Weib, zwölf Jahre blutflüssig, kam von hinten, und berührte die Quaste seines Kleides. 040 MAT 009 021 Denn sie sprach bei sich selbst: Wenn ich nur sein Kleid anrühre, so wird mir geholfen. 040 MAT 009 022 Jesus aber wandte sich um, sah sie, und sprach: Sei getrost, Tochter! dein Glaube hat dir geholfen. Und dem Weib war geholfen von jener Stunde an. 040 MAT 009 023 Und Jesus kam in das Haus des Vorstehers, und sah die Pfeifer und den verwirrten Haufen. 040 MAT 009 024 Da sagt er ihnen: Weichet! denn nicht gestorben ist das Mägdelein, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn. 040 MAT 009 025 Als aber der Haufen hinausgetrieben war, ging er hinein, erfaßte ihre Hand, und das Mägdlein stund auf. 040 MAT 009 026 Und dies Gerücht verbreitete sich in jenem ganzen Lande. 040 MAT 009 027 Und da Jesus von dannen weiter ging, folgten ihm zwei Blinde, sie schrieen und sagten: Erbarme dich unser, Sohn Davids! 040 MAT 009 028 Und als er nach Haus gekommen war, kam die Blinden zu ihm, und Jesus sagt ihnen: Glaubet ihr, daß ich dies tun kann? Sie sagten ihm: Ja, Herr. 040 MAT 009 029 Da berührte er ihre Augen, und sprach: Nach euerm Glauben geschehe euch! 040 MAT 009 030 Und es wurde ihre Augen aufgetan. Und Jesus bedrohte sie, und sprach: Sehet zu, daß es niemand wisse! 040 MAT 009 031 Sie aber gingen hinaus, und verbreiteten seinen Ruf in jenem ganzen Lande. 040 MAT 009 032 Als sie aber hinausgegangen waren, siehe, da brachten sie zu ihm einen Menschen, der war stumm und besessen. 040 MAT 009 033 Und als der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme. Und die Volkshaufen verwunderten sich und sprachen: Noch niemals ist so etwas in Israel gesehen worden. 040 MAT 009 034 Die Pharisäer aber sprachen: Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus. 040 MAT 009 035 Und Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer, indem er in ihren Synagogen lehrte, und die frohe Botschaft von der Himmelsherrschaft verkündigte, und jede Seuche und jede Krankheit heilte. 040 MAT 009 036 Da er aber die Volkshaufen sah, jammerte ihn derselbigen, denn sie waren sehr geplagt und heruntergekommen, wie Schafe, die keinen Hirten haben. 040 MAT 009 037 Da sagt er seinen Jüngern: Die Ernte ist zwar groß, der Arbeiter aber wenige, 040 MAT 009 038 Bittet doch den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende. 040 MAT 010 001 Und er rief seine zwölf Jünger zu sich, und gab ihnen Macht über die unsauberen Geister, daß sie dieselben austreiben, und heilten jede Seuche und jede Krankheit. 040 MAT 010 002 Die Namen der zwölf Apostel (Sendboten) sind diese: Der erste Simon, genannt Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, Zebedäus´ Sohn, und Johannes, sein Bruder. 040 MAT 010 003 Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, Alphäus´ Sohn, und Lebbäus, mit dem Beinamen Thaddäus; 040 MAT 010 004 Simon, der Kananite, und Judas, der Ischariote, der ihn auch verriet. 040 MAT 010 005 Diese Zwölf sandte Jesus, indem er ihnen gebot, und sprach: Gehet nicht zu den Heiden hin, und betretet keine samaritische Stadt; 040 MAT 010 006 Sondern ziehet vielmehr zu den verlorenen Scharfen vom Hause Israel. 040 MAT 010 007 Gehet, verkündigt, und saget: Die Himmelsherrschaft ist nahe herbeigekommen. 040 MAT 010 008 Kranke heilet, Tote erwecket, Aussätzige reiniget, Dämonen treibet aus! Umsonst habt ihr es empfangen, umsonst gebet es! 040 MAT 010 009 Ihr sollt weder Gold, noch Silber, noch Kupfer erwerben in eure Gürtel, 040 MAT 010 010 Auch keine Reisetasche, noch zwei Kleidungen, noch Schuhe, noch Stab; denn der Arbeiter ist seiner Nahrung wert. 040 MAT 010 011 Wo ihr aber in eine Stadt, oder in ein Dorf kommt, da erforschet, wer würdig ist darinnen, und daselbst bleibet, bis ihr weiter geht. 040 MAT 010 012 Wenn ihr aber in das Haus geht, so grüßet dasselbige; 040 MAT 010 013 Und wenn das Haus würdig ist, so soll euer Friede auf dasselbe kommen; wenn es aber nicht würdig ist, so soll euer Friede auf euch zurückkehren. 040 MAT 010 014 Und wer euch nicht aufnimmt, noch eure Worte hört, aus jenem Hause, oder jener Stadt, gehet hinaus, und schüttelt den Staub von euern Füßen. 040 MAT 010 015 Wahrlich, ich sage euch, erträglicher wird es dem Lande Sodom und Gomorra ergehen am Tage des Gerichts, als jener Stadt. 040 MAT 010 016 Siehe, ich sende euch, wie Scharfe mitten unter Wölfe; so seid nun klug wie die Schlangen, und arglos wie die Tauben. 040 MAT 010 017 Hütet euch aber vor den Menschen; denn sie werden euch übergeben den hohen Ratsversammlungen, und in ihren Synagogen werden sie euch geißeln, 040 MAT 010 018 Und vor Landpfleger und Könige werden sie euch führen, um meinetwillen, zum Zeugnis über sie und die Heiden. 040 MAT 010 019 Wenn sie euch aber überliefern, so sorget nicht wie, oder was ihr sagen sollt, denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr sagen sollt. 040 MAT 010 020 Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern der Geist eures Vaters redet mit euch. 040 MAT 010 021 Es wird aber der Bruder den Bruder überliefern zum Tode, und der Vater das Kind, und es werden die Kinder aufstehen wider die Eltern, und sie töten; 040 MAT 010 022 Und ihr werdet gehaßt werden von allen um meines Namens willen. Wer aber bis ans Ende beharrt, der wird errettet werden. 040 MAT 010 023 Wenn sie euch aber in dieser Stadt verfolgen, so fliehet in eine andere; denn wahrlich, ich sage euch, ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende sein, bis daß der Menschensohn kommen wird. 040 MAT 010 024 Der Jünger ist nicht über den Lehrer, noch der Knecht über seinen Herrn; 040 MAT 010 025 Es genüge dem Jünger, daß ihm geschieht, wie seinem Lehrer, und dem Knecht, wie seinem Herrn. Haben sie den Hausherrn Beelzebul genannt, wie vielmehr seine Hausgenossen! 040 MAT 010 026 Fürchtet sie jedoch nicht; denn nichts ist verhüllt, das nicht enthüllt, und verborgen, das nicht bekannt werden wird. 040 MAT 010 027 Was ich euch im Dunkeln sage, das redet am Licht, und was ihr höret ins Ohr, das verkündiget auf den Dächern. 040 MAT 010 028 Und fürchtet euch nicht vor denen, welche den Leib töten, die Seele aber nicht töten können; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl die Seele, als auch den Leib, umbringen kann im Tal Hinnom. 040 MAT 010 029 Verkauft man nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig? und nicht einer von ihnen fällt auf die Erde, ohne euern Vater. 040 MAT 010 030 Von euch aber sind auch alle Haare des Hauptes gezählt. 040 MAT 010 031 Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge. 040 MAT 010 032 Jeder nun, der sich zu mir bekennt vor den Menschen, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist. 040 MAT 010 033 Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist. 040 MAT 010 034 Wähnet nicht, daß ich gekommen sei, Frieden zum bringen auf die Erde; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 040 MAT 010 035 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien wider seinen Vater, und die Tochter wider ihre Mutter, und die Schnur wider ihre Schwieger. 040 MAT 010 036 Und feind werden den Menschen seine Hausgenossen sein. 040 MAT 010 037 Wer Vater oder Mutter mehr liebt, als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt, als mich, der ist meiner nicht wert. 040 MAT 010 038 Und wer nicht sein Kreuz nimmt, und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert. 040 MAT 010 039 Wer seine Seele findet, der verliert sie, und wer seine Seele um meinetwillen verliert, der wird sie finden. 040 MAT 010 040 Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf; wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. 040 MAT 010 041 Wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen, der wird eines Propheten Lohn empfangen; wer einen Gerechten aufnimmt in eines Gerechten Namen, der wird eines Gerechten Lohn empfangen. 040 MAT 010 042 Und wer einen dieser Kleinen nur mit einem Becher kalten Wassers tränkt, im Namen eines Jüngers, wahrlich ich sage euch, er wird seinen Lohn nicht verlieren. 040 MAT 011 001 Und es geschah, als Jesus die Vorschriften für seine zwölf Jünger vollendet hatte, ging er von dannen weiter, zu lehren und zu predigen in ihren Städten. 040 MAT 011 002 Da aber Johannes im Gefängnis die Werke des Messias hörte, sandte er durch seine Jünger, 040 MAT 011 003 Und sprach zu ihm: Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir auf eines anderen warten? 040 MAT 011 004 Und Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Gehet hin, verkündiget Johannes, was ihr höret und sehet: 040 MAT 011 005 Blinde sehen, und Lahme gehen; Aussätzige werden gereinigt, und Taube hören; Tote stehen auf, und Arme vernehmen die frohe Botschaft; 040 MAT 011 006 Und selig ist, wer sich nicht an mir stößt. 040 MAT 011 007 Als diese fortgegangen waren fing Jesus an, den Volkhaufen von Johannes zu sagen: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste, zu sehen? Ein Rohr, vom Winde bewegt? (Nein) 040 MAT 011 008 Sondern was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, in weiche Kleider gehüllt? Siehe, die weiche Kleider tragen, sind in den Palästen der Könige. 040 MAT 011 009 Sondern was ginget ihr hinaus zu sehen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch, der auch mehr ist, als ein Prophet. 040 MAT 011 010 Denn dieser ist es, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Engel vor dir her, welcher deinen Weg vor dir bereiten wird. 040 MAT 011 011 Wahrlich, ich sage euch, unter den vom Weibern Geborenen ist kein Größerer aufgestanden, als Johannes der Täufer, aber der Kleinste in der Himmelsherrschaft ist größer, als er. 040 MAT 011 012 Von den Tagen Johannis des Täufers bis jetzt wird die Himmelsherrschaft bestürmt, und die Bestürmenden erobern sie. 040 MAT 011 013 Denn all die Propheten und das Gesetz haben bis auf Johannes geweissagt, 040 MAT 011 014 Und wenn ihr´s fassen wollt, so ist er Elias, der kommen soll. 040 MAT 011 015 Wer Ohren hat zu hören, der höre! 040 MAT 011 016 Wem aber soll ich dies Geschlecht vergleichen? Es ist gleich den Kindern, die auf den Märkten sitzen, und ihren Gespielen zurufen, 040 MAT 011 017 Und sagen: Wir haben euch gepfiffen, aber ihr wolltet nicht tanzen; wir haben eine Klage angestimmt, aber ihr wolltet nicht mitjammern. 040 MAT 011 018 Denn Johannes kam, und aß nicht, und trank nicht, da sagen sie: Er hat einen Dämon. 040 MAT 011 019 Der Menschensohn ist gekommen, und ißt, und trinkt, da sagen sie: Siehe, der Mensch ist ein Fresser und Weinsäufer, der Zöllner und Sünder Freund. Doch die Weisheit wurde gerechtfertigt von ihren Kindern. 040 MAT 011 020 Damals fing er an zu schelten die Städte, in welcher seine meisten Krafttaten geschehen, weil sie keine Gesinnungsänderung beweisen. 040 MAT 011 021 Wehe dir, Chorazin! wehe dir, Bethsaida! denn wenn in Thrus und Sidon die Krafttaten geschehen wären, die in euch geschehen sind, so hätten sie längst in Sack und Asche ihre Gesinnung geändert. 040 MAT 011 022 Doch ich sage euch: Thrus und Sidon wird es erträglicher ergehen am Tage des Gerichts, als euch. 040 MAT 011 023 Und du, Kapernaum! Die du bis zum Himmel erhöht warst, bis in die Unterwelt sollst du erniedrigt werden! denn wenn in Sodom die Krafttaten geschehen wären, die in dir geschahen, es stünde bis zum heutigen Tag. 040 MAT 011 024 Doch ich sage euch, daß es dem Lande Sodom erträglicher ergehen wird am Tage des Gerichts, als dir. 040 MAT 011 025 Zu selbiger Zeit antwortete Jesus, und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du solches vor Weisen und Klugen verborgen hast, und hast es Unmündigen geoffenbart. 040 MAT 011 026 Ja, Vater! denn also war es wohlgefällig vor dir. 040 MAT 011 027 Alles ist mir übergeben von meinem Vater, und niemand kennt den Sohn, denn nur der Vater, und niemand kennt den Vater, denn nur der Sohn, und welchem es der Sohn will offenbaren. 040 MAT 011 028 Kommet her zu mir alle die ihr mühselig und beladen seid, und ich werde erquicken. 040 MAT 011 029 Nehmet auf euch mein Joch, und lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen, 040 MAT 011 030 Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht. 040 MAT 012 001 In jener Zeit ging Jesus an den Sabbaten durch die Saat; seine Jünger aber hungerten. Und fingen an Ähren auszuraufen, und zu essen. 040 MAT 012 002 Da das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe deine Jünger tun, was nicht erlaubt ist zu tun am Sabbat. 040 MAT 012 003 Er aber sagte ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn hungerte, und die mit ihm waren? 040 MAT 012 004 Wie er einging in das Haus Gottes, und die Schaubrote aß, welche zu essen ihm nicht erlaubt war, noch denen, die mit ihm waren, sondern allein den Priestern? 040 MAT 012 005 Oder habt ihr nicht gelesen im Gesetz, daß die Priester im Tempel an den Sabbaten den Sabbat brechen, und sind doch ohne Schuld? 040 MAT 012 006 Ich sage euch aber: Mehr, als der Tempel, ist hier! 040 MAT 012 007 Wenn ihr müßtet, was es ist: "Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer", so hätte ihr nicht die Schuldlosen verdammt. 040 MAT 012 008 Denn Herr des Sabbats ist der Menschensohn. 040 MAT 012 009 Und er ging von dannen weiter, und kam in ihre Synagoge. 040 MAT 012 010 Und siehe, ein Mensch war da, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie sagten ihn, und sprachen: Ist es erlaubt, an den Sabbaten zu heilen? damit sie ihn anklagen möchten. 040 MAT 012 011 Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch ist unter euch, so er ein Schaf hat, das ihm am Sabbat in die Grube fällt, der es nicht ergreift und heraushebt? 040 MAT 012 012 Wie viel mehr wert ist aber ein Mensch, als ein Schaf! Darum ist es erlaubt, an den Sabbaten Gutes zu tun. 040 MAT 012 013 Dann sagt er dem Mensch: Strecke deine Hand aus, und er streckte sie aus, und sie ward gesund hergestellt, wie die andere. 040 MAT 012 014 Die Pharisäer aber gingen hinaus und hielten einen Rat wider ihn, ihn umzubringen. 040 MAT 012 015 Da das Jesus wußte, entwich er von dannen, und es folgten ihm viele Volkshaufen, und er heilte sie alle. 040 MAT 012 016 Und bedrohte sie, daß sie ihn nicht offenbar machen sollten. 040 MAT 012 017 Auf daß erfüllt würde, das gesagt ist durch den Propheten Jesaias, der da spricht: 040 MAT 012 018 "Siehe, mein Knecht, welchen ich erwählt habe, mein Geliebter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat; ich will meinen Geist auf ihm legen, und Gericht soll er den Völkern verkündigen. 040 MAT 012 019 Er wird nicht zanken, noch schreien, noch wird jemand seine Stimme hören auf den Gassen. 040 MAT 012 020 Ein zerknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen und einen glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis daß er das Gericht zum Siege hinausgeführt. 040 MAT 012 021 Und auf seinen Namen werden die Heiden hoffen". 040 MAT 012 022 Da ward ein Besessener zu ihm gebracht, der war blind und stumm, und er heilte ihn, so daß der Stumme redete und sah. 040 MAT 012 023 Und es erstaunten alle Volkshaufen, und sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Davids? 040 MAT 012 024 Als es aber die Pharisäer hörten, sprachen sie: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus, als durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen. 040 MAT 012 025 Da Jesus ihre Gesinnung wußte, sprach er zu ihnen: Jede Herrschaft, die wider sich selbst entzweit ist, wird verwüstet, und jede Stadt oder Haus, wider sich selbst entzweit, kann nicht bestehen. 040 MAT 012 026 Und wenn der Satan den Satan austreibt, so ist er wider sich selbst entzweit; wie soll seine Herrschaft dann bestehen? 040 MAT 012 027 Und wenn ich durch Beelzebul die Dämonen austreibe, durch wen treiben sie eure Söhne aus? Darum werden sie eure Richter sein. 040 MAT 012 028 Wenn ich aber durch den Geist Gottes die Dämonen austreibe, so ist die Gottesherrschaft zu euch gekommen. 040 MAT 012 029 Oder wie kann jemand in das Haus des Starken hineingehen, und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuerst den Starken bindet? Dann aber mag er sein Haus berauben. 040 MAT 012 030 Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. 040 MAT 012 031 Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; die Lästerungen des Geistes aber wird den Menschen nicht vergeben werden. 040 MAT 012 032 Und wer ein Wort sagt wider den Menschensohn, dem wird vergeben werden, wer aber ein Wort sagt wider den heiligen Geist, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser Weltzeit noch in der zukünftigen. 040 MAT 012 033 Machet den Baum gut, so ist auch seine Frucht gut, oder machet den Baum nichtsnutz, so ist auch seine Frucht nichtsnutz, denn an der Frucht kennt man den Baum. 040 MAT 012 034 Ihr Otterngezüchte! wie könnet ihr Gutes reden, die ihr böse seid? Denn wess´ das Herz voll ist, dess´ gehet der Mund über. 040 MAT 012 035 Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz Gutes hervor; der böse Mensch aber bringt aus dem bösen Schatz Böses hervor. 040 MAT 012 036 Ich sage euch aber, daß die Menschen Rechenschaft ablegen müssen, am Tage des Gerichts, von jeder unnützen Rede, die sie geführt haben. 040 MAT 012 037 Denn aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt, und aus deinen Worten wirst du verurteilt werden. 040 MAT 012 038 Da antworteten ihm etliche der Schriftgelehrten und Pharisäer, und sprachen: Lehrer, wir möchten von dir ein Zeichen sehen. 040 MAT 012 039 Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht sucht ein Zeichen, und es wird ihm kein Zeichen gegeben werden, außer das Zeichen Jonas, des Propheten. 040 MAT 012 040 Denn gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Walfisches war, so wird der Menschensohn im Herzen der Erde sein, drei Tage und drei Nächte. 040 MAT 012 041 Die Männer von Ninive werden aufstehen im Gericht mit diesem Geschlecht und es verdammen, denn sie änderten ihre Gesinnung auf die Predigt Jonas, und siehe, mehr als Jona ist hier. 040 MAT 012 042 Die Königin des Südens wird sich erheben im Gericht mit diesem Geschlecht, und es verdammen, denn sie kam von den Enden der Welt, zu hören die Weisheit Salomos, und siehe, mehr als Salomo ist hier. 040 MAT 012 043 Wenn aber der unreine Geist aus einem Menschen geht, so durchwandert er wasserlose Stätten, sucht Ruhe, und findet sie nicht. 040 MAT 012 044 Dann sagt er: Ich will umkehren in mein Haus, von wo ich ausgegangen bin. Und er kommt und findet es leerstehend, gefegt und geschmückt. 040 MAT 012 045 Da geht er, nimmt mit sich sieben andere Geister, ärger als er selbst, und zieht ein, und wohnt daselbst, und es wird zuletzt mit jenem Menschen schlimmer, als vorher. Also wird es auch diesem bösen Geschlecht gehen. 040 MAT 012 046 Als er aber noch redete mit den Volkshaufen, siehe, da stunden seine Mutter und seine Brüder draußen, und verlangten mit ihm zu reden. 040 MAT 012 047 Da sagte ihm einer: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen, und verlangen mit dir zu reden. 040 MAT 012 048 Er aber antwortete, und sprach zu dem, der es sagte: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder? 040 MAT 012 049 Und indem er seine Hand über seine Jünger ausstreckte, sprach er: Siehe, meine Mutter und meine Brüder! 040 MAT 012 050 Denn wer den Willen tut meines Vaters in den Himmeln, der ist mein Bruder, und Schwester, und Mutter. 040 MAT 013 001 An jenem Tage aber ging Jesus hinaus aus dem Haufen, und setzte sich an den See. 040 MAT 013 002 Und es versammelten sich zu ihm viele Volkshaufen, so daß er in das Boot trat, und sich setzte, und alles Volk stand am Ufer. 040 MAT 013 003 Und er redete vieles zu ihnen in Gleichnissen, und sprach: Siehe, es ging der Säemann aus, zu säen. 040 MAT 013 004 Und indem er säete, fiel etliches an den Weg, und es kamen die Vögel, und fraßen es auf. 040 MAT 013 005 Anderes fiel auf das Felsigte, wo es nicht viel Erde hatte, und ging bald auf, darum daß es nicht tiefe Erde hatte. 040 MAT 013 006 Als aber die Sonne aufging, ward es versengt, und weil es nicht Wurzeln hatte, verdorrte es. 040 MAT 013 007 Anderes aber fiel auf die Dornen; und die Dornen schlossen auf und erstickten es. 040 MAT 013 008 Anderes aber fiel auf die gute Erde, und gab Frucht, das hunderfältig, das sechzigfältig, das dreißigfältig. 040 MAT 013 009 Wer Ohren hat zu hören, der höre. 040 MAT 013 010 Und er kamen die Jünger herbei, und sagten zu ihm: Warum sprichst du in Gleichnissen zu ihnen? 040 MAT 013 011 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Euch ist gegeben zu wissen die Gleichnisse der Himmelsherrschaft, jenen aber ist es nicht gegeben. 040 MAT 013 012 Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und wird Überfluß haben; wer aber nicht hat, von dem wird auch, was er hat, genommen werden. 040 MAT 013 013 Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehend nicht sehen, und hörend nicht hören, noch verstehen. 040 MAT 013 014 Und an ihnen wird erfüllt die Weissagung Jesaias, die da sagt: Mit dem Gehör werdet ihr hören, und doch nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen, und doch nicht wahrnehmen. 040 MAT 013 015 Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und an den Ohren sind sie schwerhörig geworden, und ihre Augen haben sie verschleiert, so daß sie mit den Augen nicht sehen, und mit den Ohren nicht hören, und mit dem Herzen nicht verstehen, und sich bekehren, und ich sie dann heilen würde. 040 MAT 013 016 Eure Augen aber sind selig, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören. 040 MAT 013 017 Denn, wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben verlangt zu sehen, was ihr sehet, und haben es nicht geschaut, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. 040 MAT 013 018 Ihr nun, höret das Gleichnis des Säemanns. 040 MAT 013 019 Bei jedem, der das Wort von der (Himmels) Herrschaft hört, und es nicht versteht, kommt der Böse, und raubt weg, was in seinem Herzen gesäet ist; dieser ist der an den Weg Gesäete. 040 MAT 013 020 Der auf das Felsigte Gesäete ist der, welcher das Wort hört, und es gleich mit Freuden aufnimmt, 040 MAT 013 021 Aber hat nicht Wurzel in sich, sondern ist unbeständig; wenn dann Trübsal, oder Verfolgung, um des Wortes willen kommt, so fällt er sogleich am Anstoß. 040 MAT 013 022 Der in die Dornen Gesäete aber ist, der das Wort hört, und die Sorge des Weltlaufs, und der Betrug des Reichtums erstickt das Wort, und es bleibt fruchtlos. 040 MAT 013 023 Der auf das gute Land Gesäete aber ist, der das Wort hört, und versteht, der bringt dann Frucht: hundertfältig, oder sechzigfältig, oder dreißigfältig. 040 MAT 013 024 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor, und sagte: Die Himmelsherrschaft ist gleich, wie wenn ein Mensch guten Samen auf seinen Acker säet. 040 MAT 013 025 Als aber die Leute schliefen, kam sein Feind, und säete Lolch mitten unter den Weizen, und ging davon. 040 MAT 013 026 Als aber die Saat aufsproßte, und Frucht trieb, da kam auch der Lolch zum Vorschein. 040 MAT 013 027 Da kamen die Knechte des Hausherrn zu ihm, und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen gesäet auf deinem Acker? Woher nun hat er Lolch? 040 MAT 013 028 Er aber sprach zu ihnen: Ein feindseliger Mensch hat das getan. Die Diener aber sagten zu ihm: Willst du nun, daß wir hingehen, und ihn ausjäten? 040 MAT 013 029 Er aber sprach: Nein, damit ihr nicht, wenn ihr den Lolch ausjätet, zugleich mit ihm den Weizen entwurzelt. 040 MAT 013 030 Lasset beides miteinander wachsen bis zur Ernte! Und zur Zeit der Ernte werde ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuerst den Lolch, und bindet ihn in Bündel, damit man ihn verbrenne; den Weizen aber sammelt in meine Scheune. 040 MAT 013 031 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor, und sagte: Die Himmelsherrschaft ist gleich einem Senfkorn, welches ein Mensch nahm, und säete es auf seinem Acker. 040 MAT 013 032 Welches das kleinste ist von allen Samen; wenn es aber wächst, so wird es größer, als die Kräuter, und wird zum Bäumlein, so daß die Vögel des Himmels in seinen Zweigen nisten. 040 MAT 013 033 Ein anderes Gleichnis sagte er ihnen: Die Himmelsherrschaft ist gleich dem Sauerteig, welchen ein Weib nahm, und mischte ihn unter drei Scheffel Mehl, bis daß das Ganze durchsäuert war. 040 MAT 013 034 Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu den Volkshaufen, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen. 040 MAT 013 035 Damit erfüllt würde das da gesagt ist durch den Propheten, der spricht: "Ich will in Gleichnissen meinen Mund auftun, ich will kund machen, was verborgen gewesen ist, von Grundlegung der Welt an." 040 MAT 013 036 Da verließ Jesus die Volkshaufen, und ging nach Hause. Und es kamen seine Jünger zu ihm, die sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Lolch auf dem Acker. 040 MAT 013 037 Da antwortete er, und sprach zu ihnen: Der den guten Samen säet, der ist der Menschensohn. 040 MAT 013 038 Der Acker aber ist die Welt; und der gute Same sind die Söhne der Gottesherrschaft; der Lolch aber die Söhne des Bösen. 040 MAT 013 039 Der Feind, der sie säet, ist der Teufel; die Ernte aber das Ende des Weltlaufs; und die Schnitter sind die Engel. 040 MAT 013 040 Gleichwie nun der Lolch gesammelt und mit Feuer verbrannt wird, so wird es auch sein am Ende des Weltlaufs. 040 MAT 013 041 Der Menschensohn wird seine Engel senden, und sie werden seiner Herrschaft alles Anstößige und alle Übeltäter zusammenlesen, 040 MAT 013 042 Und werden sie in den Feuerofen werfen, daselbst wird sein Heulen und Zähneknirschen. 040 MAT 013 043 Alsdann werden die Gerechten leuchten, wie die Sonne, in ihres Vaters Herrschaft. Wer Ohren hat, zu hören, der höre! 040 MAT 013 044 Wiederum ist die Himmelsherrschaft gleich einem in dem Acker verborgenen Schatz, den ein Mann fand und verbarg, und ging vor Freude hin, und verkaufte alles, was er hatte, und erwarb jenen Acker. 040 MAT 013 045 Wiederum ist die Himmelsherrschaft gleich einem Kaufmann, der gute Perlen sucht. 040 MAT 013 046 Da er aber eine sehr wertvolle Perle fand, ging er hin, verhandelte alles, was er hatte, und kaufte sie. 040 MAT 013 047 Wiederum ist die Himmelsherrschaft gleich einem Netz, das in den See geworfen wurde, und von jeder Art fing. 040 MAT 013 048 Da es aber voll war, zog man es ans Ufer, und setzte sich hin, und verlas die guten in Gefäße; die nichtsnutzigen aber warf man hinaus. 040 MAT 013 049 So wird es auch sein am Ende des Weltlaufs. Die Engel werden ausgehen, und absondern die Schlechten aus dem Kreise der Gerechten, 040 MAT 013 050 Und werden sie in den Feuerofen werfen; daselbst wird sein Heulen und Zähneknirschen. 040 MAT 013 051 Habt ihr das alles verstanden? Sie sagten ihm: Ja! 040 MAT 013 052 Er aber sprach zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger für die Gottesherrschaft geworden, ist gleich einem Hausherrn, der aus seinem Schatze Neues und Altes hervorbringt. 040 MAT 013 053 Und es geschah, als Jesus diese Gleichnisse vollendet hatte, daß er von dannen zog. 040 MAT 013 054 Und kam in seine Vaterstadt, und lehrte sie in ihrer Synagoge, so daß sie sich verwunderten und sagten: Woher hat er diese Weisheit und die Krafttaten? 040 MAT 013 055 Ist dieser nicht des Bauhandwerkers Sohn? heißen nicht seine Mutter Maria, und seine Brüder Jakobus, und Joses, und Simon, und Judas? 040 MAT 013 056 Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Woher hat der jetzt das alles? 040 MAT 013 057 Und sie stießen sich an ihm: Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet gilt nirgends weniger, als in seiner Vaterstadt und in seinem Hause. 040 MAT 013 058 Und er tat daselbst nicht viele Krafttaten, um ihres Unglaubens willen. 040 MAT 014 001 In jener Zeit hörte Herodes, der Vierfürst, das Gerücht von Jesus. 040 MAT 014 002 Und er sprach zu seinen Knechten: Dieser ist Johannes der Täufer; er ist von den Toten auferstanden, und darum wirken die Kräfte in ihm. 040 MAT 014 003 Denn Herodes hatte Johannes ergriffen, ihn gebunden, und in das Gefängnis gelegt, von wegen Herodias, dem Weibe seines Bruders Philippus. 040 MAT 014 004 Denn Johannes sagte zu ihm: Es ist dir nicht erlaubt, sie zu haben. 040 MAT 014 005 Und er wollte ihn töten, fürchtete aber das Volk, denn sie hielten ihn für einen Propheten. 040 MAT 014 006 Da aber Herodes seinen Jahrestag beging, tanzte die Tochter der Herodias in ihrer Mitte, und gefiel dem Herodes. 040 MAT 014 007 Daher versprach er eidlich, ihr zu geben, um was sie auch bitte. 040 MAT 014 008 Sie aber, bearbeitet von ihrer Mutter, sagte: Gib mir, hier auf einer Schüssel, das Haupt des Johannes, des Täufers. 040 MAT 014 009 Und der König ward traurig; doch um der Eide willen und derer, die mit zu Tische lagen, befahl er es zu geben. 040 MAT 014 010 Und sandte, und ließ Johannes im Gefängnis enthaupten; 040 MAT 014 011 Und sein Haupt ward auf einer Schüssel gebracht, und der Dirne gegeben, und sie brachte es ihrer Mutter. 040 MAT 014 012 Und es kamen seine Jünger herbei, nahmen den Leichnam, und begruben ihn, und kamen und verkündigten es Jesus. 040 MAT 014 013 Da das Jesus hörte, entwich er von dannen in einem Boot an einen wüsten Ort, bei Seite. Und als es die Volkshaufen hörten, folgen sie ihm zu Fuß nach von den Städten. 040 MAT 014 014 Und als er hervorkam, sah er viel Volk, und erbarmte sich über sie, und heilte ihre Kranken. 040 MAT 014 015 Am Abend aber kamen seine Jünger zu ihm, und sprachen: Wüste ist der Ort, und die Zeit ist vorüber, entlaß die Volkshaufen, daß sie hingehen in die Dörfer, und sich Speise kaufen. 040 MAT 014 016 Jesus aber sprach zu ihnen: Sie haben nicht nötig fortzugehen; gebt ihr ihnen zu essen. 040 MAT 014 017 Sie aber sagen ihm: Wir haben hier nichts, denn fünf Brote und zwei Fische. 040 MAT 014 018 Und er sprach: Bringet mir sie herbei! 040 MAT 014 019 Und er befahl, daß sich die Volkshaufen hinlegen sollten auf das Gras, nahm die fünf Brote und die zwei Fische, und aufblickend gen Himmel, dankte er, brach es, und gab die Brote den Jüngern, die Jünger aber den Volkshaufen. 040 MAT 014 020 Und es aßen alle, und wurden satt, und sie hoben auf, was übrig blieb von Brocken, zwölf Körbe voll. 040 MAT 014 021 Und die gegessen hatten, waren bei fünftausend Mann, ohne Weiber und Kinder. 040 MAT 014 022 Und alsbald nötigte er die Jünger in das Boot zu steigen, und vor ihm hinüber zu fahren ans jenseitige Ufer, bis er die Volkshaufen entließe. 040 MAT 014 023 Und da er die Volkshaufen entlassen hatte, stieg er auf den Berg für sich, um zu beten. Als es aber Abend geworden war, war er allein daselbst. 040 MAT 014 024 Das Boot aber war schon mitten auf dem See, und sie waren in Not wegen der Wellen, denn der Wind war ihnen zuwider. 040 MAT 014 025 Aber in der vierten Nachtwache kam er zu ihnen, und wandelte auf dem See. 040 MAT 014 026 Und als ihn die Jünger auf dem See wandeln sahen, erschraken sie, und sprachen: Es ist eine Erscheinung. und schrieen vor Furcht. 040 MAT 014 027 Alsbald redete aber Jesus mit ihnen, und sprach: Seid getrost! Ich bin es. Fürchtet euch nicht! 040 MAT 014 028 Petrus aber antwortete ihm, und sprach: Herr, wenn du es bist, so befiehl, daß ich auf den Gewässern zu dir komme. 040 MAT 014 029 Er aber sprach: Komm! Und Petrus stieg hinab vom Boot, und wandelte auf dem Gewässer, um zu Jesus zu kommen. 040 MAT 014 030 Als er aber sah, daß der Wind stark war, fürchtete er sich, und fing an unterzusinken, schrie, und sprach: Herr, rette mich! 040 MAT 014 031 Jesus aber streckte alsbald die Hand aus, erfaßte ihn, und sprach zu ihm: Kleingläubiger! warum zweifelst du? 040 MAT 014 032 Und als sie in das Boot stiegen, legte sich der Wind. 040 MAT 014 033 Die aber im Boot waren, kamen, fielen vor ihm nieder und sprachen: Wahrhaftig! Du bist Gottes Sohn! (d. h. der Messias) 040 MAT 014 034 Und da sie hinübergeschifft waren, kamen sie in das Land Genezareth. 040 MAT 014 035 Und da die Männer jenes Ortes ihn erkannten, sandten sie in jene ganze Umgegend, und brachten zu ihm alle, die sich übel befanden. 040 MAT 014 036 Und baten ihn, daß sie nur die Quaste seines Kleides anrührten, und wie viele ihn anrührten, denen wurde geholfen. 040 MAT 015 001 Da kamen zu Jesus die Schriftgelehrten und Pharisäer von Jerusalem, und sprachen: 040 MAT 015 002 Warum übertreten deine Jünger die Überlieferungen der Ältesten? denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen. 040 MAT 015 003 Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Warum übertretet auch ihr das Gebot Gottes, um euerer Überlieferung willen? 040 MAT 015 004 Denn Gott hat gesagt: "Ehre Vater und Mutter!" und: "wer Vater oder Mutter flucht, der Soll des Todes sterben!" 040 MAT 015 005 Ihr aber sagt: Wer zum Vater, oder zur Mutter spricht: Opfer sei, was dir von mir zu gute kommen könnte! der braucht seinen Vater, oder seine Mutter, nicht zu ehren. 040 MAT 015 006 Und so habt ihr das Wort Gottes durch eure Überlieferung aufgehoben. 040 MAT 015 007 Ihr Heuchler! Trefflich hat von euch Jesaias geweissagt, da er spricht: 040 MAT 015 008 "Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist ferne von mir. 040 MAT 015 009 Aber vergeblich dienen sie mir, dieweil sie lehren solche Lehren, die nichts denn Menschengebote sind." 040 MAT 015 010 Und er rief die Volkshaufen zu sich, und sprach zu ihnen: Höret und verstehet! 040 MAT 015 011 Nicht das, was in den Mund eingeht, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Mund ausgeht, das verunreinigt den Menschen. 040 MAT 015 012 Da kamen seine Jünger herbei und sprachen zu ihm: Weißt du, daß die Pharisäer sich ärgerten, als sie das Wort hörten? 040 MAT 015 013 Er aber antwortete, und sprach: Jegliche Pflanze, welche mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgerissen werden. 040 MAT 015 014 Lasset sie, sie sind blinde Blindenleiter. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so fallen sie beide in eine Grube. 040 MAT 015 015 Petrus aber antwortete, und sprach zu ihm: Deute uns dies Gleichnis! 040 MAT 015 016 Er aber sprach: Seid auch ihr noch immer unverständig? 040 MAT 015 017 Begreift ihr nicht, daß alles, was in den Mund eingeht, den Bauch durchläuft, und in den Abtritt fällt? 040 MAT 015 018 Was aber herausgeht aus dem Munde, das kommt aus dem Herzen, und das verunreinigt den Menschen. 040 MAT 015 019 Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mordtaten, Ehebrüche, Hurereien, Diebstähle, falsche Zeugnisse, Lästerungen; 040 MAT 015 020 Diese sind es, die den Menschen verunreinigen, aber mit ungewaschenen Händen zu essen, verunreinigt den Menschen nicht. 040 MAT 015 021 Und Jesus ging aus von dannen, und entwich in die Gegend von Tyrus und Sidon. 040 MAT 015 022 Und siehe, ein kananäisches Weib aus jenen Grenzen kam, schrie ihm zu, und sprach: Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! denn meine Tochter ist arg besessen. 040 MAT 015 023 Er aber antwortete ihr nicht ein Wort. Und es kamen seine Jünger herzu, baten ihn, und sprachen: Fertige sie ab! denn sie schreit uns nach. 040 MAT 015 024 Er aber antwortete, und sprach: Ich bin nicht gesandt außer zu den verlorenen Scharfen im Hause Israel. 040 MAT 015 025 Sie aber kam, fiel vor ihm nieder, und sprach: Herr, hilf mir! 040 MAT 015 026 Er aber antwortete, und sprach: Es ist nicht schön, wenn man das Brot der Kinder nimmt, und gibt es den Hündlein. 040 MAT 015 027 Sie aber sprach: Ja, Herr! doch essen auch die Hündlein von den Brocken, die von den Tischen ihrer Herrn fallen. 040 MAT 015 028 Da antwortete Jesus, und sprach zu ihr: O Weib! groß ist dein Glaube! Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter war von jener Stunde an geheilt. 040 MAT 015 029 Und Jesus zog von dannen weg, und kam an den See Galiläas, und er stieg auf einen Berg, und setzte sich daselbst. 040 MAT 015 030 Und es kamen zu ihm viele Volkshaufen, die hatten bei sich Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel, und viele andere, und legten sie vor seine Füße, und er heilte sie, 040 MAT 015 031 So daß sich die Volkshaufen verwunderten, als sie sahen, daß die Stummen redeten, die Krüppel heil wurden, die Lahmen wandelten, und die Blinden sahen; und sie priesen den Gott Israels. 040 MAT 015 032 Jesus aber rief seine Jünger herbei, und sprach: Es jammert mich des Volks, denn schon drei Tage sind die bei mir geblieben, und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht ungegessen von mir lassen, auf daß sie nicht auf dem Wege verschmachten. 040 MAT 015 033 Und seine Jünger sagten ihm: Woher mögen wir so viel Brot nehmen in der Wüste, daß wir so viel Volk sättigen? 040 MAT 015 034 Und Jesus sagt ihnen: Wieviel Brot habt ihr? Sie sprachen: Sieben, und wenige Fische. 040 MAT 015 035 Und er befahl den Volkshaufen sich niederzulassen auf die Erde. 040 MAT 015 036 Und er nahm die sieben Brote und die Fische, sagte Dank, brach, und gab seinen Jüngern, die Jünger aber dem Volkshaufen. 040 MAT 015 037 Und sie aßen alle, und wurden satt, und hoben auf, was überblieb an Brocken, sieben Körbe voll. 040 MAT 015 038 Die aber gegessen hatten, waren viertausend Männer, ohne Weiber und Kinder. 040 MAT 015 039 Und er entließ das Volk, und stieg in das Boot, und kam in die Gegend Magdala. 040 MAT 016 001 Und es traten die Pharisäer und Sadduzäer herzu, verfluchten ihn, und verlangten, daß er ihnen ein Zeichen aus dem Himmel zeige. 040 MAT 016 002 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Des Abends sagt ihr: Es gibt schön Wetter, denn der Himmel ist rot! 040 MAT 016 003 Und des Morgens: Heute gibt´s Sturm, denn der Himmel ist rot und trübe! Heuchler! Das Aussehen des Himmels wisset ihr zwar zu beurteilen, die Zeichen der Zeit könnet ihr aber nicht? 040 MAT 016 004 Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht sucht ein Zeichen, und es wird ihm kein Zeichen gegeben werden, außer das Zeichen Jonas, des Propheten. Und er verließ sie, und ging davon. 040 MAT 016 005 Und da seine Jünger hinübergefahren waren, hatten sie vergessen Brote mitzunehmen. 040 MAT 016 006 Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet zu, und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer. 040 MAT 016 007 Sie aber gedachten untereinander, und sprachen: Wir haben kein Brot mitgenommen. 040 MAT 016 008 Jesus aber wußte es, und sprach: Was macht ihr euch Gedanken untereinander, Kleingläubige! weil ihr nicht Brote mitgenommen habt. 040 MAT 016 009 Seid ihr noch unverständig, und denkt ihr nicht an die fünf Brote der Fünftausend, und wieviele Körbe ihr aufhobet? 040 MAT 016 010 Noch an die sieben Brote der Viertausend, und wieviele Körbe ihr aufhobet? 040 MAT 016 011 Wie nun, versteht ihr nicht, daß ich nicht wegen der Brote euch gesagt habe, daß ihr euch hüten sollt vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer? 040 MAT 016 012 Da merkten sie, daß er nicht gesagt hatte, sie sollten sich hüten vor dem Sauerteig des Brotes, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer. 040 MAT 016 013 Da kam Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi, fragte seine Jünger, und sprach: Wer sagen die Leute, daß der Menschensohn sei? 040 MAT 016 014 Sie aber sprachen: Etliche sagen Johannes der Täufer; andere Elias; und wieder andere Jeremias, oder der Propheten einer. 040 MAT 016 015 Er spricht zu ihnen: Ihr aber, wer saget ihr, daß ich sei? 040 MAT 016 016 Da antwortete Simon Petrus, und sprach: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes. 040 MAT 016 017 Jesus aber antwortete, und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Sohn Jonas, denn Fleisch und Blut haben dir das nicht geoffenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist. 040 MAT 016 018 Und ich sage dir: Du bist Petrus (der Felsenmann), und auf diesem Felsen will ich meine Gemeinde aufbauen, und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. 040 MAT 016 019 Und ich will dir geben die Schlüssel der Himmelsherrschaft, und was du binden wirst auf Erden, das soll auch in den Himmeln (d. h. bei Gott) gebunden sein; und was du lösen wirst auf Erden, das soll auch in den Himmeln gelöst sein. 040 MAT 016 020 Da verbot er seinen Jüngern, daß sie es niemand sagten, daß er der Messias wäre. 040 MAT 016 021 Von da an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, daß er nach Jerusalem gehen, und viel leiden müßte von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten; und getötet und am dritten Tage auferweckt werden. 040 MAT 016 022 Und Petrus nahm ihn bei der Hand, und begann ihm zuzureden, indem er sagte: Behüte! Herr, das wird dir gewiß nicht geschehen! 040 MAT 016 023 Er aber wandte sich, und sprach zu Petrus: Weiche hinter mich, Satan! du bist mir ein Fallstrick, denn du denkst nicht das, was Gottes, sondern was der Menschen ist. 040 MAT 016 024 Dann sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand hinter mir gehen will (d. h. mein Jünger sein will). der verleugne sich selbst, und nehme sein Kreuz auf sich, und folge mir nach. 040 MAT 016 025 Denn wer seine Seele erretten will, der wird sie verlieren, wer aber seine Seele verlieren wird, um meinetwillen, der wird sie finden. 040 MAT 016 026 Denn was für Nutzen hätte ein Mensch, wenn er die ganze Welt gewönne, seine Seele aber einbüßte? Oder was kann ein Mensch geben, als Lösegeld für seine Seele? 040 MAT 016 027 Denn es wird der Menschensohn kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er vergelten einem jeglichen nach seinem Tun. 040 MAT 016 028 Wahrlich, ich sage euch, es sind etliche der hier Stehenden, welche den Tod nicht schmecken werden, bis daß sie den Menschensohn kommen sehen in seiner Königsherrschaft., daß er Tag und Stunde nicht wisse, so wird kein Vorurteilsfreier behaupten dürfen, daß Jesus, kraft seiner Allwissenheit, über jede Täuschung inbetreff der Zeit erhaben gewesen sein müsse. Eine Befangenheit in dieser Beziehung konnte sogar göttlich gewollt sein, weil sie im Kindesalter für die Erziehung der Menschheit nötig war. Diese damals ganz natürlich und wohltätige Beschränktheit jetzt wieder erneuern und zum Glaubensartikel machen zu wollen, wie viele Chiliasten tun, ist freilich sehr verkehrt, und dies umsomehr, da Jesus an andern Stellen der jüdischen und sogar apostolischen Ungeduld entscheiden entgegengetreten ist, und uns lehrt, die Gottesherrschaft nicht mit sinnliche wahrnehmbaren Gebärden zu erwarten, indem dieselbe in allmählicher Entwicklung wachse und heranreife bis zur Ernte. 040 MAT 017 001 Und nach sechs Tagen nimmt Jesus Petrus und Jakobus und Johannes, seinen Bruder, und führte sie auf einen hohen Berg besonders. 040 MAT 017 002 Und ward verwandelt vor ihnen, und es leuchtete sein Angesicht, wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiß, wie das Licht. 040 MAT 017 003 Und siehe, es erschienen ihnen Moses und Elias und redeten mit ihm. 040 MAT 017 004 Petrus aber antwortete und sprach zu Jesus: Herr! Es ist gut, daß wir hier sind; wenn du willst, so wollen wir hier drei Hütten machen: dir eine, und Moses eine, und eine dem Elias. 040 MAT 017 005 Als er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke, die sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe; ihn höret! 040 MAT 017 006 Und als die Jünger das hörten, fielen sie auf ihr Angesicht, und fürchteten sich sehr. 040 MAT 017 007 Und Jesus kam herbei, rührte sie an, und sprach: Sehet auf, und fürchtet euch nicht. 040 MAT 017 008 Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemanden außer Jesus allein. 040 MAT 017 009 Und als sie vom Berge herabstiegen, gebot ihnen Jesus, und sprach: Saget niemanden das Gesicht, bis daß der Menschensohn von den Toten auferstanden ist. 040 MAT 017 010 Und seine Jünger fragten ihn, und sprachen: Was sagen denn die Schriftgelehrten, daß Elias zuerst kommen müsse? 040 MAT 017 011 Er aber antwortete, und sprach: Elias kommt freilich zuvor, und wird alles wiederherstellen. 040 MAT 017 012 Aber ich sage euch: Elias ist schon gekommen, und sie haben in nicht erkannt, sondern haben an ihm getan, was sie wollten; also wird auch der Menschensohn von ihnen leiden müssen. 040 MAT 017 013 Da verstanden die Jünger, daß er von Johannes, dem Täufer, zu ihnen redete. 040 MAT 017 014 Und als sie zu dem Volk kamen, trat zu ihm ein Mensch, der fiel ihm zu Füßen, 040 MAT 017 015 Und sagte: Herr, erbarme dich meines Sohnes, denn er ist mondsüchtig, und leidet arg, denn oftmals fällt er ins Feuer, und oftmals ins Wasser, 040 MAT 017 016 Und ich habe ihm zu deinen Jüngern gebracht, und sie konnten ihn nicht heilen. 040 MAT 017 017 Jesus aber antwortete, und sprach: O, ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen? Bringet mir ihn hierher! 040 MAT 017 018 Und Jesus bedrohte ihn, und der Dämon fuhr aus von ihm, und der Knabe ward geheilt von jener Stunde an. 040 MAT 017 019 Da kamen die Jünger zu Jesus besonders, und sprachen: warum konnten wir ihn nicht austreiben? 040 MAT 017 020 Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Unglaubens willen. Denn wahrlich ich sage euch, wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so werdet ihr sagen zu diesem Berge: Hebe dich von da dorthin; so wird er sich heben, und es wird euch nichts unmöglich sein. 040 MAT 017 021 Aber diese Art fährt nicht aus, außer durch Gebet und Fasten. 040 MAT 017 022 Als sie aber in Galiläa umherzogen, sprach Jesus zu ihnen: Es steht bevor, daß der Menschensohn in die Hände der Menschen überliefert wird. 040 MAT 017 023 Und sie werden ihn töten, und am dritten Tage wird er auferstehen. Und sie wurden sehr traurig. 040 MAT 017 024 Als sie aber nach Kapernaum kamen, da stellten sich bei Petrus die ein, welche die Tempelsteuer erhoben, und sagten: Gibt euer Lehrer nicht die Doppeldrachme? 040 MAT 017 025 Er sagte: Ja. Und als er ins Haus trat, kam ihm Jesus zuvor, und sagte: Was dünket dir, Simon? Von wem nehmen die Könige der Erde Zoll, oder Schoß? von ihren Söhnen, oder von den Fremden? 040 MAT 017 026 Er sagt ihm: Von den Fremden. Spricht zu ihm Jesus: Dann sind die Söhne frei. 040 MAT 017 027 Damit wir aber ihnen nicht Anstoß geben, so gehe hin an den See, und wirf die Angel aus, und den Fisch, der zuerst herauskommt, nimm, und wenn du seinen Mund auftust, so wirst du einen Stater finden; denselben nimm, und gib ihn für mich und dich. 040 MAT 018 001 In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist wohl der Größere in der Himmelsherrschaft? 040 MAT 018 002 Und Jesus rief ein Kindlein herbei, und stellte es in ihre Mitte, 040 MAT 018 003 Und sprach: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr euch nicht bekehrt, und werdet wie die Kindlein, so werdet ihr nimmermehr in die Himmelsherrschaft eingehen. 040 MAT 018 004 Wer sich nun demütig, wie dieses Kindlein, der ist der Größere in der Himmelsherrschaft. 040 MAT 018 005 Und wer ein solches Kindlein aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf. 040 MAT 018 006 Wer aber Anstoß zum Falle eines dieser Kleinen gibt, die an mich glauben, dem wäre es besser, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehängt, und er ersäufet würde in der Meerestiefe. 040 MAT 018 007 Wehe der Welt, der Anstöße wegen! Es ist zwar notwendig, daß Anstöße kommen, aber wehe jenen Menschen, durch welchen der Anstoß kommt. 040 MAT 018 008 Wenn deine Hand, oder dein Fuß dir zum Anstoß wird, so haue sie ab, und wirf sie von dir! denn besser ist es dir ins Leben als Lahmer, oder Krüppel, einzugehen, wie mit zwei Händen, oder zwei Füßen, in das künftige Feuer geworfen zu werden. 040 MAT 018 009 Und wenn dein Auge dir Anstoß gibt, so reiß es aus, und wirf es von dir, denn es ist dir besser einäugig in das Leben einzugehen, als mit zwei Augen in das feurige Tal Hinnom geworfen zu werden. 040 MAT 018 010 Sehet zu, daß ihr nicht eines dieser Kleinen verachtet, denn ich sage euch, daß ihr Engel in den Himmeln allezeit schauen das Angesicht meines Vaters, der in den Himmeln ist. 040 MAT 018 011 Denn der Menschensohn ist gekommen zu retten das Verlorene. 040 MAT 018 012 Was dünket euch? Wenn ein Mensch hundert Schafe hätte, und es verliese sich eines von ihnen, würde er nicht die neunundneunzig auf den Berg lassen und hingehen, und das verlaufene suchen? 040 MAT 018 013 Und wenn es geschieht, daß er es findet, wahrlich, ich sage euch, daß er sich über dieses mehr freut, als über die neunundneunzig, die sich nicht verlaufen haben. 040 MAT 018 014 Also auch ist es vor euerm Vater in den Himmeln nicht der Wille, daß eines dieser Kleinen verloren gehe. 040 MAT 018 015 Wenn aber dein Bruder wider dich sündigt, so gehe hin, und strafe ihn zwischen dir und ihm allein; wenn er dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen. 040 MAT 018 016 Wenn er aber nicht hört, so nimm mit dir einen, oder zwei, damit auf dem Munde zweier, oder dreier Zeugen jedes Wort bestehe. 040 MAT 018 017 Wenn er aber ihnen kein Gehör gibt, so sage es der Gemeine. Wenn er aber auch der Gemeine kein Gehör gibt, so sei er dir, wie der Heide und der Zöllner. 040 MAT 018 018 Wahrlich ich sage euch: Was ihr auf Erden bindet, das soll auch im Himmel (d. h. bei Gott) gebunden sein; und was ihr auf Erden löset, das soll auch im Himmel gelöst sein. 040 MAT 018 019 Aber wahrlich ich sage euch, daß wenn zwei von euch auf Erden übereinstimmen inbetreff irgend einer Sache, worum sie bitten, es soll ihnen geschehen von meinem Vater, der in den Himmeln ist. 040 MAT 018 020 Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. 040 MAT 018 021 Dann kam Petrus zu ihm, und sprach: Herr! wie oft muß ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben? Bis siebenmal? 040 MAT 018 022 Spricht Jesus zu ihm: Nicht sage ich dir bis siebenmal, sondern bis siebenzigmal sieben. 040 MAT 018 023 Darum ist die Himmelsherrschaft gleich einem König, welcher mit seinen Knechten Abrechnung halten wollte. 040 MAT 018 024 Als er nun anfing zu rechnen, ward zu ihm gebracht einer, der war ihm zehntausend Talente schuldig. 040 MAT 018 025 Da er aber nicht hatte zu bezahlen, befahl sein Herr zu verkaufen ihn, und sein Weib, und seine Kinder, und alles, was er hatte, und damit zu bezahlen. 040 MAT 018 026 Der Knecht aber fiel ihm nun zu Füßen, und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, und ich will dir alles bezahlen. 040 MAT 018 027 Da jammerte den Herrn jenes Knechtes, und gab ihn los, und die Schuld erließ er ihm. 040 MAT 018 028 Im Hinausgehen aber fand jener Knecht einen seiner Mitknechte, der war ihm hundert Denare schuldig, und er packte ihn, würgte ihn, und sprach: Bezahle, wenn du was schuldig bist! 040 MAT 018 029 Da fiel nun sein Mittknecht nieder, bat ihn, und sprach: Habe Geduld mit mir, und ich will dich bezahlen. 040 MAT 018 030 Aber er wollte nicht, sondern ging hin, und warf ihn ins Gefängnis, bis daß er das Schuldige bezahle. 040 MAT 018 031 Als nun seine Mitknechte das Vorgefallene sahen, wurden sie sehr betrübt, und gingen, und hinterbrachten ihrem Herrn alles, was geschehen war. 040 MAT 018 032 Dann ruft ihn sein Herr, und sagt zu ihm: Böser Knecht! alle jene Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich batest, 040 MAT 018 033 Und du solltest dich nicht erbarmen deines Mitknechtes, wie ich mich deiner erbarmte? 040 MAT 018 034 Und sein Herr ward sehr zornig, und übergab ihn den Peinigern, bis daß er die ganze Schuld bezahlte. 040 MAT 018 035 Also wird auch mein himmlischer Vater euch tun, wenn ihr nicht ein jeglicher seinem Bruder von Herzen vergebet. 040 MAT 019 001 Und es begab sich da Jesus diese Rede vollendet hatte, brach er auf von Galiläa, und kam in die Grenzen Judäas jenseits des Jordans. 040 MAT 019 002 Und es folgten ihm viele Volkshaufen, und er heilte sie daselbst. 040 MAT 019 003 Und es kamen die Pharisäer zu ihm, versuchten ihn, und sprachen: Ist es einem Manne erlaubt, sein Weib um jeder Ursache willen zu entlassen? 040 MAT 019 004 Er aber antwortete, und sprach: Habt ihr nicht gelesen, daß der Schöpfer von Anfang an sie als Mann und Weib erschuf? 040 MAT 019 005 Und sprach: "Deswegen wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen, und seinem Weibe anhangen, und werden die zwei Ein Fleisch sein." 040 MAT 019 006 Darum sind sie nicht mehr zwei, sondern Ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden! 040 MAT 019 007 Sagen sie ihm: Warum hat dann Moses geboten, ihr einen Scheidebrief zu geben, und sie zu entlassen? 040 MAT 019 008 Sagt er ihnen: Mose hat um euer Herzenshärtigkeit willen euch erlaubt, eure Weiber zu entlassen; aber von Anfang an ist es nicht so gewesen. 040 MAT 019 009 Ich sage euch aber: Wer sein Weib entläßt, außer wegen Hurrerei, und freit eine andere, der bricht die Ehe. Und wer eine Entlassene freit, der bricht auch die Ehe. 040 MAT 019 010 Da sprachen die Jünger zu ihm: Stehet die Sache eines Menschen mit seinem Weibe also, dann ist es nicht gut, ehelich zu werden. 040 MAT 019 011 Er aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen diese Worte, sondern denen es gegeben ist; 040 MAT 019 012 Denn es gibt Verschnittene, welche von Mutterleib also geboren wurden; und es gibt Verschnittene, welche von den Menschen verschnitten wurden; und es gibt Verschnittene, welche sich selbst um der Himmelsherrschaft willen verschnitten haben. Wer es fassen kann, der fasse es! 040 MAT 019 013 Da wurden Kindlein zu ihm gebracht, daß er ihnen die Hände auflegte, und betete; die Jünger aber fuhren sie an. 040 MAT 019 014 Jesus aber sprach: Lasset die Kindlein, und wehret ihnen nicht zu mir zu kommen, denn solcher ist die Himmelsherrschaft. 040 MAT 019 015 Und er legte ihnen die Hände auf, und zog von dannen. 040 MAT 019 016 Und siehe, es kam einer herbei, und sprach zu ihm: Lehrer! was muß ich Gutes tun, daß ich das künftige Leben habe? 040 MAT 019 017 Er aber sprach zu ihm: Was frägst du mich über das Gute? Einer ist gut. Wenn du aber in das Leben eingehen willst, so halte die Gebote! 040 MAT 019 018 Er sagt ihm: Welche? Jesus aber sprach: Das "Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst kein falsches Zeugnis ablegen; 040 MAT 019 019 Ehre Vater und Mutter; du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst." 040 MAT 019 020 Sagt zu ihm der Jüngling: Alles das habe ich getan von meiner Jugend auf; was fehlt mir noch? 040 MAT 019 021 Jesus sprach zu ihm: Wenn du vollkommen sein willst, so gehe hin, verkaufe was du hast, und gib es den Armen! so wirst du einen Schatz im Himmel (d. h. bei Gott) haben; und komm, und folge mir nach! 040 MAT 019 022 Als der Jüngling das Wort hörte, ging er traurig davon, denn er hatte viele Güter. 040 MAT 019 023 Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich ich sage euch, daß ein Reicher schwerlich in die Himmelsherrschaft eingehen wird. 040 MAT 019 024 Abermal sage ich euch: Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher in die Gottesherrschaft eingehe. 040 MAT 019 025 Als die Jünger das hörten, entsetzten sie sich sehr, und sprach: Wer kann denn errettet werden? 040 MAT 019 026 Jesus aber sah sie an, und sprach zu ihnen: Bei Menschen ist das unmöglich; aber bei Gott ist alles möglich. 040 MAT 019 027 Da antwortete Petrus, und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen, und sind dir nachgefolgt; was wird uns wohl werden? 040 MAT 019 028 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich ich sage euch, daß ihr, die ihr mir seid nachgefolgt, in der Wiedergeburt, wann der Menschensohn sitzen wird auf dem Throne seiner Herrlichkeit, auch sitzen werdet auf zwölf Thronen, zu richten die zwölf Stämme Israel. 040 MAT 019 029 Und jeder, der verläßt Häuser, oder Brüder, oder Schwestern, oder Vater, oder Mutter, oder Weib, oder Kinder, oder Äcker, um meines Namens willen, der wird es hundertfältig empfangen, und das künftige Leben ererben. 040 MAT 019 030 Aber viele Ersten werden Letzte, und Letzte Erste sein. 040 MAT 020 001 Denn die Himmelsherrschaft ist gleich einem Hausherrn, welcher mit dem frühen Morgen ausging, Arbeiter in seinen Weinberg zu dingen. 040 MAT 020 002 Und da er mit den Arbeiten eins ward um einen Denar im Tag, sandte er sie in seinen Weinberg. 040 MAT 020 003 Und ging aus um die dritte Stunde, und sah andere auf dem Markte müßig stehen, 040 MAT 020 004 Und sprach zu ihnen: Gehet auch ihr hin in den Weinberg, und was gerecht ist will ich euch geben. 040 MAT 020 005 Abermals ging er aus um die sechste, und um die neunte Stunde, und tat gleich also. 040 MAT 020 006 Um die erste Stunde aber ging er aus, und fand andere, die da standen, und sagten ihnen: Was stehet ihr hier den ganzen Tag müßig? 040 MAT 020 007 Sie sagten ihm: Es hat uns niemand gedingt. Sagt er ihnen: Gehet auch ihr hin in den Weinberg, und was gerecht ist, werdet ihr empfangen. - 040 MAT 020 008 Da es nun Abend geworden war, sprach der Herr des Weinberges zu seinem Schaffner: Rufe die Arbeiter, und gib ihnen den Lohn, und hebe an von den Letzten bis zu den Ersten. 040 MAT 020 009 Und als die um die elfte Stunde Gedingten kamen, empfingen sie je einen Denar. 040 MAT 020 010 Und als die Ersten kamen, dachten sie, daß sie mehr empfangen würden, aber auch sie empfingen je einen Denar. 040 MAT 020 011 Da sie den empfingen, murrten sie wider den Hausherrn, 040 MAT 020 012 Und sprach: Diese Letzten haben eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgemacht, die wir die Last des Tages und die Hitze getragen haben. 040 MAT 020 013 Er aber antwortete, und sprach zu einem von ihnen: Freund! ich tue dir nicht Unrecht. Wirst du nicht mit mir eins geworden um einen Denar? 040 MAT 020 014 Nimm das Deine, und gehe! Ich will aber diesen Letzten geben gleich, wie dir; 040 MAT 020 015 Oder ist es mir nicht erlaubt, mit dem Meinen zu machen, was ich will? Siehst du darum scheel, weil ich so gütig bin? 040 MAT 020 016 Also werden die Letzten Erste und die Ersten Letzte sein, denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt. 040 MAT 020 017 Und als Jesus nach Jerusalem hinaufzog, nahm er die zwölf Jünger zu sich besonders, auf dem Wege, und sprach zu ihnen: 040 MAT 020 018 Siehe, wir ziehen hinauf gen Jerusalem und der Menschensohn wird überliefert werden den Hohenpriestern und Schriftgelehrten, und sie werden ihn verdammen zum Tode; 040 MAT 020 019 Und werden ihn den Heiden überliefern, zu verspotten, und zu geißeln, und zu kreuzigen, aber am dritten Tage wird er wieder auferstehen. 040 MAT 020 020 Da trat zu ihm die Mutter der Söhne Zebedäi mit ihren Söhnen, fiel vor ihm nieder, und bat etwas von ihm. 040 MAT 020 021 Er aber sprach zu ihr: Was willst du? Sie fragte ihm: Sprich, daß diese meine zwei Söhne, einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen mögen in deiner Königsherrschaft. 040 MAT 020 022 Jesus aber antwortete, und sprach: Ihr wisset nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? oder getauft werden mit der Taufe, da ich mit getauft werde? Sie sagen ihm: Wir können. 040 MAT 020 023 Und er sagt ihnen: Meinen Kelch zwar werdet ihr trinken, und mit der Taufe, da ich mit getauft werde, sollt ihr getauft werden aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken steht nicht bei mir zu vergeben, sondern denen es bereitet ist von meinem Vater. 040 MAT 020 024 Und als die Zehn das hörten, wurden sie böse über die zwei Brüder. 040 MAT 020 025 Jesus aber rief sie zu sich, und sprach: Ihr wisset, daß die Regenten der (heidnischen) Völker sie von oben hinunter beherrschen, und die Großen sie vergewaltigen. 040 MAT 020 026 So soll es nicht sein unter euch, sondern wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener; 040 MAT 020 027 Und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht! 040 MAT 020 028 Gleichwie der Menschensohn nicht gekommen ist sich dienen zu lassen, sondern zu dienen, und seine Seele als Lösegeld für viele hinzugeben. 040 MAT 020 029 Und als sie aus Jericho zogen, folgte ihnen viel Volk nach. 040 MAT 020 030 Und siehe, zwei Blinde saßen am Weg. Da sie hörten, daß Jesus vorübergeht, schrieen sie, und sprachen: Erbarme dich unser! Herr, Sohn Davids! 040 MAT 020 031 Der Volkshaufen aber drohte ihnen, daß sie schwiegen; sie aber schrieen um so mehr, und sprachen: Erbarme dich unser! Herr, Sohn Davids! 040 MAT 020 032 Und Jesus stand still, rief sie, und sprach: Was wollt ihr, daß ich euch tun soll? 040 MAT 020 033 Sie sagen ihm: Herr, daß unsere Augen aufgetan werden! 040 MAT 020 034 Und es jammerte Jesus, und er rührte ihre Augen an, und alsbald wurden sie sehend, und folgten ihm nach. 040 MAT 021 001 Und als sie Jerusalem nahe, nach Bethphage an den Ölberg, gekommen waren, da sandte Jesus zwei Jünger. 040 MAT 021 002 Und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt, und alsbald werdet ihr finden eine angebundene Eselin, und ein Füllen bei ihr, löset sie ab, und bringet sie mir! 040 MAT 021 003 Und wenn euch jemand etwas sagen würde, so sprechet: Der Herr hat sie nötig; und alsbald wird er sie gehen lassen. 040 MAT 021 004 Das geschah aber, auf daß erfülle würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht: 040 MAT 021 005 "Saget der Tochter Zion: Siehe dein König kommt zu dir, sanftmütig, reitend auf einem Esel, und zwar auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttieres". 040 MAT 021 006 Die Jünger aber gingen hin, und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte; 040 MAT 021 007 Und brachten die Eselin und das Füllen, und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich auf dieselben. 040 MAT 021 008 Das meiste Volk aber breitete seine Kleider aus auf dem Wege, andere aber hieben Zweige ab von den Bäumen, und streuten sie auf dem Weg. 040 MAT 021 009 Die Volkshaufen aber, welche vorangingen und nachfolgten, schrieen und sprachen: Hosianna dem Sohne Davids! Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn, Hosianna in den Höhen. 040 MAT 021 010 Und als er einzog in Jerusalem, da geriet die ganze Stadt in Bewegung, und sprach: Wer ist dieser? 040 MAT 021 011 Die Volkshaufen aber sprachen: Dieser ist Jesus, der Prophet von Nazareth in Galiläa. 040 MAT 021 012 Und Jesus zog ein in den Tempel Gottes, und trieb hinaus alle Händler und Käufer im Tempel, und die Tische der Wechsler und die Stühle der Taubenhändler stieß er um; 040 MAT 021 013 Und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: "Mein Haus soll ein Bethaus heißen", ihr aber habt es zur Räuberhöhle gemacht. 040 MAT 021 014 Und es kamen zu ihm Blinde und Lahme im Tempel, und er heilte sie. 040 MAT 021 015 Als aber die Hohenpriester die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder, welche im Tempel schrieen, und sprachen: Hosianna dem Sohne Davids! da wurden sie böse, 040 MAT 021 016 Und sprachen zu ihm: Hörst du, was diese sagen? Jesus aber sagt ihnen: Ja! Habt ihr nie gelesen: "Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du Lob zubereitet!" 040 MAT 021 017 Und er verließ sie, und ging hinaus aus der Stadt nach Bethanien, und übernachtete daselbst. 040 MAT 021 018 Des Morgens aber, als er wieder in die Stadt ging, hungerte ihn. 040 MAT 021 019 Und er sah einen Feigenbaum am Wege, trat hinzu, fand aber nichts an ihm, außer Blätter allein, und spricht zu ihm: Nun wachse auf dir hinfort keine Frucht mehr ewiglich! Und der Feigenbaum verdorrte alsbald. 040 MAT 021 020 Und da das die Jünger sahen, verwunderten sie sich, und sprachen: Wie bald ist der Feigenbaum verdorrt! 040 MAT 021 021 Jesus aber antwortete, und sprach ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt, und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht allein das mit dem Feigenbaum tun, sondern wenn ihr sagen werdet zu diesem Berge: Hebe dich und wirf dich ins Meer, so wird´s geschehen. 040 MAT 021 022 Und alles, was ihr bittet im Gebet, mit Glauben, werdet ihr empfangen. 040 MAT 021 023 Und als er in den Tempel kam, traten zu ihm, während er lehrte, die Hohenpriester und Ältesten des Volkes, und sprachen: In welcher Macht tust du das? und wer hat dir diese Macht gegeben? 040 MAT 021 024 Jesus aber antwortete, und sprach zu ihnen: Ich will euch auch ein Wort fragen, wenn ihr mir das saget, dann werde ich euch sagen, aus welcher Macht ich solches tue: 040 MAT 021 025 Woher war die Taufe Johannis? aus dem Himmel (d. h. Gott) oder aus Menschen? Sie aber dachten bei sich selbst so: Wenn wir sagen "aus dem Himmel", so wird er uns sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt? 040 MAT 021 026 Wenn wir aber sagen "aus Menschen", so fürchten wir das Volk, denn alle halten Johannes für einen Propheten. 040 MAT 021 027 Und sie antworteten Jesus, und sprachen: Wir wissen´s nicht. Da sagte auch er zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus was für Macht ich das tue. 040 MAT 021 028 Was dünkt euch aber? Ein Mensch hatte zwei Kinder, und ging zu dem ersten, und sprach: Kind, ehe heute, und arbeite in meinem Weinberg! 040 MAT 021 029 Er aber antwortete, und sprach: Ich will nicht. Hierauf aber reute es ihn, und ging. 040 MAT 021 030 Und er trat zum andern, und sprach gleich also. Der aber antwortete und sprach: Ja, Herr! und ging nicht. 040 MAT 021 031 Wer von den Zweien hat den Willen des Vaters getan? Sie aber sagten: Der erste. Sagt Jesus zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, daß die Zöllner und Huren vor euch in die Himmelsherrschaft kommen werden. 040 MAT 021 032 Denn Johannes kam zu euch auf dem Wege der Gerechtigkeit, und ihr habt ihm nicht geglaubt, aber die Zöllner und Huren haben ihm geglaubt, und als ihr es sahet, da habt ihr doch nicht hintendrein eure Gesinnung geändert, daß ihr ihm geglaubt hättet. 040 MAT 021 033 Höret ein anderes Gleichnis! Es war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg, und führte einen Zaun darum, und grub in ihm eine Kelter, und baute einen Turm, und tat ihn Weingärtnern aus, und zog über Land. 040 MAT 021 034 Als aber die Zeit der Früchte herbeikam, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, daß sie seine Früchte in Empfang nähmen. 040 MAT 021 035 Und die Weingärtner nahmen seine Knechte, einen schlugen sie, den andern aber töteten sie, den dritten steinigten sie. 040 MAT 021 036 Abermals sandte er andere und mehr Knechte, als die ersten, und sie taten ihnen gleichalso. 040 MAT 021 037 Zuletzt aber sandte er zu ihnen seinen Sohn, und sagte: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen. 040 MAT 021 038 Die Weingärtner aber, als sie den Sohn sahen, sprachen untereinander: Dieser ist der Erbe; auf! laßt uns ihn töten, und wir werden sein Erbe besitzen! 040 MAT 021 039 Und sie nahmen ihn, stießen ihn zum Weinberg hinaus, und töteten ihn. 040 MAT 021 040 Wenn nun der Herr des Weinberges kommt, was wird er jenen Weingärtnern tun? 040 MAT 021 041 Sie sagen ihm: Arg wird er die Argen umbringen, und seinen Weinberg wird er andern Weingärtnern geben, welche ihm die Früchte abliefern zu ihrer Zeit. 040 MAT 021 042 Spricht Jesus zu ihnen: Habt ihr noch nie gelesen in der Schrift: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen, und ist wunderbar vor unseren Augen." 040 MAT 021 043 Darum sage ich zu euch, daß die Gottesherrschaft von euch weggenommen werden wird, und einem (heidnischen) Volke gegeben, das seine Früchte bringt. 040 MAT 021 044 Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen, auf welchen er aber fällt, den wird er zermalmen. 040 MAT 021 045 Und da die Hohenpriester und Pharisäer diese seine Gleichnisse hörten, merkten sie, daß er von ihnen rede. 040 MAT 021 046 Und sie suchten ihn zu greifen, fürchteten aber die Volkshaufen, weil sie ihn für einen Propheten hielten. 040 MAT 022 001 Und Jesus antwortete, und sprach abermals in Gleichnissen zu ihnen, indem er sagte: 040 MAT 022 002 Zu vergleichen ist die Himmelsherrschaft einem König, welcher seinem Sohne Hochzeit machte. 040 MAT 022 003 Und er sandte seine Knechte aus, um die Gäste zur Hochzeit einzuladen, aber sie wollten nicht kommen. 040 MAT 022 004 Abermals sandte er andere Knechte, und sprach: Saget den Gästen: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit; auf! zur Hochzeit! 040 MAT 022 005 Sie aber kümmerten sich nichts darum, und gingen davon, einer auf seinen Acker, der andere an seinen Handel; 040 MAT 022 006 Die übrigen aber packten seine Knechte, mißhandelten und töteten sie. 040 MAT 022 007 Jener König aber ward zornig, und schickte seine Heere aus, brachte jene Mörder um, und verbrannte ihre Stadt. 040 MAT 022 008 Dann sagte er seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereitet, aber die Geladenen waren es nicht wert. 040 MAT 022 009 Gehet nun aus auf die Scheidewege der Straßen, und wen ihr findet, den ladet zur Hochzeit. 040 MAT 022 010 Und jene Knechte gingen aus auf die Straßen, und brachten zusammen, wen sie fanden, Böse und Gute, und die Hochzeit ward voll Tischgenossen. 040 MAT 022 011 Da ging der König hinein, die Tischgenossen zu beschauen, und sah daselbst einen Menschen, der hatte kein Hochzeitskleid an, 040 MAT 022 012 Und er sagt ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen, ohne daß du ein Hochzeitskleid hast? Er aber verstummte. 040 MAT 022 013 Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm seine Füße und Hände, nehmet ihn, und werfet ihn hinaus in die Finsternis draußen; daselbst wird sein heulen und Zähneknirschen. 040 MAT 022 014 Denn viele sind berufen, aber wenige auserwählt. 040 MAT 022 015 Alsdann gingen die Pharisäer hin, und hielten einen Rat, um ihm eine Schlinge in der Rede zu legen. 040 MAT 022 016 Und sie sandten ihre Jünger mit den Herodianern, die sagten: Lehrer, wir wissen, daß du wahrhaftig bist, und daß du lehrest den Weg Gottes in Wahrheit, und kümmerst dich um niemand, denn du achtest nicht das Ansehen der Menschen. 040 MAT 022 017 Sage uns nun: Was dünkt dich? Ist es erlaubt, dem (römischen) Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht? 040 MAT 022 018 Jesus aber merkte ihre Bosheit, und sprach: Was versuchet ihr mich, ihr Heuchler! 040 MAT 022 019 Zeiget mir eine Steuermünze! Sie aber brachten ihm einen Denar. 040 MAT 022 020 Und er spricht zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Überschrift? 040 MAT 022 021 Sie sagen ihm: Des (römischen) Kaisers. Da sagt er ihnen: So gebet dem Kaiser, das des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. 040 MAT 022 022 Und als sie dieses hörten, verwunderten sie sich, verließen ihn, und gingen davon. 040 MAT 022 023 An jenem Tage kamen die Sadduzäer zu ihm, die da sagten, es gebe keine Auferstehung, und frugen ihn, 040 MAT 022 024 Und sprachen: Lehrer, Moses hat gesagt: "Wenn jemand stirbt, und hat keine Kinder, so soll sein Bruder sein Weib ehelichen, und seinem Bruder Samen erwecken." 040 MAT 022 025 Es waren bei uns sieben Brüder, und der erste heiratete, und starb, und da er keinen Samen hatte, hinterließ er sein Weib seinem Bruder. 040 MAT 022 026 Gleicherweise auch der zweite, und der dritte, bis auf die Sieben. 040 MAT 022 027 Zuletzt nach allen starb auch das Weib. 040 MAT 022 028 In der Auferstehung nun, wessen Weib von den Sieben wird sie sein? denn alle haben sie gehabt. 040 MAT 022 029 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irret, weil ihr nicht die Schrift kennt, noch die Kraft Gottes. 040 MAT 022 030 Denn in der Auferstehung werden sie weder freien, noch sich freien lassen, sondern sie sind wie Engel im Himmel. 040 MAT 022 031 Wegen der Auferstehung der Toten aber, habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt ist, da er spricht: 040 MAT 022 032 "Ich bin der Gott Abrahams, und der Gott Isaaks, und der Gott Jakobs." Gott aber ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden. 040 MAT 022 033 Und als die Volkshaufen dieses hörten, erstaunten sie ob seiner Lehre. 040 MAT 022 034 Die Pharisäer aber, als sie hörten, daß er die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, versammelten sich daselbst. 040 MAT 022 035 Und es frug einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, versuchte ihn, und sprach: 040 MAT 022 036 Lehrer, welches Gebot ist das größte im Gesetz? 040 MAT 022 037 Jesus aber sprach zu ihm: "Du sollst lieben den Herrn, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen, und mit deiner ganzen Seele, und mit deiner ganzen Gesinnung." 040 MAT 022 038 Dies ist das erste und größte Gebot; 040 MAT 022 039 Das zweite aber ist ihm gleich: "Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst." 040 MAT 022 040 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. 040 MAT 022 041 Als aber die Pharisäer zusammengekommen waren, frug sie Jesus, 040 MAT 022 042 Und sprach: Was dünket euch von dem Messias? Wessen Sohn ist er? Sie sagen ihm: Davids. 040 MAT 022 043 Er sagt ihnen: Wie nennt ihn denn David im Geiste: "Herrn", da er spricht: 040 MAT 022 044 "Der Herr hat meinem Herrn gesagt: Setze dich zu meiner Rechten, bis daß ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache." 040 MAT 022 045 Wenn ihn nun David seinen Herrn nennt, wie ist er denn sein Sohn? 040 MAT 022 046 Und keiner konnte ihm ein Wort antworten. Auch wagte keiner von jenem Tage an, ihn noch zu fragen. 040 MAT 023 001 Alsdann redete Jesus zu den Volkshaufen und zu seinen Jüngern, 040 MAT 023 002 Und sprachen: Auf dem Stuhle Mosis sitzen die Schriftgelehrten und Pharisäer: 040 MAT 023 003 Alles nun, was sie euch sagen, daß ihr es halten sollt, das tut, aber nach ihren Werken sollt ihr nicht tun, denn sie sagen es wohl, tun es aber nicht. 040 MAT 023 004 Sie binden aber schwere und unerträgliche Lasten, und legen sie den Menschen auf die Schultern, aber mit ihrem Finger wollen sie dieselben nicht anregen. 040 MAT 023 005 Alle ihre Werke tun sie aber, daß sie von den Leuten gesehen werden. Denn sie machen ihre Denkzettel breit und die Quasten ihrer Gewänder groß, 040 MAT 023 006 Sie lieben den obersten Platz bei den Gastmählern, und die obersten Stühle in den Synagogen. 040 MAT 023 007 Und die Begrüßungen auf den Straßen, und daß sie von den Leuten Rabbi, Rabbi, genannt werden. 040 MAT 023 008 Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen, denn Einer ist euer Meister; ihr alle aber seid Brüder. 040 MAT 023 009 Und sollt niemand euern Vater nennen auf Erden, denn Einer ist euer Vater, der in den Himmeln ist. 040 MAT 023 010 Auch sollt ihr euch nicht Führer nennen lassen, denn euer Führer ist Einer, der Messias. 040 MAT 023 011 Der Größere aber von euch sei euer Diener. 040 MAT 023 012 Wer sich aber selbst erhöhet, der wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöhet werden. 040 MAT 023 013 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! daß ihr die Himmelsherrschaft zuschließt vor den Menschen; denn ihr gehet nicht hinein, und die hineingehen wollen, die lasset ihr nicht hineingehen. 040 MAT 023 014 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! daß ihr die Häuser der Witwen fresset, und als Deckmantel lange betet; darum werdet ihr ein um so schärferes Urteil empfangen. - 040 MAT 023 015 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! daß ihr das Meer und das Trockene durchziehet, um einen Judengenossen zu machen, und wenn er es geworden ist, so macht ihr ihn zu einem Sohne (Erben) des Tales Hinnom zwiefältig mehr, denn ihr seid. - 040 MAT 023 016 Wehe euch, blinde Wegweiser! die ihr saget: Wenn einer bei dem Tempel schwört, das ist nichts; wer aber bei dem Golde des Tempels schwört, der ist verpflichtet. 040 MAT 023 017 Narren und Blinde! denn was ist größer, das Gold, oder der Tempel, der das Gold heiligt? 040 MAT 023 018 Und: Wenn einer bei dem Altar schwört, das ist nichts; wer aber bei dem Opfer schwört, das darauf ist, der ist verpflichtet. 040 MAT 023 019 Narren und Blinde! was ist größer, das Opfer, oder der Altar, der das Opfer heiligt? 040 MAT 023 020 Wer nun schwört bei dem Altar, der schwört bei ihm und allem, was auf ihm ist. 040 MAT 023 021 Und wer da schwört bei dem Tempel, der schwört bei ihm und bei dem, der darinnen wohnt. 040 MAT 023 022 Und wer da schwört bei dem Himmel, der schwört bei dem Throne Gottes und bei dem, der darauf sitzt. - 040 MAT 023 023 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! daß ihr verzehntet die Münze und den Anis und den Kümmel, und lasset weg das schwerere des Gesetztes: Das Recht und das Erbarmen und die Treue; dies sollte man tun und jenes nicht lassen. 040 MAT 023 024 Blinde Wegweiser! die ihr die Mücken herausfischt, das Kamel aber hinuntertrinkt. - 040 MAT 023 027 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! daß ihr gleich seid den übertünchten Grüften, welche zwar von außen schön erscheinen, inwendig aber voller Totenbeine und aller Unreinigkeiten sind. 040 MAT 023 028 Also auch ihr; von außen zwar scheint ihr den Menschen gerecht, inwendig aber seid ihr voll Heuchelei und Gesetzwidrigkeit. - 040 MAT 023 029 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! daß ihr die Gräber der Propheten bauet, und schmücket die Denkmale der Gerechten. 040 MAT 023 030 Und sprechet: Wenn wir in den Tagen unserer Väter gewesen wären, so würden wir nicht mit ihnen teilhaftig geworden sein am Blute der Propheten. 040 MAT 023 031 Damit gebet ihr euch selbst das Zeugnis, daß ihr Söhne der Prophetenmörder seid. 040 MAT 023 032 Und ihr, macht nur das Maß eurer Väter voll! 040 MAT 023 033 Ihr Schlangen und Otterngezüchte! Wie wollt ihr dem Gericht des Tal Hinnom entfliehen? 040 MAT 023 034 Darum siehe, ich sende euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte, und von ihnen werdet ihr töten und kreuzigen, und von ihnen in euern Synagogen geißeln, und von einer Stadt zur andern verfolgen, 040 MAT 023 035 Auf daß über euch komme alles gerechte Blut, das auf Erden vergossen ist, von dem Blute des gerechten Abels an, bis zu dem Blute Zacharias, der Sohnes Barachias, welchen ihr getötet habt zwischen dem Tempel und dem Altar. 040 MAT 023 036 Wahrlich ich sage euch, das wird alles kommen auf dieses Geschlecht! 040 MAT 023 037 Jerusalem! Jerusalem! die du tötest die Propheten, und steinigest, die zu dir gesandt sind, wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, gleich wie eine Henne ihre Küchlein versammelt unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt. 040 MAT 023 038 Siehe, euer Haus wird euch wüste gelassen werden. 040 MAT 023 039 Denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht mehr sehen, bis ihr sprechet: Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn! 040 MAT 024 001 Und Jesus ging hinaus und begab sich aus dem Tempel. Und es kamen seine Jünger zu ihm, um ihm die Gebäude des Tempels zu zeigen. 040 MAT 024 002 Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Sehet ihr nicht dies alles? Wahrlich, ich sage euch, es wird hier nicht ein Stein auf dem andern bleiben, der nicht abgebrochen wird. 040 MAT 024 003 Als er aber auf dem Ölberg saß, kamen seine Jünger zu ihm besonders, und sprachen: Sage uns, wann wird das sein, und was ist das Zeichen deiner Parusie und des Endes der Weltzeit? 040 MAT 024 004 Und Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Sehet zu, daß euch niemand verführe! 040 MAT 024 005 Denn viele werden kommen in meinem Namen und sagen: Ich bin der Messias, und werden viele irreführen. 040 MAT 024 006 Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgerüchten; schauet auf, aber erschrecket nicht! denn es muß geschehen, aber noch ist es nicht das Ende. 040 MAT 024 007 Denn es wird sich erheben ein Volk wider das andere, und ein Königreich wider das andere, und es werden sein Hungersnöte und Seuchen und Erdbeben aller Orten. 040 MAT 024 008 Das alles ist der Anfang der Wehen. 040 MAT 024 009 Alsdann werden sie euch überliefern zur Drangsal, und werden euch töten, und werdet gehaßt sein von allen Völkern um meines Namens willen. 040 MAT 024 010 Und dann werden viele irre werden, und einander verraten und einander hassen. 040 MAT 024 011 Und viele falsche Propheten werden aufstehen, und viele verführen. 040 MAT 024 012 Und dieweil die Gesetzlosigkeit überhand nehmen wird, so wird die Liebe der vielen erkalten. 040 MAT 024 013 Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden. 040 MAT 024 014 Und es wird gepredigt werden diese frohe Botschaft von der Himmelsherrschaft auf der ganzen bewohnten Erde, zum Zeugnis allen Völkern, und dann wird das Ende kommen. 040 MAT 024 015 Wenn ihr nun sehen werdet den Greuel der Verwüstung, von dem der Prophet Daniel geredet hat, stehend an heiliger Stätte - der Leser merke! - 040 MAT 024 016 Alsdann sollen, die in Judäa sind, auf die Berge fliehen. 040 MAT 024 017 Wer auf dem Dache ist, der steige nicht herab, seinen Hausrat zu holen. 040 MAT 024 018 Und wer auf dem Felde ist, der wende sich nicht um, seine Kleider zu holen. 040 MAT 024 019 Wehe aber den Schwangeren und Säugenden in jenen Tagen! 040 MAT 024 020 Betet aber, damit eure Flucht nicht im Winter, noch am Sabbat geschehe! 040 MAT 024 021 Denn alsdann wird die Trübsal groß sein, dergleichen nicht gewesen ist vom Anfang der Welt bis jetzt, noch auch sein wird. 040 MAT 024 022 Und wenn nicht jene Tage verkürzt würden, so würde alles Fleisch nicht errettet; um der Auserwählten willen aber werden jene Tage verkürzt werden. 040 MAT 024 023 Wenn euch alsdann jemand fragt: Siehe, hier ist der Messias, oder hier, so sollt ihr nicht glauben. 040 MAT 024 024 Denn es werden falsche Messiase und falsche Propheten aufstehen, und werden große Zeichen und Wunder tun, so daß sie, womöglich, auch die Auserwählten verführen. 040 MAT 024 025 Siehe, ich habe es euch zuvorgesagt. 040 MAT 024 026 Wenn sie euch nun sagen: "Siehe, er ist in der Wüste!" so gehet nicht hinaus. "Siehe, er ist in den Gemächern"! so glaubet nicht! 040 MAT 024 027 Denn wie der Blitz ausgeht vom Aufgang und scheint bis zum Niedergang, also wird auch sein die Parusie des Menschensohnes. 040 MAT 024 028 Denn wo das Aas ist, da sammeln sich die Adler. 040 MAT 024 029 Alsbald aber nach der Trübsal jener Tage, wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. 040 MAT 024 030 Und alsdann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes am Himmel, und dann werden heulen alle Geschlechter der Erde, und sehen den Menschensohn kommend auf den Wolken des Himmels, mit viel Kraft und Herrlichkeit. 040 MAT 024 031 Und er wird seine Engel senden mit laut schallender Posaune, und sie werden versammeln seine Auserwählten, von den vier Winden, von den einen Enden der Himmel bis zu den andern. 040 MAT 024 032 Vom Feigenbaum lernet das Gleichnis: Wenn einmal sein Zweig saftig wird und Blätter treiben, so wisset ihr, daß der Sommer nahe ist vor der Tür. 040 MAT 024 034 Wahrlich, ich sage euch, daß dieses Geschlecht nicht vergehen wird, bis daß alles geschehe. 040 MAT 024 035 Der Himmel und die Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. 040 MAT 024 036 Von dem Tage aber und der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein mein Vater. 040 MAT 024 037 Gleichwie die Tage Noahs waren, so wird auch die Parusie des Menschensohnes sein. 040 MAT 024 038 Denn gleichwie sei waren in den Tagen vor der Sündflut, da sie aßen und tranken, freiten und ließen sich freien, bis zu dem Tage, wo Noah in die Arche einging, 040 MAT 024 039 Und wußten es nicht, bis daß die Sündflut kam, und nahm sie alle hinweg, so wird auch die Parusie des Menschensohnes sein. 040 MAT 024 040 Dann werden zwei auf dem Felde sein; der eine wird angenommen, der andere gelassen werden. 040 MAT 024 041 Zwei werden malen auf der Mühle, eine wird angenommen, und eine wird gelassen werden. 040 MAT 024 042 So wachet nun, denn ihr wisset nicht, zu welcher Stunde euer Herr kommt. 040 MAT 024 043 Das aber merket euch, wenn der Hausherr wüßte, in welcher Wache der Dieb kommt, so würde er wachen, und nicht in sein Haus einbrechen lassen. 040 MAT 024 044 Darum auch ihr, werdet bereit! denn zu der Stunde, da ihr es nicht meint, kommt der Menschensohn (d. h. Messias). 040 MAT 024 045 Wer aber ist nun der treue und verständige Knecht, welchen der Herr über sein Gesinde setzte, daß er ihnen die Speisen zur Zeit gäbe? 040 MAT 024 046 Selig ist jener Knecht, denn sein Herr, wenn er kommt, findet also tun. 040 MAT 024 047 Wahrlich ich sage euch, er wird ihn über alle seine Güter setzen. 040 MAT 024 048 Wenn aber jener schlechte Knecht in seinem Herzen sagte: Es verzieht mein Herr zu kommen; 040 MAT 024 049 Und fing an, seine Mitknechte zu schlagen, äße und tränke mit den Trunkenbolden, 040 MAT 024 050 So wird der Herr jenes Knechtes da sein an einem Tage, an welchem er es nicht vermeint, und zur Stunde, die er nicht weiß. 040 MAT 024 051 Und er wird ihn zerscheitern, und ihm sein Teil mit den Heuchlern geben; daselbst wird sein Heulen und Zähneknirschen. 040 MAT 025 001 Dann wird die Himmelsherrschaft gleich sein zehn Jungfrauen, welche ihre Lampen nahmen, und gingen aus, dem Bräutigam entgegenzugehen. 040 MAT 025 002 Aber fünf von ihnen waren klug, und fünf töricht. 040 MAT 025 003 Die töricht waren, nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen nicht Öl mit sich. 040 MAT 025 004 Die klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen. 040 MAT 025 005 Als aber der Bräutigam verzog, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. 040 MAT 025 006 Um Mitternacht aber ward ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam! Gehet aus, ihm zu begegnen! 040 MAT 025 007 Da stunden alle diese Jungfrauen auf, und schmückten ihre Lampen. 040 MAT 025 008 Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von euerm Öl, denn unsere Lampen verlöschen. 040 MAT 025 009 Die klugen aber antworteten, und sprachen: Niemals! denn es würde ja nicht reichen für und euch; gehet lieber zu den Krämern, und kaufet euch! 040 MAT 025 010 Als sie aber hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm ein zur Hochzeit; und die Tür ward verschlossen. - 040 MAT 025 011 Zuletzt kamen auch die übrigen Jungfrauen und sagten: Herr, Herr, tue uns auf! 040 MAT 025 012 Er aber antwortete, und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht. 040 MAT 025 013 Darum wachet, denn ihr wisset nicht den Tag, noch die Stunde. 040 MAT 025 014 Denn gleichwie ein Mensch, der über Land zog, und rief seine Haussklaven, und übergab ihnen seine Güter; 040 MAT 025 015 Und einem gab er fünf Talente, einem andern zwei, einem dritten eins, einem jeden nach seiner Kraft, und zog alsbald fort. 040 MAT 025 016 Da ging hin, der die fünf Talente empfangen hatte, arbeitete mit ihnen, und Gewann andere fünf Talente. 040 MAT 025 017 Desgleichen auch der mit den zweien; und auch er gewann zwei andere. 040 MAT 025 018 Der aber das eine empfangen hatte, ging hin, grub ein Loch in die Erde, und versteckte das Geld seines Herrn. - 040 MAT 025 019 Nach langer Zeit kommt der Herr jener Knechte und forderte Rechenschaft von ihnen. 040 MAT 025 020 Und der die fünf Talente empfangen hatte, kam, brachte herbei fünf andere Talente, und sprach: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; siehe ich habe fünf andere Talente mit ihnen gewonnen. 040 MAT 025 021 Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so! guter und getreuer Knecht! über Wenigem bist du getreu gewesen, ich will dich über Vieles setzen. Gehe ein zur Freude deines Herrn. - 040 MAT 025 022 Da kam auch der die zwei Talente empfangen hatte, herbei, und sprach: Herr, zwei Talente hast du mir übergeben, siehe, andere zwei Talente habe ich mit ihnen gewonnen. 040 MAT 025 023 Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so! guter und getreuer Knecht! über Wenigem warst du getreu, über Vieles will ich dich setzen; gehe ein zur Freude deines Herrn. - 040 MAT 025 024 Da kam auch, der das eine Talent empfangen hatte, herbei, und sprach: Herr, ich habe dich gekannt, daß du ein harter Mensch bist, daß du erntest, wo du nicht gesäet hast, und einsammelst, wo du nicht ausgestreut hast. 040 MAT 025 025 Und da ich mich fürchtete, so ging ich hin, und versteckte dein Talent in der Erde; siehe, da hast du das deine! 040 MAT 025 026 Sein Herr aber antwortete, und sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht! wußtest du, daß ich ernte, wo ich nicht gesäet habe, und einsammle, wo ich nicht ausgestreut habe? 040 MAT 025 027 So mußtest du mein Geld den Wechslern geben, und wenn ich gekommen wäre, hätte ich das Meinige mit Zinsen zurückgenommen. 040 MAT 025 028 So nehmet nun das Talent von ihm und gebet es dem, der die zehn Talente hat! 040 MAT 025 029 Denn jedem, der da hat, wird gegeben werden, und wird Überfluß haben, aber von dem, der nichts hat, wird auch das er hat, weggenommen werden. 040 MAT 025 030 Und den unnützen Knecht werfet hinaus in die Finsternis draußen, daselbst wird sein heulen und Zähneknirschen. 040 MAT 025 031 Wann aber der Menschensohn komm in seiner Herrlichkeit, und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Throne seiner Herrlichkeit, 040 MAT 025 032 Und es werden vor ihm versammelt werden alle Heiden und er wird sie scheiden von einander, gleichwie der Hirte die Schafe von den Ziegen scheidet, 040 MAT 025 033 Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Ziegen aber zur Linken. 040 MAT 025 034 Dann wird der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt, Gesegnete meines Vaters, ererbet die Königsherrschaft, die euch bereitet ist, von Grundlegung der Welt an. 040 MAT 025 035 Denn ich war hungrig, und ihr gabt mir zu essen; mich dürstete, und ihr habt mir zu trinken gegeben; fremd war ich, und ihr habt mich aufgenommen; 040 MAT 025 036 Nackt war ich, und ihr habt mich bekleidet; krank, und ihr habt nach mir gesehen; im Gefängnis, und ihr kamet zu mir. - 040 MAT 025 037 Alsdann werden ihm die Gerechten antworten, und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen, und haben dich gespeist? oder durstig, und haben dir zu trinken gegeben? 040 MAT 025 038 Wann haben wir dich fremd gesehen, und haben dich aufgenommen, oder nacht, und haben dich bekleidet? 040 MAT 025 039 Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen, und sind zu dir gekommen? - 040 MAT 025 040 Und der König wird antworten, und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: sofern ihr es getan habt an einem dieser meiner geringsten Brüder, habt ihr es mir getan. 040 MAT 025 041 Dann wird er sagen auch denen zur Linken: Weichet von mir, ihr Verfluchte! in das künftige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln. 040 MAT 025 042 Denn ich war hungrig, und ihr gabet mir nicht zu essen; mich dürstete, und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben; 040 MAT 025 043 Ich war fremd, und ihr habt mich nicht aufgenommen; nackt, und ihr habt mich nicht bekleidet; krank und im Gefängnis, und ihr habt nicht nach mir gesehen. - 040 MAT 025 044 Dann werden auch sie antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig, oder durstig, oder fremd, oder nackt, oder im Gefängnis gesehen, und haben dir nicht gedient? 040 MAT 025 045 Dann wird er ihnen antworten, und sagen: Wahrlich, ich sage euch, sofern ihr es nicht getan habt einem dieser Geringsten, habt ihr es mir auch nicht getan. 040 MAT 025 046 Und diese werden hingehen in die künftige Strafe, die Gerechten aber ins künftige Leben. 040 MAT 026 001 Und es geschah, da Jesus alle diese Reden vollendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern: 040 MAT 026 002 Ihr wisset, daß nach zwei Tagen das Passah ist, und der Menschensohn wird überliefert, um gekreuzigt zu werden. 040 MAT 026 003 Da versammelten sich die Hohenpriester und Ältesten des Volkes in der Halle des Hohenpriesters, der Kaiphas heißt, 040 MAT 026 004 Und sie berieten sich zusammen, saß sie ihn mit List griffen, und umbrächten; 040 MAT 026 005 Sie sagten aber: Nicht am Feste, daß nicht ein Aufruhr entstehe im Volk. 040 MAT 026 006 Als Jesus aber in Bethanien war, im Hause Simons, des Aussätzigen, 040 MAT 026 007 Da kam zu ihm ein Weib, das hatte ein Alabasterfläschchen mit köstlicher Salbe, und goß sie auf sein Haupt, als er zu Tische lag. 040 MAT 026 008 Als aber seine Jünger das sahen, wurden sie unwillig, und sprachen: Zu was diese Verschwendung? 040 MAT 026 009 Denn man hätte das für viel verkaufen, und den Armen geben können. 040 MAT 026 010 Als das Jesus wußte, sprach er zu ihnen: Was macht ihr dem Weib Mühe? denn sie hat ein gutes Werk an mir getan. 040 MAT 026 011 Denn Arme habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. 040 MAT 026 012 Denn daß dieselbe die Salbe auf meinen Leib gegossen hat, das hat sie getan für mein Begräbnis. 040 MAT 026 013 Wahrlich, ich sage euch, wo diese frohe Botschaft gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen, was sie getan hat, zu ihrem Gedächtnis. 040 MAT 026 014 Da ging einer von den Zwölfen, genannt Judas Ischariot, hin zu den Hohenpriestern, 040 MAT 026 015 Und sprach: Was wollt ihr mir geben? Und ich will ihn euch verraten. Sie aber wogen ihm dreißig Silberlinge dar. 040 MAT 026 016 Und von nun an suchte er eine gute Gelegenheit, daß er ihn verriete. 040 MAT 026 017 Am ersten Tag der ungesäuerten Brote kamen die Jünger zu Jesu, und sprachen: Wo willst du, daß wir dir bereit machen, das Passah zu essen? 040 MAT 026 018 Er aber sprach: Gehet in die Stadt zu dem und dem, und saget ihm: Der Lehrer sagt: Meine Zeit ist nahe; bei dir halte ich das Passah mit meinen Jüngern. 040 MAT 026 019 Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Passah. 040 MAT 026 020 Als es Abend geworden war, legte er sich zu Tische mit den Zwölfen. 040 MAT 026 021 Und da sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter Euch wird mich verraten. 040 MAT 026 022 Und sie wurden sehr traurig, und fingen an zu ihm zu sagen, ein jeglicher: Doch nicht ich, Herr? 040 MAT 026 023 Er aber antwortete, und sprach: Der mit mir die Hand in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten. 040 MAT 026 024 Der Menschensohn geht zwar dahin, wie von ihn geschrieben steht, wehe aber jenem Menschen, durch welchen der Menschensohn verraten wird; es wäre ihm gut, wenn jener Mensch nicht geboren wäre. 040 MAT 026 025 Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: Doch nicht ich; Rabbi? Er spricht zu ihm: Du hast´s gesagt. 040 MAT 026 026 Als sie aber aßen, nahm Judas das Brot, sprach den Segen, brach und gab es den Jüngern, und sagte: Nehmet, und esset, dies ist mein Leib. 040 MAT 026 027 Und er nahm den Kelch, sprach das Dankgebet, und gab ihnen denselben, indem er sagte: Trinket alle daraus, 040 MAT 026 028 Denn dies ist mein Blut, das des neuen Bundes, das für viele vergossen wird, zur Vergebung der Sünden. 040 MAT 026 029 Ich sage euch aber, daß ich von nun an nicht mehr trinken werde, von diesem Gewächs des Weinstocks bis zu jenem Tage, wann ich es mit euch neu trinken werde in der Königsherrschaft meines Vaters. 040 MAT 026 030 Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, da gingen sie hinaus an den Ölberg. 040 MAT 026 031 Alsdann sagt ihnen Jesus: Ihr alle werdet in dieser Nacht an mir irre werden, denn es stehet geschrieben: "Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen." 040 MAT 026 032 Aber nachdem ich auferweckt worden bin, werde ich vor euch hingehen nach Galiläa. 040 MAT 026 033 Petrus aber antwortete, und sprach zu ihm: Wenn alle an dir irre werden, so werde ich doch niemals an dir irre werden. 040 MAT 026 034 Jesus spricht zu ihm: Wahrlich ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. 040 MAT 026 035 Sagt ihm Petrus: Und wenn ich mit dir sterben müßte, so werde ich dich nicht verleugnen. Gleicherweise sprachen auch alle Jünger. 040 MAT 026 036 Da kommt Jesus mit ihnen zu einem Landgut, genannt Gethsemane, und sagt seinen Jüngern: Setzet euch hier, bis daß ich hingegangen bin, und dort gebetet habe. 040 MAT 026 037 Und er nahm Petrus und die zwei Söhne Zebedäi mit, und fing an zu trauern und zu sagen. 040 MAT 026 038 Da sagt er ihnen: Ganz traurig ist meine Seele, bis zum Tod; bleibet hier, und wachet mit mir! 040 MAT 026 039 Und er ging ein wenig weiter, und fiel auf sein Angesicht, betete, und sprach: Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber, aber nicht wie ich will, sondern wie du willst. 040 MAT 026 040 Und er kommt zu den Jüngern, und findet sie schlafend, und sagt Petrus: So vermochtet ihr nicht eine Stunde mit mir zu wachen? 040 MAT 026 041 Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet, der Geist ist zwar willig, aber das Fleisch ist schwach. 040 MAT 026 042 Wiederum zu zweiten Male ging er fort, betete und sprach: Mein Vater, wenn es nicht möglich ist, daß dieser Kelch an mir vorübergehe, ohne daß ich ihn trinke, so geschehe dein Wille! 040 MAT 026 043 Und als er kommt, findet er sie abermals schlafend, denn ihre Augen waren beschwert. 040 MAT 026 044 Und er ließ sie, ging abermals hin, und betete zum dritten Mal, und sprach dasselbe Wort. 040 MAT 026 045 Dann kommt er zu seinen Jüngern, und sagte ihnen: Schlaft die übrige Zeit, und ruht aus; siehe, die Stunde ist nahe, und der Menschensohn wird verraten in die Hände der Sünder. 040 MAT 026 046 Steht auf! Lasset uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe. 040 MAT 026 047 Und als er noch redete, siehe, da kam Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm ein großer Volkshaufen, mit Schwertern und Knitteln, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes. 040 MAT 026 048 Der ihn aber verriet, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist´s; ergreifet ihn! 040 MAT 026 049 Und alsbald trat er zu Jesus und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi, und küßte ihn. 040 MAT 026 050 Jesus aber sprach zu ihm: Freund, warum bist du gekommen? Da traten sie hinzu, legten die Hände an Jesus, und ergriffen ihn. 040 MAT 026 051 Und siehe, einer derer, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus, und zog sein Schwert, schlug den Knecht des Hohenpriesters, und hieb ihm sein Ohr ab. 040 MAT 026 052 Da sagt ihm Jesus: Stecke dein Schwert an seinen Ort, denn alle, die das Schwert nehmen, die werden mit dem Schwert umkommen. 040 MAT 026 053 Oder meinst du, daß ich nicht jetzt meinen Vater bitten könnte, und er würde mir mehr als zwölf Legionen Engel zusenden? 040 MAT 026 054 Doch wie würde die Schrift erfüllt, daß es also geschehen muß? 040 MAT 026 055 In jener Stunde sprach Jesus zu den Volkshaufen: Wie zu einem Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Knitteln, mich zu fangen. Täglich bin ich vor euch gesessen, im Tempel lehrend, und ihr habt mich nicht ergiffen. 040 MAT 026 056 Das Ganze aber geschah, damit die Schriften der Propheten erfüllt würden. Da verließen ihn alle seine Jünger und flohen. 040 MAT 026 057 Die aber Jesus ergriffen hatten, die gingen hin zu Kaiaphas, dem Hohenpriester, wo sich die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt hatten. 040 MAT 026 058 Petrus aber folgte ihm nach, von ferne, bis zur Halle des Hohenpriesters, und setzte sich zu den Dienern, das Ende zu sehen. 040 MAT 026 059 Die Hohenpriester aber und die Ältesten und der ganze hohe Rat suchten falsches Zeugnis wider Jesus, daß sie ihn zum Tode brächten. 040 MAT 026 060 Und fanden es nicht. Und obgleich viele falsche Zeugen herbeikamen, fanden sie es doch nicht. Zuletzt aber kamen herzu zwei falsche Zeugen. 040 MAT 026 061 Die sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes abbrechen, und ihn in drei Tagen wieder aufbauen. 040 MAT 026 062 Und der Hohepriester stund auf, und sprach zu ihm: Antwortest du nichts, was diese wider dich zeugen? 040 MAT 026 063 Jesus aber schwieg stille. Und es antwortete der Hohepriester, und sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob du bist der Messias, der Sohn Gottes? 040 MAT 026 064 Jesus spricht zu ihm: Du hast´s gesagt; doch ich sage euch, von nun an werdet ihr sehen den Menschensohn, sitzend zur Rechten der Kraft und kommend auf den Wolken des Himmels. 040 MAT 026 065 Da zerriß der Hohepriester sein Gewand, und sprach: Er hat gelästert! was haben wir weiter Zeugen nötig? Siehe, jetzt habt ihr seine Lästerung gehört. 040 MAT 026 066 Was dünket euch? Sie aber antworteten, und sprachen: Er ist des Todes schuldig. - 040 MAT 026 067 Da speiten sie in sein Angesicht, und gaben ihm Faustschläge, etliche aber Backenstreiche, 040 MAT 026 068 Und sprachen: Weissage uns, Messias! wer ist´s, der dich schlug. 040 MAT 026 069 Petrus aber saß draußen in der Halle. Und es kam zu ihm eine Magd, die sagte: Auch du warst mit Jesus, dem Galiläer. 040 MAT 026 070 Er aber leugnete vor allen, und sprach: Ich weiß nicht, was du sagst. 040 MAT 026 071 Als er aber hinausging in das Tor, sah ihn eine andere, und sagt zu denen, die dort waren: Auch dieser war mit Jesus, dem Nazaräer. 040 MAT 026 072 Und abermals leugnete er, mit einem Eid: Ich kenne den Menschen nicht. 040 MAT 026 073 Über ein Kleines kamen die Dastehenden herzu, und sprachen zu Petrus: Wahrhaftig, auch du bist einer von ihnen; Denn auch deine Sprache macht dich kenntlich. 040 MAT 026 074 Da fing er an sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht. Und alsbald krähte der Hahn. 040 MAT 026 075 Und Petrus erinnerte sich des Wortes Jesu, da er gesagt hatte: Ehe der Hahn krähet, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich. 040 MAT 027 001 Als es aber Morgen geworden war, hielten alle hohen Priester und Ältesten des Volkes einen Rat wider Jesus, daß sie ihn zum Tode brächten. 040 MAT 027 002 Und banden ihn, und führten ihn weg, und überlieferten ihn dem Landpfleger Pontius Pilatus. 040 MAT 027 003 Als nun Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß er verurteilt war, reuete es ihm, und brachte die dreißig Silberlinge den hohen Priestern und Ältesten zurück. 040 MAT 027 004 Und sprachen: Ich habe gesündigt, daß ich unschuldig Blut verraten habe. Sie aber sprachen: Was geht das uns an. Siehe du zu! 040 MAT 027 005 Und er ward die Silberlinge in den Tempel, lief fort, und ging hin, und erhenkte sich. - 040 MAT 027 006 Die hohen Priester aber nahmen die Silberlinge, und sprachen: Es ist nicht erlaubt, sie zum Opfergeld zu tun, denn es ist Blutgeld. 040 MAT 027 007 Sie hielten aber einen Rat, und kauften dafür den Acker des Töpfers, zum Begräbnis der Fremdlinge. 040 MAT 027 008 Darum ist der Acker "Blutacker" genannt, bis auf den heutigen Tag. - 040 MAT 027 009 Da ward erfüllt, das gesagt ist durch den Propheten Jeremias, der da spricht: "Und sie haben genommen die dreißig Silberlinge; den Preis für den Geschätzten, welchen sie geschätzt, von den Söhnen Israels, 040 MAT 027 010 Und sie gaben sie für den Acker des Töpfers, wie mir der Herr befohlen hatte." 040 MAT 027 011 Jesus aber stand vor dem Landpfleger. Und der Landpfleger fragte ihn, und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst es. 040 MAT 027 012 Und als er verklagt ward von den hohen Priestern und Ältesten, antwortete er nichts. 040 MAT 027 013 Da spricht Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, was alles sie wider dich zeugen? 040 MAT 027 014 Und er antwortete ihm nicht einmal ein einziges Wort, so daß es den Landpfleger sehr verwunderte. 040 MAT 027 015 Auf das (Passah-) Fest aber hatte der Landpfleger die Gewohnheit einen Gefangenen loszugeben, welchen es wollte. 040 MAT 027 016 Sie hatten aber damals einen berüchtigten Gefangenen, genannt Barabbas. 040 MAT 027 017 Als sie nun versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: Wen wollt ihr, daß ich euch losgebe? Barabbas oder Jesus, welcher der Messias genannt wird? 040 MAT 027 018 Denn er wußte, daß sie ihn aus Neid überliefert hatten. 040 MAT 027 019 Als er aber auf dem Richtstuhl saß, sandte zu ihm sein Weib, und ließ ihm sagen: Habe du nichts zu tun mit diesem Gerechten, denn ich habe heute im Traum viel erlitten seinetwegen. 040 MAT 027 020 Die hohen Priester und die Ältesten aber überredeten die Volkshaufen, daß sie den Barabbas erbitten sollten, Jesus aber umbrächten. 040 MAT 027 021 Der Landpfleger aber antwortete und sprach zu ihnen: Welchen wollt ihr von den Zweien, daß ich ihn euch losgebe? Sie aber sprachen: Barabbas 040 MAT 027 022 Sagte ihnen Pilatus: Was soll ich denn machen mit Jesus, welcher Messias genannt wird? Sagen alle: Er werde gekreuzigt! 040 MAT 027 023 Der Landpfleger sprach: Was hat er denn Arges getan? Sie aber schrieen um so mehr und sprachen: Er werde gekreuzigt! 040 MAT 027 024 Als aber Pilatus sah, daß nichts nützte, sondern vielmehr ein Tumult entstand, nahm er Wasser und wusch seine Hände vor dem Volk, und sprach: Schuldlos bin ich am Blute dieses Gerechten. Sehet ihr zu! 040 MAT 027 025 Und das ganze Volk antwortete, und sprach: sein Blut komme über uns und unsere Kinder! 040 MAT 027 026 Da gab er ihnen Barabbas los; Jesus aber ließ er geißeln, und überlieferte ihn, daß er gekreuzigt würde. 040 MAT 027 027 Da nahmen die Kriegsknechte des Landpflegers Jesus in das Richthaus und versammelten über ihn die ganze Rotte. 040 MAT 027 028 Und zogen ihn aus, und legten ihm einen roten Mantel um, 040 MAT 027 029 Und flochten eine Krone aus Dornen, setzten sie auf sein Haupt, und legten ein Rohr in seine Rechte, und indem sie die Kniee beugten vor ihm, verspotteten sie ihn, und sprachen: Gegrüßet seist du, König der Juden! 040 MAT 027 030 Und speiten auf ihn, nahmen das Rohr, und schlugen auf sein Haupt. 040 MAT 027 031 Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus, und zogen ihm seine Kleider an, und führten ihm fort, daß er gekreuzigt würde. 040 MAT 027 032 Und als sie hinauszogen, fanden sie einen Menschen von Kyrene, mit Namen Simon, den zwangen sie, daß er sein Kreuz trüge; 040 MAT 027 033 Und sie kamen an einen Ort, genannt Golgotha, das heißt Schädelstätte. 040 MAT 027 034 Da gaben sie ihm Essig (Soldatenwein) zu trinken, mit Galle vermischt, und als er es kostete, wollte er nicht trinken. 040 MAT 027 035 Da sie ihn aber gekreuzigt hatten verteilten sie seine Kleider, indem sie das Los warfen. 040 MAT 027 036 Und sie saßen und bewachten ihn daselbst. 040 MAT 027 037 Und sie hefteten über sein Haupt die Schrift seiner Anklage: Dieser ist Jesus, der König der Juden. 040 MAT 027 038 Es wurden aber zwei Räuber mit ihm gekreuzigt, einer zur Rechten, und einer zur Linken. 040 MAT 027 039 Die aber vorübergingen, lästerten ihn, und schüttelten ihre Köpfe, 040 MAT 027 040 Und sprachen: Der du den Tempel abbrichst, und ihn in drei Tagen aufbaust, errette dich! Wenn du Gottes Sohn bist, so steig herab vom Kreuze! 040 MAT 027 041 Gleicherweise verspotteten ihn auch die hohen Priester, mit den Schriftgelehrten, und Ältesten, und sprachen: 040 MAT 027 042 Andere hat er errettet, sich selbst kann er nicht erretten. Wenn er der König Israels ist, so steige er jetzt vom Kreuze, und wir werden an ihn glauben. 040 MAT 027 043 Er vertraute auf Gott, der befreie ihn nun, wenn er ihn mag, denn er hat gesagt: Gottes Sohn bin ich. 040 MAT 027 044 Desgleichen schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren. 040 MAT 027 045 Von der sechsten Stunde an ward eine Finsternis über das ganze Land, bis zur neunten Stunde. 040 MAT 027 046 Um die neunte Stunde schrie aber Jesus mit lauter Stimme, und sprach: Eli, Eli, lama sabachthani? das heißt: Mein Gott, Mein Gott! warum hast du mich verlassen? 040 MAT 027 047 Da das etliche der Dastehenden hörten, sprachen sie: Den Elias ruft er. 040 MAT 027 048 Und alsbald lief einer von ihnen herzu, nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig, und legte ihn um ein Rohr, und gab ihm zu trinken. 040 MAT 027 049 Die übrigen aber sprachen: Laß! Wir wollen sehen, ob Elias kommt, ihn zu rette. 040 MAT 027 050 Jesus aber schrie wiederum mit lauter Stimme, und gab den Geist auf. 040 MAT 027 051 Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriß entzwei, von obenher bis untenhin, und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen. 040 MAT 027 052 Und die Grabmale öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden erweckt, 040 MAT 027 053 Und gingen hervor aus den Grabmalen nach seiner Auferstehung, und gingen hinein in die heilige Stadt, und erschienen vielen. 040 MAT 027 054 Der Hauptmann aber, und die mit ihm Jesus bewachten, als sie das Erdbeben und das Geschehen sahen, fürchteten sich sehr, und sprachen: Wahrhaftig, Gottes Sohn war dieser. 040 MAT 027 055 Es waren aber viele Weiber daselbst, die von ferne zuschauten, dieselben waren Jesus nachgefolgt aus Galiläa, und dienten ihm. 040 MAT 027 056 Unter welchen war Maria, die Magdalenerin, und Maria, die Mutter Jakobus und Joses, und die Mutter der Söhne Zebedäi. 040 MAT 027 057 Als es aber Abend geworden, kam ein reicher Mann von Arimathia, Namens Joseph, welcher auch selbst ein Jünger Jesus war. 040 MAT 027 058 Der ging zu Pilatus, und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, man solle den Leib geben. 040 MAT 027 059 Und Joseph nahm den Leib, und wickelte ihn in reine Leinwand. 040 MAT 027 060 Und setzte ihn bei in seinem neuen Grabmal, das er im Felsen hatte aushauen lassen, und wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabmals, und ging davon. 040 MAT 027 061 Es war aber daselbst Maria, die Magdalenerin, und die andere Maria, die saßen dem Grabe gegenüber. 040 MAT 027 062 Am andern Tage aber, welcher ist nach dem Rüsttag, kamen die Priester und Pharisäer zusammen zu Pilatus, 040 MAT 027 063 Und sprachen: Herr, wir erinnern uns, daß jener Betrüger sprach, als er noch lebte: Nach drei Tagen werde ich auferweckt. 040 MAT 027 064 So befiehl nun, daß das Grab verwahrt werde bis zum dritten Tage, damit nicht seine Jünger kommen, und stehlen ihn, und sagen dem Volk: Er ist auferweckt worden von den Toten; und werde der letzte Betrug ärger, denn der erste. 040 MAT 027 065 Pilatus aber sprach zu ihnen: Habt die Wache, gehet hin, und verwahret, wie ihr wisset! 040 MAT 027 066 Sie aber gingen hin, und verwahrten das Grab, indem sie den Stein versiegelten mit der Wache. 040 MAT 028 001 Nach dem Sabbat aber, als der erste Wochentag anbrach, kam Maria, die Magdalenerin, und die andere Maria, das Grab zu beschauen. 040 MAT 028 002 Und siehe, es ward ein großes Erdbeben, denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu, und wälzte den Stein vom Eingang und setzte sich darauf. 040 MAT 028 003 Es war aber sein Aussehen wie Blitz und sein Kleid weiß wie Schnee. 040 MAT 028 004 Und aus Furcht vor ihm erbebten die Hüter, und wurden wie tot. 040 MAT 028 005 Der Engel aber antwortete und sprach zu den Weibern: Fürchtete euch nicht, denn ich weiß, daß ihr Jesus den Gekreuzigten sucht. 040 MAT 028 006 Er ist nicht hier, denn er ist auferweckt worden, wie er gesagt hat. Kommt, seht den Ort, wo der Herr lag. 040 MAT 028 007 Und gehet einlend hin, und saget seinen Jüngern, daß er auferweckt worden ist von den Toten. Und siehe, er geht vor euch hin nach Galiläa; daselbst werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. 040 MAT 028 008 Und sie gingen eilend hinaus aus dem Grabmal, mit Furcht und großer Freude, und liefen, es seinen Jüngern zu verkündigen. 040 MAT 028 009 Als sie aber hingingen, es seinen Jüngern zu verkündigen, siehe, da kommt ihnen Jesus entgegen, und spricht: Seid gegrüßt! Sie aber traten hinzu, erfaßten seine Füße, und fielen vor ihm nieder. 040 MAT 028 010 Da sprach Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Gehet hin, und verkündiget meinen Brüdern, daß sie hingehen nach Galiläa, daselbst werden sie mich sehen. 040 MAT 028 011 Da sie aber hingingen, siehe da kamen etliche von der Wache in die Stadt, und verkündigten den hohen Priestern alles, was geschehen war. 040 MAT 028 012 Und sie versammelten sich mit den Ältesten, und hielten einen Rat, und gaben Geld genug den Kriegsknechten. 040 MAT 028 013 Und sprachen: Saget, seine Jünger kamen des Nachts, und stahlen ihn, als wir schliefen. 040 MAT 028 014 Und wenn dieses dem Landpfleger zu Ohren kommt, so wollen wir ihn beschwichtigen, und schaffen, daß ihr sicher seid. 040 MAT 028 015 Sie aber nahmen das Geld, und taten, wie sie gelehrt warten, und so verbreitete sich diese Rede bei den Juden, bis auf den heutigen Tag. 040 MAT 028 016 Die elf Jünger aber gingen hin nach Galiläa, auf den Berg, dahin sie Jesus beschieden hatte. 040 MAT 028 017 Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; etliche aber zweifelten. 040 MAT 028 018 Und Jesus trat hinzu, redete mit ihnen, und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. 040 MAT 028 019 Darum gehet hin, machet zu (meinen) Jüngern alle Völker (Heiden), indem ihr sie taufet auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, 040 MAT 028 020 Und sie halten lehret alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende des Weltlaufs. # # BOOK 041 MAR Mark Markus 041 MAR 001 001 Anfang der frohen Botschaft von Jesus, dem Messias, dem Sohne Gottes. 041 MAR 001 002 Wie geschrieben steht in Jesaias, dem Propheten: "Siehe, ich sende meinen Engel vor dir her, der wird deinen Weg bereiten"; 041 MAR 001 003 "Die Stimme Eines, der in der Wüste ruft: Bereitet den Weg des Herrn, und machet eben seine Pfade", 041 MAR 001 004 So kam Johannes, und taufte in der Wüste, und predigte die Taufe der Gesinnungsänderung zur Vergebung der Sünden. 041 MAR 001 005 Und es ging hinaus zu ihm das ganze Land Judäa, und alle Bewohner Jerusalems, und ließen sich von ihm taufen im Flusse Jordan, indem sie ihre Sünden gekannten. 041 MAR 001 006 Johannes aber war bekleidet mit Kameelshaaren und einem ledernen Gürtel um seine Lenden, und aß Heuschrecken, und wilden Honig. 041 MAR 001 007 Und er predigte und sprach: Es kommt ein Stärkerer, als ich, hinter mir her, für den ich nicht gut genug bin, daß ich mich bücke, und die Riemen seiner Schuhe auflöse. 041 MAR 001 008 Ich zwar taufe euch mit Wasser, er aber wird euch in heiligem Geiste taufen. 041 MAR 001 009 Und es geschah in jenen Tagen, daß Jesus von Nazarteh in Galiläa kam, und sich von Johannes taufen ließ im Jordan. 041 MAR 001 010 Und als er sogleich aus dem Wasser stieg, sah er die Himmel sich teilen, und den Geist, wie eine Taube auf ihn herabfahren. 041 MAR 001 011 Und eine Stimme geschah aus dem Himmel: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen. 041 MAR 001 012 Und alsbald treibt ihn der Geist in die Wüste. 041 MAR 001 013 Und er war in der Wüste vierzig Tage, versucht vom Satan, und er war bei den (wilden) Tieren, und die Engel dienten ihm. 041 MAR 001 014 Nachdem aber Johannes überliefert war, kam Jesus nach Galiläa, und verkündigte die frohe Botschaft von der Gottesherrschaft, 041 MAR 001 015 Und sprach: Erfüllt ist die Zeit, und nahe herbeigekommen ist die Gottesherrschaft; ändert eure Gesinnung, und glaubet an die frohe Botschaft. 041 MAR 001 016 Und als er am See Galiläas umherging, sah er Simon und Andreas, den Bruder Simons, wie sie das Netz im See umherwarfen, denn sie waren Fischer. 041 MAR 001 017 Und Jesus sprach zu ihnen: Folget mir nach, so werde ich euch zu Menschenfischern machen. 041 MAR 001 018 Und sie verließen alsbald ihre Netze, und folgten ihm nach. - 041 MAR 001 019 Und da er ein wenig weitergegangen war, sah er Jakobus, den Sohn Zebedäi, und Johannes, seinen Bruder, die auch ihre Netze reinigten im Boot. 041 MAR 001 020 Und alsbald berief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus im Boot, mit den Taglöhnern, und gingen hinter ihm drein. 041 MAR 001 021 Und sie gingen hinein nach Kapernaum, und alsblad am Sabbat ging er in die Synagoge, und lehrte. 041 MAR 001 022 Und sie erstaunten ob seiner Lehre, denn er lehrte sie wie einer der Gewalt hat, und nicht wie die Schriftgelehrten. 041 MAR 001 023 Und es war in ihrer Synagoge ein Mensch in unreinem Geist, der schrie auf, 041 MAR 001 024 Und sprach: Ha! was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus von Nazareth? du bist gekommen, uns zu verderben. Ich weiß, wer du bist, der Heilige Gottes. 041 MAR 001 025 Und Jesus bedrohte ihn, und sprach: Verstumme, und fahre hinaus aus ihm. 041 MAR 001 026 Und der unreine Geist riß ihn, und schrie mit lauter Stimme, und fuhr aus von ihm. 041 MAR 001 027 Und sie entsetzten sich alle, daß sie sich untereinander befragten, und sprachen: Was ist das? Was ist das für eine neue Lehre? denn mit Macht befiehlt er auch den unreinen Geistern, und sie gehorchen ihm. 041 MAR 001 028 Und sein Ruf ging alsblad aus in die ganze Umgegend Galiläa´s. 041 MAR 001 029 Und alsbald gingen sie aus der Synagoge hinaus, und kamen in das Haus Simons und Andreas, mit Jakobus und Johannes. 041 MAR 001 030 Die Schwiegermutter Simon´s aber lag krank am Fieber, und alsbald sagen sie ihm vor ihr. 041 MAR 001 031 Und er ging hin, richtete sie auf, indem er ihre Hand erfaßte, und das Fieber verließ sie alsbald, und sie diente ihnen. 041 MAR 001 032 Am Abend aber, da die Sonnen untergegangen war, brachten sie zu ihm alle, die sich übel befanden, und die Besessenen. 041 MAR 001 033 Und die ganze Stadt war versammelt vor der Tür. 041 MAR 001 034 Und er heilte viele, die sich übel befanden an mancherlei Krankheiten, und viele Dämonen trieb er aus, und ließ nicht zu, daß die Dämonen redeten, denn sie kannten ihn. 041 MAR 001 035 Und des Morgens, lange vor Tagesanbruch, stund er auf, ging hinaus und hinweg an einen wüsten Ort, und betete daselbst. 041 MAR 001 036 Und Simon, und die mit ihm waren, gingen ihm nach. 041 MAR 001 037 Und als sie ihn fanden, sprachen sie zu ihm: Alle suchen dich. 041 MAR 001 038 Und er sagt ihnen: Lasset uns in die umliegenden Flecken gehen, damit ich auch daselbst predige, denn dazu bin ich ausgegangen. 041 MAR 001 039 Und er predigte in ihren Synagogen in ganz Galiläa, und trieb die Dämonen aus. 041 MAR 001 040 Und es kommt zu ihm ein Aussätziger, der bat ihn, kniete vor ihm nieder, und sprach zu ihm: Wenn du willst, kannst du mich reinigen. 041 MAR 001 041 Jesus aber, sich erbarmend, streckte die Hand aus, rührte ihn an, und sprach zu ihm: Ich will, sei gereinigt. 041 MAR 001 042 Und als er noch redete, ging der Aussatz alsbald von ihm, und er ward gereinigt. 041 MAR 001 043 Und er bedrohte ihn, und trieb ihn alsblad fort; 041 MAR 001 044 Und sagt ihm: Siehe zu, daß du es niemand sagst, sondern gehe hin und zeige dich den Priestern, und opfere für deine Reinigung, was Moses verordnet hat, ihnen zum Zeugnis. 041 MAR 001 045 Er aber ging hinaus, und fing an, zu verkündigen, und die Sache ruchbar zu machen, so daß er nicht mehr öffentlich hingehen konnte, sondern er war draußen an wüsten Örtern und sie kamen von überall her zu ihm. 041 MAR 002 001 Und er ging wiederum nach etlichen Tagen nach Kapernaum hinein, und man hörte, daß er zu Hause sei. 041 MAR 002 002 Und alsbald versammelten sich viele, so daß auch nicht mehr Raum war bei der Tür, und er sagte ihnen das Wort. 041 MAR 002 003 Und es kamen zu ihm, die einen Gichtbrüchigen bringen, getragen von vieren. 041 MAR 002 004 Und als sie nicht zu ihm nahen konnten, wegen des Volkshaufen, deckten sie das Dach ab, wo er war, und gruben durch, und ließen die Bahre hinunter, worauf der Gichtbrüchige lag. 041 MAR 002 005 Da aber Jesus ihren Glauben sah, sagt er zu dem Gichtbrüchigen: Kind! deine Sünden sind dir vergeben! 041 MAR 002 006 Es waren aber etliche Schriftgelehrte daselbst, die saßen und dachten in ihren Herzen: 041 MAR 002 007 Warum redet dieser also Lästerungen? Wer kann Sünden vergeben, außer Einer: Gott? 041 MAR 002 008 Und Jesus erkannt alsbald in seinem Geiste, daß sie also bei sich selbst gedachten, und sprachen zu ihnen: Warum denket ihr solches in euern Herzen? 041 MAR 002 009 Was ist leichter, zum Gichtbrüchigen zu sagen: Vergeben sind deine Sünden, oder: Stehe auf, nimm deine Bahre, und wandle? 041 MAR 002 010 Damit ihr aber wisset, daß der Menschensohn Macht hat auf Erden Sünden zu vergeben, so spricht er zu dem Gichtbrüchigen: 041 MAR 002 011 Ich sage dir: Stehe auf, nimm deine Bahre, und gehe in dein Haus! 041 MAR 002 012 Und er stund alsblad auf, nahm die Bahre, und ging hinaus vor allen, so daß sie sich entsetzten, Gott lobten, und sprachen: Noch nie haben wir es so gesehen. 041 MAR 002 013 Und er ging abermals hinaus an den See, und der ganze Volkshaufe kam zu ihm, und er lehrte sie. 041 MAR 002 014 Und als er vorüberging, sah er Levi, den Sohn Alphäi, an der Zollstätte sitzen, und sagt ihm: Folge mir nach! Und er stund auf, und folgte ihm nach. 041 MAR 002 015 Und er geschah da er zu Tische lag in seinem Hause, da lagen auch viele Zöllner und Sünder mit Jesu und seinen Jüngern zu Tische, denn es waren viele und folgten ihm nach. 041 MAR 002 016 Und die Schriftgelehrten und Pharisäer, da sie ihn mit den Sündern und Zöllnern essen sahen, sprachen zu seinen Jüngern: Was ist das, daß er mit den Sündern und Zöllnern ißt und trinkt? 041 MAR 002 017 Und als das Jesus hörte, sagt er ihnen: Die Gesunden haben einen Arzt nicht nötig, sondern die sich übel befinden. Ich bin nicht gekommen Gerechte, sondern Sünder zu berufen. 041 MAR 002 018 Und die Jünger des Johannes und die Pharisäer waren am Fasten, und kommen und sagen zu ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes und die der Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht? 041 MAR 002 019 Und Jesus sprach zu ihnen: Wie können die Söhne des Hochzeitshauses fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? So lange sie den Bräutigam bei sich haben, können sie nicht fasten. 041 MAR 002 020 Es werden aber Tage kommen, wann der Bräutigam von ihnen weggenommen ist, und dann, an jenem Tage, werden sie fasten. 041 MAR 002 021 Niemand flickt einen Lappen von ungewalktem Stoff auf ein altes Kleid, sonst reißt das Stück von ihm, das Neue vom Alten, und der Riß wird ärger. 041 MAR 002 022 Auch tut niemand jungen Wein in alte Schläuche, sonst zersprengt der junge Wein die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche gehen zu Grunde, sondern jungen Wein muß man in neue Schläuche tun. 041 MAR 002 023 Und es geschah, daß er am Sabbat durch die Saaten ging, und seine Jünger fingen an einen Weg zu machen, indem sie die Ähren ausrauften. 041 MAR 002 024 Und die Pharisäer sagten ihm: Siehe, warum tun sie am Sabbat, was nicht erlaubt ist? 041 MAR 002 025 Und er sagte ihnen: Habt ihr noch nie gelesen, was David tat, als er Not litt, und Hunger hatte, und die mit ihm waren? 041 MAR 002 026 Wie er einging in das Haus Gottes, zu Abiathar, dem Hohenpriester, und die Schaubrote aß, welche zu essen nur den Priestern erlaubt ist, und er gab auch denen, die mit ihm waren. 041 MAR 002 027 Und er sagte ihnen: Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, und nicht der Mensch um des Sabbats willen. 041 MAR 002 028 So daß der Menschensohn Herr ist auch des Sabbats. 041 MAR 003 001 Und er ging abermals in die Synagoge; und es war daselbst ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. 041 MAR 003 002 Und sie hielten auf ihn, ob ihn am Sabbat heilen würde, daß sie ihn anklagen möchten. 041 MAR 003 003 Und er sagt dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Stehe auf, in die Mitte hin! 041 MAR 003 004 Und sagt ihnen: Ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun, oder Böses? die Seele zu erretten, oder zu töten? Sie aber schwiegen. 041 MAR 003 005 Und er sah sie umher an mit Zorn, traurig ob der Verstocktheit ihrer Herzen, und sagt dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und seine Hand ward wieder hergestellt. 041 MAR 003 006 Und die Pharisäer gingen hinaus, und hielten alsbald eine Beratung mit den Herodianern wider ihn, daß sie ihn verderben möchten. 041 MAR 003 007 Und Jesus entwich mit seinen Jüngern an den See, und eine große Menge von Galiläa folgte ihm nach, und von Judäa, 041 MAR 003 008 Und von Jerusalem, und von Idumäa, und von jenseits des Jordans, und die um Tyrus und Sidon, eine große Menge; da sie hörten, was er tat, kamen zu ihm. 041 MAR 003 009 Und er sprach zu seinen Jüngern, daß ein Boot für ihn bereit sein solle, um des Volkshaufens willen, damit sie ihn nicht drängen möchten. 041 MAR 003 010 Denn er heilte viele, so daß sie ihn überfielen, damit ihn anrühren möchten, so viel ihrer Plagen hatten. 041 MAR 003 011 Und die unreinen Geister, wenn sie ihn sahen, fielen vor ihm nieder, schrieen und sprachen: Du bist der Sohn Gottes. 041 MAR 003 012 Und er bedrohte sie stark, daß sie ihn nicht offenbar machten. 041 MAR 003 013 Und er stieg auf den Berg und ruft herbei, welche er wollte, und sie kamen zu ihm. 041 MAR 003 014 Und er bestimmte zwölfe, daß sie mit ihm seien, und daß er sie aussende, zu predigen, 041 MAR 003 015 Und Macht zu haben, die Krankheiten zu heilen, und die Dämonen auszutreiben. 041 MAR 003 016 Und er legte dem Simon den Namen Petrus bei; 041 MAR 003 017 Und Jakobus, der Sohn Zebedäi, und Johannes, der Bruder des Jakobus; und er legte ihnen die Namen Boanerges bei, das ist Donnersöhne. 041 MAR 003 018 Und Andreas und Philippus, und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, des Alphäus Sohn, und Thaddäus und Simon von Kana, 041 MAR 003 019 Und Judas Ischariot, der ihn verriet. 041 MAR 003 020 Und sie kamen nach Hause. Und es kommt abermals ein Volkshaufe zusammen, so daß sie nicht einmal mehr Brot essen können. 041 MAR 003 021 Und als das die Seinigen hörten, gingen sie aus, ihn festzunehmen, denn sie sprachen: Er ist verrückt. - 041 MAR 003 022 Und die Schriftgelehrten, welche von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebul, denn mit dem obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus. 041 MAR 003 023 Und er rief sie zu sich, und sagte ihnen in Gleichnissen: Wie kann Satan den Satan austreiben? 041 MAR 003 024 Und wenn ein Königreich wider sich selbst entzweit ist, so kann selbiges Königreich nicht bestehen. 041 MAR 003 025 Und wenn ein Haus wider sich selbst entzweit ist, so kann jenes Haus nicht bestehen. 041 MAR 003 026 Und wenn der Satan aufsteht wider sich selbst und entzweit ist, so kann er nicht bestehen, sondern hat ein Ende. 041 MAR 003 027 Niemand kann den Hausrat des Starken rauben, indem er in sein Haus einbricht, es sei denn, daß er den Starken zuvor binde, dann wert mag er sein Haus berauben. 041 MAR 003 028 Wahrlich, ich sage euch, daß alle Sünden der Menschen werden vergeben werden, auch die Lästerungen, womit sie irgend lästern, 041 MAR 003 029 Wer aber gegen den heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist dem künftigen Gericht verfallen. 041 MAR 003 030 Weil sie sagten: Er hat einen unsaubern Geist. 041 MAR 003 031 Da kamen seine Mutter und seine Brüder, und draußen stehend, sandten sie zu ihm, und ließen ihn rufen. 041 MAR 003 032 Und es saß ein Volkshaufe um ihn. Und sie sagten ihm: Siehe, deine Mutter, und deine Brüder, und deine Schwestern draußen suchen dich. 041 MAR 003 033 Und er antwortete ihnen, und sprach: Wer ist meine Mutter, oder meine Brüder? 041 MAR 003 034 Und er blickte herum auf die, welche im Kreise um ihn saßen, und sagt: Siehe, meine Mutter und meine Brüder; 041 MAR 003 035 Denn wer den Willen Gottes tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und Mutter. 041 MAR 004 001 Und er fing abermals an zu lehren am See; und es versammelte sich zu ihm viel Volks, so daß er in das Boot stieg, und auf dem See saß, aber der ganze Volkshaufe war auf dem Lande längst dem See. 041 MAR 004 002 Und er lehrte sie viel in Gleichnissen, und sprach zu ihnen in seiner Lehre: 041 MAR 004 003 Höret! Siehe es ging ein Säemann aus zu säen. 041 MAR 004 004 Und es geschah, als er säete, fiel etliches an den Weg, und es kamen die Vögel, und fraßen es auf. 041 MAR 004 005 Anderes aber fiel auf das Felsige, wo es nicht viel Erde hatte, und es ging bald auf, weil es nicht tiefe Erde hatte. 041 MAR 004 006 Und als die Sonne aufging, ward es versengt, und weil es nicht Wurzeln hatte, verdorrte es. 041 MAR 004 007 Und anderes fiel in die Dornen, und die Dornen schossen auf, und erstickten es, und es brachte keine Frucht. 041 MAR 004 008 Und anderes fiel auf die gute Erde und brachte Frucht, die emporkam, und wuchs, und trug eins dreißig, eins sechzig, und eins hundertfältig. 041 MAR 004 009 Und er sprach: Wer Ohren hat zu hören, der höre! 041 MAR 004 010 Und als er allein war, frugen ihn die um ihn waren, mit den Zwölfen, um das Gleichnis. 041 MAR 004 011 Und er sagte ihnen: Es ist euch gegeben, zu wissen das Geheimnis der Gottesherrschaft; jenen aber, die draußen sind, wird alles in Gleichnissen; 041 MAR 004 012 Damit sie als Sehende sehen, und doch nicht erblicken, und als Hörende hören, und doch nicht verstehen, auf daß sie sich nicht bekehren, und ihnen die Sünden vergeben würden. 041 MAR 004 013 Und er sagt zu ihnen: Ihr versteht dieses Gleichnis nicht, und wie wollt ihr alle Gleichnisse begreifen? 041 MAR 004 014 Der Säemann säet das Wort. 041 MAR 004 015 Diese aber sind am Wege, wo das Wort gesäet wird, und wenn sie es gehört haben, kommt alsbald der Satan, und nimmt das Wort weg, das in ihren Herzen gesäet war. - 041 MAR 004 016 Und diese sind gleicherweise die auf das Felsige gesäet sind, die, wenn sie das Wort hören, es alsbald mit Freuden aufnehmen, 041 MAR 004 017 Und haben nicht Wurzeln in sich, sondern sind unbeständig; hernach, wenn Trübsal, oder Verfolgung um des Wortes willen entsteht, so werden sie alsbald irre. - 041 MAR 004 018 Und andere sind die in die Dornen Gesäeten; diese sind, die das Wort hören, 041 MAR 004 019 Und die Sorgen des Weltlaufs, und der Betrug des Reichtums, und die aufs übrige gerichteten Begierden dringen hinein, und ersticken das Wort, und es bleibt ohne Frucht. 041 MAR 004 020 Und diese sind die auf das gute Land Gesäeten, welche das Wort hören, und nehmen es auf und tragen Frucht, eins dreißig, und eins sechzig, und eins hundertfältig. 041 MAR 004 021 Und er sagte ihnen: Zündet man auch eine Leuchte an, damit man sie unter den Scheffel setze, oder unter das Bett? Ist´s nicht, damit man sie auf den Leuchter setze? 041 MAR 004 022 Denn nichts ist verborgen, das nicht offenbar werde, auch ist nichts verdeckt, das nicht an den Tag komme. 041 MAR 004 023 Wenn jemand Ohren hat zu hören, der höre! 041 MAR 004 024 Und er sagt ihnen: Sehet zu, was ihr höret, Mit welchem Maße ihr messet, wird euch gemessen werden, und es wird euch, die ihr höret, hinzugetan werden. 041 MAR 004 025 Denn wer da hat, dem wird gegeben werden; und wer nicht hat, von dem wird auch, was er hat, hinweggenommen werden. 041 MAR 004 026 Und er sagte: So ist die Gottesherrschaft, wie wenn ein Mensch den Samen auf das Land wirft, 041 MAR 004 027 Und schläft und wacht, Nacht und Tag, und der Same sproßt und wächst, wie er selbst nicht weiß. 041 MAR 004 028 Selbsttätig bringt die Erde Frucht: zuerst das Gras, dann die Ähre, dann vollen Weizen in der Ähre. 041 MAR 004 029 Wann aber die Frucht es gestattet, so sendet er alsbald die Sichel, denn die Ernte ist da. 041 MAR 004 030 Und er sagte: Wem wollen wir die Gottesherrschaft vergleichen? oder in welchem Gleichnis wollen wir sie abbilden? 041 MAR 004 031 Wie ein Senfkorn, welches wenn es aufs Land gesäet wird, kleiner ist, als alle Samen auf Erden; 041 MAR 004 032 Und wenn es gesäet worden ist, so steigt es auf, und wird größer, als alle Kräuter, und treibt große Zweige, so daß unter seinem Schatten die Vögel des Himmels wohnen können. 041 MAR 004 033 Und in vielen derartigen Gleichnissen redete er das Wort, wie sie es hören konnten. 041 MAR 004 034 Ohne Gleichnis aber redete er nicht zu ihnen. Aber wenn sie für sich waren, dann legte er seinen Jünger alles aus. 041 MAR 004 035 Und er sagt ihnen an jenem Tage, da es Abend geworden war: Lasset uns hinüberfahren ans jenseitige Ufer. 041 MAR 004 036 Und sie ließen den Volkshaufen, und nahmen ihn mit, wie er war, im Boot; es waren aber auch andere Boote mit ihm. 041 MAR 004 037 Und es entsteht ein großer Sturmwind; die Wellen aber schlugen ins Boot, so daß es schon voll ward. 041 MAR 004 038 Und er war im Hinterteil, und schlief auf dem Kopfkissen. Und sie weckten ihn auf, und sprachen zu ihm: Lehrer, kümmert´s dich nicht, daß wir umkommen? 041 MAR 004 039 Und er stund auf, und bedrohte den Wind, und sprach zu dem See: Schweig! Verstumme! Und der Wind legte sich, und es ward eine große Windstille. 041 MAR 004 040 Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam? Wie habt ihr keinen Glauben? 041 MAR 004 041 Und sie fürchteten sich gar sehr, und sprachen zu einander: Wer ist dieser? daß auch der Wind und der See ihm gehorsam sind. 041 MAR 005 001 Und sie kamen jenseits des Sees, ins Land der Gardarener. 041 MAR 005 002 Und als er aus dem Boot trat, lief ihm alsblad aus den Gräbern ein Mensch entgegen in einem unsaubern Geist, 041 MAR 005 003 Der seine Wohnung in den Gräbern hatte; und niemand konnte ihn binden, auch nicht mit Ketten. 041 MAR 005 004 Denn er war oft mit Fußschellen und Ketten gebunden gewesen, und die Ketten waren von ihm abgerissen worden, und die Fußschellen zerrieben, und niemand konnte ihn zähmen. 041 MAR 005 005 Und er war allezeit, Nacht und Tag bei den Gräbern und in dem Gebirge, schrie, und schlug sich mit Steinen. 041 MAR 005 006 Da er aber Jesus von ferne sah, lief er herzu, und viel vor ihm nieder, 041 MAR 005 007 Und schrie mit lauter Stimme und sprach: Was hast Du mit mir zu schaffen? Jesus, Sohn des Höchsten! Ich beschwöre dich bei Gott; daß Du mich nicht quälest. 041 MAR 005 008 Denn er hatte ihm gesagt: Fahre aus, unsauberer Geist, von dem Menschen! 041 MAR 005 009 Und er fragte ihn: Was ist dein Name? Und er sagt ihm: Legion ist mein Name, denn wir sind viele. 041 MAR 005 010 Und er bat ihn sehr, daß er sie nicht aus der Gegend triebe. 041 MAR 005 011 Es war aber daselbst am Berge eine große Herde Säue, welche weidete, 041 MAR 005 012 Und es baten ihn die Dämonen, und sprachen: Sende uns in die Säue, daß wir in sie fahren. 041 MAR 005 013 Und alsbald erlaubte Jesus es ihnen. Und die unsaubern Geister fuhren aus, und fuhren in die Säue. Und die Herde stürzte sich den Abhang hinunter in den See, - es waren aber bei zweitausend, - und sie ertranken im See. 041 MAR 005 014 Die sie aber gehütet hatten, flohen, und berichteten es in der Stadt und auf dem Gefilde. Und sie gingen hinaus, um zu sehen, was da geschehen war, 041 MAR 005 015 Und kamen zu Jesus, und sahen den Besessenen, der die Legion gehabt hatte, dasitzend und bekleidet, und vernünftig, und fürchteten sich. 041 MAR 005 016 Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie es mit dem Besessenen gegangen war, und von den Säuen. 041 MAR 005 017 Und sie fingen an ihn zu bitten, daß er von ihren Grenzen wegginge. 041 MAR 005 018 Und da er in das Schiff trat, bittet ihn der besessen Gewesene, daß er bei ihm bleiben dürfe, 041 MAR 005 019 Und er ließ es ihm nicht zu, sondern sagt ihm: Gehe hin in dein Haus, zu den Deinigen, und verkünde ihnen, was der Herr dir getan, und wie er sich deiner erbarmt hat. 041 MAR 005 020 Und er ging hin, und fing an zu verkündigen im Zehnstädteland, was ihm Jesus getan hatte, und alle verwunderten sich. 041 MAR 005 021 Und nachdem Jesus im Boot wiederum hinübergefahren war ans jenseitige Ufer, versammelte sich viel Volk zu ihm, und war dem See entlang. 041 MAR 005 022 Und siehe, es kommt einer, der Synagogenvorsteher, mit Namen Jairus, und als er ihn sieht, fällt er ihm zu Füßen, 041 MAR 005 023 Und bittet ihn sehr, und spricht: Mein Töchterlein liegt in den letzten Zügen; (ich bitte, ) daß du kommest und legest ihr die Hände auf, damit sie gerettet werde, und lebe. 041 MAR 005 024 Und er ging hin mit ihm; und es folgte ihm viel Volk, und drängten ihn. 041 MAR 005 025 Und ein gewisses Weib, die mit Blutfluß behaftet war zwölf Jahre, 041 MAR 005 026 Und viel gelitten hatte von vielen Ärzten, und alles, was sie besaß, aufgewendet, und war doch nicht besser, sondern vielmehr schlimmer mit ihr geworden, 041 MAR 005 027 Als die von Jesus hörte, kam sie im Volkshaufen von hinten her, und rührte sein Kleid an, 041 MAR 005 028 Denn sie sprach, wenn ich auch nur seine Kleider anrührte, so würde mir geholfen. 041 MAR 005 029 Und alsbald vertrocknete die Quelle ihres Blutes, und sie fühlte am Leibe, daß sie von ihrer Plage geheilt war. 041 MAR 005 030 Und alsbald fühlte Jesus an ihm selbst die Kraft, die von ihm ausgegangen war, wandte sich um im Volkshaufen, und sprach: Wer hat meine Kleider angerührt? 041 MAR 005 031 Und seine Jünger sagten ihm: Du siehst, wie der Haufe dich drängt, und sagst: Wer hat mich angerührt? 041 MAR 005 032 Und er blickte umher, zu sehen, die das getan hatte. 041 MAR 005 033 Das Weib aber fürchtete sich und zitterte, und wohl wissend, was ihr geschehen war, kam sie, fiel vor ihm nieder, und sagte ihm die ganze Wahrheit. 041 MAR 005 034 Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dir geholfen; gehe hin im Frieden, und sei gesund von deiner Plage. 041 MAR 005 035 Als er noch redete, kommen einige von dem Synagogenvorsteher, die sagen: Deine Tochter ist gestorben; was bemühst du noch den Lehrer? 041 MAR 005 036 Jesus aber, sobald er das gesagt Wort hörte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht, glaube nur! 041 MAR 005 037 Und er ließ niemand ihm nachfolgen, außer Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. 041 MAR 005 038 Und sie kommen in das Haus des Synagogenvorstehers, und er seiht das Getümmel und die Weinenden und sehr Heulenden. 041 MAR 005 039 Und er geht hinein, und spricht zu ihnen: Was macht ihr ein Getümmel, und weinet? Das Kind ist nicht gestorben, sondern schläft. 041 MAR 005 040 Und sie verlachten ihn. Er aber trieb sie alle hinaus und nimmt zu sich den Vater des Kindes, und die Mutter, und die mit ihm waren, und geht hinein, wo das Kind lag. 041 MAR 005 041 Und er erfaßte die Hand des Kindes, und sagt zu ihm: Talihta kumi, das heißt übersetzt: Mägdelein, ich sage dir, stehe auf! 041 MAR 005 042 Und alsbald stund das Mägdelein auf, und ging umher; denn es war zwölf Jahre alt. Und sie kamen außer sich vor großer Verwunderung. 041 MAR 005 043 Und er verbot ihnen sehr, daß es niemand erfahre, und sagte, daß ihr zu essen gegeben werde. 041 MAR 006 001 Und er ging aus von dannen, und kam in seine Vaterstadt; und seine Jünger folgten ihm nach. 041 MAR 006 002 Und da der Sabbat kam, fing er an in der Synagoge zu lehren; und viele, die es hörten, verwunderten sich, und sprachen: Woher kommt diesem daß? Und was ist die ihm gegebene Weisheit? Und dergleichen Krafttaten geschehen durch seine Hände? 041 MAR 006 003 Ist dieser nicht der Bauhandwerker, Marias Sohn, und Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Brüder und seine Schwestern hier bei uns? Und sie stießen sich an ihm. - 041 MAR 006 004 Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nicht unwert, außer in seiner Vaterstadt, und bei seinen Verwandten, und in seinem Hause! 041 MAR 006 005 Und konnte daselbst keine Krafttaten tun, außer daß er wenigen Kranken die Hände auflegte, und sie heilte. 041 MAR 006 006 Und er wunderte sich ob ihrem Unglauben, und zog umher in den Dörfern im Umkreis, und lehrte. 041 MAR 006 007 Und er berief die Zwölfe, und fing an sie auszusenden, zwei und zwei, und gab ihnen Macht über die unsaubern Geister, 041 MAR 006 008 Und gebot ihnen, daß sie nichts auf den Weg mitnähmen, außer einen Stab allein, weder Tasche, noch Brot, noch Geld im Gürtel, 041 MAR 006 009 Aber beschuht mit Sandalen; und ziehet nicht zwei Kleider an! 041 MAR 006 010 Und er sagte ihnen: Wo ihr eingehet in ein Haus, daselbst bleibet, bis ihr von dannen fortgeht! 041 MAR 006 011 Und welche euch nicht aufnehmen, und euch nicht hören, von dannen ziehet aus, und schüttelt den Staub ab, unter euern Füßen, ihnen zum Zeugnis. 041 MAR 006 012 Und gehet aus, und prediget, daß sie ihre Gesinnung ändern sollen. 041 MAR 006 013 Und sie trieben viele Dämonen aus, und salbten mit Öl viele Kranke, und heilten sie. 041 MAR 006 014 Und der König Herodes hörte (von ihm), denn sein Name war nun bekannt, und sagte: Johannes, der Täufer, ist von den Toten auferstanden, und darum sind die Kräfte in ihm wirksam. 041 MAR 006 015 Andere aber sagten: Er ist Elias. Andere aber sagten: Ein Prophet ist er, wie einer von den Propheten. 041 MAR 006 016 Als aber Herodes hörte, sprach er: Dieser ist Johannes, denn ich enthauptet habe, der ist von den Toten auferstandten. 041 MAR 006 017 Denn er selbst, Herodes, hatte gesandt, und Johannes ergriffen, und ihn im Gefängnis gebunden, um Herodias willen, seines Bruders Philippus Weib, denn er hatte sie geehelicht. 041 MAR 006 018 Denn Johannes sprach zu Herodes: Es ist dir nicht erlaubt, das Weib deines Bruders zu haben. 041 MAR 006 019 Herodias aber trug es ihm nach, und wollte ihn töten, konnte aber nicht. 041 MAR 006 020 Denn Herodes fürchtete den Johannes, denn er wußte, daß er ein gerechter und heiliger Mann war, und verwahrte ihn, und tat vieles, nachdem er ihn gehört hatte, und hörte ihn gerne. 041 MAR 006 021 Und es kam ein günstiger Tag, da Herodes auf seinen Geburtstag ein Mahl machte seinen Großen und den Hauptleuten und Ersten Galiläas. 041 MAR 006 022 Da trat hinein ihre, der Herodias, Tochter, und tanzte, und gefiel dem König wohl und denen, die mit ihm zu Tische lagen, so daß der König zur Dirne sprach: Bitte mich, was ich dir geben soll, und ich werde dir´s geben. 041 MAR 006 023 Und er schwur ihr: Was immer du von mir bittest, das werde ich dir geben, bis auf die Hälfte meines Königsreiches. 041 MAR 006 024 Sie aber ging hinaus, und sprach zu ihrer Mutter: Was soll ich bitten? Sie aber sprach: Den Kopf Johannis des Täufers. 041 MAR 006 025 Und sie ging alsbald mit Eile zum König, bat ihn, und sprach: Ich will, daß du mir gebest jetzt gleich auf einer Schüssel den Kopf Johannis des Täufers. 041 MAR 006 026 Und der König wurde sehr traurig, doch um der Eide willen, und derer, die mit zu Tische lagern, wollte er ihr´s nicht abschlagen, 041 MAR 006 027 Und der König sandte alsbald einen Trabanten, und befahl seinen Kopf zu bringen. 041 MAR 006 028 Der aber ging hin, und köpfte ihn im Gefängnis, und brachte seinen Kopf auf einer Schüssel, und gab ihn der Dirne, und die Dirne gab ihn ihrer Mutter. 041 MAR 006 029 Und als seine Jünger es hörten, kamen sie, und nahmen seinen Leib, und bestatteten ihn in einem Grabmal. 041 MAR 006 030 Und die Apostel versammelten sich zu Jesus, und verkündigten ihm alles, sowohl was sie getan, als was sie gelehrt hatten. 041 MAR 006 031 Und er sprach zu ihnen: Kommet ihr selbst besonders, an einen wüsten Ort, und ruhet ein wenig; denn die da kamen und gingen waren viele, und sie hatten auch nicht Zeit zu essen. 041 MAR 006 032 Und sie gingen an einen wüsten Ort bei Seite, in einem Boot. 041 MAR 006 033 Und es sahen sie weggehen und erkannten sie viele, und sie liefen zu Fuß von allen Städten daselbst zusammen, und kamen ihnen zuvor, und gingen zusammen zu ihm. 041 MAR 006 034 Und als Jesus ausstieg, sah er viel Volk, und es jammerte ihn ihrer, denn sie waren wie Schafe die keinen Hirten haben, und er fing an sie vieles zu lehren. 041 MAR 006 035 Und als es schon spät an der Zeit geworden war, kamen seine Jünger zu ihm und sagen: Wüste ist der Ort und schon spät die Stunde; 041 MAR 006 036 Entlasse sie, daß sie hingehen in die Gefilde und Dörfer im Umkreise, und sich Brote kaufen, denn sie haben nichts zu essen. 041 MAR 006 037 Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Gebet ihr ihnen zu essen. Und sie sagen ihm: Sollen wir hingehen und für zweihundert Denare Brote kaufen, und ihnen zu essen geben? 041 MAR 006 038 Er aber sagt ihnen: Wie viel Brot habt ihr? Gehet hin und sehet! Und als sie es mußten, sagten sie: Fünf, und zwei Fische. 041 MAR 006 039 Und er befahl ihnen, daß alle sich niederlassen sollten, Gesellschaft bei Gesellschaft, auf dem grünen Gras. 041 MAR 006 040 Und sie fielen nieder, Gruppe an Gruppe, je hundert und hundert, und fünfzig und fünfzig. 041 MAR 006 041 Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte hinauf gen Himmel, segnete und brach die Brote, und gab sie seinen Jüngern, daß sie ihnen gäben, und die zwei Fische verteilte er allen. 041 MAR 006 042 Und sie aßen alle und wurden gesättigt. 041 MAR 006 043 Und sie hoben auf an Brocken zwölf Körbe voll, und von den Fischen; 041 MAR 006 044 Und die, welche die Brote gegessen hatten, waren fünftausend Männer. 041 MAR 006 045 Und alsbald nötigte er seine Jünger, in das Boot zu steigen, und voraus an jenseitige Ufer, nach Bethsaida, zu gehen, bis daß er den Volkshaufen entließe. 041 MAR 006 046 Und da er sie verabschiedet hatte, ging er auf den Berg zu beten. 041 MAR 006 047 Und als es spät geworden war, war das Boot in der Mitte des Sees, und er allein auf dem Lande. 041 MAR 006 048 Und er sah, wie sie Mühe hatten mit dem Rudern, denn der Wind war ihnen entgegen. Und um die vierte Wache der Nacht kommt er zu ihnen, auf dem See wandelnd, und wollte an ihnen vorübergehen. 041 MAR 006 049 Sie aber, als sie ihn auf dem See wandeln sahen, meinten, es sei eine Erscheinung, und schrieen laut auf, 041 MAR 006 050 Denn sie sahen ihn alle, und waren erschrocken, und alsbald redete er mit ihnen, und sagte zu ihnen: Seid getrost! Ich bin es; fürchtet euch nicht! 041 MAR 006 051 Und er stieg ein zu ihnen in das Boot, und der Wind legte sich, und sie entsetzten und verwunderten sich sehr, bei sich selbst über die Maßen. 041 MAR 006 052 Denn sie waren nicht verständig geworden ob den Broten, denn ihr Herz war verhärtet. 041 MAR 006 053 Und als sie übergefahren waren, kamen sie in das Land Genesaret, und fuhren an. 041 MAR 006 054 Und als sie aus dem Boote gingen, erkannte man ihn alsbald, 041 MAR 006 055 Und liefe umher in jene ganze Umgegend, und fing an, auf Bahren die, welche sich übel befanden, umherzutragen dahin, wo man hörte, daß er sei. 041 MAR 006 056 Und wo er in Dörfer, oder Städte, oder Gefilde ging, da legte man die Kranken auf den Markt, und bat ihn, daß sie nur die Quaste seines Kleides anrühren möchten, und wie viele ihn anrührten, denen wurde geholfen. 041 MAR 007 001 Und es versammelten sich zu ihm die Pharisäer und etliche der Schriftgelehrten, welche von Jerusalem gekommen waren, 041 MAR 007 002 Und die gesehen hatten, etliche seiner Jünger mit gemeinen, das ist ungewaschenen Händen Brot essen. 041 MAR 007 003 Denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, es sei denn, daß sie die Hände bis zu den Ellbogen gewaschen haben, und halten fest die Überlieferung der Ältesten. 041 MAR 007 004 Und vom Markte kommend essen sie nicht, sie seien denn gebadet, und viel anderes ist, was sie zu halten angenommen haben, von Reinigung der Becher und Krüge und eherner Gefäße und Lager. 041 MAR 007 005 Und es fragen ihn die Pharisäer und Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach der Überlieferung der Ältesten, sondern essen mit gemeinen Händen das Brot? 041 MAR 007 006 Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Schön hat von euch Heuchlern Jesaias geweissagt, wie geschrieben steht: "Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir, 041 MAR 007 007 Aber vergebens dienen sie mir, indem sie Lehren lehren, die Menschengebote sind." 041 MAR 007 008 Denn ihr verlasset Gottes Gebot und haltet die Überlieferung der Menschen Reinigung der Krüge und Becher, und anderes dergleichen tut ihr viel. 041 MAR 007 009 Und er sprach zu ihnen: Schön hebt ihr das Gebot Gottes auf, damit ihr eure Überlieferung haltet. 041 MAR 007 010 Denn Moses hat gesagt: "Ehre deinen Vater und deine Mutter!" und: "Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben." 041 MAR 007 011 Ihr aber sagt: Wenn ein Mensch zu Vater oder Mutter spricht: Korban, das ist Opfer sei, was dir von mir zu gut kommen sollte, - (der tut recht) 041 MAR 007 012 Und so ihr ihn nichts mehr tun seinem Vater, oder seiner Mutter, 041 MAR 007 013 Indem ihr das Wort Gottes entkräftet durch eure Überlieferung, die ihr überliefert habt, und dergleich tut ihr viel. 041 MAR 007 014 Und er reif alles Volk zu sich, und sprach zu ihnen: Höret mir alle zu und merket. 041 MAR 007 015 Nichts ist außerhalb des Menschen, das ihn könnte gemein machen, so es in ihn eingeht, sondern das von ihm ausgeht, das ist es, das den Menschen gemein macht. 041 MAR 007 016 Wenn jemand Ohren hat zu hören, der höre! 041 MAR 007 017 Und da er von dem Volke ins Haus kam, frugen ihn seine Jünger wegen des Gleichnisses. 041 MAR 007 018 Und er sagt ihnen: Seid ihr denn auch so unverständig? Versteht ihr nicht, daß alles, was von außenher in den Menschen eingehet, ihn nicht gemein machen kann? 041 MAR 007 019 Denn es geht nicht hinein in sein Herz, sondern in seinen Bauch, und geht in den Abtritt fort, was alle Speisen reinigt. 041 MAR 007 020 Er sagte aber: Was aus dem Menschen herausgeht, das macht den Menschen gemein. 041 MAR 007 021 Denn von innen heraus, aus dem Herzen der Menschen, kommen die argen Gedanken: Ehebrüche, Hurereien, Morde, 041 MAR 007 022 Diebereien, Habsüchtigkeiten, Schlechtigekeiten, Hinterlist, Üppigkeit, Schalksauge, Lästerung, Hoffart, Unvernunft. 041 MAR 007 023 Alle diese bösen Stücke kommen von innen heraus, und machen den Menschen gemein. 041 MAR 007 024 Und er stund auf, und ging von dannen in die Grenzgegend von Tyrus und Sidon, und er ging in ein Haus, und wollte, daß es niemand wisse, und konnte doch nicht verborgen sein. 041 MAR 007 025 Denn ein Weib, deren Töchterlein einen unsaubern Geist hatte, hörte von ihm, kam, und fiel hin zu seinen Füßen. 041 MAR 007 026 Es war aber das Weib eine Griechin, eine Syrophönizierin von Geburt, und bat ihn, daß er den Dämon von ihrer Tochter austreibe. 041 MAR 007 027 Jesus aber sprach zu ihr: Lasset zu erst die Kinder satt werden, denn es ist nicht fein, daß man das Brot der Kinder nehme, und werfe es den Hündlein zu. 041 MAR 007 028 Sie aber antwortete, und sagte ihm: Ja, Herr! denn auch die Hündlein unter dem Tische essen von den Brosamen der Kinder. 041 MAR 007 029 Und er sprach zu ihr: Um dieses Wortes willen gehe hin, der Dämon ist aus deiner Tochter ausgefahren. 041 MAR 007 030 Und als sie hinging in ihr Haus, fand sie den Dämon ausgefahren, und ihre Tochter auf dem Bette liegend. 041 MAR 007 031 Und da er wieder ausging aus den Grenzen von Tyrus, kam er durch Sidon an den See Galiläa´s, mitten durch die Grenzen des Zehnstädtelandes. 041 MAR 007 032 Und sie bringen ihm einen Tauben, der stumm war, und baten ihn, daß er ihm die Hand auflege; 041 MAR 007 033 Und er nahm ihn weg von dem Volkshaufen besonders, tat seine Finger in seine Ohren, und berührte seine Zunge. 041 MAR 007 034 Und indem er aufblickte gen Himmel, seufzte er, und sagt ihm: Ephata, das ist: tue dich auf! 041 MAR 007 035 Und alsbald tat sich sein Gehör auf, und das Band seiner Zunge ward gelöst, und er redete recht. 041 MAR 007 036 Und er gebot ihnen, daß sie es niemand sagten, je mehr er ihnen aber gebot, desto mehr verkündigten sie es. 041 MAR 007 037 Und sie verwunderten sich über die Maßen, und sprachen: Er hat alles gut gemacht, sowohl die Tauben macht er hören, als auch die Stummen reden. 041 MAR 008 001 In jenen Tagen, als sehr viel Volk da war, und sie nichts zu essen hatten, rief er seine Jünger herbei, und sagt ihnen: 041 MAR 008 002 Mich jammert das Volk, denn sie haben nun drei Tage bei mir verharrt, und haben nichts zu essen. 041 MAR 008 003 Und wenn ich sie ungegessen nach Hause entließe, würden sie auf dem Wege verschmachten, denn etliche von ihnen sind von weither gekommen. 041 MAR 008 004 Und seine Jünger antworteten ihm: Woher kann jemand diese, hier in der Wüste, mit Brot sättigen? 041 MAR 008 005 Und er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie aber sprachen: sieben. 041 MAR 008 006 Und er gebot dem Volke, daß sie sich auf die Erde lagerten. Und er nahm die sieben Brote, dankte, brach, und gab seinen Jüngern, daß sie vorlegten, und sie legten dem Volke vor. 041 MAR 008 007 Und sie hatten einige Fischlein, und er segnete sie, und sagte, daß sie auch diese vorlegen sollten. 041 MAR 008 008 Und sie aßen, und wurden satt, und hoben auf die übrigen Brocken, sieben Körbe. 041 MAR 008 009 Die gegessen hatten, waren aber bei Viertausend, und er entließ sie. 041 MAR 008 010 Und alsbald stieg er in das Boot mit seinen Jüngern, und kam in die Gegend von Dalmanutha. 041 MAR 008 011 Und die Pharisäer kamen heraus, und fingen an sich mit ihm zu befragen, versuchten ihn, und begehrten von ihm ein Zeichen vom Himmel. 041 MAR 008 012 Und er seufzte auf in seinem Geiste, und sagt: Was sucht doch dies Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage euch, es wird diesem Geschlecht kein Zeichen gegeben werden. 041 MAR 008 013 Und er ließ sie, und stieg abermal in das Boot, und fuhr hinüber. 041 MAR 008 014 Und sie hatten vergessen Brote mitzunehmen; außer einem Brot hatten sie nichts mehr mit sich im Boot. 041 MAR 008 015 Und er gebot ihnen, und sprach: Schauet zu, und sehet euch vor, vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes. 041 MAR 008 016 Und sie unterredeten sich miteinander, und sprachen: Das ist es, daß wir nicht Brot haben. 041 MAR 008 017 Und Jesus merkte es, und sprach zu ihnen: Was unterredet ihr euch, weil ihr kein Brot habt? Vernehmet ihr noch nicht, und seid noch unverständig? Habt ihr noch ein verhärtetes Herz? 041 MAR 008 018 Habt Augen und sehet nicht, und Ohren und höret nicht, und denket nicht daran? 041 MAR 008 019 Da ich fünf Brote brach unter die Fünftausend, wie viele Körbe voll Brocken hobet ihr auf? Sie sagten ihm: zwölf. 041 MAR 008 020 Da ich aber die sieben brach unter die Viertausend, wie viele Körbe der übrigen Brocken hobet ihr auf? Sie aber sprachen: sieben. 041 MAR 008 021 Und er sagte ihnen: Wie, vernehmet ihr nichts? 041 MAR 008 022 Und sie kommen nach Bethsaida, und man bringt ihm einen Blinden, und bittet ihn, daß er ihn anrührte. 041 MAR 008 023 Und er nahm den Blinden bei der Hand, und führte ihn hinaus vors Dorf, und spuckte in seine Augen, und legte ihm die Hände auf, und frug ihn, ob er etwas sehe? 041 MAR 008 024 Und er blickte auf, und sprach: Ich sehe die Menschen, denn wie Bäume sehe ich sie umherwandeln. 041 MAR 008 025 Darnach legte er ihm abermals die Hände auf seine Augen, und machte ihn aufblicken, und er ward wieder hergestellt, und sah alles deutlich. 041 MAR 008 026 Und er sandte ihn nach Hause, und sprach: Gehe nicht in das Dorf hinein und sage es auch niemand in dem Dorf. 041 MAR 008 027 Und Jesus und seine Jünger gingen weg in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Und auf dem Weg frug er seinen Jünger, und sprach zu ihnen: Wer sagen die Leute, daß ich sei? 041 MAR 008 028 Sie aber antworteten: Johannes der Täufer; und andere: Elias; andere aber: einer der Propheten. 041 MAR 008 029 Und er sagt ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, daß ich sei? Da antwortete Petrus, und spricht zu ihm: Du bist der Messias. 041 MAR 008 030 Und er schärfte ihnen ein, daß sie niemanden von ihm sagen sollten. 041 MAR 008 031 Und er fing an sie zu lehren, daß der Menschensohn viel leiden müsse, und verworfen werden von den Ältesten und hohen Priestern und Schriftgelehrten, und getötet werden, und nach drei Tagen auferstehen. 041 MAR 008 032 Und ganz frei heraus sagte er das Wort. Und Petrus faßte ihn an, und fing an ihn zurecht zu weisen; 041 MAR 008 033 Er aber wandte sich um, sah seine Jünger an, wies Petrus zurecht, und sprach: Weiche von mir, Satan! denn du denkst nicht was Gottes, sondern was der Menschen ist. 041 MAR 008 034 Und er rief zu sich den Volkshaufen mit seinen Jüngern, und sprach zu ihnen: Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst, und nehme sein Kreuz auf sich, und folge mir. 041 MAR 008 035 Denn wer seine Seele erretten will, der verliert sie; wer aber seine Seele verlieren wird um meinet und der frohen Botschaft willen, der wir sie erretten. 041 MAR 008 036 Denn was würde es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne und büßte seine Seele (d. h. sein Leben) ein? 041 MAR 008 037 Oder was will ein Mensch geben, als Lösegeld für seine Seele? 041 MAR 008 038 Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt in diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wann er kommt, in der Herrlichkeit seines Vaters, mit seinen heiligen Engeln. 041 MAR 009 001 Und er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, es sind etliche der hier Stehenden, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie sehen die Gottesherrschaft gekommen in Kraft. - 041 MAR 009 002 Und nach sechs Tagen nimmt Jesus mit sich Petrus und Jakobus und Johannes, und führt sie auf einen hohen Berg, besonders allein, und er ward vor ihnen verwandelt. 041 MAR 009 003 Und seine Kleider wurden glänzend und sehr weiß, wie der Schnee, daß kein Bleicher auf Erden sie so weiß machen kann. 041 MAR 009 004 Und es erschien ihnen Elias, mit Mose, und sie beredeten sich mit Jesus. 041 MAR 009 005 Und Petrus antwortete, und spricht zu Jesus: Rabbi, es ist gut, daß wir hier sind; und wir wollen drei Hütten machen; dir eine, und Moses eine, und Elias eine. 041 MAR 009 006 Denn er wußte nicht, was er redete, denn sie waren bestürzt. 041 MAR 009 007 Und es kam eine Wolke, die überschattete sie, und es kam eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn; ihn höret! 041 MAR 009 008 Und auf einmal, da sie umherblickten, sahen sie niemand mehr, außer Jesus allein bei ihnen. 041 MAR 009 009 Und als sie vom Berge herabstiegen, verbot er ihnen, daß sie niemand erzählen sollten, was sie gesehen, außer dann, wann der Menschensohn von den Toten auferstanden wäre. 041 MAR 009 010 Und sie behielten das Wort bei sich, und befrugen sich untereinander: Was ist doch "das Auferstehen von den Toten?" 041 MAR 009 011 Und frugen ihn, und sprachen: Wie sagen doch die Schriftgelehrten, daß Elias zuvor kommen müsse? 041 MAR 009 012 Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Elias kommt zuerst, und stellt alles wieder her; und wie steht geschrieben von dem Menschensohn? Daß er viel leiden und für nichts geachtet werden muß. 041 MAR 009 013 Aber ich sage euch: Elias ist auch gekommen, und sie haben ihm getan, was sie wollten, so wie von ihm geschrieben steht. 041 MAR 009 014 Und er kam zu seinen Jüngern, und sah viel Volk um sie, und die Schriftgelehrten, die sich mit ihnen stritten. 041 MAR 009 015 Und alsbald, da alles Volk ihn sah, waren sie erstaunt, liefen hinzu, und grüßten ihn. 041 MAR 009 016 Und er frug sie: Was streitet ihr mit ihnen? 041 MAR 009 017 Und es antwortete einer aus dem Volkshaufen: Lehrer, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht, der einen sprachlosen Geist hat. 041 MAR 009 018 Und wo er ihn packt, reißt er ihn; und er schäumt, und knirscht die Zähne, und verdorret. Und ich habe deinen Jüngern gesagt, daß sie ihn austreiben, und sie vermochten´s nicht. 041 MAR 009 019 Er aber antwortete ihnen, und sagt: O ungläubiges Geschlecht! wie lange soll ich bei euch sein? wie lange soll ich euch ertragen? Bringet ihn zu mir! 041 MAR 009 020 Und sie brachten ihn zu ihm. Und als er ihn sah, riß ihn der Geist alsbald, und er fiel auf die Erde, und wälzte sich, und schäumte. 041 MAR 009 021 Und er frug seinem Vater: Wie lange Zeit ist es, daß ihm dies widerfahren ist? Er aber sprach: Von Kind auf. 041 MAR 009 022 Und oftmals hat er ihn ins Feuer und ins Wasser geworfen, daß er ihn umbrächte. Kannst du aber etwas, so erbarme dich unser, und hilf uns. 041 MAR 009 023 Jesus aber sprach zu ihm: Das (ist die Frage), ob du glauben kannst? Alles ist möglich für den, der da glaubt. 041 MAR 009 024 Und alsbald schrie der Vater des Kindes mit Tränen, und sprach: Ich glaube, hilf meinem Unglauben! 041 MAR 009 025 Da nun Jesus sah, daß das Volk zulief, bedrohte er den unsauberen Geist, und spricht zu ihm: Sprachloser und stummer Geist! ich gebiete dir, daß du ausfahrest von ihm, und nicht mehr in ihn fahrest! 041 MAR 009 026 Da schrie er, und riß ihn sehr, und fuhr aus, und er wurde wie tot, so daß viele sagten: er ist gestorben. 041 MAR 009 027 Jesus aber ergriff ihn bei der Hand, und richtete ihn auf, und er stund auf. 041 MAR 009 028 Und da er heim kam, frugen ihn seine Jünger besonders: Warum konnten wir ihn nicht austreiben? 041 MAR 009 029 Und er sprach zu ihnen: Diese Art kann durch nichts sonst ausfahren, als durch Gebet. 041 MAR 009 030 Und sie gingen von dannen hinweg, und zogen durch Galiläa, und er wollte nicht, daß es jemand wisse. 041 MAR 009 031 Denn er lehrte seine Jünger, und sprach zu ihnen: Der Menschensohn wird überliefert werden in die Hände der Menschen, und sie werden ihn töten, und wenn er getötet ist, wird er am dritten Tage auferstehen. 041 MAR 009 032 Sie aber verstanden die Rede nicht und fürchteten sich ihn zu fragen. 041 MAR 009 033 Und er kam nach Kapernaum, und da sie zu Hause waren, frug er sie: Was habt ihr auf dem Weg miteinander gestritten? 041 MAR 009 034 Sie aber schwiegen, denn sie hatten untereinander auf dem Weg verhandelt, wer der Größere wäre. 041 MAR 009 035 Und er setzte sich, rief die Zwölfe, und spricht zu ihnen: Wenn jemand der Erste sein will, der sei der Letzte von allen und aller Diener. 041 MAR 009 036 Und er nahm ein Kindlein, und stellte es in ihre Mitte, und indem er es in seine Arme schloß, sprach er zu ihnen: 041 MAR 009 037 Wer ein solches Kindlein aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat. 041 MAR 009 038 Johannes aber antwortete ihm, und sprach: Lehrer, wir sahen jemanden in deinem Namen Dämonen ausgetrieben, der uns nicht nachfolgt. 041 MAR 009 039 Jesus aber sprach: Wehret ihm nicht! denn es ist niemand der eine Krafttat tut in meinem Namen, und könnte bald übel von mir reden. 041 MAR 009 040 Denn wer nicht wider uns ist, der ist für uns. 041 MAR 009 041 Denn wer euch einen Becher Wasser zu trinken gibt in meinem Namen, weil ihr des Messias seid, wahrlich, ich sage euch, daß er seinen Lohn nicht verlieren wird. 041 MAR 009 042 Und wer Anstoß zum Falle eines der Kleinen gibt, die an mich glauben, dem wäre es viel besser, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gehängt, und er in das Meer geworfen würde. 041 MAR 009 043 Und wenn diene Hand dir Anstoß gibt, so haue sie ab, Es ist dir besser, verstümmelt ins Leben einzugehen, als mit zwei Händen ins Tal Hinnom abzugehen, in das unausgelöschte Feuer. 041 MAR 009 045 Und wenn dein Fuß dir Anstoß gibt, so haue ihn ab; Es ist dir besser lahm ins Leben einzugehen, als mit zwei Füßen ins Tal Hinnom geworfen zu werden, in das unausgelöschte Feuer. 041 MAR 009 047 Und wenn dein Auge dir Anstoß gibt, so reiß es aus; es ist dir besser einäugig in die Gottesherrschaft einzugehen, als mit zwei Augen ins Tal Hinnom geworfen zu werden, 041 MAR 009 048 Wo ihr Wurm kein Ende nimmt und das Feuer nicht ausgelöscht wird. 041 MAR 009 049 Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden, und jedes Opfer wird mit Salz gesalzen werden. 041 MAR 009 050 Gut ist das Salz; wenn aber das Salz salzlos wird, womit wollt ihr es würzen? Habt Salz in euch, und habt Frieden untereinander! 041 MAR 010 001 Und als er von dannen aufgebrochen war, kommt er in die Grenze Judäa´s durch das Land jenseits des Jordan, und es versammelten sich wiederum Volkshaufen zu ihm, und wie er gewohnt war, lehrte er sie abermals. 041 MAR 010 002 Und Pharisäer traten herzu, und frugen ihn, ob einem Manne erlaubt sei, sein Weib zu entlassen? und versuchten ihn damit. 041 MAR 010 003 Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Was hat euch Moses geboten? 041 MAR 010 004 Sie aber sprachen: Moses hat erlaubt einen Scheidebrief zu schreiben, und zu entlassen. 041 MAR 010 005 Und Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Um eurer Herzenshärtigkeit willen hat er euch dies Gebot geschrieben. 041 MAR 010 006 Aber vom Anfang der Schöpfung machte sie Gott Mann und Weib. 041 MAR 010 007 Darum wird ein Mensch seinen Vater und Mutter verlassen, und seinem Weib anhangen, 041 MAR 010 008 Und werden die zwei ein Fleisch sein, so daß sie nicht mehr zwei sind, sondern ein Fleisch. 041 MAR 010 009 Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden. 041 MAR 010 010 Und zu Hause frugen ihn seine Jünger abermals darum. 041 MAR 010 011 Und er sagt ihnen: Wer sein Weib entläßt, und freiet eine andere, der bricht die Ehe an ihr. 041 MAR 010 012 Und wenn ein Weib ihren Mann entläßt, und freiet einen andern, so bricht sie die Ehe. 041 MAR 010 013 Und sie brachten Kindlein zu ihm, damit er sie anrührete; seine Jünger aber fuhren die an, die sie brachten, 041 MAR 010 014 Da das Jesus sah, ward er unwillig, und sprach zu ihnen: Lasset die Kindlein zu mir kommen, und wehret ihnen nicht, denn solcher ist die Gottesherrschaft. 041 MAR 010 015 Wahrlich ich sage euch, wer nicht die Gottesherrschaft annimmt, wie ein Kindlein, der wird nicht in dieselbe eingehen. 041 MAR 010 016 Und er schloß sie in seine Arme, legte die Hände auf sie, und segnete sie. 041 MAR 010 017 Und da er auszog auf den Weg, lief einer herzu, kniete nieder vor ihm, und fragte ihn: Guter Lehrer! Was soll ich tun, damit ich das künftige Leben ererbe? 041 MAR 010 018 Jesus aber sprach zu ihm: Was heißt du mich gut? Niemand ist gut, außer Einer: Gott. 041 MAR 010 019 Du weißt die Gebote: Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht töten! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht falsch Zeugnis reden! Du sollst nicht betrügen! Ehre deinen Vater und deine Mutter! 041 MAR 010 020 Er aber antwortete, und sprach zu ihm: Lehrer, dies alles habe ich gehalten von meiner Jugend auf. 041 MAR 010 021 Jesus aber sah ihn an, gewann ihn lieb, und sprach zu ihm: Eins fehlt dir. Gehe hin, verkaufe was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel (bei Gott) haben; und komm, folge mir nach und nimm dein Kreuz auf dich! 041 MAR 010 022 Er aber erschrak ob dem Worte, und ging traurig davon, denn er hatte viele Güter. 041 MAR 010 023 Und Jesus blickte umher, und spricht zu seinen Jüngern: Wie schwerlich werden die Begüterten in die Gottesherrschaft eingehen. 041 MAR 010 024 Die Jünger aber entsetzten sich ob seinen Worten. Jesus aber antwortete wiederum, und sagt ihnen: Kinder, wie schwer ist es, daß die so auf Güter vertrauen, in die Gottesherrschaft eingehen. 041 MAR 010 025 Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher in die Gottesherrschaft eingehe. 041 MAR 010 026 Sie aber kamen noch mehr außer sich, und sprachen zu einander: Wer kann dann errettet werden? 041 MAR 010 027 Jesus aber blickte sie an, und sagt: Bei Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alles ist möglich bei Gott. 041 MAR 010 028 Petrus aber fing an ihm zu fragen: Siehe, wir haben alles verlassen, und sind dir nachgefolgt. 041 MAR 010 029 Jesus antwortete, und sprach: Wahrlich, ich sage euch, es ist niemand, der verläßt Haus, oder Brüder, oder Schwestern, oder Vater, oder Mutter, oder Weib, oder Kinder, oder Äcker, um meinet- und der frohen Botschaft willen, 041 MAR 010 030 Der nicht hundertfältig empfange jetzt, in dieser Zeit, Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker, mit Verfolgungen, und im zukünftigen Weltlauf das ewige Leben. 041 MAR 010 031 Viele Erste aber werden Letzte und Letzte Erste sein. 041 MAR 010 032 Sie waren aber auf dem Wege, und zogen hinauf nach Jerusalem, und Jesus ging vor ihnen her, und sie erschraken, folgten ihm nach, und fürchteten sich. Und er nahm abermals die Zwölfe neben sich, und fing an, ihnen zu sagen, was ihm wiederfahren würde: 041 MAR 010 033 Siehe, wir gehen hinauf gen Jerusalem, und der Menschensohn wird überliefert werden den hohen Priestern und den Schriftgelehrten, und sie werden ihn verdammen zum Tode, und ihn den Heiden überliefern; 041 MAR 010 034 Und sie werden ihn verspotten, und geißeln, und verspeien, und ihn töten, und nach dreien Tagen wird er auferstehen. 041 MAR 010 035 Und es kamen zu ihm Jakobus und Johannes, die Söhne Zebedäi, und sprachen: Lehrer, wir wollen, daß du uns tuest, was wir dich bitten werden. 041 MAR 010 036 Er aber sprach zu ihnen: Was wollt ihr, daß ich euch tun soll? 041 MAR 010 037 Sie aber sprachen zu ihm: Gib uns, daß wir, einer zu deiner Rechten, und einer zu deiner Linken, sitzen dürfen in deiner Herrlichkeit. 041 MAR 010 038 Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisset nicht, was ihr bittet. Könnet ihr trinken den Kelch, welchen ich trinke, oder getauft werden mit der Taufe, da ich mit getauft werde? 041 MAR 010 039 Sie aber sprachen zu ihm: Wir können. Jesus aber sprach zu ihnen: Den Kelch zwar, welchen ich trinke, werdet ihr trinken, und mit der Taufe, da ich mit getauft werde, sollt ihr getauft werden, 041 MAR 010 040 Aber das Sitzen zu meiner Rechten, oder Linken, steht nicht bei mir zu geben, sondern denen es bereitet ist. 041 MAR 010 041 Und als das die Zehn hörten, fingen sie an böse zu werden über Jakobus und Johannes. 041 MAR 010 042 Und Jesus rief sie herbei, und sagt ihnen: Ihr wisset, daß die, so als Fürsten der Heiden gelten, sie von oben hinunterherrschen, und ihre Großen sie vergewaltigen. 041 MAR 010 043 Nicht so soll es aber bei euch sein, sondern wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener. 041 MAR 010 044 Und wer der Erste von euch werden will, der sei aller Knecht. 041 MAR 010 045 Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, sich dienen zu lassen, sondern zu dienen, und seine Seele als Lösegeld für viele hinzugeben. 041 MAR 010 046 Und sie kommen nach Jericho; und als er von Jericho auszog, und seine Jünger und ein bedeutender Volkshaufe, da saß ein Blinder, Bartimäus, der Sohn des Timäus, am Wege und bettelte. 041 MAR 010 047 Und als er hörte, daß es Jesus der Nazaräer ist, fing er an zu schreien, und zu sagen: Sohn Davids, Jesu, erbarme dich mein! 041 MAR 010 048 Und viele bedrohten ihn, daß er schweigen sollte, aber er schrie noch viel mehr: Sohn Davids, Jesu, erbarme dich mein! 041 MAR 010 049 Und Jesus stand stille und sagte, man solle ihn rufen; und sie rufen den Blinden, und sagen ihm: Sei getrost! Stehe auf, er ruft dich. 041 MAR 010 050 Er aber warf sein Kleid von sich, stand auf, und kam zu Jesus. 041 MAR 010 051 Und Jesus antwortete, und sagt ihm: Was willst du, daß ich dir tun soll? Der Blinde aber sprach zu ihm: Rabbuni, daß ich sehend werde! 041 MAR 010 052 Jesus aber sprach zu ihm: Gehe hin, dein Glaube hat dir geholfen. Und alsbald ward er sehend, und folgte ihm nach auf dem Wege. 041 MAR 011 001 Und da sie nahe an Jerusalem, gen Bethphage und Bethanien kamen, an den Ölberg, sandte er zwei seiner Jünger. 041 MAR 011 002 Und sagt ihnen: Gehet hin in das Dorf, das vor euch liegt, und alsobald, wenn ihr hineinkommet, werdet ihr finden ein Füllen angebunden, auf welches kein Mensch gesessen ist; löset es ab, und bringt es! 041 MAR 011 003 Und wenn jemand zu euch spricht: Warum tut ihr daß? so saget: Der Herr hat es nötig; und alsbald wird er es hierher gehen lassen. 041 MAR 011 004 Und sie gingen hin, und fanden ein Füllen angebunden ans Tor, außen auf dem Scheidewege, und lösen es ab. 041 MAR 011 005 Und etliche derer, die dastanden, sprachen zu ihnen: Was machet ihr, daß ihr das Füllen ablöset? 041 MAR 011 006 Sie aber sagten ihnen, wie Jesus gesagt hatte, und sie ließen sie. 041 MAR 011 007 Und sie führten das Füllen zu Jesus, und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich auf dasselbe. 041 MAR 011 008 Viele aber breiteten ihre Kleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen, und streuten sie auf den Weg. 041 MAR 011 009 Und die vorausgingen, und die nachfolgten, schrieen und sprachen: Hosianna! Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn! 041 MAR 011 010 Gesegnet sei die Königsherrschaft unseres Vaters Davids, die da kommt! Hosianna in der Höhe! 041 MAR 011 011 Und Jesus ging hinein nach Jerusalem und in den Tempel, und besah alles; des Abends aber, da es schon spät war, ging er hinaus nach Bethanien, mit den Zwölfen. 041 MAR 011 012 Und am folgenden Tag, da sie von Bethanien gingen, hungerte ihn. 041 MAR 011 013 Und er sah einen Feigenbaum von ferne, der Blätter hatte, und ging hin, ob er etwas darauf fände; und als er hinkam, fand er nichts auf ihm, außer Blätter, denn es war nicht die Zeit der Feigen. 041 MAR 011 014 Und er hub an und sprach zu ihm: Nun esse von dir niemand mehr Frucht in Ewigkeit. Und seine Jünger hörten es. 041 MAR 011 015 Und sie kommen nach Jerusalem, und er ging in den Tempel, und fing an auszutreiben die Verkäufer und Käufer im Tempel; und die Tische der Wechsler und die Stände der Taubenverkäufer stieß er um; 041 MAR 011 016 Und ließ nicht zu, daß jemand ein Gefäß durch den Tempel trüge. 041 MAR 011 017 Und er lehrte, und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: "Mein Haus soll ein Bethaus heißen allen Völkern?" Ihr aber habt es gemacht zu einer Räuberhöhle. 041 MAR 011 018 Und die hohen Priester und Schriftgelehrten hörten es, und suchten, wie sie ihn umbrächten, denn sie fürchteten ihn, weil alles Volk ob seiner Lehre erstaunt war. 041 MAR 011 019 Und als es Abend geworden war, ging er vor die Stadt hinaus. 041 MAR 011 020 Und als sie am Morgen vorübergingen, sahen sie den Feigenbaum verdorrt von der Wurzel aus. 041 MAR 011 021 Und Petrus erinnerte sich, und spricht zu ihm: Rabbi, siehe, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt. 041 MAR 011 022 Und Jesus antwortete und spricht zu ihnen: Habt Glauben an Gott; 041 MAR 011 023 Denn wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berge spräche: Hebe dich, und wirf dich ins Meer; und zweifelte nicht in seinem Herzen, sondern glaubte, daß was er sagt, geschieht, dem wird werden, was er spricht. 041 MAR 011 024 Darum sage ich euch: Alles, was ihr bittet im Gebet, glaubet, daß ihr es empfanget, und es wird euch werden. 041 MAR 011 025 Und wenn ihr stehet und betet, so vergebet, wenn ihr gegen jemand etwas habt, damit euch auch euer Vater in den Himmeln euere Fehler vergebe. 041 MAR 011 026 Wenn ihr aber nicht vergebet, so wird euch euer Vater in den Himmeln euere Fehler auch nicht vergeben. 041 MAR 011 027 Und sie kommen abermals nach Jerusalem. Und als er im Tempel umherging, kommen zu ihm die hohen Priester und Ältesten, 041 MAR 011 028 Und sagen ihm: In welcher Macht tust du solches? und wer hat dir die Macht gegeben, daß du solches tust? 041 MAR 011 029 Jesus aber antwortete, und sprach zu ihnen: Auch ich will euch ein Wort fragen, und antwortet mir, so werde ich euch sagen, in welcher Macht ich solches tue. 041 MAR 011 030 Die Taufe Johannis, war sie aus dem Himmel (Gott), oder aus Menschen? antwortet mir! 041 MAR 011 031 Und sie überlegten untereinander, und sprachen: Wenn wir sagen: Aus dem Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm nicht geglaubt? 041 MAR 011 032 Sagen wir dagegen: Aus Menschen, so fürchten sie das Volk, denn alle hielten Johannes dafür, daß er wirklich ein Prophet war. 041 MAR 011 033 Und sie antworteten, und sprachen zu Jesus: Wir wissen´s nicht. Und Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: So sage ich euch nicht in welcher Macht ich solches tue. 041 MAR 012 001 Und er fing an zu ihnen in Gleichnissen zu reden: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg, und führte einen Zaun darum, und grub eine Kelter, und baute einen Turm, und tat ihn Weingärtnern aus, und zog über Land. 041 MAR 012 002 Und er sandte zu den Weingärtnern einen Knecht, als es Zeit war, damit er von den Weingärtnern empfange von der Frucht des Weinberges. 041 MAR 012 003 Sie aber nahmen ihn, schlugen ihn, und sandten ihn leer weg. 041 MAR 012 004 Und abermals sandte er zu ihnen einen anderen Knecht, und denselbigen warfen sie mit Steinen an den Kopf, und sandten ihn mit Schmach hinweg. 041 MAR 012 005 Und abermals sandte er einen andern, und denselbigen töteten sie, und so viele andere, etliche schlugen sie, und etliche töteten sie. 041 MAR 012 006 Da er nun noch einen einzigen Sohn hatte, der ihm lieb war, sandte er zuletzt auch diesen zu ihnen, und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen. 041 MAR 012 007 Jene Weingärtner aber sprachen zu einander: Dieser ist der Erbe; kommt, wir wollen ihn töten, so wird sein Erbe unser sein. 041 MAR 012 008 Und sie nahmen und töteten ihn, und warfen ihn hinaus aus dem Weinberg. 041 MAR 012 009 Was wird nun der Herr des Weinberges tun? Er wird kommen, und die Weingärtner umbringen, und den Weinberg andern geben. 041 MAR 012 010 Habt ihr auch nicht gelesen die Schrift: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden; 041 MAR 012 011 Vom Herrn ist das geschehen, und ist wunderbar in unsern Augen." 041 MAR 012 012 Und sie suchten ihn zu greifen, und fürchteten das Volk, denn sie verstunden, daß er auf sie das Gleichnis gesagt hatte. Und sie ließen ihn, und gingen davon. 041 MAR 012 013 Und sie senden zu ihm etliche von den Pharisäern und Herodianern, daß sie ihn der Rede fingen. 041 MAR 012 014 Als die kamen, sagten sie ihm: Lehrer, wir wissen, daß du wahr bist, und dich um niemanden kümmerst, denn du achtest nicht das Ansehen der Menschen, sondern lehrst den Weg Gottes nach der Wahrheit. Ist es erlaubt, dem (römischen) Kaiser Steuer zu geben, oder nicht? Sollen wir geben, oder nicht geben? 041 MAR 012 015 Er aber erkannte ihre Heuchelei, und sprach zu ihnen: Was versuchet ihr mich? Bringet mir einen Denar, damit ich sehe. 041 MAR 012 016 Und sie brachten ihm. Und er sagt ihnen: Wessen ist dies Bild und die Überschrift? Sie aber sagen ihm: Des (römischen) Kaisers. 041 MAR 012 017 Und Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Und sie verwunderten sich über ihn. 041 MAR 012 018 Und es kommen die Sadduzäer zu ihm, welche sagen, es sei keine Auferstehung, die fragten ihn, und sprachen: 041 MAR 012 019 Lehrer, Moses hat uns geschrieben: "Wenn jemandes Bruder stirbt, und hinterläßt ein Weib, und hinterläßt keine Kinder, so soll sein Bruder sein Weib nehmen, und seinem Bruder Samen erwecken." 041 MAR 012 020 Es waren sieben Brüder, und der erste nahm ein Weib, und starb, und hinterließ keinen Samen. 041 MAR 012 021 Und der zweite nahm sie, und starb, und hinterließ keinen Samen, und ebenso der dritte. 041 MAR 012 022 Und es nahmen sie die Sieben, und hinterließen keinen Samen. Zuletzt nach allen, starb auch das Weib. 041 MAR 012 023 In der Auferstehung nun, wann sie auferstehen, wessen Weib wir sie sein? denn die Sieben haben sie zum Weibe gehabt. 041 MAR 012 024 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ist es nicht darum, daß ihr irret, weil ihr die Schrift nicht kennet, noch die Kraft Gottes? 041 MAR 012 025 Denn wann sie von den Toten auferstehen, dann werden sie weder freien, noch sich freien lassen, sondern sie sind, wie die Engel in den Himmeln. 041 MAR 012 026 Von den Toten aber, daß sie auferstehen, habt ihr nicht gelesen im Buche Mosis, bei dem Besuch, wie Gott zu ihm sprach, und sagte: "Ich bin der Gott Abrahams, und der Gott Isaaks, und der Gott Jakobs." 041 MAR 012 027 Er ist aber nicht der Toten Gott, sondern der Lebenden; darum irret ihr sehr. 041 MAR 012 028 Und es trat zu ihm einer von den Schriftgelehrten, der ihnen zugehört, wie sie stritten, und erkannte, daß er ihnen fein geantwortet hatte, und frug ihn: Welches ist das erste Gebot von allen? 041 MAR 012 029 Jesus aber antwortete ihm: Das erste Gebot von allen ist: Höre Israel, der Herr (Jahveh), unser Gott, ist ein einziger Herr (Jahveh). 041 MAR 012 030 Und du sollst lieben den Herrn, deinen Gott, von deinem ganzen Herzen, und von deiner ganzen Seele, und mit deiner ganzen Gesinnung, und mit deiner ganzen Kraft. Dies ist das erste Gebot. 041 MAR 012 031 Und das zweite, ihm gleiche, ist dieses: Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst. Größer als diese, ist kein anderes Gebot. 041 MAR 012 032 Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Schön, Lehrer! Du hast nach der Wahrheit geredet, denn es ist Einer, und es ist kein Anderer außer ihm; 041 MAR 012 033 Und ihn lieben von ganzem Herzen und von ganzem Gewissen und von ganzer Seele und von ganzer Kraft, und den Nächsten lieben, wie sich selbst, das ist mehr, als alle Brand- und Schlachtopfer. 041 MAR 012 034 Und als Jesus sah, daß er vernünftig antwortete, sprach er zu ihm: Du bist nicht mehr ferne von der Gottesherrschaft. Und es wagte hinfort keiner, ihn zu befragen. 041 MAR 012 035 Und Jesus antwortete und sprach, da er lehrte im Tempel: Wie sagen die Schriftgelehrten, daß der Messias ein Sohn Davids ist? 041 MAR 012 036 Denn er selbst, David, spricht im heiligen Geist: "Der Herr hat gesagt zu meinem Herrn: Setzte dich zu meiner Rechten, bis daß ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füße." 041 MAR 012 037 Er nun, David, nennt ihn Herrn; Woher ist er denn sein Sohn? Und der große Volkshaufe hörte ihn gerne. 041 MAR 012 038 Und er sprach zu ihnen in seiner Lehre: Sehet euch vor, vor den Schriftgelehrten, die da wollen in langen Kleidern umhergehen, und gegrüßt sein auf den Straßen, 041 MAR 012 039 Und die ersten Sitze haben in den Synagogen, und die ersten Plätze bei den Gastmählern, 041 MAR 012 040 Die da fressen der Witwen Häuser, und zur Beschönigung lange beten; dieselben werden ein um so schärferes Urteil empfangen. 041 MAR 012 041 Und Jesus setzte sich dem Schatzkasten gegenüber, und sah, wie das Volk Geld hineinlegte in den Schatzkasten. Und viele Reiche legten viel ein. 041 MAR 012 042 Und es kam eine arme Witwe, die legte zwei Scherflein ein, die machen einen Heller. 041 MAR 012 043 Und er rief seine Jünger herbei, und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch; diese arme Witwe hat hat mehr eingelegt, als alle, die in den Schatzkasten eingelegt haben. 041 MAR 012 044 Denn sie haben alle von ihrem Überflüssigen eingelegt, diese aber hat von ihrem Mangel alles, was sie hatte, ihren ganzen Lebensunterhalt, einglegt. 041 MAR 013 001 Und da er aus dem Tempel ging, spricht zu ihm einer seiner Jünger: Lehrer, siehe, was für Steine, und was für Gebäude sind das! 041 MAR 013 002 Und Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Siehst du diese großen Gebäude? Nicht ein Stein wird auf dem andern gelassen werden, der nicht abgebrochen wird. 041 MAR 013 003 Und als er auf dem Ölberg saß, dem Tempel gegenüber, frugen ihn besonders Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas: 041 MAR 013 004 Sage uns, wann wird das sein? und was ist das Zeichen, wann die alles vollendet werden wird? 041 MAR 013 005 Jesus aber antwortete ihnen, und fing an zu sagen: Sehet zu, daß euch niemand verführe! 041 MAR 013 006 Denn viele werden kommen in meinem Namen, und sagen: Ich bin´s und werden viele irreführen. 041 MAR 013 007 Wenn ihr aber höret von Kriegen und Kriegsgerüchten, so erschrecket nicht! denn es muß geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. 041 MAR 013 008 Denn es wird sich erheben ein Volk wider das andere, und ein Königreich wider das andere; und es werden sein Erdbeben allerorten, und es werden Hungersnöte und Unruhen sein. 041 MAR 013 009 Anfänge der Wehen sind das. Ihr aber, sehet zu für euch selbst, denn sie werden euch überliefern, den hohen Ratsversammlungen und Synagogengerichten; ihr werdet geschlagen und vor Landpfleger und Könige gestellt werden um meinetwillen, zum Zeugnis für sie. 041 MAR 013 010 Und an alle (heidnischen) Völker muß zuerst die frohe Botschaft verkündigt werden. 041 MAR 013 011 Wenn sie euch nun hinführen, und überliefern, so sorget nicht zum Voraus, was ihr reden sollt, und habt keinen Kummer, sondern was euch in jener Stunde gegeben wird, das redet; denn ihr seid es nicht, die da reden, sondern der heilige Geist. 041 MAR 013 012 Es wird aber ein Bruder den andern überliefern zum Tode, und der Vater das Kind, und die Kinder werden sich empören wider ihre Eltern, und sie zum Tode bringen. 041 MAR 013 013 Und ihr werdet gehaßt sein von jedermann um meines Namens willen; wer aber bis ans Ende ausharrt, der wird errettet werden. 041 MAR 013 014 Wenn ihr aber sehet den Greuel der Verwüstung, stehend, wo er nicht sein soll - der Leser merke! - alsdann fliehe, wer in Judäa ist, auf die Berge! 041 MAR 013 015 Und wer auf dem Dache ist, der steige nicht herab in das Haus, gehe auch nicht hinein, etwas aus dem Hause zu holen. 041 MAR 013 016 Und wer auf dem Acker ist, der wende sich nicht um, hinter sich, seine Kleider zu holen. 041 MAR 013 017 Wehe aber den Schwangern und Säugenden in jenen Tagen! 041 MAR 013 018 Betet aber, damit eure Flucht nicht im Winter geschehe! 041 MAR 013 019 Denn jene Tage werden eine Drangsal sein, dergleichen nicht gewesen ist vom Anfang der Schöpfung, die Gott geschaffen hat, bis jetzt, und auch nicht sein wird. 041 MAR 013 020 Und wenn der Herr jene Tage nicht verkürzt hätte, so würde alles Fleisch nicht errettet; aber um der Auserwählten willen, welcher er auserwählt hat, hat er jene Tage verkürzt. 041 MAR 013 021 Und alsdann, wenn jemand zu euch spräche: Siehe, hier ist der Messias, oder: Siehe da! so glaubet nicht! 041 MAR 013 022 Denn es werden falsche Messiase und falsche Propheten aufstehen, und werden Zeichen und Wunder tun, um womöglich auch die Auserwählten zu verführen. 041 MAR 013 023 Ihr aber, seht zu! Siehe, ich habe euch alles zuvorgesagt. 041 MAR 013 024 Aber in jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wir seinen Schein nicht geben; 041 MAR 013 025 Und die Sterne des Himmels werden herunterfallen, und die Kräfte in den Himmeln werden erschüttert werden; 041 MAR 013 026 Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn, kommend in Wolken, mit vieler Kraft und Herrlichkeit. 041 MAR 013 027 Und alsdann wird er seine Engel senden, und versammeln seine Auserwählten, aus den vier Winden, vom Ende der Erde, bis zum Ende des Himmels. 041 MAR 013 028 Vom Feigenbaum aber lernet das Gleichnis: Wenn einmal sein saftig wird, und Blätter treiben, so wisset ihr, daß der Sommer nahe ist. 041 MAR 013 029 Also auch ihr, wenn ihr sehet dies alles geschehen, so wisset, daß es nahe ist vor der Tür. 041 MAR 013 030 Wahrlich, ich sage euch, daß dieses Geschlecht nicht vergehen wird, bis daß dies alles geschehe. 041 MAR 013 031 Der Himmel und die Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. 041 MAR 013 032 Von jenem Tage aber und der Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel im Himmel, auch nicht der Sohn, sondern allein der Vater. 041 MAR 013 033 Sehet zu! Wachet und betet! Denn ihr wisset nicht, wann die Zeit ist. 041 MAR 013 034 Wie ein Mensch, der über Land zog, sein Haus verließ, und seinen Knechten Vollmacht gab, und jedem seine Arbeit, und dem Türhüter befahl, daß er wachen solle. 041 MAR 013 035 So wachet nun! denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob am Abend, oder um Mitternacht, oder um den Hahnenschrei, oder am Morgen, 041 MAR 013 036 Auf daß er nicht wenn er plötzlich kommt, euch schlafend finde. 041 MAR 013 037 Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet! 041 MAR 014 001 Es war aber das Passah, und das Fest der Ungesäuerten nach zwei Tagen, und die hohen Priester und Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List griffen, und töteten; 041 MAR 014 002 Denn sie sprachen: Ja nicht am Fest, daß nicht ein Aufruhr im Volke entstehe. 041 MAR 014 003 Und da er in Bethanien war, im Hause Simons, des Aussätzigen, und zu Tische lag, kam ein Weib und hatte ein Alabastergefäß mit einer Salbe echter köstlicher Narde; und sie zerbrach das Alabastergefäß, und goß es über sein Haupt herab. 041 MAR 014 004 Es waren aber etliche, die wurden unwillig bei sich selbst, und sprachen: Wozu ist diese Verschwendung der Salbe geschehen? 041 MAR 014 005 Denn diese Salbe hätte können verkauft werden für mehr denn dreihundert Denar, und den Armen gegeben; und sie schalten sie. 041 MAR 014 006 Jesus aber sprach: Lasset sie! Warum machet ihr ihr Mühe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. 041 MAR 014 007 Denn Arme habt ihr allezeit bei euch, und wann ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun; mich aber habt ihr nicht allezeit. 041 MAR 014 008 Sie hat getan, was sie konnte; sie ist zuvorgekommen, meinen Leib zu salben zum Begräbnis. 041 MAR 014 009 Wahrlich, ich sage euch: Wo immer diese frohe Botschaft verkündigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen, was sie getan hat, zu ihrem Gedächtnis. 041 MAR 014 010 Und Judas, der Ischariote, einer von den Zwölfen, ging hin zu den hohen Priester, daß er ihn ihnen verriete. 041 MAR 014 011 Da sie das hörten, freuten sie sich, und verhießen ihm Geld zu geben; und er suchte, wie er ihn bei guter Gelegenheit verriete. 041 MAR 014 012 Und am ersten Tage der Ungesäuerten, da man das Passah schlachtete, sagen ihm seine Jünger: Wo willst du, daß wir hingehen und bereiten, daß du das Passah essest? 041 MAR 014 013 Und er sandte zwei seiner Jünger, und sagt ihnen: Gehet hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der einen Wasserkrug trägt; folgt ihm! 041 MAR 014 014 Und wo er hineingeht, da saget dem Hausherrn: Der Lehrer sagt, wo ist meine Stätte, wo ich das Passah mit meinen Jüngern esse? 041 MAR 014 015 Und er wird euch einen großen, mit Polstern belegten Saal zeigen; daselbst richtet für uns zu. 041 MAR 014 016 Und seine Jünger gingen aus, und kamen in die Stadt, und fanden, wie er ihnen gesagt hatte, und sie berieten das Passah. 041 MAR 014 017 Und da es Abend geworden war, kommt er mit den Zwölfen. 041 MAR 014 018 Und als sie zu Tische lagen und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch, der mit mir ißt, wird mich verraten. 041 MAR 014 019 Sie aber fingen an zu trauern, und zu ihm zu sagen, einer nach dem andern: Doch nicht ich? und ein anderer: Doch nicht ich? 041 MAR 014 020 Er aber sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir in die Schüssel taucht. 041 MAR 014 021 Der Menschensohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; wehe aber jenem Menschen, durch welchen der Menschensohn verraten wird; es wäre ihm gut, wenn jener Mensch nicht geboren wäre. 041 MAR 014 022 Und als sie aßen, nahm Jesus das Brot, sprach den Segen, brach und gab es ihnen, und sagte: Nehmet, dies ist mein Leib. 041 MAR 014 023 Und er nahm den Kelch, sprach das Dankgebet, und gab ihnen, und sie tranken alle daraus. 041 MAR 014 024 Und er sprach zu ihnen: Dies ist mein Blut, das des neuen Bundes, das für viele vergossen wird. 041 MAR 014 025 Wahrlich, ich sage euch, daß ich hinfort nicht mehr trinken werde vom Gewächs des Weinstockes, bis zu jenem Tage, wann ich es neu trinken werde in der Gottesherrschaft. 041 MAR 014 026 Und da sie den Lobgesang angestimmt hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. 041 MAR 014 027 Und Jesus sagt ihnen: Alle werdet ihr irre werden, denn es steht geschrieben: "Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen." 041 MAR 014 028 Aber nachdem ich auferweckt bin, werde ich vor euch hingehen nach Galiläa. 041 MAR 014 029 Petrus aber sprach zu ihm: Und wenn alle an dir irre würden, so doch ich nicht. 041 MAR 014 030 Und Jesus sagt ihm: Wahrlich, ich sage dir, daß du heute, in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal gekräht hat, mich dreimal verleugnen wirst. 041 MAR 014 031 Er aber sagte noch viel mehr: Wenn ich mit dir sterben müßte, so werde ich dich doch nicht verleugnen. Gleicherweise aber sagten auch alle. 041 MAR 014 032 Und sie kommen in ein Landgut, mit Namen Gethsemane, und er sagt seinen Jüngern: Setzt euch hieher, bis ich gebetet habe. 041 MAR 014 033 Und er nimmt Petrus und Jakobus und Johannes mit sich, und fängt an sich zu entsetzen, und zu zagen. 041 MAR 014 034 Und sagt ihnen: Überaus traurig ist meine Seele, bis zum Tod; bleibet hier, und wachet! 041 MAR 014 035 Und er ging ein wenig weiter, fiel auf die Erde, und betete, damit, wenn es möglich sei, die Stunde von ihm vorübergehe; 041 MAR 014 036 Und sprach: Abba, Vater! Alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir! Doch nicht, was ich will, sondern was du willst. 041 MAR 014 037 Und er kommt, und findet sie schlafend; und sagt zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermochtest du nicht eine Stunde zu wachen? 041 MAR 014 038 Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung hineinkommt; der Geist ist zwar willig, aber das Fleisch schwach. 041 MAR 014 039 Und er ging wieder hin, und betete, und sprach dasselbe Wort. 041 MAR 014 040 Und als er zurückkehrte, fand er sie wiederum schlafend, denn ihre Augen waren zu beschwert, und sie wußten nicht, was sie ihm antworteten. 041 MAR 014 041 Und er kommt zum drittenmal, und sagt ihnen: Schlafet ihr die übrige Zeit, und ruhet? Es ist aus. Die Stunde ist gekommen. Siehe, der Menschensohn wird überliefert in die Hände der Sünder. 041 MAR 014 042 Stehet auf! Laßt uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe. 041 MAR 014 043 Und alsbald, da er noch redete, kommt Judas, der einer von den Zwölfen war, heran, und mit ihm ein großer Volkshaufe, mit Schwertern und Knütteln, von den hohen Priestern und Schriftgelehrten und Ältesten. 041 MAR 014 044 Es hatte aber, der ihn verriet, ihnen ein Zeichen gegeben, und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist´s; greift ihn, und führt ihn wohlverwahrt fort. 041 MAR 014 045 Und da er kam, trat er alsbald zu ihm hin, und spricht: Rabbi, Rabbi! und küßte ihn (auf die Hand). 041 MAR 014 046 Sie aber legten ihre Hände an ihn und griffen ihn. 041 MAR 014 047 Einer aber von denen, die dabeistunden, zog das Schwert, schlug den Knecht des Hohenpriesters, und hieb ihm das Ohr ab. 041 MAR 014 048 Und Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen, mit Schwertern und Knütteln, mich zu fangen. 041 MAR 014 049 Täglich war ich bei euch im Tempel, und lehrte, aber ihr habt mich nicht gegriffen, sondern damit die Schrift erfüllt würde. 041 MAR 014 050 Und es verließen ihn alle und flohen. 041 MAR 014 051 Und ein gewisser Jüngling folgte ihm nach, der hatte ein Leintuch umgeworfen über die nackte Haut, und die Jünglinge griffen ihn. 041 MAR 014 052 Er aber ließ das Leinentuch dahinten, und floh nackt von ihnen. 041 MAR 014 053 Und sie führten Jesus zu dem Hohenpriester; und es kamen bei ihm zusammen alle hohen Priester und Schriftgelehrten. 041 MAR 014 054 Und Petrus folgte ihm nach von ferne, bis in den Palast des Hohenpriesters hinein; und er saß da mit den Dienern, und wärmte sich am Feuer. 041 MAR 014 055 Die hohen Priester aber, und der ganze hohe Rat suchten Zeugnis wider Jesus, daß sie ihn zum Tode brächten, und fanden´s nicht. 041 MAR 014 056 Denn viele legten falsches Zeugnis wider ihn ab, aber ihre Zeugnisse waren nicht gleichlautend. 041 MAR 014 057 Und etliche stunden auf, und zeugten falsch wider ihn, und sprachen: 041 MAR 014 058 Wir haben gehört, daß er sagte: Ich will diesen Tempel, der mit Händen gemacht ist, zerstören, und in drei Tagen einen andern bauen, der nicht mit Händen gemacht ist. 041 MAR 014 059 Und auch so war ihr Zeugnis nicht gleich. 041 MAR 014 060 Und der Hohepriester trat auf in die Mitte, frug Jesus, und sprach: Antwortest du gar nichts? Was ist es, was diese wider dich zeugen? 041 MAR 014 061 Er aber schwieg, und antwortete nichts. Da frug ihn der Hohepriester abermals, und sagt ihm: Bist du der Messias, der Sohn des Hochgelobten? 041 MAR 014 062 Jesus aber sprach: Ich bin´s; und ihr werdet sehen den Menschensohn, sitzend zur Rechten der Kraft, kommend mit den Wolken des Himmels. 041 MAR 014 063 Der Hohepriester aber zerriß seine Kleider, und sagt: Was haben wir weiter Zeugnis nötig? 041 MAR 014 064 Ihr habt gehört die Lästerung; was dünkt euch? Sie aber verurteilten ihn alle, er sei des Todes schuldig. 041 MAR 014 065 Da fingen etliche an ihn zu verspeien, und sein Angesicht zu verhüllen, und ihn mit Fäusten zu schlagen, und zu ihm zu sagen: Weissage! Und die Diener nahmen ihn, und gaben ihm Backenstreiche. 041 MAR 014 066 Und Petrus war unten im Palast; da kam eine von den Mägden des Hohenpriesters, 041 MAR 014 067 Und als diese Petrus sah, wie er sich wärmte, betrachtete sie ihn, und sagt: Und du warst auch mit dem Nazarener Jesus. 041 MAR 014 068 Er aber leugnete, und sprach: Ich weiß nicht, und verstehe auch nicht, was du sagst. Und er ging hinaus in die Vorhalle, und der Hahn krähte. 041 MAR 014 069 Und die Magd sah ihn abermal, und fing an zu sagen zu denen, die dabeistunden: Dieser ist einer von ihnen. 041 MAR 014 070 Er aber leugnete wiederum. Und über ein Kleines sprachen die Dastehenden abermals zu Petrus: Wahrhaftig, du bist einer von ihnen, denn du bist auch ein Galiläer und deine Sprache ist gleich. 041 MAR 014 071 Und er fing an sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht, von dem ihr sagt. 041 MAR 014 072 Und alsbald krähte der Hahn zum zweitenmal; und Petrus erinnerte sich der Rede, wie ihm Jesus gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und darauf weinte er. 041 MAR 015 001 Und alsbald gegen Morgen hielten die hohen Priester eine Ratsversammlung mit den Ältesten und Schriftgelehrten. Und der ganze hohe Rat banden Jesus, führten ihn und überlieferten ihn Pilatus. 041 MAR 015 002 Und Pilatus frug ihn: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete, und sprach zu ihm: Du sagst es. 041 MAR 015 003 Und die hohen Priester beschuldigten ihn viel. 041 MAR 015 004 Pilatus aber frug ihn abermal, und sprach: Antwortest du nichts! Siehe, welche Dinge sie wider dich zeugen. 041 MAR 015 005 Jesus aber antwortete weiter nichts mehr, so daß sich Pilatus verwunderte. 041 MAR 015 006 Je am Fest aber gab er ihnen einen Gefangenen los, um welchen sie baten. 041 MAR 015 007 Es war aber einer, genannt Barabbas, der war gefangen samt seinen Mitaufrührern, welche im Aufstand einen Mord begangen hatten. 041 MAR 015 008 Und das Volk ging hinauf, und bat, daß er ihnen wie immer tue. 041 MAR 015 009 Pilatus aber antwortete ihnen und sprach: Wollt ihr, daß ich euch den König der Juden losgebe? 041 MAR 015 010 Denn er wußte, daß ihn die hohen Priester aus Neid überliefert hatten. 041 MAR 015 011 Die hohen Priester aber wiegelten das Volk auf, daß er ihnen lieber den Barabbas losgebe. 041 MAR 015 012 Pilatus aber antwortete abermals, und sprach zu ihnen: Was wollt ihr denn, daß ich tun soll dem, von welchem ihr saget, er sei König der Juden. 041 MAR 015 013 Sie aber schrieen wiederum: Kreuzige ihn! 041 MAR 015 014 Pilatus aber sprach zu ihnen: Was hat er denn Arges getan? Sie aber schrieen über die Maßen: Kreuzige ihn! 041 MAR 015 015 Pilatus aber wollte dem Volk genugtun und gab ihnen Barabbas los, und überlieferte Jesus, nachdem er ihn gegeißelt hatte, daß er gekreuzigt würde. 041 MAR 015 016 Die Kriegsknechte aber führten Jesus in den Hof innen, das ist das Prätorium, und riefen zusammen die ganze Kohorte. 041 MAR 015 017 Und zogen ihm einen Purpur an, und flochten eine dornene Krone, und setzten sie ihm auf. 041 MAR 015 018 Und fingen an ihn zu grüßen: Sei gegrüßt, König der Juden! 041 MAR 015 019 Und sie schlugen ihn auf sein Haupt mit einem Rohr, und verspeiten ihn, und beugten die Kniee und warfen sich vor ihm nieder. 041 MAR 015 020 Und da sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpur aus, und zogen ihm seine eigenen Kleider an, und führten ihn hinaus, daß sie ihn kreuzigten. 041 MAR 015 021 Und sie zwangen einen, der vorüberging, und vom Felde kam, Simon von Kyrene, den Vater des Alexander und Rufus, daß er sein Kreuz trüge. 041 MAR 015 022 Und sie bringen ihn an den Platz Golgatha, das heißt übersetzt Schädelstätte, 041 MAR 015 023 Und sie gaben ihm Myrrhenwein; er aber nahm ihn nicht. 041 MAR 015 024 Und sie kreuzigten ihn, und teilten seine Kleider, und warfen das Los über sie, wer etwas bekäme. 041 MAR 015 025 Es war aber die dritte Stunde, da sie ihn kreuzigten. 041 MAR 015 026 Und es war die Aufschrift seiner Anklage darübergeschrieben: Der König der Juden. 041 MAR 015 027 Und mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber; einen zu seiner Rechten, und einer zu seiner Linken. 041 MAR 015 028 Und es ward erfüllet die Schrift, welche sagt: "Und zu den Übeltätern ward er gezählet." 041 MAR 015 029 Und die vorübergingen, lästerten ihn, schüttelten ihre Köpfe, und sagten: Pfui! der du den Tempel abbrichst, und bauest ihn in drei Tagen, 041 MAR 015 030 Errette dich selbst und steig herab vom Kreuze! 041 MAR 015 031 In gleicher Weise verspotteten ihn auch die hohen Priester unter einander, mit den Schriftgelehrten, und sprachen: Andere hat er errettet, sich selbst kann er nicht erretten. 041 MAR 015 032 Messias! König Israels! steig herab vom Kreuze! damit wir es sehen und glauben. - Auch die mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn. 041 MAR 015 033 Als es aber die sechste Stunde war, da kam eine Finsternis über das ganze Land, bis zur neunten Stunde. 041 MAR 015 034 Und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: Eloi, Eloi, lamma sabachtahani; das heißt übersetzt: Mein Gott! Mein Gott! warum hast du mich verlassen? 041 MAR 015 035 Und etliche der Dabeistehenden, als sie es hörten, sprachen: Siehe, er ruft den Elias. 041 MAR 015 036 Es lief aber einer herzu, und füllte einen Schwamm mit Essig (Soldatenwein), und legte ihn um ein Rohr, und gab ihm zu trinken, indem er sprach: Lasset, wir wollen sehen, ob Elias kommt, ihn herabzunehmen. 041 MAR 015 037 Jesus aber gab einen lauten Schrei von sich, und verschied. 041 MAR 015 038 Und der Vorhang des Tempels zerriß entzwei, von oben an bis unten aus. 041 MAR 015 039 Als aber der Hauptmann, der dabeistund, ihm gegenüber, sah daß er also schreiend verschied, sprach er: Wahrhaftig dieser Mensch war Gottes Sohn. 041 MAR 015 040 Es waren aber auch Weiber da, die von ferne zuschauten, unter welchen war: Maria, die Magdalenerin; Maria, die Mutter des kleinen Jakobus und des Joses, und Salome, 041 MAR 015 041 Welche auch, als er in Galiläa war, ihm nachfolgten, und ihm dienten, und viele andere, die mit ihm nach Jerusalem hinausgegangen waren. 041 MAR 015 042 Und als es schon Abend geworden, dieweil es der Rüsttag war, welches ist der Vorsabbat, 041 MAR 015 043 Kam Joseph von Arimathia, ein angesehener Ratsherr, welcher auch selbst auf die Gottesherrschaft wartete, wagte es, und ging hinein zu Pilatus, und bat um den Leichnam Jesu. 041 MAR 015 044 Pilatus aber verwunderte sich, daß er schon gestorben sei, und rief den Hauptmann herbei, und fragte ihn, ob er längst gestorben wäre. 041 MAR 015 045 Und als er es von dem Hauptmann erfuhr, schenkte er den Leichnam den Joseph. 041 MAR 015 046 Und er kaufte Leinwand, und nahm ihn ab, wickelte ihn in die Leinwand, und setzte ihn bei in ein Grabmal, das aus dem Felsen gehauen war, und wälzte einen Stein an den Eingang des Grabmals. 041 MAR 015 047 Maria, die Magdalenerin, und Maria Joses (Mutter) sahen zu, wo er hingelegt ward. 041 MAR 016 001 Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria, die Magdalenerin, und Maria, des Jakobs (Mutter) und Salome Spezereien, damit sie kämen, und ihn salbten. 041 MAR 016 002 Und sehr frühe am ersten Wochentage kommen sie zu dem Grabmal, als die Sonne aufging. 041 MAR 016 003 Und sie sprachen zu einander: Wer wird uns den Stein wegwälzen aus dem Eingang des Grabmals? 041 MAR 016 004 Und als sie aufblickten, sahen sie, daß der Stein weggewälzt war, denn er war sehr groß. 041 MAR 016 005 Und sie traten hinzu in das Grabmal, und sahen einen Jüngling zur Rechten sitzen, der hatte ein langes, weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. 041 MAR 016 006 Er aber spricht zu ihnen: Entsetzt euch nicht. Ihr suchet Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten; er ist auferweckt worden, und ist nicht hier; siehe den Ort, wo sie ihn hingelegt haben. 041 MAR 016 007 Aber gehet hin, saget seinen Jüngern und Petrus, daß er vor euch hingeht nach Galiläa; daselbst werdet ihr ihn sehen, gleichwie er euch gesagt hat. 041 MAR 016 008 Und sie gingen hinaus, und flohen von dem Grabmal; es war sie aber Zittern und Entsetzen angekommen, und sagten niemanden etwas, denn sie fürchteten sich. 041 MAR 016 009 (note: The most reliable and earliest manuscripts do not include Mark 16:9-20.) Als er aber auferstanden war früh am ersten Wochentage, erschien er zuerst Maria, der Magdalenerin, von welcher er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. 041 MAR 016 010 Dieselbige ging hin, und verkündigt es denen, die mit ihm gewesen waren, die da Leid trugen und weinten. 041 MAR 016 011 Und dieselbigen, da sie hörten, daß er lebte, und wäre von ihr gesehen worden, glaubten sie nicht. 041 MAR 016 012 Nach diesem hat er sich geoffenbart zwei von ihnen, in einer andern Gestalt, als sie unterwegs waren, und aufs Feld gingen. 041 MAR 016 013 Und dieselbigen gingen hin, und verkündigten es den übrigen, aber auch diesen glaubten sie nicht. 041 MAR 016 014 Endlich offenbarte er sich den Elfen selbst, als sie zu Tische lagen, und er schalt ihren Unglauben und ihre Herzenshärtigkeit, weil sie denen, die ihn gesehen hatten auferstanden, nicht glaubten. 041 MAR 016 015 Und sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt, und prediget die frohe Botschaft der ganzen Schöpfung. 041 MAR 016 016 Wer glaubt und getauft wird, der wird errettet werden, wer aber nicht glaubt, der wird verurteilt werden. 041 MAR 016 017 Die Gläubigen aber werden diese Zeichen begleiten: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, mit neuen Zungen reden, 041 MAR 016 018 Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches getrunken, wird es ihnen nicht schaden; auf Kranke werden sie die Hände legen, und sie werden sich wohl befinden. 041 MAR 016 019 Der Herr nun, nachdem er zu ihnen geredet hatte, ward aufgenommen in den Himmel, und setze sich zur Rechten Gottes. 041 MAR 016 020 Sie aber gingen aus und predigten überall, indem der Herr mitwirkte, und das Wort bekräftigte durch die begleitenden Zeichen. # # BOOK 042 LUK Luke Lukas 042 LUK 001 001 Sintemal es viele unternommen haben, eine Erzählung zusammenzustellen von den Geschichten, die sich bei uns ereignet haben, 042 LUK 001 002 So wie uns überliefert haben die, welche von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind, 042 LUK 001 003 Habe auch ich es für gut gefunden, nachdem ich alles von vorne an mit Fleiß verfolgt habe, es dir, verehrtester Theophilus, in geordneter Folge zu schreiben, 042 LUK 001 004 Damit du Gewißheit erlangest über die Lehren, in welchen du unterwiesen bist. 042 LUK 001 005 In den Tagen Herodis, des Königs Judäas, war ein Priester, mit Namen Zacharias, von der Ordnung Abias; und sein Weib war von den Töchtern Arons, und ihr Name Elisabeth. 042 LUK 001 006 Sie waren aber beide gerecht vor Gott, und wandelten in allen Geboten und Rechten des Herrn untadelig. 042 LUK 001 007 Und sie hatten kein Kind, da Elisabeth unfruchtbar war; und beide waren wohlbetagt. 042 LUK 001 008 Es geschah aber, als er Priesterdienst tat, in der Reihe seiner Ordnung, vor Gott, 042 LUK 001 009 Nach der Sitte des Priesteramts, und es ihn traf zu räuchern, daß er hineinging in den Tempel des Herrn. 042 LUK 001 010 Und die ganze menge des Volkes betete draußen in der Stunde des Räucherns. 042 LUK 001 011 Es erschien ihm aber der Engel des Herrn, der stand zur Rechten des Rauchaltars. 042 LUK 001 012 Und Zacharias erschrak, als er ihn sah, und Furcht befiel ihn. 042 LUK 001 013 Der Engel aber sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias, denn deine Bitte ist erhört, und dein Weib Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Johannes (Gotthold) nennen. 042 LUK 001 014 Und er wird dir zur Freude und Wonne sein, und viele werden sich ob seiner Geburt freuen. 042 LUK 001 015 Denn er wird groß sein vor dem Herrn, und Wein und Berauschendes soll er nicht trinken, aber noch im Mutterleib wird er mit heiligem Geist erfüllt werden. 042 LUK 001 016 Und viele der Söhne Israels wird er bekehren zu dem Herrn, ihrem Gott. 042 LUK 001 017 Und er selbst wird von ihm hergehen im Geiste und in der Kraft Elias, zu bekehren die Herzen der Väter zu den Kindern, und die Ungehorsamen zur Einsicht der Gerechten, zuzurichten dem Herrn ein bereitet Volk. 042 LUK 001 018 Und Zacharias sprach zu dem Engel: Wobei soll ich das erkennen? denn ich bin alt, und mein Weib ist betagt. 042 LUK 001 019 Und der Engel antwortete, und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt, mit dir zu reden, und dir diese frohe Botschaft zu verkünden. 042 LUK 001 020 Und siehe, du wirst verstummen, und nicht reden können, bis zu dem Tage, an welchem dies geschehen wird, darum, daß du meinen Worten nicht geglaubt hast, welche werden erfüllt werden zu ihrer Zeit. 042 LUK 001 021 Und das Volk wartete auf Zacharias, und verwunderte sich, daß er so lange im Tempel verzog. 042 LUK 001 022 Als er aber herauskam, konnte er nicht mit ihnen reden; und sie merkten, daß er ein Gesicht gesehen im Tempel; und er winkte ihnen, und blieb stumm. 042 LUK 001 023 Und es geschah, da die Tage seines Amtes erfüllt waren, ging er heim. 042 LUK 001 024 Nach diesen Tagen aber empfing sein Weib Elisabeth, und verbarg sich fünf Monate, und sprach: 042 LUK 001 025 Also hat mir der Herr getan in den Tagen, da er mich angesehen hat, daß er meine Schmach bei den Menschen wegnähme. 042 LUK 001 026 In dem sechsten Monat aber ward der Engel Gabriel gesandt von Gott in eine Stadt Galiläas, mit Namen Nazareth, 042 LUK 001 027 Zu einer Jungfrau, die verlobt war mit einem Manne, mit Namen Joseph, aus dem Hause Davids; und der Name der Jungfrau war Maria. 042 LUK 001 028 Und der Engel kam hinein zu ihr, und sprach: Sei gegrüßt, Begnadigte! Der Herr ist mit dir; gesegnet bist du unter den Weibern! 042 LUK 001 029 Da sie ihn aber sah, erschrak sie über seine Rede, und dachte, was für ein Gruß das sei? 042 LUK 001 030 Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! denn du hast Gnade gefunden bei Gott. 042 LUK 001 031 Und siehe, du wirst empfangen im Leibe und einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus heißen. 042 LUK 001 032 Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und der Herr, Gott, wird ihm den Thron seines Vater David geben, 042 LUK 001 033 Und er wird König sein über das Haus Jakob in die Ewigkeiten, und seiner Herrschaft wird kein Ende sein. 042 LUK 001 034 Maria aber sprach zu dem Engel: Wie wird das sein, da ich von keinem Manne weiß? 042 LUK 001 035 Und der Engel antwortete, und sprach zu ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten, darum wird auch das erzeugte Heilige Sohn Gottes genannt werden. 042 LUK 001 036 Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch in Hoffnung mit einem Sohn, in ihrem Alter, und sie, die unfruchtbar geheißen, geht jetzt im sechsten Monat. 042 LUK 001 037 Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. 042 LUK 001 038 Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr. 042 LUK 001 039 Maria aber stund auf in den Tagen und reiste in das Gebirge, mit Eile, in die Stadt Judas, 042 LUK 001 040 Und kam in das Haus Zacharias, und grüßte Elisabeth. 042 LUK 001 041 Und es geschah, als Elisabeth den Gruß der Maria hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe, und Elisabeth ward voll heiligen Geistes, 042 LUK 001 042 Und rief mit lauter Stimme, und sprach: Gesegnet bist du unter den Weibern, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. 042 LUK 001 043 Und woher kommt mir das, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? 042 LUK 001 044 Denn siehe, als die Stimme deines Grußes in meine Ohren kam, hüpfte das Kind mit Frohlocken in meinem Leibe. 042 LUK 001 045 Und selig bist du, die du geglaubt hast, denn es wird vollendet werden, was dir gesagt ist vom Herrn. 042 LUK 001 046 Und Maria sprach: Meine Seele preiset den Herrn, 042 LUK 001 047 Und mein Geist frohlockt über Gott, meinen Heiland. 042 LUK 001 048 Denn er hat angesehen die Niedrigkeit seiner Magd; denn siehe, von nun an werden mich selig nennen alle Geschlechter. 042 LUK 001 049 Denn er hat Großes an mir getan, der Mächtige; und heilig ist sein Name. 042 LUK 001 050 Und sein Erbarmen währet von Geschlecht zu Geschlecht bei denen, die ihn fürchten. 042 LUK 001 051 Er hat Gewalt geübt mit seinem Arm; zerstreut die hoffärtig sind in ihrer Herzen Gedanken. 042 LUK 001 052 Gestoßen hat er Gewalthaber von ihren Thronen; und erhöht die Niedrigen. 042 LUK 001 053 Die Hungrigen hat er gefüllt mit Gutem; und die Reichen leer weggesandt. 042 LUK 001 054 Er hat sich angenommen Israels, seines Knechtes; sich zu erinnern des Erbarmens; 042 LUK 001 055 Wie er geredet hat zu unsern Vätern; dem Abraham und seinem Samen in Ewigkeit. - 042 LUK 001 056 Maria aber blieb bei ihr drei Monate, und kehrte um in ihr Haus. 042 LUK 001 057 Für Elisabeth aber kam die Zeit, da sie gebären sollte, und sie gebar einen Sohn. 042 LUK 001 058 Und es hörten ihre Nachbarn und Verwandte, daß der Herr sein Erbarmen an ihr verherrlicht hatte, und freuten sich mit ihr. 042 LUK 001 059 Und es geschah am achten Tage, daß sie kamen, das Kindlein zu beschneiden; und sie nannten ihn, nach dem Namen seines Vaters, Zacharias. 042 LUK 001 060 Und seine Mutter antwortete, und sprach: Nein, sondern er soll Johannes heißen. 042 LUK 001 061 Und sie sprachen zu ihr: Niemand ist in deiner Verwandtschaft, der also heißt. 042 LUK 001 062 Da winkte sie seinem Vater, wie er wolle, daß er heiße. 042 LUK 001 063 Und er forderte ein Täfelein, und schrieb also: Johannes ist sein Name; und sie verwunderten sich alle. 042 LUK 001 064 Da öffnete sich sein Mund plötzlich, und seine Zunge, und er redete und lobte Gott. 042 LUK 001 065 Und es kam Furcht über alle, die um sie herum wohnten, und auf dem ganzen Gebirge Judäas redete man von diesem Dingen. 042 LUK 001 066 Und alle, die es hörten, nahmen es zu Herzen, und sprachen: Was wird doch noch aus diesem Kindlein werden? Denn auch die Hand des Herrn war mit ihm. 042 LUK 001 067 Und Zacharias, sein Vater, ward mit heiligem Geist erfüllt, weissagte und sprach: 042 LUK 001 068 Gelobt sei der Herr, der Gott Israels; denn er hat angesehen und Erlösung geschafft seinem Volke Israel. 042 LUK 001 069 Und uns aufgerichtet ein Horn des Heils, in dem Hause Davids, seines Knechtes, 042 LUK 001 070 Wie er geredet hat durch den Mund der Heiligen, die von Ewigkeit her seinen Propheten gewesen sind, 042 LUK 001 071 Rettung von unsern Feinden, und aus der Hand aller, die uns hassen. 042 LUK 001 072 Barmherzigkeit zu erweisen an unseren Vätern; und sich zu erinnern seines heiligen Bundes. 042 LUK 001 073 Den Eid, welchen er geschworen hat dem Abraham, unserm Vater, uns zu geben, 042 LUK 001 074 Daß wir erlöst aus der Hand unserer Feinde, furchtlos ihm dieneten, 042 LUK 001 075 In Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm, alle unsere Tage. 042 LUK 001 076 Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten genannt werden; denn du wirst vor dem Angesichte des Herrn hergehen, seine Wege zu bereiten, 042 LUK 001 077 Zu geben Erkenntnis des Heils seinem Volke, in Vergebung ihrer Sünden, 042 LUK 001 078 Um der herzlichen Barmherzigkeit unseres Gottes willen, durch welche uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe, 042 LUK 001 079 Zu leuchten denen, die in Finsternis und Schatten des Todes sitzen, um zu richten unsre Füße auf den Berg des Friedens. 042 LUK 001 080 Das Kindlein aber wuchs, und erstarkte im Geist, und war in den Wüsten, bis zu dem Tage seines Auftretens vor Israel. 042 LUK 002 001 Es geschah aber in jenen Tagen, daß ein Gebot ausging vom Kaiser Agustus, daß alle Welt sich aufschreiben lasse. 042 LUK 002 002 Diese erste Aufschreibung geschah, als Quirinus Landpfleger in Syrien war. 042 LUK 002 003 Und es ging alle, sich aufschreiben zu lassen, ein jeglicher in seine eigene Stadt. 042 LUK 002 004 Es zog aber auch Joseph hinauf von Galiläa, aus der Stadt Nazareth, nach Judäa, in die Stadt Davids, welche Bethlehem heißt, darum daß er von dem Haus und Geschlecht Davids war, 042 LUK 002 005 Damit er sich aufschreiben lasse, mit Maria, seinem verlobten Weibe, die war schwanger. 042 LUK 002 006 Es geschah aber, als sie daselbst waren, daß die Tage, in welchen sie gebären sollten, voll wurden. 042 LUK 002 007 Und sie gebar ihren erstgeborenen Sohn, und wickelte ihn in Windeln, und legte ihn in eine Krippe, weil sie keinen Platz hatten in der Herberge. 042 LUK 002 008 Und es waren Hirten in jener Gegend, die hielten des Nachts Wache auf freiem Felde bei ihrer Herde. 042 LUK 002 009 Und siehe, der Engel des Herrn stund bei ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie, und sie fürchteten sich ganz fürchterlich. 042 LUK 002 010 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die dem ganzen Volke (Israel) widerfahren wird, 042 LUK 002 011 Denn euch ist heute ein Heiland geboren, welcher ist der Messias, der Herr, in der Stadt Davids. 042 LUK 002 012 Und dies sei euch das Zeichen: Ihr werdet finden ein Kindlein in Windeln gewickelt, und in einer Krippe liegend. 042 LUK 002 013 Und plötzlich war mit dem Engel eine Menge des himmlischen Heeres, die lobten Gott, und sprachen: 042 LUK 002 014 Ehre sei Gott in den Höhen! Friede auf Erden! An Menschen Wohlgefallen! 042 LUK 002 015 Und es geschah, als die Engel von ihnen gegangen waren, in den Himmel, da sprachen die Hirten zu einander: Lasset uns gehen gen Bethlehem, und diese Sache sehen, die geschehen ist, und die der Herr und kund getan hat. 042 LUK 002 016 Und sie kamen eilend, und fanden Maria und Joseph, und das Kind in der Krippe liegend. 042 LUK 002 017 Und da sie gesehen hatten, machten sie die Sache kund, die ihnen von diesem Kinde gesagt war. 042 LUK 002 018 Und alle, die es hörten, verwunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. 042 LUK 002 019 Maria aber bewahrte alle diese Dinge, und bewegte sie in ihrem Herzen. 042 LUK 002 020 Und die Hirten kehrten um, und lobten und priesen Gott, um alles sie, das sie gehört und gesehen hatten, so wie ihnen gesagt war. 042 LUK 002 021 Und als acht Tage um waren, da ward sein Name genannt: Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleibe empfangen war. 042 LUK 002 022 Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz Mosis erfüllt waren, brachten sie ihn hinauf nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen; 042 LUK 002 023 Wie geschrieben steht im Gesetz des Herrn: Jedes Männlein, das die Mutter aufbricht, soll dem Herrn heilig heißen; 042 LUK 002 024 Und damit sie ein Opfer brächten, nach dem, das gesagt ist im Gesetz des Herrn: ein Paar Turteltauben, oder zwei junge Tauben. 042 LUK 002 025 Und siehe, es war ein Mensch in Jerusalem, mit Namen Symeon, und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig, und wartete auf den Trost Israels, und heiliger Geist war auf ihm. 042 LUK 002 026 Und es war ihm geoffenbart von dem heiligen Geist, daß er den Tod nicht sehen werde, ehe er den Messias des Herrn gesehen hätte. 042 LUK 002 027 Und er kam in dem Geiste in den Tempel. Und als die Eltern das Kindlein Jesus hineintrugen, damit sie täten nach der Sitte des Gesetzes, für ihn, 042 LUK 002 028 Da nahm er es in seine Arme, und lobte Gott, und sprach: 042 LUK 002 029 Nun entlässest du, Gebieter, deinen Knecht im Frieden, wie du gesagt hast, 042 LUK 002 030 Denn meine Augen haben dein Heil gesehen, 042 LUK 002 031 Das du bereitet hast im Angesicht aller Völker, 042 LUK 002 032 Licht zur Offenbarung für die Heiden, und Herrlichkeit für dein Volk Israel. 042 LUK 002 033 Und sein Vater und seine Mutter waren verwundert ob dem, das über ihn geredet ward. 042 LUK 002 034 Und Symeon segnete sie, und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser steht da zum Fallen und Aufstehen vieler in Israel, und zum Zeichen, dem widersprochen wird; 042 LUK 002 035 Und auch dir selbst wird ein Schwert die Seele durchbohren; damit vieler Herzen Gedanken offenbar werden. 042 LUK 002 036 Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuels vom Stamme Aser, die war hochbetagt, und hatte gelebt mit ihrem Manne sieben Jahre nach ihrer Jungfrauschaft, 042 LUK 002 037 Und sie war eine Witwe bei vierundachzig Jahren, die nicht von dem Tempel wich, sondern diente Gott mit Fasten und Gebet, Nacht und Tag. 042 LUK 002 038 Und sie trat hinzu in selbiger Stunde, pries den Herrn, und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung warteten in Jerusalem. 042 LUK 002 039 Und da sie alles vollendet hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie zurück nach Galiläa, in ihre Stadt Nazareth. 042 LUK 002 040 Das Kindlein aber wuchs, und erstarkte, voller Weisheit; und Gottes Gnade war auf ihm. 042 LUK 002 041 Und seine Eltern gingen jährlich gen Jerusalem auf das Passahfest. 042 LUK 002 042 Und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf gen Jerusalem nach der Gewohnheit des Festes. 042 LUK 002 043 Und da sie die Tage vollendet hatten, und zurückkehrten, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem, und seine Eltern wußten es nicht. 042 LUK 002 044 Sie meinten aber, er wäre bei der Reisegesellschaft, und kamen eine Tagesreise, und suchten ihn auf bei den Verwandten und Bekannten. 042 LUK 002 045 Und da sie ihn nicht fanden, kehrten sie zurück nach Jerusalem, und suchten ihn. 042 LUK 002 046 Und es geschah nach drei Tagen, fanden sie ihn im Tempel, sitzend in der Mitte der Lehrer, indem er ihnen zuhörte und sie fragte. 042 LUK 002 047 Alle aber, die ihn hörten, verwunderten sich seines Verstandes und seiner Antworten. 042 LUK 002 048 Und als sie ihn sahen, waren sie erstaunt, und seine Mutter sprach zu ihm: Kind, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. 042 LUK 002 049 Und er sprach zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wußtet ihr nicht, daß ich sein muß in dem, was meines Vaters ist? 042 LUK 002 050 Und sie verstanden das Wort nicht, welches er ihnen sagte. 042 LUK 002 051 Und er ging mit ihnen hinab, und kam nach Nazareth, und war ihnen untertan. Und seine Mutter bewahrte alle diese Dinge in ihrem Herzen. - 042 LUK 002 052 Und Jesus nahm zu an Weisheit und Körpergröße und Gnade bei Gott und Menschen. 042 LUK 003 001 Im fünfzehnten Jahre der Regierung des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Landpfleger in Judäa, und Herodes Vierfürst in Galiläa, und Philippus, sein Bruder, Vierfürst in Ituräa und Trachonitis, und Lysanias Vierfürst in Abilene war, 042 LUK 003 002 Unter dem Hohenpriester Hannas und Kaiphas, geschah das Wort Gottes zu Johannes, dem Sohn Zacharias, in der Wüste. 042 LUK 003 003 Und er kam in die ganze Umgegend des Jordan, und predigte die Taufe der Gesinnungsänderung zur Vergebung der Sünden. 042 LUK 003 004 Wie geschrieben steht im Buch der Reden Jesaias, des Propheten, der da spricht: "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Machet eben seine Pfade. 042 LUK 003 005 Jedes Tal soll ausgefüllt, und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden, und was krumm ist, soll gerade, und was höckrig ist, soll ebener Weg werden, 042 LUK 003 006 Und alles Fleisch soll das Heil Gottes sehen!" 042 LUK 003 007 Er sagte nun zu den Volkshaufen, die hinausgingen, daß sie von ihm getauft würden: Ihr Otterngezücht! wer hat euch gewiesen, dem kommenden Zorn zu entfliehen? 042 LUK 003 008 Schaffet nun Früchte würdig der Gesinnungsänderung, und fanget nicht an zu sagen bei euch selbst: Wir haben Abraham zum Vater; denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen dem Abraham Kinder erwecken. 042 LUK 003 009 Es ist aber schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum nun, der nicht gute Frucht bringt, der wird abgehauen und ins Feuer geworfen. 042 LUK 003 010 Und es frugen ihn die Volkshaufen, und sprachen: Was sollen wir denn tun? 042 LUK 003 011 Er aber antwortete, und spricht zu ihnen: Wer zwei Röcke hat, der gebe dem, welcher nicht hat, und wer Speise hat, tue gleich also! 042 LUK 003 012 Es kamen aber auch Zöllner, daß sie getauft würden, und sprachen zu ihm: Lehrer, was sollen wir tun? 042 LUK 003 013 Und er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, denn das euch Festgesetzte. 042 LUK 003 014 Es frugen ihn aber auch Kriegsleute, und sprachen: Und wir, was sollen wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemand Gewalt, noch Unrecht, und begnüget euch mit eurem Sold. 042 LUK 003 015 Als aber das Volk in Erwartung war, und alle in ihren Herzen von Johannes dachten, ob nicht er der Messias sei, 042 LUK 003 016 Antwortete Johannes, und sprach zu allen: Ich zwar taufe euch mit Wasser, es kommt aber ein Stärkerer, als ich, dessen Schuhriemen aufzulösen ich nicht gut genug bin; der wird euch in heiligem Geiste und Feuer taufen. 042 LUK 003 017 Dessen Wurfschaufel ist in seiner Hand, und er wird seine Tenne reinigen, und den Weizen in seine Scheune sammeln, die Spreu aber mit unauslöschlichem Feuer verbrennen. - 042 LUK 003 018 Auch noch viel anderes vermahnte er, und verkündigte die frohe Botschaft dem Volk. 042 LUK 003 019 Herodes aber, der Vierfürst, da er von ihm gestraft ward um Herodias willen, seines Bruders Weib, und um all des Bösen willen, das er getan, 042 LUK 003 020 Tat auch das noch zu allem, daß er den Johannes ins Gefängnis einschloß. 042 LUK 003 021 Es geschah aber, als alles Volk getauft wurde, und auch Jesus sich taufen ließ, und betete, daß der Himmel sich auftat; 042 LUK 003 022 Und der heilige Geist in leiblicher Gestalt, wie eine Taube, auf ihn herabfuhr, und eine Stimme aus dem Himmel kam, und sprach: du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen. 042 LUK 003 023 Und er, Jesus, war ungefähr dreißig Jahre alt, als er anfing, und war, wie man meinte, ein Sohn Josephs, des Sohnes Eli, 042 LUK 003 024 Des Matthat, des Levi, des Melchi, des Janna, des Joseph, 042 LUK 003 025 Des Mattathias, des Amos, des Nahum, des Esli, des Naggai, 042 LUK 003 026 Des Maath, des Mattathias, des Semei, des Joseph, des Juda, 042 LUK 003 027 Des Johanna, des Refa, des Zorobabel, das Salathiel, des Neri, 042 LUK 003 028 Des Melchi, des Addi, des Kosam, des Elmodam, des Er, 042 LUK 003 029 Des Jose, des Eliezer, des Jorim, des Matthat, des Levi, 042 LUK 003 030 Des Symeon, des Juda, des Joseph, des Jonan, des Eliakim, 042 LUK 003 031 Der Melea, des Mainan, des Mattatha, des Natham, des David, 042 LUK 003 032 Des Jesse, des Obed, des Booz, des Salomon, des Nahasson, 042 LUK 003 033 Des Aminadah, des Arm, des Esrom, des Pharez, des Juda, 042 LUK 003 034 Des Jakob, des Isaak, des Abraham, des Thara, des Nachor, 042 LUK 003 035 Des Seruch, des Ragu, des Phalek, des Eber, des Sala 042 LUK 003 036 Des Kaiman, des Arphachad, des Sem, des Noah, des Lamech, 042 LUK 003 037 Des Mathusala, des Enoch, des Jared, des Maleleel, des Kainan, 042 LUK 003 038 Des Enos, des Seth, des Adam, Gottes. 042 LUK 004 001 Jesus aber voll heiligen Geiste kehrte zurück vom Jordan; und er ward im Geist in die Wüste geführt, 042 LUK 004 002 Und vierzig Tage versucht von dem Teufel. Und er aß nichts in jenen Tagen; und als sie ein Ende hatten, hungerte ihn. 042 LUK 004 003 Der Teufel aber sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so sage diesem Stein, daß er Brot werde. 042 LUK 004 004 Und Jesus antwortete ihm, und sprach: Es steht geschrieben: Nicht vom Brot allein lebt der Mensch, sondern von jedem Worte Gottes. 042 LUK 004 005 Und der Teufel führte ihn auf einen hohen Berg, und zeigte ihm alle Königreiche des Erdkreises in einem Augenblick. 042 LUK 004 006 Und der Teufel sprach zu ihm: Dir will ich geben alle diese Macht und ihre Herrlichkeit, denn mir ist sie übergeben, und ich gebe sie, wem ich will; 042 LUK 004 007 Du nun, wenn du anbetest vor mir, so wird sie ganz dein sein. 042 LUK 004 008 Und Jesus antwortete ihm, und sprach: Es steht geschrieben: Du sollst anbeten den Herrn; deinen Gott, und ihm allein sollst du dienen. 042 LUK 004 009 Und er führte ihn nach Jerusalem, und stellte ihn auf die Zinne des Tempels, und sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so wirf dich selbst von hier hinunter! 042 LUK 004 010 Denn es stehet geschrieben: "Seinen Engeln wird er befehlen deinetwegen, daß sie dich behüten, 042 LUK 004 011 Und auf den Händen werden sie dich tragen, damit du nicht deinen Fuß an einen Stein stoßest." 042 LUK 004 012 Und Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Es ist gesagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen. 042 LUK 004 013 Und da der Teufel alle Versuchung vollendet hatte, wich er von ihm bis zu einer gelegenen Zeit. 042 LUK 004 014 Und Jesus kehrte zurück, in der Kraft des Geistes, nach Galiläa, und das Gerücht von ihm erscholl in der ganzen Umgegend. 042 LUK 004 015 Und er lehrte in ihren Synagogen, und ward von allen gepriesen. 042 LUK 004 016 Und kam nach Nazareth, wo er erzogen war, und ging hinein, nach seiner Gewohnheit, am Sabbattage in die Synagoge, und stund auf, zu lesen. 042 LUK 004 017 Und es ward ihm das Buch des Propheten Jesaias gereicht. Und er rollte das Buch auf, und fand den Ort, wo geschrieben war: 042 LUK 004 018 "Der Geist des Herrn ist auf mir; deswegen salbte er mich, frohe Botschaft zu bringen den Armen. Er hat mich gesandt, 042 LUK 004 019 Zu verkündigen den Gefangenen Freiheit, und den Blinden das Gesicht, zu senden die Verwundeten in Freiheit, zu verkündigen ein angenehmes Jahr des Herrn", 042 LUK 004 020 Und er rollte das Buch zu, und übergab es dem Diener, und setzte sich; und die Augen aller, die in der Synagoge waren, richteten sich auf ihm. 042 LUK 004 021 Er aber fing an zu ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift erfüllt vor euern Ohren, 042 LUK 004 022 Und alle gaben ihm Zeugnis, und verwunderten sich über die holdseligen Worte, die aus seinem Munde gingen, und sprachen: Ist dieser nicht Josephs Sohn? 042 LUK 004 023 Und er sprach zu ihnen: Allerdings werdet ihr mir sagen dies Gleichnis: Arzt, heile dich selbst! Was wir gehört haben, daß in Kapernaum geschehen ist, das tue auch hier, in deiner Vaterstadt. 042 LUK 004 024 Er sprach aber: Wahrlich, ich sage euch: Kein Prophet ist angenehm in seiner Vaterstadt. 042 LUK 004 025 In Wahrheit aber sage ich euch: Viele Witwen waren, in den Tagen Elias, in Israel, als der Himmel verschlossen war auf drei Jahre und sechs Monate, daß eine große Teuerung ward im ganzen Land, 042 LUK 004 026 Aber zu keiner von ihnen ward Elias gesandt, denn allein nach Sarepta in Sidon, zu einer Witwe. 042 LUK 004 027 Und viele Aussätzige waren in Israel zur Zeit des Propheten Elisa, und keiner von ihnen ward gereinigt, außer Naeman, der Syrer. 042 LUK 004 028 Und es wurden alle voll Zorn, die in der Synagoge waren, da sie das hörten. 042 LUK 004 029 Und stunden auf, und stießen ihn zur Stadt hinaus, und führten ihn bis zum Rande des Berges, auf welchem ihre Stadt erbaut war, daß sie ihn hinabstürzten. 042 LUK 004 030 Er aber ging mitten durch sie hin, und zog weiter. 042 LUK 004 031 Und er kam hinab nach Kapernaum, eine Stadt Galiläas, und lehrte sie am Sabbat. 042 LUK 004 032 Und sie waren erstaunt ob seiner Lehre, denn sein Wort war gewaltig. 042 LUK 004 033 Und in der Synagoge war ein Mensch, der hatte einen Geist eines unsaubern Dämonen, und schrie auf mit lauter Stimme, 042 LUK 004 034 Und sprach: Ha! was haben wir mit dir zu tun, Jesus, Nazarener? Bist du gekommen, uns zu verderben? Ich weiß, wer du bist, der Heilige Gottes. 042 LUK 004 035 Und Jesus bedrohte ihn, und sprach: Verstumme, und fahre aus von ihm! Und der Dämon warf ihn in die Mitte, und fuhr aus von ihm, und tat ihm keinen Schaden. 042 LUK 004 036 Und es kam ein Entsetzen über alle, und sie besprachen sich unter einander, und sagten: Was ist das für ein Wort, denn mit Gewalt und Kraft gebietet er den unsaubern Geistern, und sie fahren aus! 042 LUK 004 037 Und es ging aus der Widerhall von ihm in jeden Ort der Umgegend. 042 LUK 004 038 Als er aber aufstund von der Synagoge, ging er in das Haus Simons. Und Simons Schwiegermutter war mit einem starken Fieber behaftet, und sie baten ihn für sie. 042 LUK 004 039 Und er trat oben an sie hin, und bedrohte das Fieber, und es verließ sie, und sogleich stund sie auf, und diente ihnen. 042 LUK 004 040 Und da die Sonne untergegangen war, alle die so Kranke hatten, mit mancherlei Seuchen, brachten sie zu ihm; er aber legte einem jeden von ihnen die Hände auf, und heilte sie. 042 LUK 004 041 Es fuhren aber auch Dämonen aus von vielen, die schrieen und sprachen: Du bist der Sohn Gottes. Und er bedrohte sie, und ließ sie nicht reden, denn sie wußten, daß er der Messias war. 042 LUK 004 042 Da es aber Tag war, ging er hinaus, und begab sich an einen wüsten Ort. Und die Volkshaufen suchten ihn, und kamen zu ihm, und hielten ihn auf, daß er nicht von ihnen zöge. 042 LUK 004 043 Er aber sprach zu ihnen: Ich muß auch den andern Städten die frohe Botschaft von der Gottesherrschaft verkündigen, denn dazu bin ich gesandt. 042 LUK 004 044 Und er predigte in den Synagogen Galiläas. 042 LUK 005 001 Es geschah aber, da das Volk ihn drängte, um das Wort Gottes zu hören, da stand er am See Genezareth, 042 LUK 005 002 Und sah zwei Boote am See stehen; die Fischer aber waren ausgetreten aus ihnen, und wuschen ihre Netze. 042 LUK 005 003 Da er aber in eins der Boote getreten war, das Simon gehörte, bat er ihn, ein wenig vom Lande wegzufahren, und setzte sich, und lehrte die Volkshaufen aus dem Boote. 042 LUK 005 004 Als er aber aufhörte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre auf die Höhe, und werfet eure Netze aus, zum Fange. 042 LUK 005 005 Und Simon antwortete, und sprach zu ihm: Meister, die ganze nacht hindurch haben wir uns gemüht, und nichts gefangen; auf dein Wort aber will ich das Netz auswerfen. 042 LUK 005 006 Und als sie das taten, umschlossen sie eine große Menge Fische, und es zerriß ihr Netz. 042 LUK 005 007 Und sie winkten ihren Genossen im andern Boot, daß sie kämen, und hälfen ihnen ziehen. Und sie kamen und füllten beide Boote, so daß sie sanken. 042 LUK 005 008 Da das Simon Petrus sah, fiel er zu den Knieen Jesu, und sprach: Gehe hinaus von mir, denn ich bin ein sündiger Mann, Herr! 042 LUK 005 009 Denn ein Schrecken war ihn angekommen, und alle, die mit ihm waren, ob dem Fang der Fische, den sie getan hatten; 042 LUK 005 010 Desgleichen auch Jakobus und Johannes, die Söhne Zebedäi, welche Simons Genossen waren. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! von nun an wirst du Menschen fangen. 042 LUK 005 011 Und sie führten die Schiffe ans Land, und verließen alles, und folgten ihm nach. 042 LUK 005 012 Und es geschah, als er in einer der Städte war, und siehe, da war ein Mann voll Aussatz. Und als er Jesus sah, fiel er auf sein Angesicht, bat ihn und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen. 042 LUK 005 013 Und er streckte seine Hand aus, rührte ihn an, und sprach: Ich will, sei gereinigt; und alsbald ging der Aussatz von ihm. 042 LUK 005 014 Und er gebot ihm, es niemand zu sagen, sondern gehe hin, zeige dich dem Priestern, und opfere für deine Reinigung, wie Moses geboten hat, ihnen zum Zeugnis. 042 LUK 005 015 Es kam aber die Rede von ihm um so mehr herum; und es kamen viele Volkshaufen, zu hören von ihm, und geheilt zu werden von ihren Krankheiten. 042 LUK 005 016 Er aber entwich in die Wüste, und betete. 042 LUK 005 017 Und es geschah an einem der Tage, daß er lehrte, und Pharisäer und Gesetzeslehrer saßen da, welche gekommen waren aus allen Dörfern Galiläas und Judäas und von Jerusalem; und die Kraft des Herrn war da, daß er sie heilte. 042 LUK 005 018 Und siehe, Männer brachten einen Menschen auf einem Bett, der war gichtbrüchig, und sie suchten ihn hineinzutragen, und vor ihn zu legen. 042 LUK 005 019 Und als sie nicht fanden, wo sie ihn hineinbrächten, von wegen des Volkshaufens, stiegen sie auf das Dach, und ließen ihn durch die Ziegel herab, samt dem Bette, mitten vor Jesus. 042 LUK 005 020 Und als er ihren Glauben sah, sprach er: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben. 042 LUK 005 021 Und die Schriftgelehrten und Pharisäer fingen an zu denken: Wer ist dieser, der Lästerungen redet? Wer kann Sünden vergeben, außer allein Gott? 042 LUK 005 022 Jesus aber merkte ihre Gedanken, antwortete, und sprach zu ihnen: Was denkt ihr in euern Herzen? 042 LUK 005 023 Was ist leichter zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben, oder zu sagen: Stehe auf und wandle? 042 LUK 005 024 Damit ihr aber wisset, daß der Menschensohn Macht hat auf Erden, Sünden zu vergeben, spricht er zu dem Gichtbrüchigen: Ich sage dir: Stehe auf, nimm dein Bett, und gehe in dein Haus. 042 LUK 005 025 Und plötzlich stund er auf vor ihnen, nahm auf das, worauf er gelegen hatte, und ging hin in sein Haus, indem er Gott pries. 042 LUK 005 026 Und Verwunderung ergriff alle, und sie priesen Gott, und wurden voll Furcht, und sprachen: Wir haben heute unerhörte Dinge gesehen. 042 LUK 005 027 Und nach diesem ging er hinaus, und sah einen Zöllner, mit Namen Levi, an der Zollstätte sitzen, und sprach zu ihm: Folge mir nach! 042 LUK 005 028 Und er verließ alles, stund auf, und folgte ihm nach. 042 LUK 005 029 Und Levi richtete ihm ein großes Gastmahl zu in seinem Hause, und viel Volk von Zöllnern und andern lag mit ihm nieder. 042 LUK 005 030 Und ihre Pharisäer und Schriftgelehrten murrten wider seine Jünger, und sprachen: Warum esset und trinket ihr mit den Zöllnern und Sündern. 042 LUK 005 031 Und Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Die Gesunden haben den Arzt nicht nötig, sondern die Kranken. 042 LUK 005 032 Ich bin nicht gekommen, Gerechte, sondern Sünder zur Gesinnungsänderung zu rufen. 042 LUK 005 033 Sie aber sprachen zu ihm: Warum fasten die Jünger Johannis häufig, und verrichten Gebete, desgleichen die der Pharisäer, die deinigen aber essen und trinken? 042 LUK 005 034 Er aber sprach zu ihnen: Ihr könnet nicht die Söhne des Hochzeitshauses, während der Bräutigam bei ihnen ist, fasten machen. 042 LUK 005 035 Es werden aber Tage kommen, nämlich wann der Bräutigam von ihnen genommen ist, dann werden sie fasten in jenen Tagen. 042 LUK 005 036 Er sprach aber auch ein Gleichnis zu ihnen: Niemand reißt und flickt einen Lappen von einem neuen Kleid auf ein altes Kleid, sonst zerreißt er das neue, und der Lappen vom neuen paßt doch nicht zum alten. 042 LUK 005 037 Und niemand tut jungen Wein in alte Schläuche, sonst zerreißt der junge Wein die Schläuche, und er wird verschüttet, und die Schläuche kommen um, 042 LUK 005 038 Sondern jungen Wein muß man in neue Schläuche tun und so werden beide erhalten. 042 LUK 005 039 Und niemand, der alten trinkt, will sogleich jungen, denn er sagt: Der alte ist besser. 042 LUK 006 001 Es geschah aber am zweitersten Sabbat, daß er durch die Saaten ging, und seine jünger pflückten Ähren, und aßen, indem sie sie mit den Händen zerrieben. 042 LUK 006 002 Etliche aber der Pharisäer sprachen zu ihnen: Warum tut ihr, was nicht erlaubt ist zu tun an den Sabbaten? 042 LUK 006 003 Und Jesus antwortete ihnen, und sprach: Habt ihr nicht das gelesen, was David tat, als ihn hungerte und die mit ihm waren? 042 LUK 006 004 Wie er in das Haus Gottes einging, und die Schaubrote nahm, und aß, und gab auch denen, die bei ihm waren, welche zu essen doch niemand erlaubt ist, außer den Priestern. 042 LUK 006 005 Und er sprach zu ihnen: Der Menschensohn ist Herr auch des Sabbats. 042 LUK 006 006 Es geschah aber an einem andern Sabbat, daß er in die Synagoge ging, und lehrte. Und es war daselbst ein Mensch, dessen rechte Hand dürr war. 042 LUK 006 007 Die Schriftgelehrten und Pharisäer aber hielten auf ihn, ob er am Sabbat heile, damit sie eine Anklage gegen ihn fänden. 042 LUK 006 008 Er aber wußte ihre Gedanken, und sprach zu dem Menschen, der die dürre Hand hatte; Erhebe dich, und stehe in die Mitte. Er aber stand auf, und stellte sich hin. 042 LUK 006 009 Da sprach Jesus zu ihnen: Ich frage euch: Was ist erlaubt an den Sabbaten, Gutes zu tun, oder Böses zu tun? eine Seele zu retten, oder umkommen zu lassen? 042 LUK 006 010 Und er sah sie alle umher an, und sprach zu ihm: Strecke deine Hand aus! Er aber tat also, und seine Hand ward wieder hergestellt, wie die andere. 042 LUK 006 011 Sie aber wurden ganz unsinnig, und beredeten sich untereinander, was sie Jesus tun wollten. 042 LUK 006 012 Es geschah aber in diesen Tagen, daß er auf einen Berg ging, zu beten. Und er blieb über Nacht im Gebet zu Gott. 042 LUK 006 013 Und als es Tag ward, rief er seine Jünger herbei, und wählte von ihnen Zwölfe aus, welche er auch Apostel (Sendboten) nannte: 042 LUK 006 014 Simon, welchen er auch Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder; und Jakobus und Johannes; und Philippus und Bartholomäus; 042 LUK 006 015 Und Matthäus und Thomas; und Jakobus, Alphäi Sohn, und Simon, genannt der Zelot; 042 LUK 006 016 Und Judas, Jakobi (Sohn), und Judas den Ischariot, der auch sein Verräter ward. 042 LUK 006 017 Und er stieg herab mit ihnen, und stellte sich auf einen ebenen Platz, und der Haufe seiner Jünger und eine große Menge Volkes von ganz Judäa und Jerusalem und von der Meeresküste bei Tyrus und Sidon kamen, ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. 042 LUK 006 018 Und die von unsaubern Geistern Geplagten wurden geheilt. 042 LUK 006 019 Und alles Volk suchte ihn anzurühren, denn Kraft ging aus von ihm, und heilte sie. 042 LUK 006 020 Und er hob seine Augen auf gegen seine Jünger, und sprach: Selig seid ihr Armen, denn euer ist die Gottesherrschaft! 042 LUK 006 021 Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert, denn ihr sollt satt werden! Selig seid ihr, die ihr jetzt weinet, denn ihr werdet lachen! 042 LUK 006 022 Selig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen, und wenn sie euch absondern, und schmähen und euern Namen austun, als böse, um des Menschensohnes willen. 042 LUK 006 023 Freuet euch an jenem Tage, und frohlocket! Denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel, denn demgemäß taten ihre Väter den Propheten. 042 LUK 006 024 Aber wehe euch Reichen! denn ihr habt euern Trost dahin. 042 LUK 006 025 Wehe euch, die ihr satt seid, denn ihr werdet hungern! Wehe euch, die ihr jetzt lachet, denn ihr werdet trauern und weinen! 042 LUK 006 026 Wehe euch, wenn alle Menschen von euch schön reden, denn demgemäß taten ihre Väter den falschen Propheten. 042 LUK 006 027 Aber ich sage euch, die ihr zuhöret: Liebet eure Feinde! tut wohl denen, die euch hassen! 042 LUK 006 028 Segnet, die euch fluchen! Betet für die, so euch mißhandeln! 042 LUK 006 029 Dem, der dich auf den einen Backen schlägt, biete den andern auch dar; und dem, der deinen Mantel nimmt, wehre auch den Rock nicht! 042 LUK 006 030 Jedem, der dich bittet, gibt! und von dem, der das Deine nimmt, fordere es nicht zurück! 042 LUK 006 031 Und wie ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, so tut auch ihr ihnen gleicherweise. 042 LUK 006 032 Und wenn ihr liebet, die euch lieben, was ist euer Dank? Denn auch die Sünder lieben die, welche sie lieben. 042 LUK 006 033 Und wenn ihr Gutes tut denen, die euch Gutes tun, was ist euer Dank? denn auch die Sünder tun dasselbe. 042 LUK 006 034 Und wenn ihr leihet denen, von welchen ihr es zurückzuempfangen hoffet, was ist euer Dank? Denn auch die Sünder leihen Sündern, damit sie ebensoviel zurückempfangen. 042 LUK 006 035 Aber liebet eure Feinde, tut Gutes, und leihet, wo ihr nichts zurückhoffet, und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig über die Undankbaren und Bösen. 042 LUK 006 036 So werdet denn barmherzig, gleichwie auch euer Vater barmherzig ist! 042 LUK 006 037 Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet! verurteilet nicht, so werdet ihr auch nicht verurteilt; lasset los, so werdet ihr losgelassen! 042 LUK 006 038 Gebet, so wird euch gegeben! Ein gutes, gedrücktes, gerütteltes und aufgehäuftes Maß wird man in euern Schoß geben, denn mit demselben Maß, mit welchem ihr messet, wird euch wieder gemessen werden. 042 LUK 006 039 Er sprach aber auch ein Gleichnis zu ihnen: Kann auch ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden nicht beide in die Grube fallen? 042 LUK 006 040 Der Jünger ist nicht über seinen Lehrer, sondern jeder wird so gebildet sein, wie sein Lehrer. 042 LUK 006 041 Was siehest du aber den Splitter in deines Bruders Auge, den Balken aber in deinem Auge wirst du nicht gewahr? 042 LUK 006 042 Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Bruder, halt, ich will den Splitter, der in deinem Auge ist, ausziehen! und siehest selbst nicht den Balken in deinem Auge? Heuchler! ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann siehe zu, den Splitter aus deines Bruders Auge zu ziehen. 042 LUK 006 043 Denn es ist kein guter Baum, der arge Frucht bringt, und kein arger Baum, der gute Frucht bringt. 042 LUK 006 044 Denn jeder Baum wird an seiner Frucht erkannt; denn von den Dornen liest man nicht Feigen, noch herbstet man von der Hecke Trauben. 042 LUK 006 045 Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor, und der schlechte Mensch bringt aus dem schlechten Schatz seines Herzens das Schlechte hervor; denn wess´ das Herz ist, dess´ geht der Mund über. 042 LUK 006 046 Warum aber nennt ihr mich Herr! Herr! und tut nicht, was ich sage? 042 LUK 006 047 Jeder, der zu mir kommt, und höret meine Worte, und tut sie, den will ich euch zeigen, wem er gleich ist. 042 LUK 006 048 Er ist gleich einem Menschen, der ein Haus baute, und grub tief und legte den Grund auf den Felsen. Da aber eine Wasserflut kam, und der Strom an jenes Haus stieß, da vermochte er nicht, es zu erschüttern, denn es war auf den Felsen gegründet. 042 LUK 006 049 Wer aber hört, und nicht tut; der ist gleich einem Menschen, der auf die Erde baute, ohne Grund. Als der Strom an es stieß, da fiel es alsbald, und der Einsturz jenes Hauses war groß. 042 LUK 007 001 Nachdem er aber alle diese Reden vollendet hatte vor dem zuhörenden Volk, ging er hinein nach Kapernaum. 042 LUK 007 002 Und eines Hauptmanns Knecht, der ihm wert war, lag krank, und war am Sterben. 042 LUK 007 003 Da er aber von Jesus hörte, sandte er zu ihm Älteste der Juden, und bat ihn, daß er komme, und seinem Knechte helfe. 042 LUK 007 004 Als sie aber zu Jesus kamen, ermahnten sie ihn mit Fleiß, und sprachen: Er ist es wert, daß du ihm das erzeigst; 042 LUK 007 005 Denn er liebt unser Volk, und die Synagoge hat er uns erbaut. 042 LUK 007 006 Jesus aber ging mit ihnen hin. Da er aber schon nicht mehr weit von dem Hause weg war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm, und ließ ihm sagen: Herr, bemühe dich nicht; ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach kommst; 042 LUK 007 007 Darum habe ich mich auch selbst nicht würdig geachtet, zu dir zu kommen, sondern sprich mit einem Wort, und mein Knecht wird geheilt werden. 042 LUK 007 008 Denn auch ich bin ein von Höheren abhängiger Mensch, und doch habe ich Soldaten unter mir; und sage ich diesem: Gehe hin, so geht er; und einem andern: Komm, so kommt er; und meinem Knecht: tue das, so tut er´s. 042 LUK 007 009 Als aber Jesus das hörte, verwunderte er sich über ihn, und wandte sich um zu dem Volkshaufen, der ihm nachfolgte, und sprach: Wahrlich, ich sage euch: nicht einmal in Israel habe ich solchen Glauben gefunden. 042 LUK 007 010 Und die gesandt waren, kehrten zurück in das Haus, und fanden den kranken Knecht gesund. 042 LUK 007 011 Und es geschah am folgenden Tag, daß er in eine Stadt zog, genannt Main; und es zogen mit ihm viele seiner Jünger und ein großer Volkshaufe. 042 LUK 007 012 Als er sich aber dem Stadttor näherte, siehe, da ward ein Verstorbener herausgetragen, ein eingeborener Sohn seiner Mutter, und sie war Witwe; und ein großer Volkshaufe von der Stadt war bei ihr. 042 LUK 007 013 Und als der Herr sie sah, erbarmte er sich über sie, und sprach zu ihr: Weine nicht! 042 LUK 007 014 Und ging hin, und berührte den Sarg. Die Träger aber standen stille. Und er sprach: Jüngling, ich sage dir, steh auf! 042 LUK 007 015 Und der Tote setzte sich in die Höhe, und fing an zu reden. Und er gab ihn seiner Mutter. 042 LUK 007 016 Und Furcht ergriff alle, und sie priesen Gott, und sprachen: Ein großer Prophet ist unter uns aufgestanden, und Gott hat sein Volk angesehen. 042 LUK 007 017 Und dies Wort von ihm ging aus in ganz Judäa und in die ganze Umgegend. 042 LUK 007 018 Und es berichteten dem Johannes seine Jünger von all dem. 042 LUK 007 019 Und Johannes rief zwei seiner Jünger zu sich, und sandte sie zum Herrn, und sprach: Bist du, der da kommt, oder erwarten wir einen andern? 042 LUK 007 020 Da aber die Männer zu ihm kamen, sprachen sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt, und sagt: Bist du, der da kommt, oder erwarten wir einen andern? 042 LUK 007 021 In jener Stunde aber heilte er viele von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern, und vielen Blinden schenkte er das Gesicht. 042 LUK 007 022 Und Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Gehet hin, und verkündiget Johannes, was ihr gesehen und gehört habt, daß Blinde sehen, Lahme wandeln, Aussätzige gereinigt werden, Taube hören, Tote auferweckt werden, Armen die frohe Botschaft verkündigt wird. 042 LUK 007 023 Und selig ist, wer nicht an mir irre wird. 042 LUK 007 024 Als aber die Boten des Johannes fortgegangen waren, fing er an zu den Volkshaufen von Johannes zu sagen: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu sehen? Ein Rohr vom Winde bewegt (Nein.) 042 LUK 007 025 Sondern was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen mit weichlichen Kleidern angetan? Siehe, die in herrlicher Kleidung und Üppigkeit Lebenden sind in den Königspalästen. 042 LUK 007 026 Sondern was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch, der auch mehr ist, als ein Prophet. 042 LUK 007 027 Dieser ist es, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Engel vor dir her, welcher deinen Weg bereiten wird vor Dir her. 042 LUK 007 028 Denn ich sage euch: Unter denen, die von Weibern geboren sind, ist keiner ein größerer Prophet, als Johannes der Täufer; aber der Kleinste in der Gottesherrschaft ist größer, als er. 042 LUK 007 029 Und alles Volk, das ihn hörte, und die Zöllner gaben Gott recht, indem sie sich taufen ließen mit der Taufe Johannis, 042 LUK 007 030 Aber die Pharisäer und Gesetzeslehrer vereitelten den Rat Gottes für sie, indem sie sich nicht von ihm taufen ließen. 042 LUK 007 031 Wem nun soll ich die Menschen dieses Geschlechts vergleichen, und wem sind sie gleich? 042 LUK 007 032 Gleich sind sie den Kindern, die am Markte sitzen und rufen einander zu, und sagen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzt; wir haben eine Klage angestimmt, und ihr habt nicht geweint. 042 LUK 007 033 Denn Johannes der Täufer ist gekommen, und aß weder Brot, noch trank er Wein, und ihr sagtet: Er hat einen Dämon. 042 LUK 007 034 Der Menschensohn ist gekommen, und ißt und trinkt, und ihr saget: Siehe, ein Fresser und Weinsäufer, der Zöllner- und Sünderfreund! 042 LUK 007 035 Doch die Weisheit ist gerechtfertigt worden von allen ihren Kindern. 042 LUK 007 036 Es bat ihn aber einer der Pharisäer, daß er mit ihm äße; und er ging hinein in das Haus des Pharisäers, und lag zu Tische. 042 LUK 007 037 Und siehe, ein Weib in der Stadt, die eine Sünderin war, erfuhr, daß er in dem Hause des Pharisäers zu Tische lag, und brachte ein Alabasterfläschchen mit Salbe, 042 LUK 007 038 Und stund hinter zu seinen Füßen weinend, und fing an, ihm die Füße zu netzen mit ihren Tränen, und trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes, und küßte seine Füße, und salbte sie mit der Salbe. 042 LUK 007 039 Als das der Pharisäer, der ihn eingeladen hatte, sah, sprach er bei sich selbst, und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüßte er, wer und was für ein Weib das ist, die ihn anrührt, denn sie ist eine Sünderin. 042 LUK 007 040 Und Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber sprach: Lehrer, sage an! 042 LUK 007 041 Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner; der eine schuldete ihm fünfhundert Denare, der andere fünfzig. 042 LUK 007 042 Da sie aber nicht hatten zu bezahlen, so schenkte er es beiden. Wer nun von ihnen, sprich, wird ihn mehr lieben? 042 LUK 007 043 Simon aber antwortete, und sprach: Ich vermute der, dem er am meisten geschenkt hat. Er sprach zu ihm: du hast recht geurteilt. 042 LUK 007 044 Und sich gegen das Weib wendend, sprach er zu Simon: Siehst du dies Weib? Ich bin in dein Haus gekommen, und Wasser auf meine Füße hast du mir nicht gegeben; diese aber hat mit Tränen meine Füße benetzt, und mit ihren Haaren abgetrocknet. 042 LUK 007 045 Einen Kuß hast du mir nicht gegeben; diese aber, seit ich hereingekommen bin, hat nicht abgelassen meine Füße zu küssen. 042 LUK 007 046 Mit Öl hast du mein Haupt nicht gesalbt; diese aber hat mit Salbe meine Füße gesalbt. 042 LUK 007 047 Deshalb sage ich dir: Vergeben sind ihre vielen Sünden, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben ist, der liebt wenig. 042 LUK 007 048 Und er sprach zu ihr: Vergeben sind deine Sünden. 042 LUK 007 049 Da fingen die Tischgenossen an bei sich zu sagen: Wer ist dieser, der auch Sünden vergibt? 042 LUK 007 050 Er aber sprach zu dem Weibe: Dein Glaube hat dir geholfen; gehe hin im Frieden! 042 LUK 008 001 Und es geschah darnach, daß er umherzog durch Stadt und Dorf, indem er predigte, und die frohe Botschaft von der Gottesherrschaft verkündigte. Und die Zwölfe waren mit ihm, 042 LUK 008 002 Und etliche Weiber, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt die Magdalenerin, von welcher sieben Dämonen ausgegangen waren, 042 LUK 008 003 Und Johanna, das Weib Chusa, des Verwalters Herodis, und Susanna, und viele andere, welche ihnen dienten von ihrer Habe. 042 LUK 008 004 Da nun viel Volk zusammengekommen war und aus den Städten zu ihm zogen, sprach er durch ein Gleichnis: 042 LUK 008 005 Der Säemann ging aus, zu säen seinen Samen. Und indem er säete, fiel etliches an den Weg, und ward zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf. 042 LUK 008 006 Und anderes fiel auf den Felsen, und da es aufgegangen war, verdorrte es weil es keine Feuchtigkeit hatte. 042 LUK 008 007 Und anderes fiel mitten unter die Dornen, und da die Dornen mit aufgingen, erstickten sie es. 042 LUK 008 008 Und anderes fiel auf die gute Erde; und da es aufgegangen war, brachte es hundertfältige Frucht. Als er dieses sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre! 042 LUK 008 009 Es fragten ihn aber seine Jünger, und sprachen, was dieses Gleichnis wäre? 042 LUK 008 010 Er aber sprach: Euch ist es gegeben, zu wissen die Geheimnisse der Gottesherrschaft, den übrigen aber in Gleichnissen damit sie sehend nicht sehen, und hörend nicht verstehen. 042 LUK 008 011 Dies ist aber das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes. 042 LUK 008 012 Die aber am Wege sind die, so es hören; darnach kommt der Teufel, und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, damit sie nicht glauben und errettet werden. 042 LUK 008 013 Die aber auf dem Felsen sind die, welche, wenn sie es gehört haben, das Wort mit Freuden aufnahmen; aber sie haben keine Wurzeln; sie glauben eine Zeitlang, und zur Zeit der Versuchung fallen sie ab. 042 LUK 008 014 Das unter die Dornen Gefallene sind die, so es hören, und unter Sorgen und Reichtum und Lüsten des Lebens hingehen und erstickt werden, und bringen es nicht zu Ende. 042 LUK 008 015 Die aber in der guten Erde sind die, welche in einem guten und feinen Herzen das Wort, das sie gehört haben, bewahren, und Frucht bringen, in Beharrlichkeit. 042 LUK 008 016 Niemand aber zündet eine Leuchte an, und verdeckt sie mit einem Gefäß, oder stellt sie unter ein Bett, sondern auf einen Leuchter setzt er sie, damit die hineingehen das Licht sehen. 042 LUK 008 017 Denn nichts ist verborgen, was nicht offenbar werde; noch ist etwas geheim, das nicht gekannt werde, und an den Tag komme. 042 LUK 008 018 So seht den zu, wie ihr höret; denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und wer nicht hat, von dem wird auch, was er zu haben meint, genommen werden. 042 LUK 008 019 Es kamen aber zu ihm seine Mutter und seine Brüder, und konnten nicht an ihn hingelangen, wegen des Volkshaufens. 042 LUK 008 020 Und es ward ihm angezeigt, indem man sprach: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen, und wollen dich sehen. 042 LUK 008 021 Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind die, welche das Wort Gottes hören und tun. 042 LUK 008 022 Es geschah aber an einem der Tage, daß er in ein Boot einstieg, und seine Jünger; und er sprach zu ihnen: Lasset uns hinüberfahren ans jenseitige Ufer des Sees, uns sie stießen ab. 042 LUK 008 023 Als sie aber schifften, schlief er ein. Und es stieg ein Sturmwind auf den See hernieder, und das Boot füllte sich, und sie liefen Gefahr. 042 LUK 008 024 Da traten sie hinzu, weckten ihn auf, und sprachen: Meister, Meister! Wir kommen um. Er aber stund auf, bedrohte den Wind und das Wogen des Wassers, und sie legten sich, und es ward eine Windstille. 042 LUK 008 025 Er aber sprach zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie aber fürchteten und verwunderten sich, und sprachen zu einander: Wer ist doch dieser? daß er auch den Winden gebietet und dem Wasser, und sie ihm gehorchen? 042 LUK 008 026 Und sie fuhren an in der Gegend der Gergesener, welches Galiläa gegenüber liegt. 042 LUK 008 027 Als er aber ans Land gestiegen war, begegnete ihm ein Mann aus der Stadt, der hatte Dämonen von lange her, und bekleidete sich nicht mit einem Gewand und blieb nicht in einem Hause, sondern in den Gräbern. 042 LUK 008 028 Da er aber Jesus sah, schrie er auf, und fiel vor ihm nieder, und sprach mit lauter Stimme: Was machst du dir mit mir zu schaffen, Jesus, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, daß du mich nicht quälst! 042 LUK 008 029 Denn er hatte den unsaubern Geist geboten, daß er von dem Menschen ausfahre. Denn er hatte ihn seit langer Zeit ergriffen, und er ward gebunden mit Ketten und Fußfesseln, und bewacht, und zerbrach die Bande, und ward vom Dämon in die Wüste getrieben. 042 LUK 008 030 Jesus aber frug ihn, und sprach: Was ist dein Name? Er aber sprach: Legion; denn viele Dämonen waren in ihn gefahren. 042 LUK 008 031 Und er bat ihn, daß er ihnen nicht geböte in den Abgrund zu fahren. 042 LUK 008 032 Es war aber daselbst eine große Herde Schweine, die weidete auf dem Berge. Und sie baten ihn, daß er ihnen erlaube, in dieselbigen zu fahren; und er erlaubte es ihnen. 042 LUK 008 033 Als aber die Dämonen von dem Menschen ausfuhren, fuhren sie in die Schweine; und die Herde stürzte den Abhang hinunter und ertrank. 042 LUK 008 034 Da aber die Hirten sahen, was geschehen war, flohen sie, und verkündigten es in der Stadt und in dem Gefilde. 042 LUK 008 035 Und sie kamen heraus, um zu sehen, was geschehen war; und sie kamen zu Jesus, und fanden den Menschen, von welchem die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und vernünftig sitzend zu den Füßen Jesu, und fürchteten sich. 042 LUK 008 036 Es verkündigten ihn aber auch die, so es gesehen hatten, wie dem Besessenen geholfen worden war. 042 LUK 008 037 Und die ganze Menge der Umgegend der Gergesener baten ihn, daß er von ihnen weggehe, denn sie waren von einer großen Furcht ergriffen. Er aber stieg ins Boot, und kehrte zurück. 042 LUK 008 038 Es bat ihn aber der Mann, von dem die Dämonen ausgefahren waren, daß er bei ihm bleiben dürfe. Jesus aber entließ ihn, und sprach: 042 LUK 008 039 Kehre zurück in dein Haus, und erzähle, wie viel Gott dir getan hat. Und er ging hin und verkündigte durch die ganze Stadt, wie viel Jesus an ihm getan. 042 LUK 008 040 Es geschah aber, als Jesus zurückkehrte, empfing ihn der Volkshaufe, denn sie warteten alle auf ihn. 042 LUK 008 041 Und siehe, es kam ein Mann, mit Namen Jairus, der ein Vorsteher der Synagoge war, und fiel zu den Füßen Jesu, und bat ihn, daß er in sein Haus käme, 042 LUK 008 042 Denn er hatte eine eingeborene Tochter von zwölf Jahren, die lag am Sterben. Da er aber hinging, drängten ihn die Volkshaufen. 042 LUK 008 043 Und ein Weib, seit zwölf Jahren mit einem Blutfluß behaftet, welche noch dazu ihr ganzes Vermögen an Ärzte gewandt hatte, und doch von keinem geheilt werden konnte, 042 LUK 008 044 Trat von hinten herzu, und berührte die Quaste seines Kleides; uns sogleich stand der Fluß ihres Blutes. 042 LUK 008 045 Und Jesus sprach: Wer hat mich angerührt? Da sie aber alle leugneten, sprach Petrus und die mit ihm waren: Meister, die Volkshaufen drängen dich, und drücken, und du sagst: Wer hat mich angerührt? 042 LUK 008 046 Jesus aber sprach: Es hat mich jemand angerührt, denn ich habe gefühlt eine Kraft von mir ausgehen. 042 LUK 008 047 Als aber das Weib sah, daß sie nicht verborgen war, kam sie zitternd, und fiel vor ihm nieder, und verkündigte vor allem Volk, um welcher Ursache willen sie ihn angerührt hatte, und wie sie sogleich geheilt worden sei. 042 LUK 008 048 Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dir geholfen; gehe hin in Frieden! 042 LUK 008 049 Als er noch redet, kommt jemand vom Synagogenvorsteher, und sagt ihm: Deine Tochter ist gestorben; bemühe den Lehrer nicht. 042 LUK 008 050 Jesus aber, als er das hörte, antwortete, und sprach zu ihm: Fürchte dich nicht! Glaube nur, und sie wird hergestellt werden. 042 LUK 008 051 Da er aber in das Haus kam, ließ er niemanden hineingehen, außer Petrus, und Johannes und Jakobus und den Vater des Mädchens und die Mutter. 042 LUK 008 052 Sie weinten aber alle, und beklagten sie. Er aber sprach: Weinet nicht! sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft. 042 LUK 008 053 Und sie verlachten ihn, denn sie wußten, daß sie gestorben war. 042 LUK 008 054 Er aber ergriff ihre Hand, rief und sprach: Mägdelein, stehe auf! 042 LUK 008 055 Und ihr Geist kehrte zurück, und sie stand sogleich auf; und er befahl, ihr zu essen zu geben. 042 LUK 008 056 Und ihre Eltern kamen außer sich; er aber gebot ihnen, niemanden zu sagen, was geschehen war. 042 LUK 009 001 Er aber rief die Zwölfe zusammen, und gab ihnen Macht und Gewalt über alle Dämonen, und Krankheiten zu heilen. 042 LUK 009 002 Und er sandte sie, die Gottesherrschaft zu verkündigen, und Kranke zu heilen. 042 LUK 009 003 Und er sprach zu ihnen: Nehmet nichts mit auf den Weg, weder Stab, noch Tasche, noch Brot, noch Silber; noch je zwei Röcke sollt ihr haben. 042 LUK 009 004 Und wo ihr in ein Haus eingehet, daselbst beleibet, bis ihr von dannen ziehet. 042 LUK 009 005 Und welche euch nicht aufnehmen, da gehet aus von jener Stadt, und schüttelt den Staub von euern Füßen, zum Zeugnis über sie. 042 LUK 009 006 Sie aber zogen aus, und gingen von Dorf zu Dorf, indem sie überall die frohe Botschaft verkündigten und heilten. 042 LUK 009 007 Es hörte aber Herodes, der Vierfürst, alles was von ihm geschehen war, und er wurde nachdenklich, weil von etlichen gesagt wurde: Johannes ist von den Toten auferweckt worden; 042 LUK 009 008 Von etlichen aber: Elias ist erschienen; von andern aber: Einer der alten Propheten ist auferstanden. 042 LUK 009 009 Und Herodes sprach: Johannes habe ich enthauptet; wer ist aber dieser, von dem ich solches höre? Und er suchte ihn zu sehen. 042 LUK 009 010 Und als die Apostel zurückkehrten, erzählten sie ihm, was sie getan hatten; und er nahm sie zu sich, und zog sich zurück, besonders, an einen wüsten Ort bei der Stadt Bethsaida. 042 LUK 009 011 Da dess´ die Volkshaufen inne wurden, zogen sie ihm nach, und er nahm sie auf und redete zu ihnen von der Gottesherrschaft, und die, welche es nötig hatten, heilte er. 042 LUK 009 012 Der Tag aber fing an sich zu neigen. Da traten die Zwölfe herzu und sagten ihm: Entlasse das Volk, damit sie in die Dörfer im Umkreis und in das Gefilde gehen, und einkehren und Lebensmittel finden, denn war sind hier an einem wüsten Ort. 042 LUK 009 013 Er aber sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie aber sprachen: Wir haben nicht mehr, als fünf Brote und zwei Fische; es sei denn, daß wir hingehen und für all dieses Volk Speise kaufen sollen. 042 LUK 009 014 Denn es waren bei fünftausend Mann. Er aber sprach zu seinen Jüngern: Lasset sie sich lagern in Haufen von je fünfzig. 042 LUK 009 015 Und sie taten also, und es lagen alle hin. 042 LUK 009 016 Er nahm aber die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf gen Himmel, segnete sie, und gab sie seinen Jüngern, daß sie dem Volke vorlegten. 042 LUK 009 017 Und sie aßen und wurden alle satt, und es wurden aufgehoben, was ihnen übrig blieb an Stücken, zwölf Körbe voll. 042 LUK 009 018 Und es geschah, als er in der Einsamkeit betete, daß seine Jünger bei ihm waren. Und er frug sie und sprach: Wer sagen die Volkshaufen, daß ich sei? 042 LUK 009 019 Sie aber antworteten und sprachen: Johannes der Täufer; andere aber: Elias; andere aber, daß einer von den alten Propheten auferstanden ist. 042 LUK 009 020 Er aber sprach zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, daß ich sei? Petrus aber antwortete, und sprach: Der Messias Gottes. 042 LUK 009 021 Er aber schärfte ihnen ein, und gebot, daß sie das niemand sagen sollten, 042 LUK 009 022 Und sprach: Der Menschensohn muß viel leiden, und verworfen werden von den Ältesten und hohen Priestern und Schriftgelehrten, und getötet werden, und am dritten Tage auferstehen. 042 LUK 009 023 Er sagte aber zu allen: Wenn jemand mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst, und nehme sein Kreuz auf sich täglich, und folge mir. 042 LUK 009 024 Denn wer seine Seele retten will, der wird sie verlieren, wer aber seine Seele verliert um meinetwillen, der wird sie erretten, 042 LUK 009 025 Dann was nützt es einen Menschen, wenn er die ganze Welt gewonnen hat, sich selbst aber umbrächte, oder zu Grunde richtete? 042 LUK 009 026 Denn wer sich mein und meiner Worte schämt, dess´ wird sich der Menschensohn schämen, wann er kommt in seiner Herrlichkeit und in der des Vaters und der heiligen Engel. 042 LUK 009 027 Aber ich sage euch: Wahrhaftig, es sind etliche von den Hierstehenden, die den Tod nicht schmecken werden, bis daß sie sehen die Gottesherrschaft. 042 LUK 009 028 Es begab sich aber bei acht Tagen nach diesen Worten, daß Jesus zu sich nahm Petrus und Johannes und Jakobus, und auf einen Berg stieg, um zu beten. 042 LUK 009 029 Und es ward, während er betete, daß Aussehen seines Angesichts ein anderes, und seine Kleidung wurde weißstrahlend; 042 LUK 009 030 Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, die waren Moses und Elias, 042 LUK 009 031 Welche in Herrlichkeit erschienen, und von seinem Ausgang redeten, den er in Jerusalem vollbringen sollte. 042 LUK 009 032 Petrus aber, und die mit ihm waren, waren vom Schlaf beschwert. Als sie aber aufwachten, sahen sie seine Herrlichkeit und die zwei Männer, die bei ihm stunden. 042 LUK 009 033 Und es geschah, als sie von ihm schieben, sprach Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, daß wir hier sind; und wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Moses, und eine für Elias; er wußte aber nicht, was er sagte. 042 LUK 009 034 Als er aber das sagte, kam eine Wolke, und überschattete sie; und sie fürchteten sich, als jene in die Wolke eingingen. 042 LUK 009 035 Und eine Stimme geschah aus der Wolke, die sprach: Dieser ist mein auserwählter Sohn, höret ihn! 042 LUK 009 036 Und als die Stimme geschah, ward Jesus allein gefunden. Und sie schwiegen und verkündigten niemand in jenen Tagen, was sie gesehen hatten. 042 LUK 009 037 Es begab sich aber am folgenden Tage, als sie vom Berge herabkamen, ging ihm ein zahlreicher Volkshaufe entgegen. 042 LUK 009 038 Und siehe, ein Mann von dem Volkshaufen schrie, und sprach: Lehrer, ich bitte dich, meinen Sohn anzusehen, denn er ist mein Eingeborener, 042 LUK 009 039 Und siehe ein Geist ergreift ihn, und plötzlich schreit er, und schüttelt ihn mit Schäumen, und nur mühsam weicht er von ihm, indem er ihn nach arg zurichtet. 042 LUK 009 040 Und ich habe deine Jünger gebeten, daß sie ihn austrieben, aber sie konnten nicht. 042 LUK 009 041 Jesus antwortete, und sprach: O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, bis wann soll ich bei euch sein? und euch ertragen? Bring deinen Sohn hier her! 042 LUK 009 042 Als er aber eben herzukam, riß ihn der Dämon und schüttelte ihn. Jesus aber betrohete den unsaubern Geist, und heilte den Knaben, und gab ihn seinem Vater zurück. 042 LUK 009 043 Alle aber waren außer sich über die Majestät Gottes. Und als sie sich verwunderten über alles, was Jesus tat, sprach er zu seinen Jüngern: 042 LUK 009 044 Nehmet zu Ohren diese Worte, denn der Menschensohn muß überliefert werden in die Hände der Menschen. 042 LUK 009 045 Sie aber verstanden das Gesagte nicht, und es war vor ihnen verhüllt, daß sie es nicht begriffen, und sie fürchteten sich, ihn zu fragen wegen des Gesagten. 042 LUK 009 046 Es kam aber der Gedanke in sie, wer der Größere von ihnen wäre? 042 LUK 009 047 Jesus aber, als er ihres Herzens Gedanken sah, nahm ein Kindlein, und stellte es neben sich, 042 LUK 009 048 Und sprach zu ihnen: Wer dieses Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer der Kleinere unter euch ist der wird groß sein. 042 LUK 009 049 Johannes aber antwortete, und sprach: Meister, wir sahen jemand in deinem Namen Dämonen austreiben, und wir wehrten ihm, denn er folgt nicht mit uns nach. 042 LUK 009 050 Jesus sprach zu ihm: Wehret nicht, denn wer nicht wider uns ist, der ist für uns. 042 LUK 009 051 Es begab sich aber, daß die Tage erfüllt wurden, daß er sollte von hinnen genommen werden, richtete er sein Angesicht fest, gen Jerusalem zu reisen. 042 LUK 009 052 Und er sandte Boten vor sich her, und sie gingen und kamen in ein Dorf der Samariter, daß sie ihm Herberge bestellten; 042 LUK 009 053 Und sie nahmen ihn nicht auf, weil sein Angesicht nach Jerusalem gewendet war. 042 LUK 009 054 Als das seine Jünger Jakobus und Johannes sahen, sprachen sie: Herr, willst du, daß wir sagen, es solle Feuer vom Himmel herunterfallen, und sie verzehren, wie Elias tat? 042 LUK 009 055 Er aber wandte sich um, bedrohte sie und sprach: Wisset ihr nicht, wes Geistes Kinder ihr seid? 042 LUK 009 056 Denn der Menschensohn ist nicht gekommen Menschenseelen zu verderben, sondern zu erretten. Und sie zogen in ein anderes Dorf. 042 LUK 009 057 Es geschah aber, als sie auf dem Wege hinzogen, da sprach einer zu ihm: Ich will dir nachfolgen, wo du hingehst, Herr! 042 LUK 009 058 Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels Nester, der Menschensohn aber hat nicht, wo er sei Haupt hinlege. 042 LUK 009 059 Er aber sagte zu einem andern: Folge mir nach! Der aber sprach: Herr, erlaube mir zuerst, hinzugehen, und meinen Vater zu begraben. 042 LUK 009 060 Jesus aber sagte ihm: Laß die Toten ihre Toten begraben, du aber ziehe aus, und verkündige die Gottesherrschaft. 042 LUK 009 061 Es sprach aber noch ein anderer: Ich will dir nachfolgen, Herr; zuerst aber erlaube mir, Abschied zu nehmen von meinen Hausgenossen. 042 LUK 009 062 Jesus aber sprach zu ihm: Niemand, der seine Hand an den Pflug gelegt hat, und hinter sich sieht, ist geschickt für die Gottesherrschaft. 042 LUK 010 001 Nach diesem bestellte der Herr auch andere Siebenzig, und sandte sie, je zwei vor sich her, in jede Stadt und Ortschaft, wo er selbst hinzugehen im Begriffe war. 042 LUK 010 002 Er sprach aber zu ihnen: Die Ernte ist groß, die Arbeiter aber sind wenige. So bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende. 042 LUK 010 003 Gehet hin! Siehe, ich sende euch, wie Lämmer, mitten unter Wölfe. 042 LUK 010 004 Traget nicht Beutel, noch Tasche, noch Schuhe, und begrüßet niemand auf dem Wege. 042 LUK 010 005 Wo ihr aber in ein Haus eingehet, da saget zuerst: Friede sei mit diesem Hause! 042 LUK 010 006 Und wenn ein Sohn des Friedens daselbst ist, so wird euer Friedensgruß auf ihn sich niederlassen, wenn aber nicht, so wird er auf euch zurückkehren. 042 LUK 010 007 Bleibet aber in demselbigen Hause, und esset und trinket, was sie haben. Denn ein Arbeiter ist seines Lohnes wert. Gehet nicht von Haus zu Haus. 042 LUK 010 008 Und wenn ihr in eine Stadt kommet, und sie euch aufnehmen, so esset, was euch vorgestzt wird. 042 LUK 010 009 Und heilet die Kranken in ihr, und saget ihnen: Die Gottesherrschaft ist nahe zu euch gekommen. 042 LUK 010 010 Wo ihr aber in eine Stadt kommet, und sie euch nicht aufnehmen, da geht hinaus auf ihre Straßen und sprechet: 042 LUK 010 011 Auch den Staub, der sich uns an unsere Füße angehängt hat, von eurer Stadt, wischen wir euch ab, doch das sollt ihr wissen, daß die Gottesherrschaft nahe herbeigekommen ist. 042 LUK 010 012 Ich sage euch, daß es Sodom an jenem Tage erträglicher sein wird, als jener Stadt. 042 LUK 010 013 Wehe dir Chorazin! Wehe dir Bethsaida! Denn, wenn in Tyrus und Sidon die Krafttaten geschehen wären, die in euch geschehen sind, sie würden längst in Sack und Asche sich hingesetzt, und ihre Gesinnung geändert haben. 042 LUK 010 014 Doch es wird Tyrus und Sidon erträglicher sein im Gerichte, als euch. 042 LUK 010 015 Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht warst, bis in die Unterwelt wirst du erniedrigt werden. 042 LUK 010 016 Wer euch hört, hört mich; und wer euch verachtet, verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat. 042 LUK 010 017 Als aber die Siebenzig zurückkehrten, sagten sie voll Freude: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen. 042 LUK 010 018 Er aber sprach zu ihnen: Ich sah den Satan, wie einen Blitz, aus dem Himmel fallen. 042 LUK 010 019 Siehe, ich gebe euch die Nacht, auf Schlangen und Skorpionen zu treten, und auf alle Nacht des Feindes, und nichts wird euch schaden. 042 LUK 010 020 Doch darüber freuet euch nicht, daß die Geister euch untertan sind; freuet euch aber, daß euere Namen in den Himmeln (d. h. bei Gott) aufgeschrieben sind. 042 LUK 010 021 In jener Stunde frohlockte Jesus im heiligen Geiste, und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du solches vor Weisen und Klugen verborgen hast, und hast es Unmündigen geoffenbart. Ja, Vater, denn also war es wohlgefällig vor dir. 042 LUK 010 022 Und er wandte sich zu seinen Jüngern, und sprach: Alles ist mir übergeben von meinem Vater, und niemand weiß, wer der Sohn ist, außer der Vater, und wer der Vater ist, außer der Sohn, und wem es der Sohn offenbaren will. 042 LUK 010 023 Und er wandte sich zu seinen Jüngern im besondern, und sprach: Selig sind die Augen, die da sehen, was ihr sehet. 042 LUK 010 024 Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr sehet, und haben es nicht gesehen, und hören, was ihr höret, und haben es nicht gehört. 042 LUK 010 025 Und siehe, ein Gesetzeslehrer stund auf, versuchte ihn, und sprach: Lehrer, was soll ich tun, um das künftige Leben zu erwerben? 042 LUK 010 026 Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Wie liesest du? 042 LUK 010 027 Er aber antwortete, und sprach: Du sollst lieben den Herrn, deinen Gott von deinem ganzen Herzen, und von deiner ganzen Seele, und mit deiner ganzen Kraft, und mit deiner ganzen Gesinnung; und deinen Nächsten, wie dich selbst. 042 LUK 010 028 Und er sprach zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Tue das, so wirst du leben. 042 LUK 010 029 Er aber wollte sich selbst rechtfertigen, und sprach zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? 042 LUK 010 030 Jesus aber erwiderte und sprach: Ein Mensch zog hinab von Jerusalem nach Jericho, und fiel unter Räuber, die ihn auszogen, und verwundeten, und dann davongingen, indem sie ihn halbtot liegen ließen. 042 LUK 010 031 Von ungefähr aber zog ein Priester auf jenem Weg hinab, und als er ihn sah, ging er auf der andern Seite vorbei. 042 LUK 010 032 Gleicherweise auch ein Levit, als er an den Ort kam, und sah, ging auf der andern Seite vorbei. 042 LUK 010 033 Ein reisender Samariter aber kam hin, und als er ihn sah, jammerte ihn. 042 LUK 010 034 Und er ging hinzu, verband seine Wunden, und goß Öl und Wein darauf. Dann hob er ihn auf sein eigenes Reittier, und führte ihn in ein Gasthaus, und sorgte für ihn. 042 LUK 010 035 Und am andern Tage, als er auszog, nahm er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt, und sagte ihm: Versorge ihn, und was du etwa mehr ausgibst, das will ich, wenn ich wieder vorbeikomme, dir geben. 042 LUK 010 036 Wer nun von diesen Dreien scheint dir der Nächste gewesen zu sein von dem, der unter die Räuber fiel? 042 LUK 010 037 Er aber sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Jesus aber sagte ihm: Gehe auch du hin, und tue gleich also. 042 LUK 010 038 Es geschah aber, da sie weiterzogen, und er in ein Dorf ging, nahm ihn ein Weib, mit Namen Martha, auf in ihr Haus. 042 LUK 010 039 Und sie hatte eine Schwester, genannt Maria, die setz sich zu Jesu Füßen, und hörte sein Wort. 042 LUK 010 040 Martha aber machte sich viel zu schaffen, ihm zu dienen. Und sie trat hinzu, und sprach: Herr, macht es dir nichts, daß meine Schwester mich allein gelassen hat, zu dienen? Sage ihr doch, daß sie mit mir angreife. 042 LUK 010 041 Jesus aber antwortete, und sprach zu ihr: Martha, Martha! Du sorgst und mühst dich um vielerlei; 042 LUK 010 042 Eins aber ist not; Maria hat das gute Teil erwählt, das soll nicht von ihr genommen werden. 042 LUK 011 001 Und es geschah, daß er an einem Ort betete. Und als er aufhörte, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger beten gelehrt hat. 042 LUK 011 002 Er aber sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so saget: Unser Vater in den Himmeln! Geheiliget werde dein Name! Es komme deine Herrschaft! Es geschehe dein Wille, wie im Himmel, also auch auf Erden! 042 LUK 011 003 Unser nötiges Brot gib uns täglich! 042 LUK 011 004 Und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir vergeben jedem, der uns verschuldet ist! Und führe uns nicht in Versuchung, sonder erlöse uns von dem Bösen! 042 LUK 011 005 Und er sprach zu ihnen: Wer ist unter euch, der einen Freund hätte, und ginge um Mitternacht zu ihm, und sagte ihm: Freund, leihe mir drei Brote! 042 LUK 011 006 Denn ein Freund von mir ist von der Reise zu mir gekommen, und ich habe nicht, was ich ihm vorsetze. 042 LUK 011 007 Und jener antwortete von innen, und spräche: Mache mir keine Mühe; die Tür ist schon geschlossen, und meine Kindlein sind mit mir zu Bette, ich kann nicht aufstehen, und dir geben! 042 LUK 011 008 Ich sage euch, wenn er auch nicht aufsteht, und ihm gibt, weil er sein Freund ist, so wird er doch um seiner Zudringlichkeit willen sich erheben, und ihm geben, was er bedarf. 042 LUK 011 009 Und ich sage euch: Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch geöffnet werden. 042 LUK 011 010 Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet werden. 042 LUK 011 011 Welchen Vater unter euch bittet sein Sohn um Brot, der ihm einen Stein dafür biete? oder auch um einen Fisch, der ihm statt des Fisches, eine Schlange biete? 042 LUK 011 012 Oder wenn er um ein Ei bittet, der ihm einen Skorpion dafür bietet? 042 LUK 011 013 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euern Kindern gute Gaben zu geben wisset, wie viel mehr wird euer Vater, er aus dem Himmel ist, heiligen Geist geben, denen, die ihn bitten! 042 LUK 011 014 Und er trieb einen Dämon aus, und derselbe war stumm. Es geschah aber, als der Dämon ausgefahren war, da redete der Stumme; und die Volkshaufen verwunderten sich. 042 LUK 011 015 Etliche aber von ihnen sprachen: Durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. 042 LUK 011 016 Andere aber versuchten ihn, und forderten ein Zeichen von ihm, aus dem Himmel. 042 LUK 011 017 Er aber wußte ihre Gedanken, und sprach zu ihnen: Jede Herrschaft, die wider sich selbst entzweit ist, wird verwüstet, und Haus wider Haus (entzweit) fällt zusammen. 042 LUK 011 018 Wenn aber auch der Satan wider sich entzweit ist, wie soll seine Herrschaft bestehen? Denn ihr saget: Durch Beelzebul treibe ich die Dämonen aus. 042 LUK 011 019 Wenn ich aber durch Beelzebul die Dämonen austreibe, durch wen treiben sie eure Söhne aus? Darum werden sie eure Richter sein. 042 LUK 011 020 Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist ja die Gottesherrschaft zu euch gekommen. 042 LUK 011 021 Wann der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, so ist seine Habe in Sicherheit. 042 LUK 011 022 Wenn aber der stärker ist, als er, herbeikommt, und ihn besiegt, so nimmt er ihm seine Waffenrüstung, darauf er sich verließ, und verteilt seine Beute. 042 LUK 011 023 Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. - 042 LUK 011 024 Wann der unsaubere Geist von einem Menschen ausgefahren ist, so durchzieht er wasserlose Orte, und sucht Ruhe, und wenn er sie nicht findet, spricht er: Ich will umkehren in mein Haus, von wo ich ausgezogen bin; 042 LUK 011 025 Und kommt, und findet es gefegt und geschmückt. 042 LUK 011 026 Dann geht er hin, und nimmt zu sich sieben andere Geister, böser als er selbst; und sie ziehen ein, und wohnen daselbst; und es wird zuletzt mit jenem Menschen schlimmer, als vorher. 042 LUK 011 027 Es geschah aber, indem er das sagte, erhob ein Weib aus dem Volkshaufen ihre Stimme, und sprach zu ihm: Selig ist der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, die du gesogen hast! 042 LUK 011 028 Er aber sprach: Freilich sind selig, die Gottes Wort hören und bewahren! 042 LUK 011 029 Als aber die Volkshaufen herbeiströmten, fing er an zu sagen: Dieses Geschlecht ist ein böses Geschlecht; es sucht ein Zeichen, und es wird ihm kein Zeichen gegeben werden, außer das Zeichen Jonas. 042 LUK 011 030 Denn gleichwie Jona ein Zeichen wurde den Niniviten, so wird auch der Menschensohn es diesem Geschlechte sein. 042 LUK 011 031 Die Königin des Südens wird aufstehen im Gericht mit den Männern dieses Geschlechts, und wird sie verurteilen, denn sie kam von den Enden der Erde, zu hören die Weisheit Salomos; und siehe, mehr, als Salomo, ist hier. 042 LUK 011 032 Die Männer von Ninive werden aufstehen im Gericht mit diesem Geschlecht, und es verurteilen, denn sie änderten ihre Gesinnung auf die Predigt Jonas, und siehe, mehr, als Jona, ist hier. 042 LUK 011 033 Niemand zündet eine Leuchte an, und setzt sie ins Verborgene, oder unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit die, welche hineingehen, den Schein sehen. 042 LUK 011 034 Die Leuchte des Leibes ist dein Auge. Wenn dein Auge einfälltig ist, so wird auch dein ganzer Leib licht sein; wenn es aber böse ist, so wird auch dein Leib finster sein. 042 LUK 011 035 Siehe nun zu, daß nicht das Licht, das in dir ist, Finsternis sei! 042 LUK 011 036 Wenn nun dein Leib ganz licht ist, so daß er keinen finstern Teil hat, dann wird er ganz licht sein, wie wenn die Leuchte mit ihrem Strahl dich erhellt. 042 LUK 011 037 Während er aber redete, bat ihn ein Pharisäer, daß er bei ihm äße. Und er ging hinein, und lag zu Tische. 042 LUK 011 038 Da das der Pharisäer sah, verwunderte er sich, weil er sich nicht erst vor dem Essen gewaschen hatte. 042 LUK 011 039 Der Herr aber sprach zu ihm: Ja, ihr Pharisäer, das Äußere des Bechers und der Schüssel reinigt ihr, euer Inhalt aber ist voll Raub und Bosheit. 042 LUK 011 040 Unvernünftige! Hat nicht der, welcher das Äußere gemacht hat, auch das Innere gemacht? 042 LUK 011 041 Doch gebet, was drinnen ist, als Almosen, und siehe, alles ist euch rein. 042 LUK 011 042 Aber wehe euch Pharisäern! daß ihr verzehntet die Münze und die Raute und jedes Kraut, und gehet vorüber am Recht und an der Liebe Gottes. Dies sollte man tun, und jenes nicht lassen. 042 LUK 011 043 Wehe euch, Pharisäern! daß ihr den obersten Stuhl in den Synagogen, und die Begrüßungen auf den Märkten liebet. 042 LUK 011 044 Wehe euch! daß ihr seid, wie die verborgenen Grüfte, und die Menschen, die darauf herumlaufen, wissen es nicht. - 042 LUK 011 045 Da antwortete einer von den Gesetzeslehrern, und sagt ihm: Lehrer, indem du dieses sagst, schmähst du uns auch. 042 LUK 011 046 Er aber sprach: Auch euch, den Gesetzeslehrern, wehe! Denn ihr bürdet den Menschen unerträgliche Bürden auf, und ihr selbst rühret die Bürde nicht mit einem eurer Finger an. 042 LUK 011 047 Wehe euch! denn ihr bauet die Grabmäler der Propheten; euere Väter aber haben sie umgebracht. 042 LUK 011 048 So bezeuget ihr denn, daß auch ihr an den Werken euerer Väter Wohlgefallen habt; denn jene haben sie umgebracht, und ihr bauet ihre Grabmähler. 042 LUK 011 049 Darum hat auch die Weisheit Gottes gesagt: Ich werde Propheten und Sendboten zu ihnen schicken, und sie werden von ihnen umbringen und verfolgen! 042 LUK 011 050 Damit das Blut aller Propheten, das vergossen wird, von Grundlegung der Welt an, von diesem Geschlecht gefordert werde, 042 LUK 011 051 Von dem Blute Abels an bis zum Blute des Zacharias, welcher umkam zwischen dem Altar und Tempel. Ja, ich sage euch, von diesem Geschlecht wird es gefordert werden. 042 LUK 011 052 Wehe euch Gesetzeslehrern! daß ihr die Schlüssel der Erkenntnis weggeworfen habt; ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die hineingehen wollten, denen habt ihr gewehrt. 042 LUK 011 053 Da er solches zu ihnen sagte, fingen die Schriftgelehrten und Pharisäer an heftig erbittert zu werden, und ihn über mehreres auszufragen, 042 LUK 011 054 Indem sie ihm auflauerten, und etwas aus seinem Munde aufzufangen suchten, damit sie ihn verklagen könnten. 042 LUK 012 001 Als sich indessen viele Tausende vom Volk versammelt hatten, so daß sie einander zertraten, fing er an zu seinen Jüngern zu sagen: Vor allem hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher ist Heuchelei. 042 LUK 012 002 Nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, noch verborgen, was man nicht wissen wird. 042 LUK 012 003 Darum was ihr in der Finsternis saget, das wird man im Lichte hören; und was ihr ins Ohr redet in den Kammern, das wird auf den Dächern verkündigt werden. 042 LUK 012 004 Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, und darnach nichts mehr tun können. 042 LUK 012 005 Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der, nachdem er getötet, Macht hat ins Tal Hinnom zu werfen! Ja ich sage euch, den (d. h. den Messias) fürchtet. 042 LUK 012 006 Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Pfennige? und doch ist nicht einer von ihnen vergessen vor Gott. 042 LUK 012 007 Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt; so fürchtet euch denn nicht, ihr seid mehr, als viele Sperlinge. 042 LUK 012 008 Ich sage euch aber: Jeder, der mich bekannt hat vor den Menschen, den wird auch der Menschensohn bekennen vor den Engeln Gottes. 042 LUK 012 009 Wer mich aber verleugnet hat vor den Menschen, der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes. 042 LUK 012 010 Und jeder, der ein Wort reden wird gegen den Menschensohn, dem wird es vergeben werden, dem aber, der wider den heiligen Geist lästert, wird nicht vergeben werden. 042 LUK 012 011 Wenn sie euch aber vor die Synagogen und die Obrigkeiten und die Gewalten führen werden, so sorget nicht, wie oder was ihr antworten, oder was ihr sagen sollt. 042 LUK 012 012 Denn der heilige Geist wird euch in derselbigen Stunde lehren, was ihr sagen müßt. 042 LUK 012 013 Es sagte aber jemand aus dem Volkshaufen zu ihm: Lehrer, sage meinem Bruder, daß er das Erbe mit mir teile. 042 LUK 012 014 Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter, oder Erbverteiler über euch gesetzt? 042 LUK 012 015 Er sprach aber zu ihnen: Sehet zu, und hütet euch vor dem Geiz; denn niemand lebt von seinen Gütern, ob er gleich Überfluß hat. 042 LUK 012 016 Er sagte aber ein Gleichnis zu ihnen, und sprach: Eines reichen Mannes Feld hatte wohl getragen. 042 LUK 012 017 Und er überlegte bei sich selbst, und sprach: Was soll ich machen, denn ich habe nicht, da ich meine Früchte hinsammle. 042 LUK 012 018 Und er sprach: Das will ich tun: ich will meine Scheune abbrechen, und größere bauen, und will darein sammeln alles, was mir gewachsen ist, und meine Güter, 042 LUK 012 019 Und ich will sagen zu meiner Seele: Seele, du hast viele Güter daliegen für viele Jahre; sei ruhig, iß, trink, und sei fröhlich! 042 LUK 012 020 Gott aber sprach zu ihm: Unsinniger! in dieser Nacht wird man deine Seele vor dir fordern; und wess´ wird dann sein, was du bereitet hast? 042 LUK 012 021 Also ist, der sich Schätze sammelt, und ist nicht reich in Gott. 042 LUK 012 022 Er sprach aber zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Sorget nicht für eure Seele, was ihr essen sollt; auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen sollt. 042 LUK 012 023 Die Seele ist mehr, als die Speise, und der Leib mehr, als der Anzug. 042 LUK 012 024 Betrachtet die Raben, wie sie nicht säen, noch ernten, auch haben sie weder Speisekammer, noch Scheune; und Gott nährt sie doch. Wie gar viel mehr seid doch ihr, als die Vögel. 042 LUK 012 025 Wer aber von euch kann mit seinen Sorgen seiner Länge eine einzige Elle zusetzen? 042 LUK 012 026 Wenn ihr nun auch nicht das Geringste tun könnt, warum sorget ihr für das übrige? 042 LUK 012 027 Betrachtet die Lilien, wie sie wachsen! Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht, und doch sage ich euch, daß auch Salomo in all seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist, als derselben eine. 042 LUK 012 028 Wenn nun Gott das Gras auf dem Felde, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet, wie viel mehr wird er es euch tun, ihr Kleingläubigen! 042 LUK 012 029 Und auch ihr saget nicht, was ihr essen, oder was ihr trinken werdet, und fahret nicht hoch her. 042 LUK 012 030 Denn nach all dem trachten die Völker der Welt; euer Vater aber weiß, daß ihr dess´ bedürfet. 042 LUK 012 031 Doch trachtet nach der Gottesherrschaft, und alles das wird euch dazu gegeben werden. 042 LUK 012 032 Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch die Königsherrschaft zu geben. 042 LUK 012 033 Verkaufet, was ihr habt, und gebet Almosen. Machet euch Beutel, die nicht veralten, einen Schatz, der euch nicht im Stich läßt, in den Himmeln (bei Gott), wo kein Dieb sich naht, auch keine Motte verderbt. 042 LUK 012 034 Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. 042 LUK 012 035 Eure Lenden sollen umgürtet sein, und eure Leuchten angezündet; 042 LUK 012 036 Und ihr gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wenn er zurückkehrt von der Hochzeit; damit, wann er kommt und anklopft, sie ihm alsbald auftun. 042 LUK 012 037 Selig sind jene Knechte, welche der Herr, wann er kommt, wachend findet! Wahrlich, ich sage euch, er wird sich aufschürzen, und wird sie zu Tische setzen, und vor ihnen gehen, und ihnen dienen. 042 LUK 012 038 Und wenn er kommt in der zweiten Wache, und in der dritten Wache kommt, und findet sie also, selig sind jene Knechte! 042 LUK 012 039 Das sollt ihr aber wissen, daß, wenn der Hausherr wüßte, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er wachen, und nicht in sein Haus einbrechen lassen. 042 LUK 012 040 So seid denn auch ihr bereit, denn der Menschensohn kommt in der Stunde, da ihr es nicht meint. 042 LUK 012 041 Spricht zu ihm Petrus: Herr sagst du dies Gleichnis zu uns, oder auch zu Allen? 042 LUK 012 042 Der Herr aber sprach: Wer ist denn der treue und verständige Haushalter, welchen der Herr über sein Gesinde setzt, daß er ihnen zu rechter Zeit die Lebensmittel gebe? 042 LUK 012 043 Selig ist jener Knecht, welchen sein Herr, wann er kommt, findet also tun. 042 LUK 012 044 Wahrhaftig, ich sage euch: er wird ihn über all seine Güter setzen. 042 LUK 012 045 Wenn aber jener Knecht spräche in seinem Herzen: Es verzieht mein Herr zu kommen, und finge an, die Knechte und Mägde zu schlagen, und zu essen, und zu trinken, und sich voll zu laufen, 042 LUK 012 046 So wird der Herr jenes Knechtes kommen am Tage, an welchem er es nicht vermeint, und zu der Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn zerscheitern, und ihm sein Teil mit den Untreuen geben. 042 LUK 012 047 Jener Knecht aber, der seines Herrn Willen weiß, und hat sich nicht bereitet, noch getan nach seinem Willen, der wird viele Streiche leiden; 042 LUK 012 048 Der aber nicht weiß und hat getan, das der Schläge wert ist, wird wenige Streiche leiden. Und von jedem, dem viel gegeben wird, wird man viel fordern, und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umsomehr verlangen. 042 LUK 012 049 Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen, und was möchte ich? Ach daß es schon angezündet wäre! 042 LUK 012 050 Aber ich muß mich taufen lassen, mit einer Taufe, und wie bange ist mir, bis sie vollbracht ist! 042 LUK 012 051 Meinet ihr, daß ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Nein, sage ich euch, sondern Entzweiung. 042 LUK 012 052 Denn es werden, von nun an, fünf in einem Hause entzweit sein, drei wider zwei, und zwei wider drei. 042 LUK 012 053 Es wird entzweit sein der Vater wider den Sohn, und der Sohn wider den Vater; die Mutter wider die Tochter, und die Tochter wider die Mutter; die Schwieger wider ihre Schnur, und die Schnur wider ihre Schwieger. 042 LUK 012 054 Er sagte aber auch zu den Volkshaufen: Wenn ihr eine Wolke aufgehen sehet vom Abend, so saget ihr alsbald: Es kommt Regen; und es geschieht also. 042 LUK 012 055 Und wenn Südwind weht, so saget ihr: Es wird eine Hitze geben; Und es geschieht. 042 LUK 012 056 Heuchler! das Aussehen der Erde und des Himmels wisset ihr zu beurteilen; wie beurteilet ihr aber diese Zeit nicht? 042 LUK 012 057 Warum richtet ihr aber nicht von selbst, was recht ist? 042 LUK 012 058 Denn wenn du hingehst mit deinem Widersacher vor die Obrigkeit, so tue Fleiß auf dem Wege von ihm loszukommen, damit er dich nicht hinschleppe vor den Richter, und der Richter übergebe dich dem Stockmeister, und der Stockmeister werfe dich ins Gefängnis. 042 LUK 012 059 Ich sage dir, du wirst nicht von dannen herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast. 042 LUK 013 001 Es stellen sich aber in selbiger Zeit etliche ein, die berichteten ihm von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihrem Opfer vermischt hatte. 042 LUK 013 002 Und Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Meinet ihr, daß diese Galiläer Sünder waren vor allen Galiläern, weil sie solches erlitten haben? 042 LUK 013 003 Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr eure Gesinnung nicht ändert, so werdet ihr alle also umkommen. 042 LUK 013 004 Oder jene achtzehn, auf welchen der Turm von Siloam fiel, und tötete sie, meinet ihr, daß sie verschuldet waren vor allen Leuten, die in Jerusalem wohnen? 042 LUK 013 005 Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr eure Gesinnung nicht ändert, so werdet ihr alle also umkommen. 042 LUK 013 006 Er sagte aber dieses Gleichnis: Es hatte jemand einen Feigenbaum, der in seinem Weinberg gepflanzt war, und kam, und suchte Frucht darauf, und fand sie nicht. 042 LUK 013 007 Er sprach aber zu dem Weingärtner: Siehe, drei Jahre komme ich, und suche Frucht an diesem Feigenbaum, und finde keine; haue ihn ab, für was erschöpft er das Land? 042 LUK 013 008 Er aber antwortete, und sagte ihm: Herr, laß ihn noch dieses Jahr, bis daß ich um ihn grabe, und Dünger daran tue. 042 LUK 013 009 Und wenn er dann Frucht bringt, (nun gut); wenn aber nicht, so magst du ihn hernach weghauen. 042 LUK 013 010 Er lehrte aber in einer der Synagogen am Sabbat. 042 LUK 013 011 Und siehe, da war ein Weib, die hatte einen Geist der Krankheit achtzehn Jahre; und war gekrümmt, und konnte sich durchaus nicht aufrichten. 042 LUK 013 012 Da aber Jesus sie sah, rief er sie herbei, und sprach zu ihr: Weib sei befreit von deiner Krankheit! 042 LUK 013 013 Und er legte ihr die Hände auf, und plötzlich richtete sie sich auf, und pries Gott. 042 LUK 013 014 Da antwortete der Synagogenvorsteher, in dem er böse ward, daß Jesus am Sabbat geheilt hatte, und sprach zu dem Volk: Es sind sechs Tage, darinnen man arbeiten soll; an diesen kommet und lasset euch heilen, und nicht am Sabbattage. 042 LUK 013 015 Darauf antwortete ihm der Herr, und sprach: Heuchler! Löst nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen, oder Esel von der Krippe, und führt ihn zur Tränke? 042 LUK 013 016 Diese aber, eine Tochter Abrahams, welche der Satan gebunden, siehe, schon achtzehn Jahre, dürfte nicht gelöst werden von diesem Bande am Sabbattage? 042 LUK 013 017 Und als er solches sagte, wurden alle seine Widersacher beschämt; und der ganze Volkshaufe freute sich über alle die herrlichen Dinge, die von ihm geschahen. 042 LUK 013 018 Er sprach aber: Wem ist die Gottesherrschaft gleich, und womit soll ich sie vergleichen? 042 LUK 013 019 Sie ist gleich einem Senfkorn, welches ein Mensch nahm, und tat es in seinen Garten; und es wuchs, und ward zu einem großen Baum, und die Vögel des Himmels wohnten in seinen Zweigen. 042 LUK 013 020 Und abermal sprach er: Womit soll ich die Gottesherrschaft vergleichen? 042 LUK 013 021 Sie ist gleich einem Sauerteig, welchen ein Weib nahm, und mischte ihn unter drei Scheffel Mehl, bis daß das Ganze durchsäuert war. 042 LUK 013 022 Und er durchzog Städte und Dörfer, indem er lehrte, und die Reise nach Jerusalem machte. 042 LUK 013 023 Es sprach aber jemand zu ihm: Herr, sind es wenige, die errettet werden? Er aber sprach zu ihnen: 042 LUK 013 024 Ringet, einzugehen durch die enge Pforte, denn viele, sage ich euch, werden suchen hineinzugehen, und es nicht vermögen. 042 LUK 013 025 Von dem an, wann der Hausherr aufgestanden ist, und die Tür verschlossen hat, da werdet ihr anfangen draußen zu stehen, und an die Türe zu klopfen, und zu sagen: Herr, Herr, tue uns auf! Und er wird antworten, und zu euch sagen: 042 LUK 013 026 Ich kenne euch nicht, woher ihr seid. Alsdann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und du hast in unsern Gassen gelehrt. 042 LUK 013 027 Und er wird sprechen: Ich sage euch: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Weichet alle von mir, ihr Übeltäter. 042 LUK 013 028 Daselbst wird Heulen und Zähneknirschen sein, wenn ihr sehen werdet Abraham und Isaak und Jakob und alle die Propheten in der Gottesherrschaft, euch aber hinausgestoßen. 042 LUK 013 029 Und es werden kommen von Morgen und von Abend und von Mitternacht und von Mittag, die zu Tische liegen werden in der Gottesherrschaft. 042 LUK 013 030 Und siehe, es sind Letzte, die werden Erste sein, und sind Erste, die werden Letzte sein. 042 LUK 013 031 An selbigen Tage kamen etliche Pharisäer herzu, und sprachen zu ihm: Gehe fort, und ziehe von hinnen, denn Herodes will dich töten. 042 LUK 013 032 Und er sprach zu ihnen: Gehet hin und saget diesem Fuchs: Siehe, ich treibe Dämonen aus, und vollbringe Heilungen, heute und morgen, und am dritten Tage wird´s ein Ende haben mit mir. 042 LUK 013 033 Doch muß ich heute und morgen und am folgenden Tage reisen, denn es geht nicht an, daß ein Prophet außerhalb Jerusalem umkomme. 042 LUK 013 034 Jerusalem, Jerusalem! die du tötest die Propheten, und steinigst, die zu dir gesandt sind; wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Kücklein unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt. 042 LUK 013 035 Siehe, euer Haus wird euch verlassen werden; aber ich sage euch, daß ihr mich nicht sehen werdet, bis es kommt, daß ihr sprechet: Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn. 042 LUK 014 001 Und es geschah, als er am Sabbat in das Haus eines der Obersten der Pharisäer ging, das Brot zu essen, daß sie auf ihn lauerten. 042 LUK 014 002 Und siehe, da war ein Mensch vor ihm, der war wassersüchtig. 042 LUK 014 003 Und Jesus antwortete, und sagte zu den Gesetzeslehrern und Pharisäern, und sprach: Ist es erlaubt am Sabbat zu heilen, oder nicht? 042 LUK 014 004 Sie aber schwiegen. Und er griff ihn an, und heilte ihn, und ließ ihn gehen. 042 LUK 014 005 Und er antwortete, und sprach zu ihnen: Wer von euch, dessen Sohn, oder Ochse, in einen Brunnen fällt, würde ihn nicht alsbald herausziehen am Sabbattage? 042 LUK 014 006 Und sie konnten ihm darauf nicht antworten. 042 LUK 014 007 Er sagte aber ein Gleichnis zu den Gästen, da er bemerkte, wie sie die obersten Plätze auswählten, und sprach zu ihnen: 042 LUK 014 008 Wenn du von jemand geladen wirst zur Hochzeit, so lege dich nicht an den obersten Platz, damit nicht ein Angesehenerer, als du, von ihm geladen sei, 042 LUK 014 009 Und der, welcher dich und ihn geladen hat, komme, und dir sage: Mache diesem Platz, und du alsdann mit Beschämung den letzten Platz einnehmen müssest. 042 LUK 014 010 Sondern wenn du geladen wirst, gehe hin, und belege den letzten Platz, damit, wenn der, welcher dich geladen hat, kommt, er zu dir sage: Freund, rücke weiter hinauf! Dann wirst du Ehre haben vor deinen Mitgästen. 042 LUK 014 011 Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden. - 042 LUK 014 012 Er sprach aber auch zu dem, der ihn geladen hatte: Wenn du ein Mittag- oder Abendmal machst, so rufe nicht deine Freunde, und deine Brüder, und deine Verwandten, und deine reichen Nachbarn, damit sie dich nicht wieder einladen, und dir vergolden werde. 042 LUK 014 013 Sondern, wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein; 042 LUK 014 014 So wirst du selig sein, weil sie es dir nicht vergelten können, den es wird dir vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten., von zwei verschiedenen Auferstehungen redete, ist unsicher, denn die Auferstehung der Gerechten kann ja als mit der allgemeinen Auferstehung zusammenfallend gedacht werden. 042 LUK 014 015 Da das einer der Mitgäste hörte, sprach er zu ihm: Selig ist, wer das Brot ißt in der Gottesherrschaft! 042 LUK 014 016 Er aber sprach zu ihm: Ein Mensch machte ein großes Mahl, und lud Viele ein. 042 LUK 014 017 Und er sandte seinen Knecht zur Stunde des Mahles, zu sagen den Geladenen: Kommet, denn es ist schon alles bereit. 042 LUK 014 018 Und sie fingen alle einmütig an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft, und muß notwendiger Weise hinausgehen, und ihn ansehen. Ich bitte dich: halte mich für entschuldigt. 042 LUK 014 019 Und ein anderer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und gehe hin, sie zu untersuchen. Ich bitte dich, halte mich für entschuldigt. 042 LUK 014 020 Und ein anderer sprach: Ich habe ein Weib gefreit, und darum kann ich nicht kommen. 042 LUK 014 021 Und jener Knecht kam, und berichtete das seinem Herrn. Da ward der Hausherr zornig, und sprach zu seinem Knechte: Gehe schnell hinaus auf die Straße und Gassen der Stadt, und führe die Armen und Krüppel und Blinden und Lahmen hier herein. 042 LUK 014 022 Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, wie du befohlen hast, und noch ist Raum, 042 LUK 014 023 Und der Herr sprach zu dem Knechte: Gehe hinaus auf die Wege und an die Zäune, und nötige sie hereinzukommen, daß mein Haus voll werde. 042 LUK 014 024 Denn ich sage euch, daß keiner der Männer, die geladen waren, mein Mahl kosten wird. 042 LUK 014 025 Es zogen aber viele Volkshaufen mit ihm, und er wandte sich um, und sprach zu ihnen: 042 LUK 014 026 Wenn jemand zu mir kommt, und haßt nicht seinen Vater, und seine Mutter, und Weib und Kinder, und Brüder, und Schwestern, und dazu noch seine eigene Seele, der kann nicht mein Jünger sein. 042 LUK 014 027 Und wer nicht sein Kreuz trägt, und hinter mir dreinkommt, der kann nicht mein Jünger sein. 042 LUK 014 028 Denn wer von euch, der einen Turm bauen will, sitzt nicht zuerst hin, und berechnet die Kosten, ob er hat zur Ausführung? 042 LUK 014 029 Damit nicht, wo er den Grund gelegt hat, und es nicht hinausführen kann, alle, die es sehen, anfangen, ihn zu verspotten, 042 LUK 014 030 Und zu sagen: Dieser Mensch fing an zu bauen, und vermag nicht, es hinauszuführen. 042 LUK 014 031 Oder welcher König zieht aus, einem andern König eine Schlacht zu liefern, und sitzt nicht zuerst hin, und beratschlagt, ob es möglich ist, mit Zehntausend zu begegnen dem, der wider ihn kommt mit Zwanzigtausend? 042 LUK 014 032 Wenn aber nicht, so schickt er eine Gesandtschaft, solange er noch ferne ist, und bittet um Frieden. 042 LUK 014 033 Also auch kann keiner von euch mein Jünger sein, der sich nicht lossagt von aller seiner Habe. 042 LUK 014 034 Das Salz ist gut, wenn aber das Salz fade wird, womit soll es gewürzt werden? 042 LUK 014 035 Es ist weder auf das Land, noch auf den Dünger nütze. Man wirft es hinaus. Wer Ohren hat zu hören, der höre! 042 LUK 015 001 Es nahten sich ihm aber alle Zöllner und Sünder, ihn zu hören. 042 LUK 015 002 Und die Pharisäer und Schriftgelehrten murrten, und sprachen: Dieser nimmt die Sünder an, und ißt mit ihnen. 042 LUK 015 003 Er aber sagte zu ihnen dieses Gleichnis, und sprach: 042 LUK 015 004 Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat, und verliert eines von ihnen, läßt nicht die neunundneunzig in der Wüste, und geht hin nach dem verlorenen, bis daß er es findet? 042 LUK 015 005 Und wenn er es gefunden hat, legt er es auf seine Schulter mit Freuden; 042 LUK 015 006 Und wann er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen, und spricht zu ihnen; Freuet euch mit mir, denn ich habe mein verlorenes Schaf gefunden. 042 LUK 015 007 Ich sage euch: Also wird Freude sein im Himmel (d. i. bei Gott) über einen Sünder, der seine Gesinnung ändert, vor neunundneunzig Gerechten, die keine Gesinnungsänderung nötig haben. 042 LUK 015 008 Oder welches Weib, die zehn Drachmen hat, wenn sie eine Drachme verliert, zündet nicht eine Leuchte an, und kehrt das ganze Haus sorgfältig, bis daß sie sie finde? 042 LUK 015 009 Und wenn sie sie gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen, und spricht: Freuet euch mit mir, denn ich habe die Drachme gefunden, welche ich verloren hatte. 042 LUK 015 010 Also sage ich euch, wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der seine Gesinnung ändert. 042 LUK 015 011 Und er sagte: Ein Mensch hatte zwei Söhne, 042 LUK 015 012 Und der jüngere von ihnen sprach zum Vater: Vater, gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt. Und er teilte ihnen das Gut. 042 LUK 015 013 Und nicht viele Tage danach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen, und zog in ein fernes Land. Und daselbst verschwendete er sein Vermögen, indem er ein heilloses Leben führte. 042 LUK 015 014 Als er nun all das Seinige verpraßt hatte, kam eine gewaltige Teuerung über jenes Land, und er fing an Mangel zu leiden. 042 LUK 015 015 Und er ging hin, und hängte sich an einen Bürger jenes Landes, und er sandte ihn auf seine Felder, Schweine zu hüten. 042 LUK 015 016 Und er begehrte seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, welche die Schweine fraßen, und niemand gab sie ihm. 042 LUK 015 017 Er aber ging in sich, und sprach: Wie viele Taglöhner meines Vaters haben Brotes die Fülle; ich aber komme um vor Hunger. 042 LUK 015 018 Ich will mich aufmachen, und zu meinem Vater gehen, und ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel (d. h. Gott) und vor dir, 042 LUK 015 019 Und bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen; mache mich zu einem deiner Tagelöhner. 042 LUK 015 020 Und er machte sich auf, und kam zu seinem Vater. Da er aber noch weit weg war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn, und lief und fiel ihm um den Hals, und küßte ihn. 042 LUK 015 021 Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, und bin nicht mehr wert dein Sohn zu heißen. 042 LUK 015 022 Der Vater aber sprach zu seinen Knechten: Bringt das beste Gewand, und bekleidet ihn, und tut einen Ring an seine Hand, und Schuhe an seine Füße, 042 LUK 015 023 Und bringt das gemästete Kalb, schlachtet es, und lasset uns essen und fröhlich sein! 042 LUK 015 024 Denn dieser mein Sohn war tot, und ist wieder lebendig geworden, und er war verloren, und ist wieder gefunden. Und sie fingen an fröhlich zu sein. 042 LUK 015 025 Der ältere Sohn aber war auf dem Felde, und als er nahe zum Haus kam, hörte er Musik und Tanzen. 042 LUK 015 026 Und er rief einen der Knechte zu sich, und erkundigte sich, was das sei? 042 LUK 015 027 Er aber sprach zu ihm: Dein Bruder ist gekommen; und da hat dein Vater das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wieder hat. 042 LUK 015 028 Er aber ward zornig, und wollte nicht hineingehen. Da ging sein Vater zu ihm hinaus, und redete ihm zu: 042 LUK 015 029 Er aber antwortete, und sprach zu seinem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir, und habe dein Gebot nie übertreten, und doch hast du mir nie ein Böckchen gegeben, daß ich mit meinen Freunden fröhlich sei; 042 LUK 015 030 Da aber dieser dein Sohn, der dein Gut mit Huren verfressen hat, kommt, hast du ihm das gemäßtete Kalb geschlachtet. 042 LUK 015 031 Er aber sprach zu ihm: Kind! du bist allzeit bei mir, und alles was mein ist, das ist dein. 042 LUK 015 032 Du sollst aber fröhlich sein, und dich freuen, denn dieser dein Bruder war tot, und ist wieder lebendig geworden, und verloren, und ist wieder gefunden. 042 LUK 016 001 Er sagte aber zu seinen Jüngern: Es war ein reicher Mann, der hatte einen Haushalter; und derselbe wurde ihm angegeben, als verschleudere er seine Güter. 042 LUK 016 002 Und er rief ihn, und sprach zu ihm: Warum höre ich das von dir? Lege Rechenschaft ab von deinem Haushalt; denn du kannst nicht mehr Haushalter sein. 042 LUK 016 003 Der Haushalter sprach aber bei sich selbst: Was soll ich machen? denn mein Herr nimmt das Haushalteramt von mir. Graben kann ich nicht; zu betteln schäme ich mich. 042 LUK 016 004 Ich weiß, was ich tun will, damit sie mich aufnehmen in ihre Häuser, wenn ich vom Amt abgesetzt bin. 042 LUK 016 005 Und er rief zu sich einen jeden Schuldner seines Herrn, und sagte zum ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? 042 LUK 016 006 Er aber sprach: Hundert Töpfe Öl. Und er sagte ihm: Nimm deinen Schuldschein und setze dich, und schreibe flugs: fünfzig. 042 LUK 016 007 Darnach sprach er zu einem andern: Du aber, wie viel bist du schuldig? Er aber sprach: Hundert Malter Weizen. Und er sagt zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, und schreibe achtzig. 042 LUK 016 008 Und der Herr lobte den ungerechten Haushalter, weil er klug handelte, denn die Söhne dieses Weltlaufs sind klüger, als die Söhne des Lichts, gegen ihre Art. 042 LUK 016 009 Und ich sage euch: Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit, wenn es euch fehlt, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten. 042 LUK 016 010 Wer treu ist im Geringsten, der ist auch treu in Viel; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch ungerecht in Viel. 042 LUK 016 011 Wenn ihr nun im ungerechten Mammon nicht treu seid, wer wird euch das wahre Gut anvertrauen? 042 LUK 016 012 Und wenn ihr im Fremden nicht treu seid, wer wird euch das Eure geben? 042 LUK 016 013 Kein Hausknecht kann zweier Herrn Knecht sein, denn er wird entweder den einen hassen, und den andern lieben, oder dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gottes und des Mammons Knecht sein. 042 LUK 016 014 Es hörten aber das alles auch die Pharisäer, welche geldgierig waren, und die Nase rümpften. 042 LUK 016 015 Und er sprach zu ihnen: Ihr seid es, die ihr euch gerecht stellet vor den Menschen, aber Gott kennt euere Herzen; denn was bei den Menschen hoch ist, das ist ein Greul vor Gott. 042 LUK 016 016 Das Gesetz und die Propheten reichen bis auf Johannes; von da an wird die Gottesherrschaft verkündigt, und jedermann übt Gewalt an ihr. 042 LUK 016 017 Es ist aber leichter, daß der Himmel und die Erde vergehen, als daß ein Strichlein vom Gesetz dahinfalle. 042 LUK 016 018 Jeder, der sein Weib entläßt, und freiet eine andere, der bricht die Ehe; und jeder, der eine von einem Manne Entlassene freiet, der bricht die Ehe. 042 LUK 016 019 Es war ein Reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und Byssus, und lebte alle Tage herrlich und in Freuden. 042 LUK 016 020 Es war aber ein Armer, mit Namen Lazarus, der lag vor seiner Türe, voll Geschwüren, 042 LUK 016 021 Und begehrte sich zu sättigen von den Brotsamen, die von des Reichen Tische fielen. Aber es kamen auch die Hunde, und beleckten seine Schwären. 042 LUK 016 022 Es geschah aber, daß der Arme starb, und von den Engeln an Abrahams Busen getragen wurde. Der Reiche aber starb auch, und wurde bestattet. 042 LUK 016 023 Und als er in der Totengruft seine Augen aufhob, und sich in Qualen befand, sah er Abraham von ferne, und Lazarus an seinem Busen, 042 LUK 016 024 Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner, und sende Lazarus, daß er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche, und kühle meine Zunge, denn ich leide Pein in dieser Flamme. 042 LUK 016 025 Abraham aber sprach: Kind, erinnere dich, daß du dein Gutes in deinem Leben empfangen hast, gleichwie Lazarus das Schlimme. Nun aber wird er hier (im Messiasreich) getröstet, und du gepeinigt. 042 LUK 016 026 Und über das alles ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, so daß die da wollen von hinnen zu euch hinübersteigen, es nicht können, noch die von dort zu uns herüberkommen. 042 LUK 016 027 Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, daß du ihn sendest in das Haus meines Vaters, 042 LUK 016 028 Denn ich habe fünf Brüder; damit er ihnen bezeuge, auf daß sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual. 042 LUK 016 029 Abraham aber sagt ihm: Sie haben Moses und die Propheten; laß sie diese hören. 042 LUK 016 030 Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, werden sie ihre Gesinnung ändern. 042 LUK 016 031 Er aber sprach zu ihm: Wenn sie Moses und die Propheten nicht hören, dann werden sie sich nicht überzeugen lassen, selbst wenn einer von den Toten auferstünde. 042 LUK 017 001 Er aber sprach zu seinen Jüngern: Es ist unmöglich, daß nicht Anstöße kommen, wehe aber dem Menschen, durch welchen sie kommen! 042 LUK 017 002 Es wäre ihm nützer, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt, und er ins Meer gestürzt würde, als daß er einem dieser Kleinen Anstoß zum Falle gäbe. Hütet euch! 042 LUK 017 003 Wenn dein Bruder sündigt, so verweise es ihm, und wenn er seine Gesinnung ändert, so vergib ihm. 042 LUK 017 004 Und wenn er siebenmal des Tages sündigt wider dich, und siebenmal des Tages zu dir käme, und spräche: Ich bereue es; so sollst du ihm vergeben. 042 LUK 017 005 Und die Apostel sprachen zu dem Herrn: Vermehre uns den Glauben! 042 LUK 017 006 Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben habt, wie ein Senfkorn, und saget zu diesem Maulbeerbaum: Entwurzle dich, und pflanze dich ins Meer, so wird er euch gehorchen. 042 LUK 017 007 Wer aber von euch, der einen Knecht hat, welcher pflügt, oder weidet, wird ihm, wenn er vom Felde heimkommt, sagen: Komme sogleich her, und lege dich zu Tische! 042 LUK 017 008 Sagt er nicht im Gegenteil zu ihm: Bereite, was ich essen soll, schürze dich, und diene mir, damit ich essen und trinken kann, und nachher darfst du auch essen und trinken. 042 LUK 017 009 Dankt er wohl dem Knecht, daß er getan hat, was ihm befohlen war? Ich meine nicht. 042 LUK 017 010 Also auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen war, so sprechet: Wir sind unnütze Knechte, wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren. 042 LUK 017 011 Und es geschah, als er nach Jerusalem reiste, zog er hin mitten zwischen Samaria und Galiläa. 042 LUK 017 012 Und als er in ein Dorf kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer, die stunden von ferne. 042 LUK 017 013 Und sie erhoben ihre Stimme, und sprachen: Jesus, Meister, erbarme dich unser! 042 LUK 017 014 Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Gehet hin, zeiget euch den Priestern! Und es geschah, als sie hingingen, wurden sie gereinigt. 042 LUK 017 015 Einer aber von ihnen, als er sah, daß er geheilt war, kehrte um, und pries Gott mit lauter Stimme, 042 LUK 017 016 Und fiel auf sein Angesicht zu seinen Füßen, und dankte ihm. Und das war ein Samariter. 042 LUK 017 017 Jesus aber antwortete, und sprach: Sind nicht die Zehn rein geworden? Wo sind aber die Neune? 042 LUK 017 018 Haben sich keine gefunden, die umkehrten, und gäben Gott die Ehre, ohne diesen Ausländer? 042 LUK 017 019 Und er sprach zu ihm: Stehe auf, gehe hin! Dein Glaube hat dir geholfen. 042 LUK 017 020 Als er aber gefragt wurde von den Pharisäern: Wann kommt die Gottesherrschaft? antwortete er ihnen, und sprach: Die Gottesherrschaft kommt nicht mit sinnlicher Wahrnehmbarkeit, 042 LUK 017 021 Man wird auch nicht sagen: Siehe hier, oder siehe dort! Denn siehe, die Gottesherrschaft ist innerlich bei euch. 042 LUK 017 022 Er aber sprach zu seinen Jüngern: Es werden Tage kommen, wann ihr begehren werdet einen der Tage des Menschensohnes zu sehen, und ihr werdet ihn nicht sehen. 042 LUK 017 023 Und sie werden euch sagen: Siehe hier, siehe da! Gehet nicht hin, und folget nicht nach! 042 LUK 017 024 Denn gleichwie der Blitz, wenn er blitzt, von einer Himmelsgegend zur andern leuchtet, so wird der Menschensohn sein an seinem Tage. 042 LUK 017 025 Zuvor aber muß er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht. 042 LUK 017 026 Und wie es war in den Tagen Noahs, so wird es sein in den Tagen des Menschensohnes. 042 LUK 017 027 Sie aßen, sie tranken, sie freiten und ließen sich freien, bis zu dem Tage, an welchem Noah in die Arche einging; und es kam die Flut, und brachte alle um. 042 LUK 017 028 Gleicherweise, wie es auch geschah in den Tagen Lots: sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; 042 LUK 017 029 An dem Tage aber da Lot von Sodom ausging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel, und brachte sie alle um. 042 LUK 017 030 Demgemäß wird es sein am Tage, da der Menschensohn sich offenbart. 042 LUK 017 031 An jenem Tage, wer auf dem Dache ist, und sein Gerät im Hause, der steige nicht herab, es zu nehmen. Und wer auf dem Acker ist, der wende sich gleicherweise nicht hinter sich zurück. 042 LUK 017 032 Gedenket an Lots Weib! 042 LUK 017 033 Wer seine Seele zu retten suchen wird, der wird sie verlieren, und wer sie verliert, der wird ihr zum Leben verhelfen. 042 LUK 017 034 Ich sage euch: In jener Nacht werden zwei auf einem Bette sein, einer wird angenommen und der andere gelassen werden. 042 LUK 017 035 Zwei werden zusammen mahlen, die eine wird angenommen, die andere gelassen werden. 042 LUK 017 036 Zwei werden auf dem Felde sein, der eine wird angenommen, der andere wird gelassen werden. 042 LUK 017 037 Und sie antworteten, und sagen ihm: Wo, Herr? Er aber sprach zu ihnen: Wo das Aas ist, da versammeln sich die Adler. 042 LUK 018 001 Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis, daß man allzeit beten, und nicht mutlos werden müsse, 042 LUK 018 002 Und sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der fürchtete sich nicht vor Gott, und scheute sich vor keinem Menschen. 042 LUK 018 003 Es war aber eine Witwe in jener Stadt, die kam zu ihm, und sprach: Schaffe mir Recht gegen meinen Widersacher. 042 LUK 018 004 Und eine Zeitlang wollte er nicht. Darnach sprach er bei sich selbst: Wenn ich auch Gott nicht fürchte, noch einen Menschen scheue, 042 LUK 018 005 So will ich doch dieser Witwe Recht verschaffen, weil sie mich plagt, damit sie nicht an einem fort komme, und mir das Leben sauer mache. 042 LUK 018 006 Der Herr aber sprach: Höret, was der ungerechte Richter sagt! 042 LUK 018 007 Sollte aber Gott nicht Recht verschaffen seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, auch wenn er langsam dreinfährt ihretwegen? 042 LUK 018 008 Ich sage euch: Er wird ihnen Recht verschaffen in kurzem. Doch wenn der Menschensohn kommt, wird er wohl den Glauben finden auf Erden? 042 LUK 018 009 Er sprach aber auch zu etlichen, die sich selbst vermaßen, daß sie Gerechte seien, und die übrigen verachteten, dieses Gleichnis: 042 LUK 018 010 Zwei Menschen gingen hinauf in den Tempel, zu beten, der eine war ein Pharisäer, und der andere ein Zöllner. 042 LUK 018 011 Der Pharisäer stellte sich hin, und betete bei sich selbst also: "Gott, ich danke dir, daß ich nicht bin, wie die übrigen Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner. 042 LUK 018 012 Ich faste zweimal in der Woche, und gebe den Zehnten von allem, was ich erwerbe." 042 LUK 018 013 Und der Zöllner stund von ferne, wollte auch seine Augen nicht aufheben gen Himmel, sondern schlug an seine Brust, und sprach: "Gott sei mir, dem Sünder, gnädig!" 042 LUK 018 014 Ich sage euch, dieser stieg hinab in sein Haus, gerechtfertigt, eher als jener, denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. 042 LUK 018 015 Sie brachten aber auch die kleinen Kindlein zu ihm, damit er sie anrühre; die Jünger aber, als sie es sahen, fuhren sie an. 042 LUK 018 016 Jesus aber rief sie zu sich, und sprach: Lasset die Kindlein zu mir kommen, und wehret ihnen nicht, denn solcher ist die Gottesherrschaft. 042 LUK 018 017 Wahrlich, ich sage euch: wer die Gottesherrschaft nicht aufnimmt, wie ein Kindlein, der wird nicht in dieselbe hineinkommen. 042 LUK 018 018 Und es frug ihn ein Vorsteher, und sprach: Guter Lehrer, was muß ich tun, damit ich das künftige Leben ererbe? 042 LUK 018 019 Jesus aber sprach zu ihm: Was nennest du mich gut? Niemand ist gut, außer einer, Gott. 042 LUK 018 020 Du weißt die Gebote: "Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht töten! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht falsches Zeugnis reden! Ehre deinen Vater und Mutter!" 042 LUK 018 021 Er aber sprach: Das alles habe ich gehalten von meiner Jugend an. 042 LUK 018 022 Da Jesus das hörte, sagte er ihm: Noch eins fehlt dir. Verkaufe alles, was du hast, und gib es den Armen, und du wirst einen Schatz in den Himmeln (d. h. bei Gott) haben, und komme, folge mir nach! 042 LUK 018 023 Als er das hörte, ward er sehr betrübt, denn er war sehr reich. 042 LUK 018 024 Da aber Jesus sah, daß er traurig geworden war, sprach er: Wie schwerlich werden die Begüterten in die Gottesherrschaft eingehen. 042 LUK 018 025 Denn es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr eingeht, als daß ein Reicher in die Gottesherrschaft eingehe. 042 LUK 018 026 Es sprachen aber die, so das hörten: Wer kann dann errettet werden? 042 LUK 018 027 Er aber sprach: Was bei Menschen unmöglich ist, das ist möglich bei Gott. 042 LUK 018 028 Petrus aber sprach: Siehe, wir haben alles verlassen, und sind dir nachgefolgt. 042 LUK 018 029 Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der verläßt Haus, oder Eltern, oder Brüder, oder Weib, oder Kinder, um der Gottesherrschaft willen, 042 LUK 018 030 Der es nicht vielfältig wiederempfängt in dieser Zeit, und in dem kommenden Weltlauf ewiges Leben. 042 LUK 018 031 Er nahm aber die Zwölfe zu sich, und sprach zu ihnen: Siehe, wir gehen hinauf gen Jerusalem, und es wird vollendet werden alles, was geschrieben steht von den Propheten für den Menschensohn. 042 LUK 018 032 Denn er wird den Heiden überliefert, und verspottet, und geschmäht, und verspeit werden; 042 LUK 018 033 Und sie werden ihn geißeln, und töten, und am dritten Tage wird er auferstehen, 042 LUK 018 034 Und sie verstanden nichts davon; und es war diese Rede vor ihnen verborgen; und sie wußten nicht, was gesagt war. 042 LUK 018 035 Es geschah aber, als er nahe gen Jericho kam, da saß ein Blinder am Wege und bettelte. 042 LUK 018 036 Als er aber das Volk vorüberziehen hörte, erkundigte er sich, was das wäre. 042 LUK 018 037 Und sie verkündigten ihm: Jesus von Nazareth geht vorüber. 042 LUK 018 038 Und er rief, und sprach: Jesu, Sohn Davids, erbarme dich meiner! 042 LUK 018 039 Und die Vorübergehenden fuhren ihn an, daß er schweigen solle; er aber schrie umsomehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner! 042 LUK 018 040 Jesus aber stand stille, und befahl ihn zu ihm zu bringen. Und als er nahekam, frug er ihn, 042 LUK 018 041 Und sprach: Was willst du, daß ich dir tun soll? Er aber sprach: Herr, daß ich sehend werde. 042 LUK 018 042 Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend; dein Glaube hat dir geholfen. 042 LUK 018 043 Und plötzlich wurde er sehend, und folgte ihm nach, indem er Gott pries. Und das ganze Volk sah es und lobten Gott. 042 LUK 019 001 Und er kam hinein, und zog durch Jericho. 042 LUK 019 002 Und siehe, da war ein Mann, mit Namen Zachäus, der war ein Oberzöllner, und war reich. 042 LUK 019 003 Und er suchte Jesus zu sehen, wer er sei, und konnte nicht vor dem Volkshaufen, denn er war klein von Wuchs. 042 LUK 019 004 Und er lief voraus, und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, damit er ihn sähe, denn dort sollte er durchkommen. 042 LUK 019 005 Und als er an den Ort kam, blickte Jesus ermpor, sah ihn, und sprach zu ihm: Zachäus, eile dich, und steig herab, denn heute muß ich in deinem Hause bleiben. 042 LUK 019 006 Und er eilte sich, stieg herab, und nahm ihn auf mit Freuden. 042 LUK 019 007 Und alle, die es sahen, murrten, und sprachen: Zu einem Sünder ist er hingegangen, zu herbergen. 042 LUK 019 008 Zachäus aber stund und sprach zu dem Herrn: Siehe, die Hälfte meiner Güter, Herr, gebe ich den Armen; und wenn ich jemand um etwas übervorteilt habe, so erstatte ich es vierfältig. 042 LUK 019 009 Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, sintemal auch er ein Sohn Abrahams ist. 042 LUK 019 010 Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist. 042 LUK 019 011 Als sie aber dieses hörten, fuhr er fort, und sagte ein Gleichnis, darum daß er nahe bei Jerusalem war, und sie meinten, daß die Gottesherrschaft sogleich geoffenbart würde. 042 LUK 019 012 Er sprach nun: Ein Edelmann zog in ein fernes Land, eine Königsherrschaft für sich zu empfangen, und dann zurückzukehren. 042 LUK 019 013 Er rief aber zehn seiner Knechte, und übergab ihnen zehn Pfunde, und sprach zu ihnen: Handelt, bis daß ich wiederkomme. 042 LUK 019 014 Seine Mitbürger aber haßten ihn, und sandten eine Gesandtschaft hinter ihm drein, und sprachen: Wir wollen nicht, daß dieser König über uns sei. 042 LUK 019 015 Und es geschah, als er zurückgekommen war, und die Königsherrschaft empfangen hatte, ließ er diese Knechte zu sich rufen, welchen er das Geld gegeben hatte, damit er wüßte, was jeder gehandelt hätte. 042 LUK 019 016 Da tat der erste herzu, und sprach: Herr, dein Pfund hat zehn Pfunde erarbeitet. 042 LUK 019 017 Und er sprach zu ihm: Recht so, guter Knecht! Weil du im Geringsten treu gewesen bist, so sollst du Macht haben über zehn Städte. 042 LUK 019 018 Und es kam der zweite, und sprach: Herr, dein Pfund hat fünf Pfunde gemacht. 042 LUK 019 019 Er sprach aber auch zu diesem: Und du sollst über fünf Städte sein. 042 LUK 019 020 Und ein anderer kam, und sprach: Herr, siehe, hier ist dein Pfund, welches ich im Schweißtuch aufbewahrt habe. 042 LUK 019 021 Denn ich fürchtete mich, weil du ein strenger Mensch bist; du nimmst, was du nicht hingelegt hast, und erntest, was du nicht gesäet hast. 042 LUK 019 022 Er aber sagt ihm: Aus deinem Munde richte ich dich, schlechter Knecht. Du wußtest, daß ich ein strenger Mensch bin, nehme, was ich nicht hingelegt habe, und ernte, was ich nicht gesäet habe? 042 LUK 019 023 Warum hast du denn mein Geld nicht in die Bank getan, und bei meiner Rückkehr hätte ich es mit Zinsen eingezogen? 042 LUK 019 024 Und er sprach zu den Dabeistehenden: Nehmet das Pfund von ihm, und gebet es dem, der die zehn Pfunde hat. 042 LUK 019 025 Und sie sprachen zu ihm: Herr, er hat zehn Pfunde. 042 LUK 019 026 Ich sage euch: Jedem, der da hat, wird gegeben werden; wer aber nicht hat, von dem wird auch was er hat, genommen werden. 042 LUK 019 027 Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, daß ich König über sie sein soll, bringet hierher, und erwürget sie vor mir. 042 LUK 019 028 Und als er dies gesagt hatte, ging er voraus, und zog hinauf nach Jerusalem. 042 LUK 019 029 Und es geschah, als er nahe an Bethphage und Bethanien kam, an den sogenannten Ölberg, sandte er zwei seiner Jünger, 042 LUK 019 030 Und sprach: Gehet hin in das gegenüberliegende Dorf; wenn ihr in dasselbe eingehet, so werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf welchem noch nie ein Mensch gesessen ist; löset es ab, und bringet es. 042 LUK 019 031 Und wenn euch jemand frägt: Warum löset ihr es ab? so saget ihm also: Der Herr hat es nötig. 042 LUK 019 032 Und die gesandt waren, gingen hin, und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte. 042 LUK 019 033 Als sie aber das Füllen ablösten, sprachen seine Herren zu ihnen: Was löset ihr das Füllen ab? 042 LUK 019 034 Und sie sprachen: der Herr hat es nötig; 042 LUK 019 035 Und führten es zu Jesus, und warfen ihre Kleider auf das Füllen, und hoben Jesum darauf. 042 LUK 019 036 Als er aber hinzog, breiteten sie ihre Kleider aus auf dem Wege. 042 LUK 019 037 Da er aber schon nahe an den Ort gekommen war, wo man den Ölberg hinuntergeht, fing die ganze Menge seiner Jünger an Gott zu loben mit lauter Stimme, wegen all der Krafttaten, die sie gesehen hatten, 042 LUK 019 038 Und sprachen: Gesegnet sei der König, der da kommt im Namen des Herrn! Friede sei im Himmel, und Herrlichkeit sei in den Höhen (beschlossen über ihn)! 042 LUK 019 039 Und etliche der Pharisäer von dem Volkshaufen sprachen zu ihm: Lehrer, wehre deine Jünger! 042 LUK 019 040 Und er antwortete, und sprach zu ihnen: Ich sage euch, daß wenn diese schweigen, die Steine schreien. 042 LUK 019 041 Und als er nahekam, und die Stadt sah, weinte er über sie, 042 LUK 019 042 Und sprach: Ach, daß auch du wüßtest, und zwar an diesem deinem Tage, was zu deinem Frieden dient! Nun aber ist es vor deinen Augen verborgen. 042 LUK 019 043 Denn es werden Tage über dich kommen, da deine Feinde einen Wall um dich aufwerfen, und dich umzingeln, und dich einengen werden von allen Seiten. 042 LUK 019 044 Und sie werden dich und deine Kinder in dir zu Boden werfen, und werden in dir keinen Stein auf dem andern lassen, dafür daß du nicht erkannt hast die Zeit deiner Heimsuchung. 042 LUK 019 045 Und er ging in den Tempel, und fing an auszutreiben, die darin verkauften und kauften. 042 LUK 019 046 Und sprachen zu ihnen: Es steht geschrieben: "Mein Haus ist ein Bethaus"; ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht. 042 LUK 019 047 Und er lehrte täglich im Tempel. Die hohen Priester aber und die Schriftgelehrten samt den ersten des Volkes suchten ihn umzubringen. 042 LUK 019 048 Und sie fanden nicht, was sie ihm tun sollten, denn das ganze Volk hing an seinem Munde. 042 LUK 020 001 Und es geschah an der Tage einem, als er das Volk im Tempel lehrte, und ihnen die frohe Botschaft verkündete, daß die hohen Priester und Schriftgelehrten, samt den Ältesten herzutraten, 042 LUK 020 002 Und also zu ihm sprachen: Sage uns, in welcher Macht du das tust, oder wer es ist, der dir diese Macht gegeben hat? 042 LUK 020 003 Und er antwortete, und sprach zu ihnen: Auch ich will euch ein Wort fragen; saget mir denn: 042 LUK 020 004 War die Taufe des Johannes aus dem Himmel (Gott), oder aus Menschen? 042 LUK 020 005 Sie aber dachten bei sich selbst also: Wenn wir sagen: "aus dem Himmel", so wird er sagen: Warum habt ihr ihm nicht geglaubt? 042 LUK 020 006 Wenn wir aber sagen: "aus Menschen", so wird uns das ganze Volk steinigen, denn es ist überzeugt, daß Johannes ein Prophet war. 042 LUK 020 007 Und sie antworteten, sie wüßten nicht woher. 042 LUK 020 008 Und Jesus sprach zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, in welcher Macht ich das tue. 042 LUK 020 009 Er fing aber an, zu dem Volke dieses Gleichnis zu sagen: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg, und tat ihn Weingärtnern aus, und zog über Land für lange Zeiten. 042 LUK 020 010 Und zur rechten Zeit sandte er zu den Weingärtnern einen Knecht, damit sie ihm von der Frucht des Weinberges gäben. Die Weingärtner aber schlugen ihn, und sandten ihn leer zurück. 042 LUK 020 011 Und er sandte abermals einen andern Knecht; aber auch selbigen schlugen und mißhandelten sie, und sandten ihn leer zurück. 042 LUK 020 012 Und er sandte abermals einen dritten, aber auch diesen verwundeten sie, und warfen ihn hinaus. 042 LUK 020 013 Der Herr aber des Weinberges sprach: Was soll ich machen? Ich will meinen geliebten Sohn senden; vielleicht wenn sie diesen sehen, scheuen sie sich. 042 LUK 020 014 Als aber die Weingärtner ihn sahen, sprachen sie: dieser ist der Erbe; laßt uns ihn töten, damit das Erbe unser sei. 042 LUK 020 015 Und sie warfen ihn hinaus aus dem Weinberge, und töteten ihn. Was wird der Herr des Weinberges tun? 042 LUK 020 016 Er wird kommen, und diese Weingärtner umbringen, und den Weinberg andern geben. Da sie es hörten, sprachen sie: Das sei ferne! 042 LUK 020 017 Er aber sah sie an, und sprach: Was ist nun das, was geschrieben steht: "Der Stein, welchen die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. 042 LUK 020 018 Jeder, der auf diesen Stein fällt, wird zerschellen; auf welchen er aber fällt, den wird er zermalmen!" 042 LUK 020 019 Und es suchten die hohen Priester und Schriftgelehrten in jener Stunde die Hände an ihn zu legen, aber sie fürchteten das Volk, denn sie merkten, daß er wider sie dieses Gleichnis gesagt hatte. 042 LUK 020 020 Und sie lauerten ihm auf, und sandten Angestieftete, die sich gerecht stellten, damit sie ihn in seinem Worte fingen, um ihn der Obrigkeit und der Gewalt des Landpflegers zu überliefern. 042 LUK 020 021 Und sie frugen ihn, und sprachen: Lehrer, wir wissen, daß du richtig redest und lehrst, und die Person nicht ansiehst, sondern nach der Wahrheit den Weg Gottes lehrst. 042 LUK 020 022 Ist es uns erlaubt, dem (römischen) Kaiser Steuer zu geben, oder nicht? 042 LUK 020 023 Da er aber ihre Arglist durchschaute, sprach er zu ihnen: Warum versuchet ihr mich? 042 LUK 020 024 Zeiget mir einen Denar; wessen Bild und Überschrift trägt er? Sie antworteten aber, und sprachen: Des (römischen) Kaisers. 042 LUK 020 025 Er aber sprach zu ihnen: So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. 042 LUK 020 026 Und sie vermochten nicht sein Wort anzutasten gegenüber vom Volk, und sie verwunderten sich über seine Antwort und schwiegen. 042 LUK 020 027 Da traten zu ihm etliche der Sadduzäer, welche leugnen daß es eine Auferstehung gebe, und frugen ihn, 042 LUK 020 028 Und sprachen: Lehrer, Moses hat uns geschrieben: "Wenn jemandes Bruder stirbt, der ein Weib hat, und er stirbt kinderlos, so soll sein Bruder das Weib nehmen, und seinem Bruder Samen erwecken." 042 LUK 020 029 Es waren nun sieben Brüder. Und der erste nahm ein Weib, und starb kinderlos. 042 LUK 020 030 Und der zweite nahm das Weib, und auch er starb kinderlos. 042 LUK 020 031 Und der dritte nahm sie, gleicherweise aber auch die sieben. Die hinterließen keine Kinder, und starben. 042 LUK 020 032 Zuletzt starb auch das Weib. 042 LUK 020 033 In der Auferstehung nun, wessen Weib von ihnen wir sie sein? denn die sieben haben sie zum Weibe gehabt. 042 LUK 020 034 Und Jesus sprach zu ihnen: Die Söhne dieses Weltlaufs freien, und lassen sich freien, 042 LUK 020 035 Die aber würdig erachtet werden, jenen Weltlauf zu erleben, und die Auferstehung von den Toten, die freien weder, noch lassen sie sich freien, 042 LUK 020 036 Denn sie können auch nicht mehr sterben; denn sie sind engelgleich, und sind Söhne Gottes, weil sie Söhne der Auferstehung sind. 042 LUK 020 037 Daß aber die Toten auferweckt werden, hat auch Moses anfgedeutet, bei dem Busch, wie er den Herrn nennt: den Gott Abrahams, und den Gott Isaaks, und den Gott Jakobs. 042 LUK 020 038 Gott aber ist nicht der Toten, sondern der Lebenden Gott, denn für ihn leben alle. 042 LUK 020 039 Es antworteten aber etliche der Schriftgelehrten, und sprachen: Lehrer, du hast gut geredet. 042 LUK 020 040 Sie wagten aber nicht mehr, ihn zu befragen. 042 LUK 020 041 Er aber sprach zu ihnen: Wie sagen sie, daß der Messias Davids Sohn sei? 042 LUK 020 042 Und er selbst, David, sagte im Buch der Psalmen: "Der Herr hat gesagt zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, 042 LUK 020 043 Bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße." 042 LUK 020 044 David nennt ihn also Herrn; und wie ist er sein Sohn? 042 LUK 020 045 Als aber alles Volk zuhörte, sprach er zu seinen Jüngern: 042 LUK 020 046 Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die in langen Kleidern einhergehen wollen, und die Begrüßungen auf den Marktplätzen und die ersten Sitze in den Synagogen und die ersten Plätze bei den Gastmählern gerne haben, 042 LUK 020 047 Welche die Häuser der Witwen auffressen, und zur Beschönigung lange beten; diese werden ein um so schärferes Urteil empfangen. 042 LUK 021 001 Da er aber aufblickte, sah er die Reichen, wie sie ihre Gaben in den Schatzkasten warfen. 042 LUK 021 002 Er sah aber auch eine dürftige Witwe, die warf zwei Scherflein hinein. 042 LUK 021 003 Und er sprach: Wahrhaftig, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr als sie alle hineingeworfen. 042 LUK 021 004 Denn diese alle haben aus ihrem Überfluß hineingeworfen zu den Gottesgaben, diese aber aus ihrem Mangel hat hineingeworfen alles, was sie zu ihrem Lebensunterhalt hatte. 042 LUK 021 005 Und als etliche sagten von dem Tempel, daß er mit schönen Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sprach er: 042 LUK 021 006 Es werden Tage kommen, in welchen von allem, was ihr sehet, nicht ein Stein auf dem andern gelassen wird, der nicht abgebrochen wird. 042 LUK 021 007 Sie frugen ihn aber, und sprachen: Lehrer, wann wird denn das sein? Und was ist das Zeichen, wann dieses geschehen soll? 042 LUK 021 008 Er aber sprach: Sehet zu, daß ihr nicht verführt werdet; denn viele werden kommen in meinem Namen, und sagen: Ich bin es, und die Zeit ist herbeigekommen. Gehet aber nicht hinter ihnen drein. 042 LUK 021 009 Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Aufständen, so zaget nicht, denn das muß alles zuerst geschehen, aber das Ende ist noch so bald da. 042 LUK 021 010 Alsdann sprach er zu ihnen: Ein Volk wird sich erheben wider das andere, und ein Königreich wider das andere. 042 LUK 021 011 Und es werden große Erdbeben allerorten, und Hungersnöte, und Seuchen sein, und Schreckensbilder und große Zeichen vom Himmel werden sein. 042 LUK 021 012 Aber vor diesem allem werden sie ihre Hände an euch legen, und euch verfolgen und in Synagogen und Gefängnisse überliefern, und euch hinführen vor Könige und Landpfleger, um meines Namens willen. 042 LUK 021 013 Es wird euch aber geraten zu einem Zeugnis. 042 LUK 021 014 Nehmet es nun zu Herzen, daß ihr nicht vorher sorget, euch zu verteidigen. 042 LUK 021 015 Denn ich will euch Mund und Weisheit geben, welcher nicht widerreden, noch widerstehen können euere Widersacher. 042 LUK 021 016 Ihr werdet aber überliefert werden, selbst von Eltern, und Brüdern, und Verwandten, und Freunden; und sie werden von euch töten. 042 LUK 021 017 Und ihr werdet gehaßt werden von allen, um meines Namens willen. 042 LUK 021 018 Und kein Haar von euerm Haupte wird verloren gehen. 042 LUK 021 019 Wenn ihr geduldig ausharret, so werdet ihr euere Seelen gewinnen. 042 LUK 021 020 Wenn ihr aber sehen werdet Jerusalem von Herrlagern umzingelt, dann wisset, daß seine Verwüstung nahe ist. 042 LUK 021 021 Alsdann sollen, die in Judäa sind, ins Gebirge fliehen, und die in der Stadt sind, mögen entweichen, und die in den umliegenden Ländern sollen nicht in sie hineingehen, 042 LUK 021 022 Denn das sind Tage der Vergeltung, daß erfüllt werde alles, was geschrieben ist. 042 LUK 021 023 Wehe aber den Schwangern und Säugenden in jenen Tagen, denn es wird eine große Not sein auf Erden und Zorn diesem Volk, 042 LUK 021 024 Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes, und gefangen geführt werden unter alle Heiden, und Jerusalem wird von Heiden zertreten werden, bis Zeiten von Heiden(völkern) erfüllt sind. 042 LUK 021 025 Und es werden Zeichen an Sonne, Mond und Sterne sein, und auf Erden Zusammendrängen von Völkern in Ratlosigkeit, bei brausendem Meer und Wogen, 042 LUK 021 026 Während Menschen entseelt werden auf Frucht und Warten der Dinge, die da kommen sollen über den Erdkreis; denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. 042 LUK 021 027 Und dann werden sie sehen den Menschensohn kommen auf einer Wolke mit viel Kraft und Herrlichkeit. 042 LUK 021 028 Wenn aber dies anfängt zu geschehen, so richtet euch auf, und erhebet eure Häupter, darum, daß sich euere Erlösung naht. 042 LUK 021 029 Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Sehet den Feigenbaum an, und alle Bäume; 042 LUK 021 030 Wenn sie schon ausschlagen, und ihr es sehet, so wisset ihr von selber, daß der Sommer schon nahe ist. 042 LUK 021 031 Also auch ihr, wenn ihr sehet dies alles geschehen, so wisset, daß die Gottesherrschaft nahe ist. 042 LUK 021 032 Wahrlich, ich sage euch, daß dieses Geschlecht nicht vergehen wird, bis daß alles geschehe. 042 LUK 021 033 Der Himmel und die Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. 042 LUK 021 034 Hütet euch aber, daß euere Herzen nicht beschwert werden mit Rausch und Trunkenheit und Nahrungssorgen, und komme jener Tag unerwartet über euch. 042 LUK 021 035 Denn wie ein Fallstrick wird er kommen über alle, die auf der ganzen Erde wohnen. 042 LUK 021 036 So machet nun zu jeglicher Zeit, und bittet, daß ihr gewürdigt werdet, zu entfliehen diesem allem, das geschehen soll, und zu stehen vor dem Menschensohn. 042 LUK 021 037 Des Tages aber lehrte er im Tempel, und des Nachts ging er hinaus, und übernachtete auf dem sogenannten Ölberg. 042 LUK 021 038 Und das ganze Volk machte sich frühe zu ihm, ihn im Tempel zu hören. 042 LUK 022 001 Es nahte aber das Fest der Ungesäuerten, das Passah heißt. 042 LUK 022 002 Und die hohen Priester und Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn umbrächten, denn sie fürchteten das Volk. 042 LUK 022 003 Es fuhr aber Satan in Judas, genannt Ischariot, der einer aus der Zahl der Zwölfe war. 042 LUK 022 004 Und er ging hin, und redete mit den hohen Priestern und en Hauptleuten, wie er ihn ihnen überliefern wolle. 042 LUK 022 005 Und sie freuten sich, und wurden einig, ihm Geld zu geben. 042 LUK 022 006 Und er sagte zu, und suchte Gelegenheit, ihn ohne Auflauf ihnen zu überliefern. 042 LUK 022 007 Es kam aber der Tag der Ungesäuerten, an welchem man das Passah schlachten mußte. 042 LUK 022 008 Und er sandte Petrus und Johannes, und sprach: Gehet hin, und bereitet uns das Passah, daß wir es essen. 042 LUK 022 009 Sie aber sagten ihm: Wo willst du, daß wir es bereiten? 042 LUK 022 010 Er aber sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr hineinkommt in die Stadt, wird euch ein Mensch begegnen, der einen Wasserkrug trägt, folget ihm in das Haus, in das er geht. 042 LUK 022 011 Und ihr sollt sagen zu dem Hausherrn jenes Hauses: Der Lehrer sagt dir: Wo ist die Stätte, wo ich das Passah mit meinen Jüngern essen kann? 042 LUK 022 012 Und derselbige wird euch einen großen, mit Polstern belegten Saal zeigen; daselbst macht bereit. 042 LUK 022 013 Als sie aber hingingen, fanden sie es, wie er ihnen gesagt hatte, und sie machten das Passah bereit. 042 LUK 022 014 Und da die Stunde kam, lag er zu Tische, und die zwölf Apostel mit ihm. 042 LUK 022 015 Und er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlangt, dies Passah mit euch zu essen, ehe denn ich leide. 042 LUK 022 016 Denn ich sage euch, daß ich nicht mehr von demselben essen werde, bis es erfüllt wird in der Gottesherrschaft. 042 LUK 022 017 Und er nahm einen Kelch, sprach das Dankgebet, und sagte: Nehmet diesen, und teilet ihn unter euch, 042 LUK 022 018 Denn ich sage euch, daß ich nicht mehr trinken werde von dem Gewächs des Weinstockes, bis daß die Gottesherrschaft kommt. 042 LUK 022 019 Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach, und gab es seinen Jüngern, und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Das tut zu meinem Gedächtnis. 042 LUK 022 020 Desgleichen auch den Kelch nach dem Abendmahl, und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute, das für euch vergossen wird. 042 LUK 022 021 Doch siehe, die Hand meines Verräters ist mit mir auf dem Tische. 042 LUK 022 022 Zwar der Menschensohn geht dahin, wie es bestimmt ist, doch wehe jenem Menschen, durch welchen er verraten wird. 042 LUK 022 023 Und sie fingen an sich untereinander zu befragen, wer es doch wäre von ihnen, der das tun würde? 042 LUK 022 024 Es entstund aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen für den Größern zu halten sei. 042 LUK 022 025 Er aber sprach zu ihnen: Die Könige der Heiden herrschen über sie, und ihre Gewalthaber nennt man gnädige Herrn. 042 LUK 022 026 Ihr aber nicht also; sondern der Größere bei euch, der werde wie der Jüngere, und Der Vornehmste wie der Dienende. 042 LUK 022 027 Denn wer ist größer, der zu Tische liegt, oder der bedient? Ist es nicht der zu Tische Liegende? Ich aber bin in eurer Mitte wie der Dienende. 042 LUK 022 028 Ihr aber seid es, die mit mir ausgeharrt haben in meinen Versuchungen, 042 LUK 022 029 Und ich vermache euch, gleichwie mein Vater mir vermacht hat, eine Königsherrschaft, 042 LUK 022 030 Daß ihr esset und trinket an meinem Tische in meiner Königsherrschaft, und sitzen sollt auf Thronen, und richten die zwölf Stämme Israels. 042 LUK 022 031 Es sprach aber der Herr: Simon, Simon, siehe der Satan hat verlangt, euch zu sichten, wie den Weizen. 042 LUK 022 032 Ich aber habe für dich gebetet, daß dein Glaube nicht aufhöre; und wenn du einst zurückgekehrt bist, so befestige deine Brüder. 042 LUK 022 033 Er aber sprach zu ihm: Herr, mit dir bin ich bereit ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. 042 LUK 022 034 Er aber sprach: Ich sage dir, Petrus: Der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal verleugnet hast, daß du mich kennest. 042 LUK 022 035 Und er sprach zu ihnen: Als ich euch aussandte ohne Beutel und Tasche und Schuhe, habt ihr an etwas Mangel gehabt? Sie aber sprachen: An nichts. 042 LUK 022 036 Nun sprach er zu ihnen: Aber jetzt, wer einen Beutel hat, der nehme ihn, und ebenso auch die Tasche, und wer nicht hat, der verkaufe sein Kleid, und kaufe ein Schwert. 042 LUK 022 037 Denn ich sage euch, daß noch dieses, was geschrieben ist, an mir erfüllt werden muß, nämlich: "Und er ist unter die Übeltäter gerechnet." Denn was von mir geschrieben ist, geht auch in Erfüllung. 042 LUK 022 038 Sie aber sprachen: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug! 042 LUK 022 039 Und er ging hinaus, und begab sich nach seiner Gewohnheit an den Ölberg; es folgten ihm aber auch seine Jünger. 042 LUK 022 040 Als er aber an den Ort gekommen war, sprach er zu ihnen: Betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet. 042 LUK 022 041 Und er entfernte sich von ihnen etwa einen Steinwurf weit, und fiel auf die Kniee, und betete, 042 LUK 022 042 Und sprach: Vater, willst du diesen Kelch an mir vorübergehen lassen? Doch nicht mein Wille, sondern der deinige geschehe! 042 LUK 022 043 Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel, der ihn stärkte. 042 LUK 022 044 Und in schwerem Kampfe betete er inbrünstiger. Es ward aber sein Schweiß wie auf die Erde fallende Blutstropfen. 042 LUK 022 045 Und er stund auf vom Gebet, und kam zu seinen Jüngern, und fand sie schlafend vor Traurigkeit. 042 LUK 022 046 Und er sprach zu ihnen: Warum schlafet ihr? Stehet auf, und betet damit ihr nicht in Versuchung kommet. 042 LUK 022 047 Als er aber noch redete, siehe, da kam ein Volkshaufe; und der Judas heißt, einer von den Zwölfen, ging vor ihnen her, und nahte sich Jesus, ihn zu küssen. 042 LUK 022 048 Jesus aber sprach zu ihm: Judas, mit einem Kusse verrätst du den Menschensohn? 042 LUK 022 049 Da aber, die um ihn waren, sahen, was werden wollte, sprachen sie zu ihm: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinhauen? 042 LUK 022 050 Und es hieb einer von ihnen den Knecht des Hohenpriesters, und schlug ihm sein rechtes Ohr ab. 042 LUK 022 051 Jesus aber antwortete, und sprach: Lasset mich so lange! und rührte sein Ohr an, und heilte ihn. 042 LUK 022 052 Jesus aber sprach zu den gegen ihn gekommenen hohen Priestern und Hauptleuten des Tempels und Ältesten: Wie gegen einen Räuber seid ihr aufgezogen, mit Schwertern und mit Knütteln. 042 LUK 022 053 Täglich war ich bei euch in dem Tempel, da habt ihr die Hände nicht gegen mich ausgestreckt. Aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis. 042 LUK 022 054 Da sie ihn aber gefangen hatten, führten sie ihn ab, und hin in das Haus des Hohenpriesters. Petrus aber folgte nach von ferne. 042 LUK 022 055 Sie hatten aber ein Feuer angezündet im Hofe, und sich darum gesetzt, und Petrus setzte sich unter sie. 042 LUK 022 056 Als ihn aber eine Magd am Feuer sitzen sah, betrachtete sie ihn, und sprach: Dieser war auch mit ihm. 042 LUK 022 057 Er aber verleugnete ihn, und sprach: Weib, ich kenne ihn nicht. 042 LUK 022 058 Und bald darauf sah ihn ein anderer, und sprach: Auch du bist einer von ihnen. Petrus aber sprach: Mensch, ich bin es nicht, 042 LUK 022 059 Und nachdem etwa eine Stunde verflossen war, bekräftigte es ein anderer, und sprach: In Wahrheit, dieser war auch mit ihm, denn er ist auch ein Galiläer. 042 LUK 022 060 Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst. Und sogleich, als er noch redete, krähte der Hahn. 042 LUK 022 061 Und der Herr wandte sich um, und blickte Petrus an, und Petrus erinnerte sich des Wortes des Herrn, wie er ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht. wirst du mich dreimal verleugnen. 042 LUK 022 062 Und er ging hinaus, und weinte bitterlich. 042 LUK 022 063 Und die Männer, welche Jesus festhielten, verspotteten und schlugen ihn. 042 LUK 022 064 Und sie verhüllten ihn, schlugen ihn ins Angesicht, und frugen ihn, und sagten: Weissage uns, wer ist´s, der dich schlug. 042 LUK 022 065 Und viele andere Lästerungen sagten sie wider ihn. 042 LUK 022 066 Und als es Tag ward, da versammelte sich das Ältestenkollegium des Volkes, die hohen Priester und Schriftgelehrten, und führten ihn vor ihren hohen Rat, 042 LUK 022 067 Und sprachen: Bist du der Messias? sage es uns. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich es euch sagte, so würdet ihr doch nicht glauben. 042 LUK 022 068 Wenn ich aber euch fragte, so würdet ihr doch nicht antworten, noch mich loslassen. 042 LUK 022 069 Von nun an aber wird der Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft Gottes. 042 LUK 022 070 Sie sprachen aber alle: So bist du denn Gottes Sohn? Er aber sprach zu ihnen: Ihr saget es, denn ich bin´s. 042 LUK 022 071 Sie aber sprachen: Was haben wir noch Zeugnis nötig? Denn wir haben es selbst gehört aus seinem Munde. 042 LUK 023 001 Und ihre ganze Menge stund auf, und sie führten ihn vor Pilatus, 042 LUK 023 002 Und fingen an, ihn zu verklagen, und sagten: Diesen haben wir gefunden, daß er unser Volk aufrührt und ihm wehrt, die Steuern dem Kaiser zu geben, indem er sagt, er sei der Messias, ein König. 042 LUK 023 003 Pilatus aber frug ihn, und sprach: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete ihm und sprach: Du sagst es! 042 LUK 023 004 Pilatus aber sprach zu den hohen Priestern und Volkshaufen: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen. 042 LUK 023 005 Sie aber bestanden darauf, und sprachen: Er wiegelt das Volk auf, indem er durch ganz Judäa lehrt, von Galiläa an bis hierher. 042 LUK 023 006 Als aber Pilatus Galiläa hörte, frug er, ob es ein Galiläer sei? 042 LUK 023 007 Und da er erfuhr, daß er aus der Herrschaft Herodis sei, sandte er ihn zu Herodes, denn er war auch in Jerusalem in jenen Tagen. 042 LUK 023 008 Als aber Herodes Jesus sah, freute er sich sehr, denn er wollte ihn längst sehen, weil er viel von ihm gehört hatte, und er hoffte zu sehen, wie ein Zeichen von ihm geschähe. 042 LUK 023 009 Und er frug ihn mit vielen Worten, aber er antwortete ihm nichts. 042 LUK 023 010 Es stunden aber die hohen Priester und Schriftgelehten, und verklagten ihn heftig. 042 LUK 023 011 Nachdem nun Herodes mit seinen Kriegsleuten ihn verachtet und verspottet hatte, legte er ihm ein weißes Gewand an, und sandte ihn zurück zu Pilatus. 042 LUK 023 012 Pilatus und Herodes wurden aber an demselbigen Tage Freunde miteinander, denn vorher waren sie in Feindschaft gegen einander. 042 LUK 023 013 Pilatus aber rief die hohen Priester und die Obersten und das Volk zusammen, 042 LUK 023 014 Und sprach zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen vor mich gebracht, als mache er das Volk abfällig; und siehe, ich habe ihn vor euch verhört, und habe nichts an diesem Menschen gefunden von der Schuld, deren ihr ihn angeklagt; 042 LUK 023 015 Aber auch Herodes nicht; denn ich habe euch zu ihm gesandt, und siehe, es ist von ihm nichts verübt worden, das des Todes wert wäre. 042 LUK 023 016 Ich will ihn nun züchtigen, und loslassen. 042 LUK 023 017 Er war aber gehalten, ihnen auf das Fest einen loszugeben. 042 LUK 023 018 Sie schrieen aber im ganzen Haufen, und sprachen: Bring ihn um! Laß uns aber den Barrabas los! 042 LUK 023 019 Dieser war nämlich um eines in der Stadt entstandenen Aufstandes und um eines Mordes willen in das Gefängnis geworfen worden. 042 LUK 023 020 Abermal rief ihnen Pilatus zu; denn er wollte Jesus loslassen. 042 LUK 023 021 Sie aber schrieen dawider, und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn! 042 LUK 023 022 Er aber sprach zum drittenmal zu ihnen: Was Arges hat denn dieser getan? Ich finde keine Ursache des Todes an ihm. Ich will ihn nun züchtigen, und loslassen. 042 LUK 023 023 Sie aber hielten an mit großem Geschrei, und forderten, daß er gekreuzigt würde. Und ihr und der hohen Priester Geschrei nahm überhand. 042 LUK 023 024 Da urteilte Pilatus, daß ihre Forderung geschähe, 042 LUK 023 025 Und gab den los, der wegen Aufstand und Mord ins Gefängnis geworfen wurde, und um welchen sie baten, aber Jesus übergab er ihrem Willen. 042 LUK 023 026 Und als sie ihn hinführten, ergriffen sie einen, Simon von Kyrene, der vom Felde kam, und legten ihm das Kreuz auf, es Jesus nachzutragen. 042 LUK 023 027 Es folgte ihm aber eine große Menge des Volkes und der Weiber, die beklagten und bejammerten ihn. 042 LUK 023 028 Jesus aber wendete sich um zu ihnen, und sprach: Töchter Jerusalems, weinet nicht über mich, sondern weinet über euch selbst und über eure Kinder! 042 LUK 023 029 Denn siehe, es kommen Tage, an welchen man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren, und die Leiber, die nicht geboren, und die Brüste, die nicht gesäugt haben. 042 LUK 023 030 Dann werden sie anfangen zu sagen zu den Bergen: Fallet auf uns! und zu den Hügeln: Decket uns! 042 LUK 023 031 Denn, wenn man das tut am grünen Holz, was wird mit dem dürren geschehen? 042 LUK 023 032 Es wurden aber auch zwei andere hingeführt, Übeltäter, mit ihm hingerichtet zu werden. 042 LUK 023 033 Und als sie an den Ort kamen, der Schädelstätte genannt wird, kreuzigten sie ihn daselbst und die Übeltäter, einen zur Rechten, den anderen aber zur Linken. 042 LUK 023 034 Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen! denn sie wissen nicht, was sie tun. Und sie verteilten seine Kleider, und warfen das Los darum. 042 LUK 023 035 Und das Volk stund da, und schaute zu, Es höhnten aber auch die Obersten mit ihnen, und sprachen: Andere hat er errettet; er errette sich selbst, wenn er der Messias ist, der Auserwählte Gottes. 042 LUK 023 036 Es verspotteten ihn aber auch die Kriegsknechte, liefen hin, und brachten ihm Essig, 042 LUK 023 037 Und sagten: Wenn du der König der Juden bist, so errette dich selbst. 042 LUK 023 038 Es war aber auch eine Überschrift über ihm, geschrieben in griechischen, römischen und hebräischen Buchstaben: Dieser ist der König der Juden. 042 LUK 023 039 Einer aber von den gehenkten Übeltätern lästerte ihn, und sprach: Wenn du der Messias bist, so errette dich und uns! 042 LUK 023 040 Der andere aber antwortete, schalt ihn, und sprach: Und du fürchtest Gott auch nicht, da du doch in derselben Strafe bist? 042 LUK 023 041 Und wir zwar gerechterweise, denn wir empfangen, was unsre Taten wert sind; dieser aber hat nichts Unpassendes getan. 042 LUK 023 042 Und er sprach zu Jesus: Erinnere dich meiner, wann du in deiner Königsherrschaft kommst. 042 LUK 023 043 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir heute: Mit mir wirst du im Paradiese sein. 042 LUK 023 044 Es war aber um die sechste Stunde, da kam eine Finsternis über das ganze Land, bis zur neunten Stunde. 042 LUK 023 045 Und die Sonne ward verfinstert, und der Vorhang des Tempels riß mitten entzwei. 042 LUK 023 046 Und Jesus rief mit lauter Stimme: Vater, in deine Hände Übergebe ich meinen Geist. Und als er das gesagt, verschied er. 042 LUK 023 047 Als aber der Hauptmann sah, was da geschah, pries er Gott, und sprach: Wahrlich, dieser Mensch war gerecht. 042 LUK 023 048 Und alle die Volkshaufen, die zu diesem Schauspiel zusammengekommen waren, als sie sahen, was geschah, schlugen auf ihre Brust, und kehrten um. 042 LUK 023 049 Es stunden aber alle seine Bekannten von ferne, und die Weiber, die ihm von Galiläa nachgefolgt waren, die sahen solches. 042 LUK 023 050 Und siehe, ein Mann mit Namen Joseph, der ein Ratsherr war, ein guter und gerechter Mann, 042 LUK 023 051 Der selbst ihrem Rat und ihrer Tat nicht beigestimmt hatte, vom Arimathäa, der Stadt Judäas, welcher auch selbst auf die Gottesherrschaft wartete, 042 LUK 023 052 Dieser ging zu Pilatus, und bat um den Leib Jesu, 042 LUK 023 053 Und nahm ihn ab, und wickelte ihn in Leinwand, und legte ihn in ein ausgehauenes Grabmal, in welchem noch nie jemand gelegen war. 042 LUK 023 054 Und es war Rüsttag, und der Sabbat brach an. 042 LUK 023 055 Die Weiber aber, die nachgefolgt waren, sahen das Grabmahl, und wie sein Leib hingelegt ward. 042 LUK 023 056 Und sie kehrten um, und bereiteten Spezereien und Salben; doch den Sabbat über hielten sie sich ruhig nach dem Gesetz. 042 LUK 024 001 Am ersten Wochentage aber sehr frühe, kamen sie zu dem Grabmal, und brachten die Spezereien, die sie bereitet hatten und etliche mit ihnen. 042 LUK 024 002 Sie fanden aber den Stein abgewälzt vom Grabmal. 042 LUK 024 003 Und als sie hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesu nicht. 042 LUK 024 004 Und es geschah, als sie darüber ratlos waren, siehe, da stunden zwei Männer bei ihnen in strahlenden Kleidern. 042 LUK 024 005 Wie sie nun erschrocken waren, und ihre Angesichter zur Erde neigten, sprachen sie zu ihnen: Was suchet ihr den Lebenden bei den Toten? 042 LUK 024 006 Er ist nicht hier, sondern er ist auferweckt worden. Erinnert euch, wie er es euch sagte, als er noch in Galiläa war, 042 LUK 024 007 Und sprach: Der Menschensohn wird überliefert werden in die Hände sündiger Menschen, und wird gekreuzigt werden, und am dritten Tage auferstehen. 042 LUK 024 008 Und sie erinnerten sich seiner Reden; 042 LUK 024 009 Und kehrten zurück vom Grabmal, und verkündigten das alles den Elfen und allen übrigen. 042 LUK 024 010 Es waren aber Maria, die Magdalenerin, und Johanna, und Maria, Jakobus (Mutter), und die übrigen mit ihnen, die sagten das den Aposteln. 042 LUK 024 011 Und ihre Reden erschienen ihnen eben, als wäre es ein Märchen, und sie glaubten ihnen nicht. 042 LUK 024 012 Petrus aber stund auf, und lief zu dem Grabmahl, und sich hinein bückend, sieht er die Binden allein liegen; und er ging heim, und verwunderte sich über das Geschehene. 042 LUK 024 013 Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselbigen Tage in ein Dorf, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist, mit Namen Emmaus, 042 LUK 024 014 Und sie unterhielten sich miteinander über alle diese Ereignisse. 042 LUK 024 015 Und es geschah während ihrer Unterhaltung und Unterredung, nahte sich Jesus selbst, und ging mit ihnen. 042 LUK 024 016 Aber ihre Augen waren gehalten, daß sie ihn nicht erkannten. 042 LUK 024 017 Er aber sprach zu ihnen: Was sind das für Reden, die ihr miteinander wechselt unterwegs, und seid traurig? 042 LUK 024 018 Es antwortete aber einer, mit Namen Kleophas, und sprach zu ihm: Bist du der einzige, der sich in Jerusalem aufhält, und nicht weiß, was in diesen Tagen darinnen geschehen ist? 042 LUK 024 019 Und er sprach zu ihnen: Was? Sie aber sagten ihm: Das von Jesus, dem Nazaräer, wie er ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk; 042 LUK 024 020 Und wie ihn unsere hohen Priester und Obersten dem Todesurteil überliefert, und ihn gekreuzigt haben. 042 LUK 024 021 Wir aber hofften, daß er es sei, der Israel erlösen soll, aber über dem allem ist heute der dritte Tag, daß solches geschehen ist. 042 LUK 024 022 Aber auch etliche Weiber von den unsrigen, haben uns außer Fassung gebracht; dieselben waren frühe am Grabmal, 042 LUK 024 023 Und als sie seinen Leichnam nicht fanden, kamen sie, und sagten auch, sie hätten ein Gesicht der Engel gesehen, welche sagen, er lebe. 042 LUK 024 024 Und etliche von den Unsern gingen hin zum Grabmal, und fanden es so, wie auch die Weiber gesagt hatten; ihn aber sahen sie nicht. 042 LUK 024 025 Und er sprach zu ihnen: O, ihr Toren und trägen Herzens, zu glauben allem dem, was die Propheten geredet haben; 042 LUK 024 026 Mußte nicht der Messias das leiden und zu seiner Herrlichkeit eingehen? 042 LUK 024 027 Und er fing an von Moses und allen Propheten, und legte ihnen in allen Schriften aus, was ihn betrifft. 042 LUK 024 028 Und sie kamen nahe an das Dorf, wo sie hingingen; und er tat, als wolle er noch weiter gehen. 042 LUK 024 029 Und sie nötigten ihn, und sprachen: Bleibe bei uns, denn es ist gegen Abend, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben. 042 LUK 024 030 Und es geschah, da er mit ihnen zu Tische lag, nahm er das Brot, sprach den Segen, brach und gab es ihnen. 042 LUK 024 031 Dann wurden ihnen die Augen aufgetan, und sie erkannten ihn, und er wurde unsichtbar vor ihnen. 042 LUK 024 032 Und sie sprachen zu einander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Wege, wie er uns die Schrift öffnete? 042 LUK 024 033 Und sie stunden auf in derselben Stunde, kehrten zurück nach Jerusalem, und fanden die Elfe versammelt, und die mit ihnen waren, 042 LUK 024 034 Die sprachen: Der Herr ist wirklich auferweckt worden, und dem Simon erschienen. 042 LUK 024 035 Und sie erzählten, was auf dem Weg geschehen war, und wie er von ihnen am Brotbrechen erkannt worden sei. 042 LUK 024 036 Als sie aber solches redeten, da stund er selbst in ihrer Mitte, und sagte ihnen: Friede sei mit euch! 042 LUK 024 037 Sie erschraken aber, und wurden voll Furcht, und meinten, sie sähen einen Geist. 042 LUK 024 038 Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr bestürzt? und warum steigen solche Gedanken in euern Herzen auf? 042 LUK 024 039 Sehet meine Hände und meine Füße, denn ich bin es. Betastet mich und sehet! Denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr sehet, daß ich habe. 042 LUK 024 040 Und als er dieses sagte, zeigte er ihnen die Hände und die Füße. 042 LUK 024 041 Als sie aber noch nicht glaubten vor Freude, und verwundert waren, sprach er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? 042 LUK 024 042 Sie aber gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch und von einer Honigwabe. 042 LUK 024 043 Und er nahm es, und aß es vor ihnen. 042 LUK 024 044 Er aber sprach zu ihnen: Dies sind meine Worte, welche ich zu euch redete, als ich noch bei euch war, daß alles erfüllt werden muß, was im Gesetz Mosis, in den Propheten und Psalmen von mir geschrieben steht. 042 LUK 024 045 Dann öffnete er ihren Verstand, daß sie die Schriften verstunden, 042 LUK 024 046 Und sprach zu ihnen: Also steht geschrieben, und also mußte der Messias leiden, und am dritten Tage von den Toten auferstehen, 042 LUK 024 047 Und in seinem Namen gepredigt werden Gesinnungsänderung und Vergebung der Sünden unter allen Völkern, anfangend von Jerusalem. 042 LUK 024 048 Ihr aber seid dess´ Zeugen. 042 LUK 024 049 Und siehe, ich sende die Verheißung meines Vaters auf euch; ihr aber bleibet in der Stadt, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus den Höhen. 042 LUK 024 050 Er führte sie aber hinaus bis nach Bethanien, und erhob seine Hände, und segnete sie; 042 LUK 024 051 Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen, und ward hinaufgetragen in den Himmel. 042 LUK 024 052 Und sie knieten vor ihm nieder und sie kehrten mit großer Freude zurück nach Jerusalem 042 LUK 024 053 Und waren allezeit im Tempel, Gott lobend und preisend. # # BOOK 043 JOH John Johannes 043 JOH 001 001 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott; 043 JOH 001 002 Dieses war im Anfang bei Gott. 043 JOH 001 003 Alles ist durch es geworden, und ohne es ist auch nicht eines geworden, was geworden ist. 043 JOH 001 004 In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. 043 JOH 001 005 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfaßt. 043 JOH 001 006 Es war ein Mensch, von Gott gesandt, sein Name war Johannes. 043 JOH 001 007 Derselbe kam zum Zeugnis, damit er zeugte von dem Licht, damit alle durch ihn glauben sollten. 043 JOH 001 008 Derselbige war nicht das Licht, sondern damit er zeugte von dem Licht. 043 JOH 001 009 Das wahrhaftige Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, war in die Welt kommend. 043 JOH 001 010 Es war in der Welt, und die Welt ist durch es geworden, und die Welt erkannte ihn nicht. 043 JOH 001 011 Er kam in das Seine, und die Seinigen nahmen ihn nicht auf; 043 JOH 001 012 Wieviele ihn aber annahmen, denen gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, den an seinen Namen Gläubigen, 043 JOH 001 013 Welche nicht aus dem Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen eines Mannes, sondern aus Gott gezeugt sind. 043 JOH 001 014 Und das Wort ward Fleisch, und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, wie des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. - 043 JOH 001 015 Johannes zeugt von ihm; rief und sprach: Dieser war es, von dem ich sprach: Der nach mir kommt, der ist vor mir geworden, denn er war erster vor mir. 043 JOH 001 016 Und aus seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. 043 JOH 001 017 Denn das Gesetz ist durch Moses gegeben, die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus, den Messias, geworden. 043 JOH 001 018 Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Busen ist, der hat es uns verkündigt. 043 JOH 001 019 Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten sandten, daß sie ihn fragen sollten: Wer bist du? 043 JOH 001 020 Und er bekannte, und leugnete nicht, und bekannte: Ich bin nicht der Messias! 043 JOH 001 021 Und sie frugen ihn: Was denn? Bist du Elias? Und er sagt: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? und er antwortete: Nein. 043 JOH 001 022 Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du? damit wir eine Antwort geben denen, die uns gesandt haben? Was sagst du von dir selbst? 043 JOH 001 023 Er sprach: Ich bin "die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn", wie Jesaias, der Prophet, gesagt hat. 043 JOH 001 024 Und die Gesandten waren von den Pharisäern. 043 JOH 001 025 Und sie frugen ihn, und sagten ihm: Warum taufst du denn, wenn du nicht de Messias, noch Elias, noch der Prophet bist? 043 JOH 001 026 Johannes antwortete ihnen, und sprach: Ich taufe in Wasser; aber mitten unter euch steht, welchen ihr nicht kennt, 043 JOH 001 027 Der nach mir kommt, dessen ich nicht würdig bin, daß ich seine Schuhriemen auflöse. 043 JOH 001 028 Dies geschah in Bethanien jenseits des Jordan, wo Johannes taufte. 043 JOH 001 029 Am Tage nachher sieht er Jesus zu sich kommen, und sagt: Siehe, Gottes Lamm, das die Sünden der Welt wegnimmt. 043 JOH 001 030 Dieser ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir geworden ist, denn er war erster vor mir. 043 JOH 001 031 Und ich kannte ihn nicht, sondern damit er Israel offenbar würde, darum bin ich gekommen, in Wasser zu taufen. 043 JOH 001 032 Und Johannes zeugte, und sprach: Ich habe den Geist gesehen herabsteigen, wie eine Taube, aus dem Himmel, und er blieb auf ihm. 043 JOH 001 033 Und ich kannte ihn nicht; sondern der mich gesandt hat, im Wasser zu taufen, derselbige sagte zu mir: Auf welchen du siehst den Geist herabsteigen, und auf ihm bleiben, dieser ist der in heiligen Geiste tauft. 043 JOH 001 034 Und ich habe gesehen, und habe bezeugt, daß dieser ist der Sohn Gottes (d. h. der Messias) 043 JOH 001 035 Am Tage nachher stund Johannes abermal, und zwei von seinen Jüngern, 043 JOH 001 036 Und er blickte Jesus an, der umherwandelte, und sagt: Siehe, das Lamm Gottes. 043 JOH 001 037 Und es hörten ihn seine zwei Jünger reden, und folgten Jesus nach. 043 JOH 001 038 Als aber Jesus sich umwandte, und sie nachfolgen sah, sagt er ihnen: Was suchet ihr? Sie aber sprachen zu ihm: Rabbi, das heißt übersetzt Lehrer, wo wohnst du? 043 JOH 001 039 Er sagte ihnen: Kommet und sehet! Sie kamen, und sahen, wo er wohnte, und bleiben jenen Tag bei ihm. Es war etwa die zehnte Stunde. 043 JOH 001 040 Einer von den Zweien, die von Johannes gehört hatten, und ihm nachfolgten, war Andreas, der Bruder von Simon Petrus. 043 JOH 001 041 Dieser findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon, und sagt ihm: Wir haben den Messias gefunden: Das heißt übersetzt (Christus) der Gesalbte. 043 JOH 001 042 Und er führte ihn zu Jesus. Als Jesus ihn ansah, sprach er: Du bist Simon, der Sohn Jonas; du wirst Kephas heißen, das ist übersetzt Petrus (Felsenmann). 043 JOH 001 043 Am Tage nachher wollte er weggehen nach Galiläa, und findet Philippus, und Jesus sagt ihm: Folge mir nach! 043 JOH 001 044 Philippus war von Bethsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus. 043 JOH 001 045 Philippus findet Nathanael, und sagt ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Moses im Gesetz geschrieben hat, und die Propheten, Jesus den Sohn Josephs von Nazareth. 043 JOH 001 046 Und Nathanael sprach zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus sagt ihm; Komm und siehe! 043 JOH 001 047 Jesus sah Nathanael zu sich kommen, und sagt von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelite, in welchem kein Falsch ist. 043 JOH 001 048 Sagt ihm Nathanael: Woher kennst du mich? Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Ehe dich Philippus rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich. 043 JOH 001 049 Nathanael antwortete, und sagt ihm: "Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels. 043 JOH 001 050 Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Weil ich dir gesagt habe, daß ich dich unter dem Feigenbaum sah, glaubst du? Du wirst Größeres, als das, sehen. 043 JOH 001 051 Und er sagt ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet von nun an den Himmel geöffnet sehen, und die Engel Gottes hinauf und herabsteigen auf den Menschensohn. 043 JOH 002 001 Und am dritten Tage war eine Hochzeit zu Kana in Galiläa; und die Mutter Jesu war daselbst. 043 JOH 002 002 Jesus aber und seine Jünger wurden auch geladen zur Hochzeit. 043 JOH 002 003 Und da Mangel an Wein war, sagt die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein. 043 JOH 002 004 Jesus sagt ihr: Was machst du dir mit mir zu schaffen, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. 043 JOH 002 005 Seine Mutter sagt den Dienern: Was er euch sagen wird, das tut. 043 JOH 002 006 Es standen aber daselbst sechs steinerne Wasserkrüge, nach der Weise der jüdischen Reinigung, wovon jeder zwei oder drei Eimer faßte. 043 JOH 002 007 Jesus sagt ihnen: Füllet die Krüge mit Wasser. Und sie füllten sie bis oben an. 043 JOH 002 008 Und er sagt ihnen: Schöpfet jetzt, und bringet es dem Speisemeister! Und sie brachten es. 043 JOH 002 009 Als aber der Speisemeister den Wein kostete, der Wasser gewesen war, und wußte nicht, woher er kam, aber die Diener, welche das Wasser geschöpft hatten, wußten es, ruft der Speisemeister den Bräutigam, 043 JOH 002 010 Und sagt ihm: Jedermann gibt zuerst den guten Wein, und wenn sie sich satt getrunken haben, alsdann den geringern. du hast den guten Wein behalten bis jetzt. 043 JOH 002 011 Diesen Anfang seiner Zeichen machte Jesus zu Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn. 043 JOH 002 012 Darnach zog er hinab nach Kapernaum, er und seine Mutter und seine Brüder und seine Jünger; und sie blieben nicht viele Tage daselbst. 043 JOH 002 013 Und es war das Passah der Juden nahe; und Jesus zog hinauf nach Jerusalem, 043 JOH 002 014 Und fand im Tempel die Verkäufer von Ochsen, Schafen und Tauben, und die Wechsler sitzen. 043 JOH 002 015 Und er machte eine Geißel aus Stricken, und trieb sie alle zum Tempel hinaus, samt den Schafen und Ochsen; und den Wechslern verschüttete er das Geld; und stieß die Tische um; 043 JOH 002 016 Und den Taubenhändlern sagte er: Nehmet das weg von hier, und machet meines Vaters Haus nicht zum Kaufhaus. 043 JOH 002 017 Es erinnerten sich aber seine Jünger, daß geschrieben steht: "Der Eifer um dein Haus verzehrt mich." 043 JOH 002 018 Da antworteten nun die Juden und sprachen zu ihm: Was für ein Zeichen zeigst du uns, daß du solches tust? 043 JOH 002 019 Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Brechet diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn aufrichten. 043 JOH 002 020 Da sprachen die Juden: In sechundvierzig Jahren ist dieser Tempel erbaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten? 043 JOH 002 021 Er aber redete von dem Tempel seines Leibes. 043 JOH 002 022 Als er nun von den Toten auferweckt war, erinnerten sich seine Jünger, daß er dieses gesagt hatte, und glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen. 043 JOH 002 023 Als er aber zu Jerusalem war am Passah, am Feste, glaubten viele an seinen Namen, da sie seine Zeichen sahen, die er tat. 043 JOH 002 024 Jesus selbst aber, vertraute sich ihnen nicht, indem er alle kannte, 043 JOH 002 025 Und weil er nicht nötig hatte, daß ihm jemand Zeugnis gäbe von einem Menschen, denn er wußte selbst, was in dem Menschen war. 043 JOH 003 001 Es war aber ein Mensch von den Pharisäern, mit Namen Nikodemus, ein Oberster der Juden. 043 JOH 003 002 Der kam zu ihm bei Nacht, und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, daß du, als Lehrer, von Gott gekommen bist; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm. 043 JOH 003 003 Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand von oben geboren werde, so kann er die Gottesherrschaft nicht sehen. 043 JOH 003 004 Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er zum zweitenmal in seiner Mutter Leib hineingehen, und geboren werden? 043 JOH 003 005 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in die Gottesherrschaft eingehen. 043 JOH 003 006 Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was vom Geist geboren ist, daß ist Geist. 043 JOH 003 007 Verwundere dich nicht, daß ich dir sagte: Ihr müßt von oben geboren werden. 043 JOH 003 008 Der Wind wehet, wo er will, und du hörest sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt, und wohin er geht; so ist jeder, der aus dem Geist geboren ist. 043 JOH 003 009 Nikodemus antwortete, und sprach zu ihm: Wie kann solches geschehen? 043 JOH 003 010 Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Du bist der Lehrer Israels, und weißt das nicht? 043 JOH 003 011 Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Was wir wissen, reden wir, und was wir gesehen haben, bezeugen wir; und unser Zeugnis nehmet ihr nicht an. 043 JOH 003 012 Wenn ich euch von irdischen Dingen sprach, und ihr nicht glaubet, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen (göttlichen) Dingen spreche? 043 JOH 003 013 Und niemand ist in den Himmel gekommen, außer der aus dem Himmel Herabgekommene, der Menschensohn der im Himmel ist. 043 JOH 003 014 Und wie Moses die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muß der Menschensohn erhöht werden, 043 JOH 003 015 Damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren werde, sondern ewiges Leben habe. 043 JOH 003 016 Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er (ihr) seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren werde, sondern ewiges Leben habe. 043 JOH 003 017 Denn Gott hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn errettet werde. 043 JOH 003 018 Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er hat nicht geglaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. 043 JOH 003 019 Dies ist aber das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen die Finsternis mehr liebten, als das Licht, denn ihre Werke waren böse. 043 JOH 003 020 Denn jeder, der Arges tut, haßt das Licht, und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht gestraft werden. 043 JOH 003 021 Wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Licht, daß seine Werke offenbar werden, weil sie in Gott getan sind. 043 JOH 003 022 Darnach kam Jesus und seine Jünger in das judäische Land, und verweilten daselbst mit ihnen, und taufte. 043 JOH 003 023 Johannes taufte aber auch in Änon, nahe bei Salim, denn es war viel Wasser daselbst. Und sie kamen dahin, und ließen sich taufen. 043 JOH 003 024 Denn Johannes war noch nicht ins Gefängnis geworfen. 043 JOH 003 025 Da erhob sich eine Streitfrage von seiten der Jünger Johannis mit einem Juden wegen der Reinigung. 043 JOH 003 026 Und sie kamen zu Johannes, und sprachen zu ihm: Rabbi, der bei dir war, jenseits des Jordans, welchem du Zeugnis gabst, siehe, der tauft, und alle gehen zu ihm. 043 JOH 003 027 Johannes antwortete, und sprach: Ein Mensch kann nichts nehmen, es werde ihm denn gegeben aus dem Himmel. 043 JOH 003 028 Ihr selbst seid meine Zeugen, daß ich gesagt habe: Ich bin nicht der Messias, sondern vor demselben hergesandt. 043 JOH 003 029 Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam; der Freund aber des Bräutigams, der dasteht, und seine Stimme hört, freut sich hoch über des Bräutigams Stimme. Diese meine Freude ist nun erfüllt. 043 JOH 003 030 Jener muß wachsen, ich aber abnehmen. 043 JOH 003 031 Der von oben (von Gott) her kommt, ist über alle. Wer von der Erde ist, der ist von der Erde, und redet von der Erde her. Der aus dem Himmel kommt der ist über alle. 043 JOH 003 032 Und bezeugt, was er gesehen und gehört hat, und sein Zeugnis nimmt niemand an. 043 JOH 003 033 Wer sein Zeugnis angenommen, der hat es besiegelt, daß Gott wahrhaftig ist, 043 JOH 003 034 Denn der, welchen Gott gesandt hat, redet Gottes Worte, denn Gott gibt den Geist nicht nach dem Maß. 043 JOH 003 035 Der Vater liebt den Sohn, und hat alles in seine Hand gegeben. 043 JOH 003 036 Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben, wer aber dem Sohne ungehorsam ist, der wird kein Leben sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihn (gerichtet). 043 JOH 004 001 Da nun der Herr inne ward, daß die Pharisäer gehört hatten, daß Jesus mehr Jünger macht und tauft, als Johannes, - 043 JOH 004 002 Obwohl Jesus selbst nicht taufte, sondern seine Jünger, - 043 JOH 004 003 Verließ er Judäa, und ging abermal hin nach Galiläa. 043 JOH 004 004 Er mußte aber durch Samaria reisen. 043 JOH 004 005 So kommt er denn in eine Stadt Samariens, genannt Sychar, nahe bei dem Felde, welche Jakob seinem Sohne Joseph gab. 043 JOH 004 006 Es war aber daselbst der Jakobsbrunnen. Da nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich also am Brunnen. Es war etwas die sechste Stunde. 043 JOH 004 007 Da kommt ein Weib aus Samaria, Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken. 043 JOH 004 008 Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, damit sie Speisen kauften. 043 JOH 004 009 Spricht nun das samaritische Weib zu ihm: Wie, du, der du ein Jude bist, bittest von mir, die ich ein samaritisches Weib bin, zu trinken? - Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern. - 043 JOH 004 010 Jesus antwortete, und sprach zu ihr: Wenn du wüßtest die Gabe Gottes, und wer der ist, welcher zu dir sagt: Gib mir zu trinken! so bätetst du ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser. 043 JOH 004 011 Das Weib sagt ihm: Herr, du hast ja kein Schöpfgefäß, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn das lebendige Wasser? 043 JOH 004 012 Du bist doch nicht mehr, als unser Vater Jakob, welcher uns den Brunnen gegeben hat, und er hat daraus getrunken, und seine Söhne, und seine Herden? 043 JOH 004 013 Jesus antwortete, und sprach zu ihr: Jeder, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten. 043 JOH 004 014 Wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, der wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, welches ich ihm gebe, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben sprudelt. 043 JOH 004 015 Sagt zu ihm das Weib: Herr, gib mir dieses Wasser, auf daß mich nicht dürste, und ich nicht hierher kommen müsse zu schöpfen! 043 JOH 004 016 Sagt ihr Jesus: Gehe hin, rufe deinen Mann, und komm her. 043 JOH 004 017 Das Weib antwortete, und sprach zu ihm: Ich habe keinen Mann. Sagt ihr Jesus: Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann. 043 JOH 004 018 Denn fünf Männer hast du gehabt, und den du jetzt hast, der ist nicht dein Mann. Da hast du wahr geredet. 043 JOH 004 019 Das Weib sagte ihm: Herr, ich sehe, daß du ein Prophet bist. 043 JOH 004 020 Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt: In Jerusalem ist der Ort, wo man anbeten muß. 043 JOH 004 021 Sagt ihr Jesus: Weib, glaube mir, es kommt die Stunde da ihr weder auf diesem Berge noch zu Jerusalem den Vater anbeten werdet. 043 JOH 004 022 Ihr betet an, was ihr nicht wisset; wir aber beten an, was wir wissen; denn das Heil kommt von den Juden. 043 JOH 004 023 Aber es kommt die Stunde, und ist schon jetzt, da die wahrhaftigen Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden, denn auch der Vater verlangt solche Anbeter. 043 JOH 004 024 Geist ist Gott, und die ihn anbeten, die müssen ihn in Geist und Wahrheit anbeten. 043 JOH 004 025 Das Weib sagt ihm: Ich weiß, daß der Messias kommt, - was (Christus) der Gesalbte heißt, - wann derselbe kommt, so wird er uns alles verkündigen. 043 JOH 004 026 Sagt ihr Jesus: Ich bin es, der mit dir redet. 043 JOH 004 027 Und über diesem kamen seine Jünger, und verwunderten sich, daß er mit einem Weibe redete; doch sprach keiner: Was suchst du? oder: warum redest du mit ihr? 043 JOH 004 028 Da ließ das Weib ihren Krug stehen, und ging hin in die Stadt, und sagte den Leuten: 043 JOH 004 029 Kommet, sehet einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Messias ist. 043 JOH 004 030 Sie gingen zur Stadt hinaus, und kamen zu ihm. 043 JOH 004 031 In der Zwischenzeit baten ihn seine Jünger, und sprachen: Rabbi, iß! 043 JOH 004 032 Er aber sprach zu ihnen: ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennet. 043 JOH 004 033 Da sprachen die Jünger untereinander: Es hat ihm doch nicht jemand zu essen gebracht? 043 JOH 004 034 Sagt ihnen Jesus: Meine Speise ist, daß ich tue den Willen dess´, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk. 043 JOH 004 035 Saget ihr nicht: es sind noch vier Monate, so kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: erhebet euere Augen, und schauet die Felder an, denn sie sind schon weiß zur Ernte! 043 JOH 004 036 Der da erntet, empfängt Lohn, und sammelt Frucht ins künftige Leben, auf daß sich freue, sowohl der da säet, als auch der da erntet. 043 JOH 004 037 Denn hierinnen ist das Sprichwort wahr: Der eine säet, und der andere erntet. 043 JOH 004 038 Ich habe euch gesandt zu ernten, was ihr nicht gearbeitet habt. Andere haben gearbeitet, und ihr seid in deren Arbeit eingetreten. 043 JOH 004 039 Aus jener Stadt aber glaubten viele der Samarieter an ihn um des Weibes Wort willen, welche bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. 043 JOH 004 040 Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, daß er bei ihnen bliebe; und er blieb daselbst zwei Tage. 043 JOH 004 041 Und viel Mehrere glaubten um seines Wortes willen. 043 JOH 004 042 Und sagten dem Weibe: Wir glauben nun nicht mehr um deiner Rede willen, denn wir selbst haben gehört, und wissen, daß dieser wahrhaftig der Heiland der Welt der Messias ist. 043 JOH 004 043 Nach zwei Tagen aber zog er aus von dannen und ging nach Galiläa; 043 JOH 004 044 Denn Jesus bezeugte selbst, daß ein Prophet in seiner Vaterstadt keine Ehre hat. 043 JOH 004 045 Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, weil sie alles gesehen hatten, was er in Jerusalem am Feste getan hatte, denn sie waren auch aufs Fest gekommen. 043 JOH 004 046 Und er kam abermals nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war ein Königischer, dessen Sohn krank war zu Kapernaum. 043 JOH 004 047 Als dieser hörte, daß Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen war, ging er zu ihm hin, und bat ihn, daß er hinabkäme, und seinen Sohn heilte; denn er war am Sterben. 043 JOH 004 048 Da sprach Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder sehet, so glaubet ihr nicht. 043 JOH 004 049 Der Königische sprach zu ihm: Herr, komm hinab, ehe mein Kindlein stirbt. 043 JOH 004 050 Sagt ihm Jesus: Gehe hin, dein Sohn lebt. Und der Mensch glaubte dem Worte, welches Jesus ihm sagte, und ging hin. 043 JOH 004 051 Aber schon beim Hinabgehen begeneten ihm seine Knechte, verkündigten ihm, und sprachen: Dein Knabe lebt. 043 JOH 004 052 Da erforschte er von ihnen die Stunde, in welcher es besser mit ihm geworden war; und sie sagten ihm: Gestern um die siebente Stunde verließ ihn das Fieber. 043 JOH 004 053 Da erkannte der Vater, daß es in jener Stunde war, in welcher Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er und sein ganzes Haus wurden gläubig. 043 JOH 004 054 Dieses zweite Zeichen tat Jesus wiederum, als er von Judäa nach Galiläa kam. 043 JOH 005 001 Darnach war ein Fest der Juden, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem. 043 JOH 005 002 Es ist aber zu Jerusalem beim Schaftore ein Teich, der auf hebräisch Bethesda heißt, und fünf Hallen hat. 043 JOH 005 003 In diesem lag eine große Menge Kranker, Blinder, Lahmer und Verdorrter. 043 JOH 005 004 Es war ein Mensch daselbst, der achtunddreißig Jahre krank gewesen war. 043 JOH 005 005 Da Jesus denselben liegen sah, und vernahm, daß er schon lange Zeit so zugebracht hatte, 043 JOH 005 006 Sagt er ihm: Willst du gesund werden? 043 JOH 005 007 Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, damit er mich, wenn das Wasser sich bewegt, in den Teich schaffe; während ich aber komme, steigt ein anderer vor mir hinunter. 043 JOH 005 008 Sagt ihm Jesus: Stehe auf, nimm dein Bett und wandle! 043 JOH 005 009 Und alsbald ward der Mensch gesund, und wandelte. Es war aber Sabbat an jenem Tage. 043 JOH 005 010 Da sprachen die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, es ist dir nicht erlaubt, dein Bett zu tragen. 043 JOH 005 011 Er antwortete ihnen: Der mich gesund machte, derselbige hat mir gesagt: Nimm dein Bett, und wandle! 043 JOH 005 012 Da frugen sie ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir sagte: Nimm dein Bett, und wandle! 043 JOH 005 013 Der Hergestellte wußte nicht, wer es war, denn Jesus war gewichen, und es war ein Volkshaufe an dem Ort. 043 JOH 005 014 Darnach findet ihn Jesus im Tempel, und sprach zu ihm; Siehe, du bist gesund geworden, sündige hinfort nicht mehr, daß dir nicht etwas Ärgeres widerfahre. 043 JOH 005 015 Der Mensch ging hin, und verkündigte den Juden, daß Jesus es ist, der ihn gesund gemacht hatte. 043 JOH 005 016 Und darum verfolgten die Juden Jesus, weil er dieses am Sabbat getan hatte. 043 JOH 005 017 Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bisher, und so wirke auch ich. 043 JOH 005 018 Darum trachteten die Juden noch viel mehr, ihn zu töten, weil er nicht allein den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen Vater nannte, und sich so Gott gleich machte. 043 JOH 005 019 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts tun von sich selbst, wenn er nicht den Vater etwas tun sieht, denn was derselbige tut, das tut auch der Sohn gleicherweise. 043 JOH 005 020 Denn der Vater liebt den Sohn, und zeigt ihm alles, was er selber tut, und größere Werke als diese, wird er ihm zeigen, daß ihr euch verwundern sollt. 043 JOH 005 021 Denn wie der Vater die Toten auferweckt, und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will. 043 JOH 005 022 Denn der Vater richtet nicht einmal jemand, sondern alles Gericht hat er dem Sohn übertragen; 043 JOH 005 023 Damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. 043 JOH 005 024 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben, und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist aus dem Tode in das Leben hinübergeschritten. 043 JOH 005 025 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es kommt die Stunde, und ist schon jetzt, daß die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie gehört haben, die werden leben. 043 JOH 005 026 Denn gleichwie der Vater Leben hat in ihm selbst, so hat er auch dem Sohn gegeben, Leben in sich zu haben, 043 JOH 005 027 Und hat ihm Macht gegeben, auch Gericht zu halten, weil er (ein) Menschensohn ist. 043 JOH 005 028 Verwundert euch dess´ nicht, denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Grabmählern sind, seine Stimme hören werden, 043 JOH 005 029 Und werden hervorgehen, die da Gutes getan haben zur Auferstehung des Lebens, die aber Arges getan haben zur Auferstehung des Gerichts. 043 JOH 005 030 Ich kann nichts von mir selbst tun. So wie ich höre, so richte ich; und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dess´, der mich gesandt hat. 043 JOH 005 031 Wenn ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahr. 043 JOH 005 032 Ein anderer ist es, der von mir zeugt, und ich weiß, daß das Zeugnis, welches er von mir gezeugt hat, wahr ist. 043 JOH 005 033 Ihr habt zu Johannes gesandt, und er hat der Wahrheit Zeugnis gegeben. 043 JOH 005 034 Ich aber nehme nicht Zeugnis von einem Menschen, sondern das sage ich, damit ihr gerettet werdet. 043 JOH 005 035 Jener war die brennende und scheinende Leuchte; ihr aber wolltet euch nur für eine Stunde ergötzen an seinem Lichte. 043 JOH 005 036 Ich aber habe größeres Zeugnis, als das des Johannes. Denn die Werke, die mir der Vater gegeben hat, daß ich sie vollende, diese Werke selbst, die ich tue, zeugen von mir, daß der Vater mich gesandt hat; 043 JOH 005 037 Und der Vater selbst, der mich gesandt hat, hat von mir gezeugt. Ihr habt weder jemals seine Stimme gehört, noch seine Gestalt gesehen; 043 JOH 005 038 Und sein Wort habt ihr nicht in euch bleibend, denn demjenigen, welchen derselbige gesandt hat, glaubt ihr nicht. 043 JOH 005 039 Ihr erforschet die Schriften, denn ihr meinet in ihnen ewiges Leben zu haben, und dieselbigen sind es, die von mir zeugen; 043 JOH 005 040 Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, daß ihr Leben habt. 043 JOH 005 041 Verherrlichung von Menschen nehme ich nicht an, 043 JOH 005 042 Aber ich habe euch erkannt, daß ihr die Liebe Gottes nicht in euch habt. 043 JOH 005 043 Ich bin gekommen in meines Vaters Namen, und ihr nehmet mich nicht an; wenn ein anderer im eigenen Namen kommt, denselbigen werdet ihr annehmen. 043 JOH 005 044 Wie könnt ihr glauben, so ihr Verherrlichung von einander annehmt und die Verherrlichung von dem einigen Gott nicht suchet? 043 JOH 005 045 Meinet nicht, daß ich euch verklagen werde bei dem Vater; es ist euer Verkläger Moses, auf welchen ihr eure Hoffnung gesetzt habt. 043 JOH 005 046 Denn wenn ihr Moses glaubtet, so würdet ihr auch mir glauben, denn von mir hat derselbige geschrieben. 043 JOH 005 047 Aber wenn ihr seinen Schriften nicht glaubet, wie werdet ihr meinen Worten glauben? 043 JOH 006 001 Darnach fuhr Jesus über den See Galiläas bei Tiberias. 043 JOH 006 002 Und es folgte ihm ein großes Volkshaufe nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. 043 JOH 006 003 Jesus aber ging auf den Berg, und setzte sich daselbst mit seinen Jüngern. 043 JOH 006 004 Es war aber nahe das Passah, das Fest der Juden. 043 JOH 006 005 Da hob Jesus seine Augen auf, und sah, daß ein großer Volkshaufe zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Woher kaufen wir Brot, daß diese essen? 043 JOH 006 006 Das sagte er aber, ihn zu versuchen, denn er wußte, was er tun wollte. 043 JOH 006 007 Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Denare Brot ist nicht genug für sie, daß ein jeglicher von ihnen ein wenig nehme. 043 JOH 006 008 Sagt ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder von Simon Petrus: 043 JOH 006 009 Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische, aber was ist das unter so viele? 043 JOH 006 010 Jesus aber sprach: Machet, daß die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Orte. Da lagerten sich die Männer bei fünftausend an der Zahl 043 JOH 006 011 Jesus aber nahm die Brote, sprach das Dankgebet, und gab sie, denen, die sich gelagert hatten, und gleicherweise von den Fischen, wieviel sie wollten. 043 JOH 006 012 Als sie aber satt waren, sagt er seinen Jüngern: Sammelt die übriggebliebenen Stücke, damit nichts umkomme. 043 JOH 006 013 Da sammelten sie, und füllten zwölf Körbe mit Stücken von den fünf Gerstenbroten, die übrig geblieben waren, die gegessen hatten. 043 JOH 006 014 Da nun die Leute das Zeichen sahen, welches Jesus getan hatte, sprachen sie: Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll! 043 JOH 006 015 Da nun Jesus merkte, daß sie kommen und ihn haschen würden, daß sie ihn zum König machten, entwich er wiederum auf den Berg, er allein. 043 JOH 006 016 Als es aber Abend geworden war, gingen seine Jünger hinab an den See, 043 JOH 006 017 Stiegen in ein Boot, und kamen über den See, gen Kapernaum. Und es war schon finster, und Jesus war nicht zu ihnen gekommen. 043 JOH 006 018 Und der See erhob sich, weil ein starker Wind blies. 043 JOH 006 019 Da sie nun bei fünfundzwanzig bis dreißig Stadien weit gerudert hatten, sehen sie Jesus auf dem See wandeln, und nahe ans Boot kommen; uns sie fürchteten sich. 043 JOH 006 020 Er aber sagt ihnen: Ich bin es; fürchtet euch nicht! 043 JOH 006 021 Da wollten sie ihn in das Boot nehmen, und alsbald war das Boot am Lande, Wo sie hingingen. 043 JOH 006 022 Am anderen Tage, als das Volk, welches jenseits des Sees stand, sah, daß kein anderes Boot daselbst war, außer einem, und das Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Boot gegangen war, sondern allein seine Jünger abgefahren waren, - 043 JOH 006 023 Andere Boote aber waren gekommen von Tiberias nahe zu der Stätte, da sie das Brot gegessen hatten durch des Herrn Danksagung, - 043 JOH 006 024 Als nun das Volk sah, daß Jesus nicht da war, noch auch seine Jünger, stiegen sie in die Boote, und kamen nach Kapernaum, Jesus zu suchen. 043 JOH 006 025 Und als sie ihn jenseits des Sees fanden, sagten sie ihm: Rabbi, wann bist du hergekommen? 043 JOH 006 026 Jesus antwortete, und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ihr suchet mich, nicht weil ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr gegessen habt von den Broten, und satt geworden seid. 043 JOH 006 027 Wirket nicht die vergängliche Speise, sondern die ins ewige Leben bleibende Speise, welche der Menschensohn euch geben wird, denn diesen hat der Vater, Gott, versiegelt. 043 JOH 006 028 Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir tun, damit wir die Werke Gottes wirken? 043 JOH 006 029 Jesus antwortete, und sagte ihnen: Das ist das Werk Gottes, daß ihr glaubet an den, welchen derselbige gesandt hat. 043 JOH 006 030 Da sagten sie ihm: Was für ein Zeichen tust du denn, daß wir es sehen, und dir glauben? Was wirkest du? 043 JOH 006 031 Unsere Väter haben das Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben steht: "Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen." 043 JOH 006 032 Da sagte ihnen Jesus: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Moses hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahrhaftige Brot aus dem Himmel. 043 JOH 006 033 Denn das Brot Gottes kommt aus dem Himmel, und gibt der Welt das Leben. 043 JOH 006 034 Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot. 043 JOH 006 035 Jesus aber sagte ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, den wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, den wird niemals mehr dürsten. 043 JOH 006 036 Aber ich habe euch gesagt, daß obwohl ihr mich gesehen habt, ihr doch nicht glaubet. 043 JOH 006 037 Alles, was mir der Vater gegeben hat, kommt zu mir; und den, der zu mir kommt, werde ich nicht hinausstoßen. 043 JOH 006 038 Denn ich bin aus dem Himmel gekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dess´, der mich gesandt hat, 043 JOH 006 039 Daß ich nichts verliere von allem, was mir der Vater gegeben hat, sondern daß ich es auferwecke am letzten Tage. 043 JOH 006 040 Denn dies ist der Wille dess´, der mich gesandt hat, daß jeder, der den Sohn sieht, und glaubt an ihn, ewiges Leben habe, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage. 043 JOH 006 041 Da murmelten die Juden seinetwegen, weil er sagte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel gekommen ist, 043 JOH 006 042 Und sagten: Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie sagt denn dieser: Ich bin aus dem Himmel gekommen? 043 JOH 006 043 Da antwortete Jesus, und sagte ihnen: Murmelt nicht untereinander; 043 JOH 006 044 Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, daß der Vater, der mich gesandt hat, ihn ziehe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage. 043 JOH 006 045 Es steht geschrieben in den Propheten: "Und sie werden alle von Gott gelehrt sein": Ein jeder, der vom Vater hört und lernt, kommt zu mir. 043 JOH 006 046 Nicht daß jemand den Vater gesehen hat, außer dem, der von Gott ist, der hat den Vater gesehen. 043 JOH 006 047 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der hat ewiges Leben. 043 JOH 006 048 Ich bin das Brot des Lebens. 043 JOH 006 049 Eure Väter haben das Manna in der Wüste gegessen und sind gestorben. 043 JOH 006 050 Dies ist das Brot, das aus dem Himmel kommt, daß wer davon ist, auch nicht stirbt. 043 JOH 006 051 Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel gekommen ist; wenn jemand von diesem Brote ißt, der wird leben in Ewigkeit. Das Brot aber, welches ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt. 043 JOH 006 052 Da stritten die Juden untereinander, und sprachen: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben? 043 JOH 006 053 Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht esset das Fleisch des Menschensohnes, und nicht trinket sein Blut, so habt ihr nicht Leben in euch. 043 JOH 006 054 Wer mein Fleisch speist und trinkt mein Blut, der hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage. 043 JOH 006 055 Denn mein Fleisch ist wahrhaftig Speise, und mein Blut ist wahrhaftig Trank. 043 JOH 006 056 Wer mein Fleisch speist und trinkt mein Blut, der bleibt in mir, und ich in ihm. 043 JOH 006 057 Wie mich gesandt hat der Vater, und ich lebe durch den Vater, so wird auch derjenige, der mich speist, durch mich leben. 043 JOH 006 058 Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist; nicht wie euere Väter das Manna aßen, und starben; wer dieses Brot speist, der wird leben in Ewigkeit. 043 JOH 006 059 Das sprach er, als er in der Synagoge lehrte, in Kapernaum. 043 JOH 006 060 Viele nun seiner Jünger, die es hörten, sprachen: Hart ist dieses Wort; wer kann es hören? 043 JOH 006 061 Als aber Jesus bei sich selbst mußte, daß seine Jünger darüber murmelten, sagte er ihnen: Das ist euch anstößig? 043 JOH 006 062 Wenn ihr nun sehen werdet den Menschensohn aufsteigen, wo er zuvor war? 043 JOH 006 063 Der Geist ist das, was lebendig macht, das Fleisch ist nichts nütze; die Worte, welche ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben. 043 JOH 006 064 Aber es sind etliche von euch, die nicht glauben. Denn Jesus wußte von Anfang an, welche die waren, die nicht an ihn glauben, und wer der war, der ihn verraten würde. 043 JOH 006 065 Und sprach: Darum habe ich euch gesagt, daß niemand zu mir kommen kann, wenn es ihm nicht gegeben wird von meinem Vater. 043 JOH 006 066 Von dem an gingen viele seiner Jünger zurück, und wandelten nicht mehr mit ihm. 043 JOH 006 067 Da sagte Jesus den Zwölfen: Ihr wollt doch nicht auch weggehen? 043 JOH 006 068 Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir hingehen? Du hast Worte ewigen Lebens; 043 JOH 006 069 Und wir haben geglaubt und erkannt, daß du bist der Messias, der Heilige Gottes. 043 JOH 006 070 Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch Zwölfe erwählt? Und einer von euch ist ein Teufel 043 JOH 006 071 Er sprach aber von Judas Simons (Sohn) Ischariot; denn dieser sollt ihn verraten, und war einer von den Zwölfen. 043 JOH 007 001 Und darnach ging Jesus in Galiläa umher, denn er wollte nicht in Judäa umhergehen, dieweil die Juden ihn zu töten suchten. 043 JOH 007 002 Es war aber nahe der Juden Fest der Laubhütten. 043 JOH 007 003 Da sprachen seine Brüder zu ihm: Ziehe fort von hier, und gehe nach Judäa, damit auch deine Brüder deine Werke sehen, die du tust. 043 JOH 007 004 Denn niemand tut so etwas im Verborgenen, und sucht doch selbst öffentlich anerkannt zu sein. Wenn du solches tust, so offenbare dich der Welt. 043 JOH 007 005 Denn nicht einmal seine Brüder glaubten an ihn. 043 JOH 007 006 Da sagt ihnen Jesus: Meine Zeit ist noch nicht da; eure Zeit ist aber immer vorhanden. 043 JOH 007 007 Die Welt kann euch nicht hassen, mich aber haßt sie, denn ich zeuge von ihr, daß ihre Werke böse sind. 043 JOH 007 008 Gehet ihr hinauf zu dem Fest; ich gehe nicht hinauf zu diesem Fest, denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt. 043 JOH 007 009 Solches sprach er zu ihnen, und blieb in Galiläa. 043 JOH 007 010 Als aber seine Brüder hinausgegangen waren, da ging auch er hinauf zu dem Fest, nicht offenbarlich, sondern wie im Verborgenen. 043 JOH 007 011 Die Juden nun suchten ihn an dem Feste, und sagten: Wo ist derselbe? 043 JOH 007 012 Und es war viel Murmeln seinetwegen unter den Volkshaufen. Die einen sagten: Er ist gut; andere sagten: Nein, sondern er verführt das Volk. 043 JOH 007 013 Niemand aber redete offen von ihm, aus Furcht vor den Juden. 043 JOH 007 014 Als aber schon die Mitte des Festes war, ging Jesus hinauf in den Tempel, und lehrte. 043 JOH 007 015 Und die Juden verwunderten sich, und sprachen: Wie kommt´s, daß dieser gelehrt ist, und hat doch nicht studiert. 043 JOH 007 016 Da antwortete ihnen Jesus, und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern dess´ der mich gesandt hat. 043 JOH 007 017 Wenn jemand dessen Willen tun will, der wird erfahren inbetreff der Lehre, ob sie aus Gott ist, oder ob ich von mir aus rede. 043 JOH 007 018 Wer von sich aus redet, der sucht sich selbst zu verherrlichen, wer aber die Verherrlichung dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahr, und ist keine Ungerechtigkeit an ihm. 043 JOH 007 019 Hat euch nicht Moses das Gesetz gegeben? Und niemand unter euch tut das Gesetz. Warum suchet ihr mich zu töten? 043 JOH 007 020 Der Volkshaufe antwortete, und sprach: Du hast einen Dämon. Wer sucht dich zu töten? 043 JOH 007 021 Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Ein einziges Werk habe ich getan, und ihr alle verwundert euch deswegen. 043 JOH 007 022 Moses hat euch die Beschneidung gegeben - nicht daß sie von Moses herrührt, sondern von den Vätern - und am Sabbat beschneidet ihr einen Menschen. 043 JOH 007 023 Wenn ein Mensch die Beschneidung am Sabbat empfängt, damit das Gesetz Mosis nicht gebrochen werde, zürnet ihr mir, daß ich einen ganzen Menschen am Sabbat gesund gemacht habe? 043 JOH 007 024 Richtet nicht nach dem Augenschein, sondern richtet ein gerechtes Gericht. 043 JOH 007 025 Da sagten etliche von den Jerusalemiten: Ist dieser nicht der, den sie zu töten suchen? 043 JOH 007 026 Und siehe, er redet öffentlich, und sie sagen nichts; haben etwa die Obersten gewiß erkannt, daß er der Messias ist? 043 JOH 007 027 Aber von diesem wissen wir, woher er ist; aber wann der Messias kommt, so weiß niemand, woher er ist. - 043 JOH 007 028 Da rief Jesus, als er im Tempel lehrte, und sprach: Ja ihr kennet mich, und wisset, woher ich bin; und von mir selbst bin ich doch nicht gekommen, sondern es ist ein Wahrhaftiger, der hat mich gesandt, welchen ihr nicht kennet. 043 JOH 007 029 Ich kenne ihn, denn ich bin von ihm, und er hat mich gesandt. 043 JOH 007 030 Da suchten sie ihn zu greifen, und niemand legte die Hand an ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen. 043 JOH 007 031 Viele aber aus dem Volkshaufen glaubten an ihn und sagten: Wird der Messias, wann er gekommen ist, mehr Zeichen tun, als dieser getan hat? 043 JOH 007 032 Die Pharisäer hörten, daß das Volk solches über ihn murmelte; und die Pharisäer und die Hohenpriester sandten Diener, daß sie ihn greifen sollten. 043 JOH 007 033 Da sprach Jesus: Noch eine kleine Zeit bin ich bei euch, dann gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat. 043 JOH 007 034 Ihr werdet mich suchen und nicht finden; und wo ich bin, da könnt ihr nicht hinkommen. 043 JOH 007 035 Da sagten die Juden zu einander: Wo will dieser hingehen, daß wir ihn nicht finden sollen? Er wird doch nicht zu den zerstreuten Glaubensgenossen unter die Griechen gehen, und die Griechen lehren? 043 JOH 007 036 Was soll das Wort heißen, das er gesagt hat: Ihr werdet mich suchen, und nicht finden, und wo ich bin, da könnt ihr nicht hinkommen. 043 JOH 007 037 Am letzten großen Tage des Festes stund Jesus, rief, und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke! 043 JOH 007 038 Wer an mich glaubt, (für den ist´s) wie die Schrift sagt: "Ströme lebendigen Wassers werden aus seinem Leibe fließen." 043 JOH 007 039 Da sagte er aber von dem Geist, welchen empfangen sollten, die an ihn glauben; denn es war noch kein heiliger Geist, weil Jesus noch nicht verherrlicht war. 043 JOH 007 040 Manche nun von dem Volkshaufen, welche diese Worte hörten, sprachen: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. 043 JOH 007 041 Andere sagten: Dieser ist der Messias. Andere aber sprachen: Soll denn der Messias aus Galiläa kommen? 043 JOH 007 042 Hat nicht die Schrift gesagt, daß der Messias aus dem Samen Davids und vom Flecken Bethlehem, wo David war, kommt? 043 JOH 007 043 Also ward eine Zwietracht unter dem Volkshaufen seinetwegen. 043 JOH 007 044 Etliche aber von ihnen wollten ihn greifen, doch keiner legte die Hände an ihn. 043 JOH 007 045 Da kamen die Diener zu den hohen Priestern und Pharisäern, und diese sagten ihnen: Warum habt ihr ihn nicht mitgebracht? 043 JOH 007 046 Die Diener antworteten: Noch nie hat ein Mensch geredet, wie dieser Mensch. 043 JOH 007 047 Da antworteten die Pharisäer: Seid ihr auch verführt worden? 043 JOH 007 048 Glaubt jemand von den Obersten an ihn, oder von den Pharisäern? 043 JOH 007 049 Sondern dieser Volkshaufe, der das Gesetz nicht kennt! die sind verflucht! 043 JOH 007 050 Nikodemus, der bei der Nacht zu ihm kam, und einer von ihnen war, sagt zu ihnen: 043 JOH 007 051 Richtet unser Gesetz den Menschen, wenn man ihn nicht zuvor verhört hat, und weiß, was er tut? 043 JOH 007 052 Sie antworteten, und sagten ihm: Bist du auch aus Galiläa? Forsche und siehe, daß kein Prophet aus Galiläa aufsteht. 043 JOH 007 053 Und ein jeglicher ging in sein Haus; 043 JOH 008 001 Jesus aber ging an den Ölberg. 043 JOH 008 002 Früh morgens aber kam er wieder in den Tempel, und alles Volk ging zu ihm, und er setzte sich, und lehrte sie. 043 JOH 008 003 Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer bringen ein im Ehebruch ergriffenes Weib zu ihm, und stellen sie in die Mitte. 043 JOH 008 004 Und sagen ihm: Lehrer, dieses Weib ist auf frischer Tat im Ehebruch ergriffen worden. 043 JOH 008 005 Im Gesetz Mosis aber ist uns geboten, solche zu steinigen; was sagst nun du? 043 JOH 008 006 Das sagten sie aber ihn zu versuchen, damit sie ihn anschuldigen möchten. Jesus aber bückte sich nieder, und schrieb mit dem Finger auf die Erde. 043 JOH 008 007 Als sie aber anhielten ihn zu fragen, richtete er sich auf, und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe zuerst den Stein auf sie. 043 JOH 008 008 Und er bückte sich nieder, und schrieb auf die Erde. 043 JOH 008 009 Als sie es aber gehört hatten, gingen sie hinaus, einer nach dem andern, von den Ältesten an bis zu den Geringsten. Und Jesus wurde allein gelassen, und das Weib in der Mitte stehend. 043 JOH 008 010 Jesus aber richtete sich auf, und da er niemand sah außer dem Weibe, sprach er zu ihr: Weib wo sind jene, deine Verkläger? Hat dich keiner verurteilt? 043 JOH 008 011 Sie aber sprachen: Keiner, Herr. Jesus sprach zu ihr: So verurteile auch ich dich nicht. Gehe hin, und sündige nicht mehr. 043 JOH 008 012 Da redete Jesus abermals zu ihnen, und sagte: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben. 043 JOH 008 013 Da sagten ihm die Pharisäer: Du zeugst von dir selbst. Dein Zeugnis ist nicht wahr. 043 JOH 008 014 Jesus antwortete, und sagte ihnen: Selbst wenn ich von mir zeuge, so ist mein Zeugnis wahr, denn ich weiß, woher ich gekommen bin, und wohin ich gehe; ihr aber wisset nichts, woher ich komme, und wohin ich gehe. 043 JOH 008 015 Ihr richtet nach dem Fleisch, ich richte niemand; 043 JOH 008 016 Und wenn ich auch richte, so ist mein Gericht wahr, denn ich bin nicht allein, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat. 043 JOH 008 017 Es steht aber auch in euerm Gesetz geschrieben, daß zweier Menschen Zeugnis wahr ist. 043 JOH 008 018 Ich bin es, der ich von mir selber zeuge, und der Vater zeugt von mir, der mich gesandt hat. 043 JOH 008 019 Da sagten sie ihm: Wo ist dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennet weder mich, noch meinen Vater; wenn ihr mich kenntet, so würdet ihr auch meinen Vater kennen. 043 JOH 008 020 Diese Worte redete er in der Schatzkammer, als er im Tempel lehrte, und niemand griff ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen. 043 JOH 008 021 Da sagte ihnen Jesus abermal: Ich gehe hinweg, und ihr werdet mich suchen, und in eurer Sünde sterben. Wo ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen. 043 JOH 008 022 Da sagten die Juden: Er wird sich doch nicht selbst töten, daß er sagt: Wo ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen? 043 JOH 008 023 Und er sagte ihnen: Ihr seid von unten her; ich bin von oben her; ihr seid aus dieser Welt; Ich bin nicht aus dieser Welt. 043 JOH 008 024 Ich habe euch jetzt gesagt, daß ihr in euern Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glaubet, daß ich es bin, so werdet ihr sterben in euern Sünden. 043 JOH 008 025 Da sagen sie ihm: Wer bist du? Und Jesus sagte ihnen: Vor allem das, was ich euch sage. 043 JOH 008 026 Ich habe viel über euch zu sagen und zu richten, aber der mich gesandt hat, ist wahr, und ich, was ich von ihm gehört habe, das sage ich in die Welt. 043 JOH 008 027 Sie verstanden nicht, daß er ihnen vom Vater sagte. 043 JOH 008 028 Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhöht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, daß ich es bin, und nichts von mir selber tue, sondern das rede, wie mein Vater mich gelehrt hat. 043 JOH 008 029 Und der mich gesandt hat, ist mit mir; er hat mich nicht allein gelassen, denn ich tue allzeit, was ihm gefällt. 043 JOH 008 030 Als er solches redete, glaubten viele an ihn. 043 JOH 008 031 Da sagte Jesus zu den Juden, die an ihn gläubig geworden waren: Wenn ihr in meinem Worte bleibt, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger; 043 JOH 008 032 Und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen. 043 JOH 008 033 Sie antworteten ihm: Wir sind Abrahams Samen, und noch niemals zu jemandes Knechten geworden; wie sagst du: Ihr sollt frei werden? 043 JOH 008 034 Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde. 043 JOH 008 035 Der Knecht aber bleibt nicht ewiglich im Hause, der Sohn aber bleibt ewiglich. 043 JOH 008 036 Wenn euch nun der Sohn freimacht, so werdet ihr wirklich frei sein. 043 JOH 008 037 Ich weiß, daß ihr Abrahams Same seid, aber ihr suchet mich zu töten, weil mein Wort keinen Raum findet in euch. 043 JOH 008 038 Ich rede, was ich von meinem Vater gesehen habe, und ihr tut auch, was ihr von eurem Vater gesehen habt. 043 JOH 008 039 Sie antworteten, und sagten ihm: Unser Vater ist Abraham. Jesus sagt ihnen: Wenn ihr Kinder Abrahams wäret, so tätet ihr Abrahams Werke. 043 JOH 008 040 Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der ich euch die Wahrheit gesagt habe, welche ich von Gott gehört habe. Das hat Abraham nicht getan. 043 JOH 008 041 Ihr tut die Werke eures Vaters. Da sagten sie ihm: Wir sind nicht aus Hurerei geboren; wir haben einen Vater: Gott. 043 JOH 008 042 Da sagte ihnen Jesus: Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und hergekommen. Denn ich bin nicht von mir selbst gekommen, sondern jener hat mich gesandt. 043 JOH 008 043 Warum versteht ihr meine Sprache nicht, daß ihr mein Wort nicht hören könnt? 043 JOH 008 044 Ihr seid von dem Vater, dem Teufel, und die Gelüste eures Vaters wollt ihr tun. Derselbige war ein Menschenmörder von Anfang an, und ist nicht gestanden in der Wahrheit, denn es ist keine Wahrheit in ihm Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner, und dessen Vater. 043 JOH 008 045 Weil ich euch aber die Wahrheit sage, so glaubet ihr mir nicht. 043 JOH 008 046 Wer von euch überweist mich einer Sünde Wenn ich aber Wahrheit spreche, warum glaubet ihr mir nicht? 043 JOH 008 047 Wer aus Gott ist, der hört Gottes Worte; darum höret ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid. 043 JOH 008 048 Da antworteten die Juden, und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht recht, daß du ein Samariter bist, und einen Dämon hast? 043 JOH 008 049 Jesus antwortete: Ich habe keinen Dämon; sondern ich ehre meinen Vater, und ihr verunehret mich. 043 JOH 008 050 Ich aber suche nicht meine Verherrlichung; es ist einer, der sie sucht, und richtet. 043 JOH 008 051 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahrt, so wird er den Tod nicht sehen, in Ewigkeit. 043 JOH 008 052 Da sagten ihm die Juden: Jetzt haben wir erkannt, daß du einen Dämon hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sagst: Wenn jemand mein Wort bewahrt, so wird er den Tod nicht schmecken in Ewigkeit. 043 JOH 008 053 Bist du größer, als unser Vater Abraham, der gestorben ist? Und die Propheten sind gestorben; zu wem machst du dich selbst? 043 JOH 008 054 Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst verherrliche, so ist meine Herrlichkeit nichts. Es ist mein Vater, der mich verherrlicht, von welchem ihr saget, er sei euer Gott. 043 JOH 008 055 Und ihr habt ihn nicht erkannt, ich aber kenne ihn, und wenn ich sagen würde, ich kenne ihn nicht, würde ich, gleich euch ein Lügner sein; aber ich kenne ihn, und bewahre sein Wort. 043 JOH 008 056 Abraham, euer Vater, frohlockte, daß er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn, und freute sich. 043 JOH 008 057 Da sprachen die Juden zu ihm: Du hast noch keine fünfzig Jahre, und hast Abraham gesehen? 043 JOH 008 058 Jesus sagte ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ehe Abraham ward, bin ich. war vor Abraham, aber zum persönlichen Christus ist er erst in Jesus geworden. Abraham wurde um Christi willen ins Dasein gerufen, nicht Christus um Abrahams willen. Abraham sah im Glauben den Tag Christi kommen und frohlockte. 043 JOH 008 059 Da hoben sie Steine auf, damit sie auf ihn würfen. Jesus aber verbarg sich, und ging hinaus aus dem Tempel. 043 JOH 009 001 Und als er weiterging, sah er einen Menschen, der von Geburt an blind war. 043 JOH 009 002 Und seine Jünger frugen ihn, und sprachen: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, daß er blind geboren ist? 043 JOH 009 003 Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern, sondern damit die Werke Gottes offenbar würden an ihm. 043 JOH 009 004 Wir müssen wirken die Werke dess´, der uns gesandt hat, solange es Tag ist. Es kommt eine Nacht, da niemand wirken kann. 043 JOH 009 005 Solange ich in der Welt bin, bin ich der Welt Licht. 043 JOH 009 006 Als er dies gesagt hatte, spuckte er auf die Erde, und machte einen Teig mit dem Speichel, und strich den Teig auf die Augen des Blinden, 043 JOH 009 007 Und sagte ihm: Gehe hin, und wasche dich im Teich Siloam, was übersetzt heißt: Gesandt. Da ging er hin, und wusch sich, und kam sehend zurück. 043 JOH 009 008 Da sagten die Nachbarn und die zuvor gesehen hatten, daß er Bettler war: Ist das nicht, der dasaß und bettelte? 043 JOH 009 009 Etliche sagten: Er ist es; andere aber: Er ist ihm ähnlich; er selbst sagte: Ich bin es. 043 JOH 009 010 Da sagten sie ihm: Wie sind deine Augen aufgetan worden? 043 JOH 009 011 Er antwortete, und sprach: Ein Mensch, genannt Jesus, machte einen Teig, und strich ihn auf meine Augen, und sagte mir: Gehe hin in den Teich Siloam, und wasche dich. Und als ich hinging, und mich wusch, wurde ich sehend. 043 JOH 009 012 Da sagten sie ihm: Wo ist derselbe? Er sagt: Ich weiß es nicht. 043 JOH 009 013 Sie führen ihn, den vorher Blinden zu den Pharisäern, 043 JOH 009 014 Es war aber Sabbat, als Jesus den Teig gemacht, und seine Augen aufgetan hatte. 043 JOH 009 015 Da frugen ihn auch die Pharisäer wieder, wie er sehend geworden sei? Er aber sagte ihnen: Einen Teig tat er auf meine Augen, und ich wusch mich, und bin sehend. 043 JOH 009 016 Da sagten etliche von den Pharisäern: Dieser Mensch ist nicht von Gott, denn er hält den Sabbat nicht. Andere sagten: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? Und es war ein Zwiespalt unter ihnen. 043 JOH 009 017 Sie sagen dem Blinden wiederum: Was sagst du von ihm, daß er deine Augen aufgetan hat? Er aber sprach: Er ist ein Prophet. 043 JOH 009 018 Da glaubten die Juden nicht von ihm, daß er blind gewesen, und sehend geworden, bis die die Eltern dessen, der sehend geworden war, riefen. 043 JOH 009 019 Und frugen sie, und sagten: Ist dieser euer Sohn, von welchem ihr saget, daß er blind geboren wurde? Wie ist er denn jetzt sehend? 043 JOH 009 020 Seine Eltern antworteten ihnen, und sprachen: Wir wissen, daß dieser unser Sohn ist, und daß er blind geboren wurde; 043 JOH 009 021 Wie er jetzt sieht, wissen wir nicht; er ist alt genug, fraget ihn, er soll selbst für sich reden. 043 JOH 009 022 Das sagten aber seine Eltern, weil sie die Juden fürchteten. Denn die Juden waren schon übereingekommen, daß, wenn jemand ihn als den Messias bekennen würde, er von der Synagoge ausgeschlossen werde. 043 JOH 009 023 Darum sagten seine Eltern: Er ist alt genug, fraget ihn. 043 JOH 009 024 Da riefen sie zum zweitenmal den Menschen, welcher blind war, und sprachen zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, daß dieser Mensch ein Sünder ist. 043 JOH 009 025 Da antwortete derselbe, und sprach: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht; eins weiß ich, daß ich blind war, und jetzt sehe. 043 JOH 009 026 Sie aber sagten ihm wiederum: Was hat er dir getan? Wie hat er deine Augen aufgetan? 043 JOH 009 027 Er antwortete ihnen: Ich habe es euch schon gesagt, und ihr habt nicht gehört; warum wollt ihr es abermal hören? Wollt auch ihr seine Jünger werden? 043 JOH 009 028 Sie schmähten ihn, und sprachen: Du bist ein Jünger desselben; wir aber sind Mosis Jünger. 043 JOH 009 029 Wir wissen, daß Gott zu Mose geredet hat, von diesem aber wissen wir nicht, woher er ist. 043 JOH 009 030 Der Mensch antwortete, und sagte ihnen: Darüber muß man sich denn doch verwundern, daß ihr nicht wisset, woher er ist, und er hat meine Augen aufgetan. 043 JOH 009 031 Wir wissen aber, daß Gott die Sünder nicht hört, sondern wenn jemand gottesfürchtig ist, und seinen Willen tut, den hört er. 043 JOH 009 032 Von Ewigkeit her ist es nicht erhört, daß jemand die Augen eines Blindgeborenen aufgetan hat. 043 JOH 009 033 Wenn dieser nicht von Gott wäre, so könnte er nichts tun. 043 JOH 009 034 Sie antworteten, und sagten ihm: Du bist ganz in Sünden geboren, und lehrst uns? Und stießen ihn hinaus. 043 JOH 009 035 Jesus hörte, daß sie ihn hinausgeworfen hatten, und als er ihn fand, sprach er zu ihm: Glaubst du an den Sohn Gottes? 043 JOH 009 036 Jener antwortete, und sprach: Und wer ist er, Herr? damit ich an ihn glaube. 043 JOH 009 037 Jesus aber sagte ihm: Du hast ihn ja gesehen, und der mit dir redet, derselbige ist es. 043 JOH 009 038 Er aber sprach: Ich glaube, Herr! und fiel vor ihm nieder. 043 JOH 009 039 Und Jesus sprach: Zum Gericht bin ich in die Welt gekommen, damit die Nichtsehenden sehen, und die Sehenden blind werden. 043 JOH 009 040 Und es hörten das etliche Pharisäer, die bei ihm waren, und sprachen zu ihm: Sind denn auch wir blind? 043 JOH 009 041 Jesus sagte ihnen: Wenn ihr blind wäret, so hättet ihr keine Sünde; nun ihr aber sprechet: Wir sehen, so bleibt euere Sünde. 043 JOH 010 001 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür hineingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und ein Räuber. 043 JOH 010 002 Wer aber durch die Tür eingeht, der ist Hirte der Schafe. 043 JOH 010 003 Diesem macht der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme, und seine Schafe ruft er beim Namen, und führt sie hinaus. 043 JOH 010 004 Und wenn er seine Schafe hinausführt, so geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, denn sie kennen seine Stimme. 043 JOH 010 005 Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen von ihm, denn sie kennen der Fremden Stimme nicht. 043 JOH 010 006 Diese Vergleichung sprach Jesus zu ihnen; jene aber wußten nicht, was es war, das er mit ihnen redete. 043 JOH 010 007 Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe. 043 JOH 010 008 Alle, welche vor mir gekommen sind, die sind Diebe und Räuber, aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. 043 JOH 010 009 Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, der wird errettet sein, und wird eingehen und ausgehen, und Weide finden. 043 JOH 010 010 Der Dieb kommt nicht, außer damit er stehle, umbringe, und verderbe. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben, und Überfluß haben. 043 JOH 010 011 Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte gibt seine Seele hin für die Schafe. 043 JOH 010 012 Der Mietling aber, und der nicht Hirte ist, dessen die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen, und verläßt die Schafe, und flieht, und der Wolf raubt sie, und zerstreut die Schafe. 043 JOH 010 013 Der Mietling aber flieht, denn er ist ein Mietling, und kümmert sich nicht um die Schafe. 043 JOH 010 014 Ich bin der gute Hirte; und ich kenne die Meinen, und werde erkannt von den Meinen, 043 JOH 010 015 Gleichwie mich der Vater kennt, so kenne auch ich den Vater, und gebe meine Seele hin für die Schafe. 043 JOH 010 016 Und ich habe andere Schafe, welche nicht aus diesem Stalle sind, und auch jene muß ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird sein ein Hirte, eine Herde. 043 JOH 010 017 Darum liebt mich der Vater, denn ich gebe meine Seele hin, damit ich sie wieder nehme. 043 JOH 010 018 Niemand nimmt sie von mir, sondern ich gebe sie hin von mir aus. Ich habe Macht, sie hinzugeben, und habe Macht, sie wieder zu nehmen; Dieses Gebot habe ich empfangen von meinem Vater. 043 JOH 010 019 Da ward abermals ein Zwiespalt unter den Juden um dieser Worte willen. 043 JOH 010 020 Viele von ihnen aber sagten: Er hat einen Dämon und ist wahnsinnig; warum hört ihr ihm zu? 043 JOH 010 021 Andere sagten: Das sind nicht Reden eines Besessenen; kann auch ein Dämon der Blinden Augen auftun? 043 JOH 010 022 Es war aber die Tempelweihe in Jerusalem, und es war Winter, 043 JOH 010 023 Und Jesus wandelte umher im Tempel, in der Halle Salomos. 043 JOH 010 024 Und es umringten ihn die Juden, und sagten ihm: Bis wann hältst du unsre Seele in der Schwebe? Wenn du der Messias bist, so sage es uns offen heraus. 043 JOH 010 025 Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubt nicht; die Werke, die ich tue in meines Vaters Namen, die zeugen von mir. 043 JOH 010 026 Aber ihr glaubt nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen, wie ich euch gesagt habe. 043 JOH 010 027 Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach, 043 JOH 010 028 Und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden ewiglich nicht umkommen, und niemand kann sie aus meiner Hand reißen. 043 JOH 010 029 Mein Vater, welcher sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen. 043 JOH 010 030 Ich und der Vater sind eins. 043 JOH 010 031 Da hoben die Juden wieder Steine auf, ihn zu steinigen. 043 JOH 010 032 Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch gezeigt von meinem Vater, um welches Werk unter ihnen steinigt ihr mich? 043 JOH 010 033 Die Juden antworteten ihm, und sagten: Um eines guten Werkes willen steinigen wir dich nicht, sondern um der Lästerung willen, daß du, der du ein Mensch bist, dich zu Gott machst. 043 JOH 010 034 Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in euerm Gesetz: "Ich habe gesagt: Götter seid ihr". 043 JOH 010 035 Wenn es jene Götter heißt, zu denen das Wort Gottes geschah, - und die Schrift kann doch nicht zu nichte gemacht werden - 043 JOH 010 036 Saget ihr zu dem, welchen der Vater geheiligt, und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich sprach: (Ein) Sohn Gottes bin ich? 043 JOH 010 037 Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubt mir nicht; 043 JOH 010 038 Wenn ich sie aber tue, und ihr mir nicht glaubet, so glaubet doch den Werken, damit ihr erkennet, und glaubet, daß der Vater in mir ist, und ich in ihm bin. 043 JOH 010 039 Da suchten sie ihn abermals zu ergreifen, aber er entging ihren Händen. 043 JOH 010 040 Und er ging wieder hin jenseits des Jordans, an den Ort, wo Johannes vorher getauft hatte, und verweilte daselbst. 043 JOH 010 041 Und viele kamen zu ihm, und sagten: Johannes hat zwar kein Zeichen getan, alles aber, was Johannes von diesem sagte, ist wahr. 043 JOH 010 042 Und es glaubten daselbst viele an ihn. 043 JOH 011 001 Es war aber jemand krank, Lazarus von Bethanien, aus dem Dorfe der Maria und ihrer Schwester Martha. 043 JOH 011 002 Es war aber Maria, die den Herrn salbte mit Salbe, und seine Füße mit ihrem Haare abtrocknete, deren Bruder Lazarus krank war. 043 JOH 011 003 Da sandten die Schwestern zu ihm, und ließen sagen: Herr, siehe, den du lieb hast, der ist krank. 043 JOH 011 004 Als Jesus das hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes, daß der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde. 043 JOH 011 005 Jesus aber liebte Martha, und ihre Schwester, und Lazarus. 043 JOH 011 006 Als er nun gehört hatte, daß er krank war, blieb er doch noch zwei Tage an dem Ort, wo er war. 043 JOH 011 007 Darauf nach diesem sagte er den Jüngern: Laßt uns wieder nach Judäa gehen! 043 JOH 011 008 Die Jünger sagten ihm: Rabbi, jetzt suchten die Juden dich zu steinigen, und du willst wieder dahin gehen? 043 JOH 011 009 Jesus antwortete: Sind nicht des Tages zwölf Stunden? Wenn jemand am Tage wandelt, so stößt er sich nicht, weil er das Licht der Welt sieht. 043 JOH 011 010 Wenn er aber in der Nacht wandelt, so stößt er sich, weil kein Licht in ihm ist. 043 JOH 011 011 Dieses sprach er, und darnach sagt er ihnen: Lazarus unser Freund ist eingeschlafen, aber ich gehe hin, daß ich ihn aufwecke. 043 JOH 011 012 Da sprachen seine Jünger: Herr, wenn er eingeschlafen ist, so kommt er davon. 043 JOH 011 013 Jesus aber hatte von seinem Tode gesprochen, sie aber meinten, er rede von dem gewöhnlichen Schlaf. 043 JOH 011 014 Da sagte ihnen den Jesus frei heraus: Lazarus ist gestorben. 043 JOH 011 015 Und ich bin froh um euretwillen, daß ich nicht daselbst war, damit ihr glaubet. Aber lasset uns zu ihm gehen. 043 JOH 011 016 Da sprach Thomas, welcher Zwilling genannt wird, zu den Jüngern: Lasset uns auch gehen, damit wir mit ihm sterben. 043 JOH 011 017 Als nun Jesus hinkam, fand er ihn schon vier Tage im Grabe gelegen. 043 JOH 011 018 Es war aber Bethanien nahe bei Jerusalem, bei fünfzehn Stadien davon. 043 JOH 011 019 Und viele Juden waren zu Martha und Maria gekommen, damit sie sie trösteten wegen ihres Bruders. 043 JOH 011 020 Martha nun, als sie hörte, daß Jesus kommt, ging ihm entgegen. Maria aber saß zu Hause. 043 JOH 011 021 Da sprach Martha zu Jesus: Herr, wärest du hier gewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben. 043 JOH 011 022 Aber ich weiß auch jetzt, daß was du von Gott erbittest, das wird dir Gott geben. 043 JOH 011 023 Sagt ihr Jesus: Dein Bruder wird auferstehen. 043 JOH 011 024 Sagt ihm Martha: Ich weiß, daß er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tage. 043 JOH 011 025 Sprach Jesus zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stürbe; 043 JOH 011 026 Und jeder, der lebt und an mich glaubt, der wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das? 043 JOH 011 027 Sie sagt ihm: Ja Herr; (denn) ich bin überzeugt, daß du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. 043 JOH 011 028 Und als sie das gesagt hatte, ging sie hin, und rief Maria, ihre Schwester, heimlich, und sprach: Der Lehrer ist da, und ruft dich. 043 JOH 011 029 Jene, als sie das hörte, stund schnell auf, und kommt zu ihm. 043 JOH 011 030 Jesus aber war noch nicht in das Dorf gekommen, sondern war noch an dem Orte, wohin ihm Martha entgegengekommen war. 043 JOH 011 031 Da nun die Juden, welche bei ihr im Hause waren, und sie trösteten, Maria sahen, daß sie schnell aufstund und hinausging, folgten sie ihr nach, und sagten: Sie geht an das Grabmal, daß sie daselbst weine. 043 JOH 011 032 Als aber Maria hinkam, wo Jesus war, und ihn sah, da fiel sie zu seinen Füßen, und sagte ihm: Herr wärst du hier gewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben. 043 JOH 011 033 Jesus nun, als er sah sie weinen, und die Juden, die mit ihr gekommen waren, weinen, da ergrimmte er im Geiste, und erregte sich, 043 JOH 011 034 Und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sagen ihm: Herr, komm, und siehe! 043 JOH 011 035 Jesus weinte. 043 JOH 011 036 Da sagten die Juden: Siehe, wie lieb er ihn hatte. 043 JOH 011 037 Etliche aber von ihnen sprachen: Konnte nicht dieser, der die Augen des Blinden aufgetan hat, auch machen, daß dieser nicht sterbe? 043 JOH 011 038 Da ergrimmte Jesus abermals in sich, und kam so zum Grab; es war aber eine Höhle, und ein Stein lag davor. 043 JOH 011 039 Sagt Jesus: Nehmet den Stein weg! Sagt ihm Martha, die Schwester des Verstorbenen: Herr, er stinkt schon, denn es sind vier Tage. 043 JOH 011 040 Sagt ihr Jesus: Habe ich dir nicht gesagt, daß wenn du glaubst, du die Herrlichkeit Gottes sehen wirst? 043 JOH 011 041 Da nahmen sie den Stein weg; Jesus aber hob seine Augen empor, und sprach: Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast. 043 JOH 011 042 Ich wußte, daß du mich allezeit erhörst, aber um des herumstehenden Volkes willen habe ich es gesagt, damit sie glauben, daß du mich gesandt hast. 043 JOH 011 043 Und als er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! 043 JOH 011 044 Und der Verstorbene kam heraus, an Händen und Füßen mit Grabtüchern gebunden, und sein Angesicht war mit einem Schweißtuch umbunden. Jesus sagte ihnen: Löset ihn auf, und lasset ihn gehen. 043 JOH 011 045 Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren, und sahen, was er tat, glaubten an ihn. 043 JOH 011 046 Etliche aber von ihnen gingen hin zu den Pharisäern, und sagten ihnen, was Jesus getan hatte. 043 JOH 011 047 Da versammelten die hohen Priester und Pharisäer den hohen Rat, und sagten: Was sollen wir tun? denn dieser Mensch tut viele Zeichen. 043 JOH 011 048 Wenn wir ihn so lassen, dann werden alle an ihn glauben, und die Römer werden kommen, und sowohl unsre Stätte, als unser Volk vertilgen. 043 JOH 011 049 Einer aber von ihnen, Kaiaphas, der jenes Jahr Hoherpriester war, sagte ihnen: Ihr wisset nichts, 043 JOH 011 050 Und bedenket auch nicht, daß es uns besser ist, ein Mensch sterbe für das Volk, als daß die ganze Nation zugrunde gehe, 043 JOH 011 051 Das sagte er aber nicht von sich selbst, sondern weil er jenes Jahr Hoherpriester war, weissagte er, daß Jesus für die Nation sterben würde. 043 JOH 011 052 Und nicht für die Nation (der Juden) allein, sondern damit er auch die zerstreuten Kinder Gottes in eins zusammenbrächte. 043 JOH 011 053 Von jenem Tage an ratschlagten sie denn, daß sie ihn töteten. 043 JOH 011 054 Da wandelte Jesus nicht mehr offen unter den Juden umher, sondern ging von dannen in die Gegend nahe bei der Wüste, in eine Stadt genannt Ephraim, und hielt sich daselbst auf mit seinen Jüngern. 043 JOH 011 055 Es war aber nahe das Passah der Juden, und es gingen viele aus der Gegend hinauf nach Jerusalem, vor dem Feste, damit sie sich reinigten. 043 JOH 011 056 Da suchten sie Jesus, und sprachen untereinander, während sie im Tempel stunden: Was dünkt euch, daß er nicht auf das Fest kommt? 043 JOH 011 057 Es hatten aber die hohen Priester und Pharisäer ein Gebot gegeben, daß wenn jemand wüßte, wo er ist, er es anzeigen solle, damit sie ihn griffen. - 043 JOH 012 001 Jesus kam nun sechs Tage vor dem Passah nach Bethanien, wo Lazarus, der Verstorben war, welchen er von den Toten auferweckt hatte. 043 JOH 012 002 Da machten sie ihm ein Mahl daselbst, und Martha diente; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu tische lagen. 043 JOH 012 003 Da nahm Maria ein Pfund Salbe, echte, köstliche Narde, und salbte die Füße Jesu, und trocknete seine Füße mit ihren Haaren; das Haus aber ward erfüllt mit dem Geruch der Salbe. 043 JOH 012 004 Da sagt einer von seinen Jüngern, Judas, Simons (Sohn) der Ischariot, der ihn zu verraten im Begriffe war: 043 JOH 012 005 Warum ist diese Salbe nicht verkauft worden für dreihundert Denare, und den Armen gegeben? 043 JOH 012 006 Das sprach er aber nicht, weil ihm etwas an den Armen lag, sondern weil er ein Dieb war, und die Kasse hatte, und trug, was gesteuert wurde. 043 JOH 012 007 Da sprach Jesus: Laß sie! auf den Tag meines Begräbnisses hat sie es aufbewahrt. 043 JOH 012 008 Denn Arme habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. 043 JOH 012 009 Es erfuhr nun viel Volk der Juden, daß Jesus daselbst sei, und kamen nicht allein um Jesu willen, sondern damit sie auch Lazarus sähen, welchen er von den Toten auferweckt hatte. 043 JOH 012 010 Die hohen Priester aber ratschlagten, damit sie auch Lazarus töteten, 043 JOH 012 011 Weil um seinetwillen viele Juden hingingen, und an Jesus glaubten. 043 JOH 012 012 Am Tage darauf, als viel Volk, das auf das Fest gekommen war, hörte, daß Jesus nach Jerusalem kommt, 043 JOH 012 013 Nahmen sie Palmenzweige, und gingen aus, ihm entgegenzugehen, und schrieen: Hosianna, gesegnet sei der da kommt im Namen des Herrn, der König Israels! 043 JOH 012 014 Jesus aber fand ein Eselein, und setzte sich darauf, wie geschrieben steht: 043 JOH 012 015 "Fürchte dich nicht, Tochter Zion, siehe dein König kommt reitend auf einem Eselsfüllen." 043 JOH 012 016 Das wußten aber seine Jünger zuerst nicht, sondern als Jesus verherrlicht war, da erinnerten sie sich, daß dieses von ihm geschrieben steht, und sie ihm dieses getan hatten. 043 JOH 012 017 Es hatte aber der Volkshaufe, der bei ihm war, als er Lazarus aus dem Grabe rief, und ihn von den Toten auferweckte, davon Zeugnis abgelegt; 043 JOH 012 018 Darum kam ihm auch das Volk entgegen, weil sie gehört, daß er dieses Zeichen getan hatte. 043 JOH 012 019 Die Pharisäer sprachen zu einander: Sehet ihr, daß ihr nichts ausrichtet? Siehe, die Welt ist ihm nachgelaufen. 043 JOH 012 020 Es waren auch etliche Griechen unter denen, die hinaufgezogen waren, daß sie am Feste anbeteten; 043 JOH 012 021 Diese nun kamen zu Philippus, der von Bethsaida in Galiläa war, baten ihn, und sprachen: Herr, wir möchten Jesus sehen. 043 JOH 012 022 Kommt Philippus, und sagt es dem Andreas; und Philippus und Andreas sagen es weiter Jesus. 043 JOH 012 023 Jesus aber antwortete ihnen, und sprach: Die Stunde ist gekommen, daß der Menschensohn verherrlicht werde. 043 JOH 012 024 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt, und erstirbt, so bleibt es allein, wenn es aber erstirbt, so bringt es viele Frucht. 043 JOH 012 025 Wer seine Seele liebt, der wird sei verlieren, und wer seine Seele haßt in dieser Welt, der wird sie zu künftigen Leben bewahren. 043 JOH 012 026 Wenn mir jemand dienen will, der folge mir nach, und wo ich bin, da soll auch mein Diener sein. Wenn mir jemand dient, den wird mein Vater ehren. 043 JOH 012 027 Jetzt ist meine Seele erschüttert, und was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber darum bin ich ja in diese Stunde gekommen.- Vater, verherrliche deinen Namen! 043 JOH 012 028 Da kam eine Stimme aus dem Himmel: Ich habe ihn schon verherrlicht, und will ihn abermals verherrlichen! 043 JOH 012 029 Der Volkshaufe nun, der da stund, und es hörte, sprach: Es hat gedonnert; andere sprachen: Ein Engel hat mit ihm geredet. 043 JOH 012 030 Jesus antwortete, und sprach: Nicht um meinetwillen ist diese Stimme geschehen, sondern um euretwillen. 043 JOH 012 031 Jetzt ist das Gericht dieser Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgestoßen werden; 043 JOH 012 032 Und ich, wenn ich erhöht bin von der Erde, werde ich alle zu mir ziehen. 043 JOH 012 033 Das sagte er aber, zu deuten, welches Todes er sterben würde. 043 JOH 012 034 Der Volkshaufe antwortete ihm: Wir haben gehört aus dem Gesetz, daß der Messias ewiglich bleibt, und wie sagst du, daß der Menschensohn erhöht werden wird? Wer ist dieser Menschensohn? 043 JOH 012 035 Da sagt ihnen Jesus: Noch eine kleine Zeit ist das Licht bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht habt, damit euch die Finsternis nicht überfalle; und wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wo er hingeht. 043 JOH 012 036 Solange ihr das Licht habt, glaubet an das Licht, damit ihr Söhne des Lichtes werdet. - Solches redete Jesus, dann ging er weg, und verbarg sich vor ihnen. 043 JOH 012 037 Obgleich er aber so viele Zeichen vor ihnen getan hatte, glaubten sie doch nicht an ihn. 043 JOH 012 038 Damit das Wort des Propheten Jesaias erfüllt würde, welches er gesagt: "Herr, wer glaubte dem von uns Gehörten? Und wem ist der Arm des Herrn geoffenbart?" 043 JOH 012 039 Darum konnten sie nicht glauben, denn Jesaias hat abermals gesagt: 043 JOH 012 040 "Er hat ihre Augen blind gemacht, und ihre Herzen verstockt, damit sie mit den Augen nicht sehen, und mit dem Herzen nicht vernehmen, und sich bekehren, und ich sie heile." 043 JOH 012 041 Solches sagte Jesaias, als er seine Herrlichkeit sah, und von ihm redete. 043 JOH 012 042 Doch glaubten gleichwohl viele von den Obersten an ihn, aber um der Pharisäer willen bekannten sie es nicht, damit sie nicht von der Synagoge ausgeschlossen würden, 043 JOH 012 043 Denn sie liebten die Ehre bei Menschen mehr, als die Ehre bei Gott. 043 JOH 012 044 Jesus aber rief, und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat; 043 JOH 012 045 Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat. 043 JOH 012 046 Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe. 043 JOH 012 047 Und wenn jemand meine Worte gehört, und nicht geglaubt hat, so richte ich ihn nicht, denn ich bin nicht gekommen, daß ich die Welt richte, sondern daß ich die Welt errette. 043 JOH 012 048 Wer mich verachtet, und meine Worte nicht annimmt, der hat seinen Richter; das Wort, welches ich geredet habe, dasselbe wird ihn richten am letzten Tage. 043 JOH 012 049 Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, der hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen, und was ich reden soll. 043 JOH 012 050 Und ich weiß, daß sein Gebot ewiges Leben ist. Darum, was ich rede, das rede ich also, wie mir der Vater gesagt hat. 043 JOH 013 001 Vor dem Passahfest aber, als Jesus wußte, daß seine Stunde gekommen war, daß er aus dieser Welt zum Vater ginge - wie er geliebt hatte die Seinen, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende. 043 JOH 013 002 Und als ein Mahl gehalten ward, nachdem schon der Teufel in das Herz des Judas Simon´s (Sohn) Ischariot eingegeben hatte, daß er ihn verriete, 043 JOH 013 003 Wußte Jesus, daß ihm der Vater alles in die Hände gegeben hatte, und daß er von Gott ausgegangen war, und zu Gott ging, 043 JOH 013 004 Und stund auf von dem Mahle, und legte seine Kleider ab, und nahm ein leinenes Tuch, und umgürtete sich; 043 JOH 013 005 Darauf gießt er Wasser in das Waschbecken, und fing an, die Füße seiner Jünger zu waschen, und mit dem leinenen Tuch abzutrocknen, womit er umgürtet war. 043 JOH 013 006 Da kommt er zu Simon Petrus, und derselbe sagt ihm: Herr, du wäschest meine Füße? 043 JOH 013 007 Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Was ich tue, daß weißt du jetzt nicht, du wirst es aber hernach erfahren. 043 JOH 013 008 Sagt ihm Petrus: Nun und nimmermehr sollst du meine Füße waschen. Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du keinen Teil an mir. 043 JOH 013 009 Sagt ihm Simon Petrus: Herr, nicht die Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt. 043 JOH 013 010 Sagt ihm Jesus: Wer gebadet ist, der hat nur nötig, daß seine Füße gewaschen werden, darum, daß er ganz rein ist; und ihr seid rein, aber nicht alle. 043 JOH 013 011 Denn er kannte seinen Verräter, deshalb sprach er: Ihr seid nicht alle rein. 043 JOH 013 012 Als er nun ihre Füße gewaschen, und seine Kleider angezogen hatte, legte er sich nieder zu Tische, und sagte ihnen: Wisset ihr, was ich euch getan habe? 043 JOH 013 013 Ihr nennt mich Lehrer und Herr; das ist ganz recht, denn ich bin es. 043 JOH 013 014 Wenn nun ich, der Herr und Lehrer, eure Füße gewaschen habe, so müßt auch ihr einander die Füße waschen. 043 JOH 013 015 Denn ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit auch ihr tut, wie ich euch getan habe. 043 JOH 013 016 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ein Knecht ist nicht größer, als sein Herr; noch ein Sendbote größer, als der ihn ausgesandt hat. 043 JOH 013 017 Wenn ihr dieses wisset, selig seid ihr, wenn ihr es tut. 043 JOH 013 018 Ich sage nicht von euch allen; ich weiß, welche ich auserwählt habe, sondern damit die Schrift erfüllt würde: "Der mit mir das Brot ißt, hat seine Ferse wider mich erhoben." 043 JOH 013 019 Schon jetzt sage ich es euch, ehe geschieht, damit, wenn es geschieht, ihr glaubet, daß ich (der Messias) bin. 043 JOH 013 020 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer den aufnimmt, welchen ich sende, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. 043 JOH 013 021 Als Jesus dieses gesprochen hatte, ward er erschüttert im Geist, und bezeugte, und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten. 043 JOH 013 022 Da sahen die Jünger einander an, und waren verlegen, von wem er rede. 043 JOH 013 023 Es war aber einer von seinen Jüngern, der lag am Busen Jesus, welchen Jesus lieb hatte. 043 JOH 013 024 Diesem winkte nun Simon Petrus, zu forschen, wer es wäre, von dem er rede. 043 JOH 013 025 Da legte sich derselbst an die die Brust Jesu, und sagt ihm: Herr, wer ist´s? 043 JOH 013 026 Jesus antwortet: Derjenige ist´s, welchen ich den Bissen eintauche und geben werde. Und er tauchte den Bissen ein, und gab ihn Judas, Simons (Sohn), dem Ischariot. 043 JOH 013 027 Und nach dem Bissen, da fuhr der Satan in denselben. Jesus aber sagte ihm: Was du tust, das tue bald! 043 JOH 013 028 Dies verstand aber keiner von den zu Tische Liegenden, wozu er es ihm sagte. 043 JOH 013 029 Denn etliche meinten, weil Judas die Kasse hatte, so sage ihm Jesus: Kaufe, was wir nötig haben auf das Fest, oder daß er den Armen etwas gebe. 043 JOH 013 030 Bald nun, nachdem er den Bissen genommen hatte, ging derselbe hinaus. Es war aber Nacht. - Als er nun hinausgegangen war, 043 JOH 013 031 Sagt Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm. 043 JOH 013 032 Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, so wird ihn Gott auch in sich selbst verherrlichen, und wird ihn bald verherrlichen. 043 JOH 013 033 Kindlein! noch eine kleine Weile bin ich bei euch. Ihr werdet mich suchen, und wie ich den Juden gesagt habe, daß wo ich hingehe, ihr nicht hinkommen könnt, so sage ich jetzt auch euch. 043 JOH 013 034 Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebet, wie ich euch geliebt habe, auf daß auch ihr einander liebet. 043 JOH 013 035 An diesem werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. 043 JOH 013 036 Sagt ihm Simon Petrus: Herr, wo gehst du hin? Jesus antwortete ihm: Wo ich hingehe, kannst du mir jetzt nicht nachfolgen, später aber wirst du mir nachfolgen. 043 JOH 013 037 Sagt ihm Petrus: Herr, warum kann ich dir gerade jetzt nicht folgen? meine Seele will ich für dich hingeben. 043 JOH 013 038 Jesus antwortete ihm: Deine Seele willst du für mich hingeben? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal verleugnet hast. 043 JOH 014 001 Euer Herz erbebe nicht! Vertrauet gläubig auf Gott und vertrauet gläubig auf mich! 043 JOH 014 002 In dem Hause meines Vaters sind viele Aufenthaltsorte; wenn es nicht so wäre, würde ich euch sagen: Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. 043 JOH 014 003 Und wenn ich hingegangen bin, und euch eine Stätte bereitet habe, so komme ich wieder, und werde euch zu mir nehmen, damit wo ich bin, auch ihr seid. 043 JOH 014 004 Und wo ich hingehe, das wisset ihr, und den Weg wisset ihr. 043 JOH 014 005 Sagt ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst, und wie können wir den Weg wissen? 043 JOH 014 006 Sagt ihm Jesus: Ich bin der Weg und die Wahrheit; und das Leben; niemand kommt zum Vater, außer durch mich. 043 JOH 014 007 Wenn ihr mich erkannt habt so werdet ihr auch meinen Vater erkennen, und von jetzt an kennet ihr ihn, und habt ihn gesehen. 043 JOH 014 008 Sagt ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater, so genügt uns. 043 JOH 014 009 Sagt ihm Jesus: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen; und wie sagst du: Zeige uns den Vater. 043 JOH 014 010 Glaubst du nicht, daß ich im Vater, und der Vater in mir ist? Die Worte, welche ich zu euch rede, rede ich nicht vorn mir selbst, sondern der Vater, der in mir wohnt, der tut die Werke. 043 JOH 014 011 Glaubet mir, daß ich im Vater, und der Vater in mir ist, wenn aber nicht, so glaubet mir eben um der Werke willen. 043 JOH 014 012 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: wer an mich glaubt, der wird die Werke, welche ich tue, auch tun, und wird größere, als diese, tun, denn ich gehe zum Vater. 043 JOH 014 013 Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde ich euch tun, damit der Vater in dem Sohne verherrlicht werden. 043 JOH 014 014 Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun. 043 JOH 014 015 Wenn ihr mich liebet, so werdet ihr meine Gebote halten, 043 JOH 014 016 Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen andern Beistand geben, daß er bei euch bleibe ewiglich. 043 JOH 014 017 Den Geist der Wahrheit, welchen die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht, und kennt ihn nicht; ihr aber kennet ihn, denn er bleibt bei euch, und wird in euch sein. 043 JOH 014 018 Ich hinterlasse euch nicht als Waisen; ich komme zu euch. 043 JOH 014 019 Es ist noch um ein Kleines, und die Welt sieht mich nicht mehr, ihr aber sehet mich, denn ich lebe, und ihr werdet leben. 043 JOH 014 020 An jenem Tage werdet ihr erkennen, daß ich im Vater bin, und ihr in mir, und ich in euch. 043 JOH 014 021 Wer meine Gebote hat, und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben, und mich ihm offenbaren. 043 JOH 014 022 Sagt ihm Judas, nicht der Ischariot: Herr, wie kommt es, daß du dich uns offenbaren willst, und nicht der Welt? 043 JOH 014 023 Jesus antwortete, und sagte ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen, und Wohnung bei ihm nehmen. 043 JOH 014 024 Wer mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht; und das Wort, welches ihr hört, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat. 043 JOH 014 025 Solches habe ich zu euch geredet, da ich noch bei euch weile. 043 JOH 014 026 Aber der Beistand, der heilige Geist, welchen der Vater in meinem Namen senden wird, derselbige wird euch alles lehren, und euch erinnern an alles, was ich euch gesagt habe. 043 JOH 014 027 Frieden hinterlasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch; ich gebe euch nicht, wie die Welt gibt; euer Herz erbebe nicht, und zage nicht. 043 JOH 014 028 Ihr habt gehört, daß ich euch sagte: Ich gehe hin, und komme zu euch. Wenn ihr mich liebtet, so würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater gehe, denn der Vater ist größer als ich. 043 JOH 014 029 Und jetzt habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, damit, wenn es geschieht, ihr glaubet. 043 JOH 014 030 Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden; denn es kommt der Fürst der Welt, und hat nichts an mir. 043 JOH 014 031 Aber (es geschieht) damit die Welt erkenne, daß ich den Vater liebe, und also tue, wie mir der Vater geboten hat. Stehet auf, und lasset uns von hinnen gehen! 043 JOH 015 001 Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. 043 JOH 015 002 Jede Rebe an mir, welche keine Frucht bringt, die schneidet er ab, und jede, welche Frucht bringt, die reinigt er, damit sie mehr Frucht bringe. 043 JOH 015 003 Ihr seid schon rein, um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. 043 JOH 015 004 Bleibet in mir, und ich in euch. Gleichwie die Rebe kann keine Frucht bringen von ihr selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibet. 043 JOH 015 005 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt, und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun. 043 JOH 015 006 Wer nicht in mir bleibt, der ist weggeworfen, wie die Rebe, und verdorrt; und man sammelt sie, und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. 043 JOH 015 007 Wenn ihr in mir bleibet, und meine Worte in euch bleiben, so mögt ihr erbitten, was ihr wollt, und es wird euch werden. 043 JOH 015 008 darin wird mein Vater verherrlicht, daß ihr viel Frucht bringet, und meine Jünger werdet. 043 JOH 015 009 Gleichwie der Vater mich geliebt hat, so liebe auch ich euch; bleibet in meiner Liebe. 043 JOH 015 010 Wenn ihr meine Gebote halten werdet, so bleibet ihr in meiner Liebe, gleichwie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe, und bleibe in seiner Liebe. 043 JOH 015 011 Dieses habe ich mit euch geredet, damit meine Freude in euch bleibe, und euere Freude völlig werde. 043 JOH 015 012 Dies ist mein Gebot, daß ihr einander liebet, wie ich euch geliebt habe. 043 JOH 015 013 Größere Liebe hat niemand, als die, daß er seine Seele hingibt für seine Freunde. 043 JOH 015 014 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. 043 JOH 015 015 Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde geheißen, weil ich euch alles kund getan habe, was ich von meinem Vater gehört habe. 043 JOH 015 016 Nicht ihr habt mich auserwählt, sondern ich habe euch auserwählt, und euch gesetzt, daß ihr hingehet und Frucht bringet, und euere Frucht bleibe; damit was ihr den Vater bittet in meinem Namen, er euch gebe. 043 JOH 015 017 Dieses gebiete ich euch, damit ihr einander liebet. 043 JOH 015 018 Wenn die Welt euch haßt, so wisset, daß sie mich vor euch gehaßt hat. 043 JOH 015 019 Wenn ihr von der Welt wäret, so hätte die Welt das Ihre lieb; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch von der Welt auserwählt habe, darum haßt euch die Welt. 043 JOH 015 020 Erinnert euch des Wortes, daß ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer, als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, so werden sie euch auch verfolgen; wenn sie mein Wort gehalten haben, so werden sie auch das eurige halten. 043 JOH 015 021 Aber dies alles werden sie euch tun um meines Namens willen, weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat. 043 JOH 015 022 Wenn ich nicht gekommen wäre, und hätte zu ihnen geredet, so hätten sie keine Sünde, jetzt haben sie keine Ausrede für ihre Sünde. 043 JOH 015 023 Wer mich haßt, der haßt auch meinen Vater. 043 JOH 015 024 Wenn ich nicht die Taten unter ihnen getan hätte, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde, jetzt aber haben sie sie gesehen, und doch mich und meinen Vater gehaßt. 043 JOH 015 025 Aber (es geschah) damit erfüllt werde das Wort, welches in ihrem Gesetz geschrieben steht: "Sie haßten mich ohne Ursache. 043 JOH 015 026 Wenn aber der Beistand gekommen ist, welchen ich euch sende vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, so wird derselbige zeugen von mir. 043 JOH 015 027 Und ihr werdet auch zeugen, weil ihr vom Anfang an bei mir gewesen seid. 043 JOH 016 001 Solches habe ich zu euch geredet, damit ihr nicht Anstoß nehmet. 043 JOH 016 002 Sie werden euch von der Synagoge ausschließen, ja, es kommt die Stunde, daß jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott einen Dienst zu tun. 043 JOH 016 003 Und das werden sie tun, weil sie weder den Vater, noch mich, erkannt haben. 043 JOH 016 004 Aber solches habe ich zu euch geredet, damit wenn die Stunde kommt, ihr euch daran erinnert, daß ich es euch gesagt habe. Solches habe ich euch aber nicht von Anfang an gesagt, weil ich bei euch war. 043 JOH 016 005 Jetzt aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat, und keiner von euch fragt mich: Wohin gehst du? 043 JOH 016 006 Sondern weil ich solches zu euch geredet habe, hat Traurigkeit euer Herz erfüllt. 043 JOH 016 007 Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, daß ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, so kommt der Beistand nicht zu euch; wenn ich aber fortgehe, so werde ich ihn zu euch senden. 043 JOH 016 008 Und ist er gekommen, so wird er die Welt überführen inbetreff der Sünde, inbetreff der Gerechtigkeit, und inbetreff des Gerichts. 043 JOH 016 009 Inbetreff der Sünde, daß sie nicht an mich glauben; 043 JOH 016 010 Inbetreff der Gerechtigkeit, daß ich zum Vater gehe, und mich nicht mehr sehet; 043 JOH 016 011 Inbetreff des Gerichts, daß der Fürst dieser Welt gerichtet ist. 043 JOH 016 012 Ich habe euch noch viel zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. 043 JOH 016 013 Wann aber jener gekommen ist, der Geist der Wahrheit, so wird er euch in die ganze Wahrheit den Weg zeigen; denn er wird nicht von sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was kommt, das wird er euch verkündigen. 043 JOH 016 014 Derselbige wird mich verherrlichen, denn von den Meinen wird er es nehmen, und euch verkündigen. 043 JOH 016 015 Alles, was der Vater hat, ist mein, darum habe ich gesagt, daß er´s von dem Meinen nehme, und euch verkündige. - 043 JOH 016 016 Über ein Kleines, so sehet ihr mich nicht, und wieder über ein Kleines, so werdet ihr mich sehen, weil ich zum Vater gehe. 043 JOH 016 017 Da sprachen etliche von seinen Jüngern zu einander: Was ist das, was er uns sagt: über ein Kleines, so sehet ihr mich nicht, und wieder über ein Kleines, so werdet ihr mich sehen? und: Weil ich zum Vater gehe? 043 JOH 016 018 Da sagten sie: Was ist das, was er sagt: über ein Kleines? Wir wissen nicht, was er redet. - 043 JOH 016 019 Da nun Jesus wußte, daß sie ihn fragen wollten, sprach er zu ihnen: Deswegen befragt ihr euch untereinander, weil ich sagte: über ein Kleines, so sehet ihr mich nicht, und wieder über ein Kleines, so werdet ihr mich sehen? 043 JOH 016 020 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen, und wehklagen, die Welt aber wird sich freuen; ihr aber werdet traurig sein, doch soll eure Trauer zur Freude werden. 043 JOH 016 021 Das Weib, wenn sie gebiert, hat Traurigkeit, weil ihre Stunde gekommen ist; wenn sie aber das Kindlein geboren hat, so gedenkt sie nicht mehr der Drangsal, um der Freude willen, daß ein Mensch zur Welt geboren ist. 043 JOH 016 022 So habt auch ihr jetzt Traurigkeit, aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude nimmt niemand von euch. 043 JOH 016 023 Und an jenem Tage werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, das wird er euch geben. 043 JOH 016 024 Bis jetzt habt ihr nicht gebeten in meinem Namen; bittet und ihr werdet empfangen, damit eure Freude völlig werde. 043 JOH 016 025 Solches habe ich bildlicherweise zu euch geredet, aber es kommt die Stunde, wo ich nicht mehr bildlicherweise zu euch reden werde, sondern frei heraus werde ich euch von dem Vater verkündigen. 043 JOH 016 026 An jenem Tage werdet ihr in meinem Namen bitten, und ich sage euch nicht, daß ich den Vater euretwegen bitten werde. 043 JOH 016 027 Denn er selbst, der Vater, liebt euch, weil ihr mich geliebt habt, und geglaubt, daß ich von Gott ausgegangen bin. 043 JOH 016 028 Ich bin vom Vater ausgegangen, und in die Welt gekommen; wiederum verlasse ich die Welt, und gehe zum Vater. 043 JOH 016 029 Sagen ihm seine Jünger: Siehe, jetzt redest du frei heraus, und redest nicht bildlicher Weise. 043 JOH 016 030 Jetzt wissen wir, daß du alles weißt, und nicht nötig hast, daß dich jemand frage; darum glauben wir, daß du von Gott ausgegangen bist. 043 JOH 016 031 Jesus antwortete ihnen: Jetzt glaubet ihr? 043 JOH 016 032 Siehe es kommt die Stunde, und ist schon jetzt gekommen, daß ihr zerstreut werdet, ein jeglicher in das Seine, und mich allein lasset; aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. 043 JOH 016 033 Dieses habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habet; in der Welt habt ihr Drangsal, aber seid getrost, ich habe die Welt besiegt. 043 JOH 017 001 Solches redete Jesus, und hob seine Augen auf gen Himmel, und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn dich auch verherrliche. 043 JOH 017 002 Gleichwie du ihm Macht gegeben hast über alles Fleisch, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben geben möge. 043 JOH 017 003 Das ist aber das ewige Leben, daß sie ich (als) den alleinigen wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus (als) Messias, erkennen. 043 JOH 017 004 Ich habe dich auf Erden verherrlicht, und das Werk vollendet, welches du mir gegeben hast, damit ich es tun solle. 043 JOH 017 005 Und jetzt verherrliche du mich, o Vater, bei dir selbst, mit der Herrlichkeit, welche ich bei dir hatte, ehe die Welt war. 043 JOH 017 006 Ich habe deinen Namen den Menschen geoffenbart, welche du mir aus der Welt gegeben hast. Dein waren sie, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort behalten. 043 JOH 017 007 Jetzt haben sie erkannt, daß alles, was du mir gegeben hast, von dir ist, 043 JOH 017 008 Denn die Worte, welche du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen, und wahrhaftig erkannt, daß ich von dir ausgegangen, bin, und geglaubt, daß du mich gesandt hast. 043 JOH 017 009 Ich bitte für sie; nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, welche du mir gegeben hast, denn sie sind dein. 043 JOH 017 010 Und alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist, das ist mein; und ich bin in ihnen verherrlicht. 043 JOH 017 011 Und ich bin nicht mehr in der Welt, aber diese sind in der Welt, und ich gehe zu dir. Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, gleichwie wir. 043 JOH 017 012 Als ich bei ihnen in der Welt war, erhielt ich sie in deinem Namen; die du mir gegeben hast, die habe ich bewahrt, und keiner von ihnen ist verloren, außer der Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt würde. 043 JOH 017 013 Jetzt aber komme ich zu dir, und dieses rede ich in die Welt, damit sie meine Freude völlig in sich haben mögen. 043 JOH 017 014 Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt haßt sie, denn sie sind nicht aus der Welt, gleichwie auch ich nicht aus der Welt bin. 043 JOH 017 015 Ich bitte nicht, daß du sie aus der Welt nehmest, sondern daß du sie bewahrest vom Bösen. 043 JOH 017 016 Aus der Welt sind sie nicht, gleichwie ich nicht aus der Welt bin; 043 JOH 017 017 Heilige sie in deiner Wahrheit, dein Wort ist die Wahrheit. 043 JOH 017 018 Gleichwie du mich gesandt in die Welt, so sende auch ich sie in die Welt. 043 JOH 017 019 Und ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie geheiligt seien in Wahrheit. 043 JOH 017 020 Aber ich bitte nicht für diese allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben; 043 JOH 017 021 Damit alle eins seien, gleichwie du, Vater in mir, und ich in dir; damit auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, daß du mich gesandt hast. 043 JOH 017 022 Und die Herrlichkeit, welche du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, damit sie eins seien, gleichwie wir eins sind. 043 JOH 017 023 Ich in ihnen, und du in mir, damit sie in eins vollendet seien, und damit die Welt erkenne, daß du mich gesandt, und sie geliebt hast, gleichwie du mich geliebt hast. 043 JOH 017 024 Vater, ich will, daß wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit schauen, welche du mir gegeben hast, weil du mich geliebt hast, vor Grundlegung der Welt. 043 JOH 017 025 Gerechter Vater, die Welt hat dich ja nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt, und diese haben erkannt, daß du mich gesandt hast. 043 JOH 017 026 Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan, und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit welcher du mich geliebt hast, sei in ihnen, und ich in ihnen. 043 JOH 018 001 Solches redete Jesus, und ging mit seinen Jüngern hinaus jenseits des Baches Kidron; daselbst war ein Garten, in dem ging er hinein, und seine Jünger. 043 JOH 018 002 Es kannte aber auch Judas, der ihn verriet, den Ort, denn Jesus versammelte sich oft daselbst mit seinen Jüngern. 043 JOH 018 003 Judas nun nahm die Schar und von den hohen Priestern und Pharisäern Gerichtsdiener, und kommt dorthin mit Fackeln, und Lampen und Waffen. 043 JOH 018 004 Jesus aber, der alles wußte, was über ihn kommen würde, ging hinaus und sprach zu ihnen: Wen suchet ihr? 043 JOH 018 005 Sie antworteten ihm: Jesus, den Nazaräer. Sagt ihnen Jesus: Ich bin es. Es stund aber auch Judas, der ihn verriet, bei ihnen. 043 JOH 018 006 Als er nun zu ihnen sagte: Ich bin es, da wichen sie zurück, und fielen zu Boden. 043 JOH 018 007 Da frug er sie abermals: Wen suchet ihr? Sie aber sprachen: Jesus, den Nazaräer. 043 JOH 018 008 Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, daß ich es bin; wenn ihr nun mich suchet, so lasset diese gehen. 043 JOH 018 009 Damit erfüllt würde das Wort, welches er sagte: Ich habe keinen verloren von denen, die du mir gegeben hast. 043 JOH 018 010 Simon Petrus nun hatte ein Schwert, zog es, und schlug den Knecht des Hohenpriesters, und hieb ihm sein rechtes Ohr ab; der Name des Knechtes aber war Malchus. 043 JOH 018 011 Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke dein Schwert in die Scheide. soll ich den Kelch nicht trinken, den mir der Vater gegeben hat? 043 JOH 018 012 Die Schar nun, und der Hauptmann, und die Gerichtsdiener der Juden ergriffen Jesus, und banden ihn; 043 JOH 018 013 Und führten ihn ab, zuerst zu Hannas; denn er war der Schwiegervater des Kaiphas, welcher jenes Jahr Hoherpriester war. 043 JOH 018 014 Es war aber Kaiaphas, der den Juden riet, daß es besser wäre, ein Mensch komme um für das ganze Volk. 043 JOH 018 015 Simon Petrus aber folgte Jesus nach, und ein anderer Jünger. Jener Jünger aber war dem Hohenpriester bekannt, und er ging mit Jesus hinein in den Hof des Hohenpriesters. 043 JOH 018 016 Petrus aber stund draußen vor der Tür. Da ging der andere Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war, hinaus, und redete mit der Türhüterin, und führte Petrus hinein. 043 JOH 018 017 Da sagt die Magd, die Türhüterin: Bist nicht auch du von den Jüngern dieses Menschen? Er sagt: Ich bin´s nicht. 043 JOH 018 018 Es stunden aber die Knechte und Gerichtsdiener, welche ein Kohlenfeuer gemacht hatten, und wärmten sich, denn es war kalt. Petrus aber stund bei ihnen, und wärmte sich. 043 JOH 018 019 Der Hohepriester nun frug Jesus wegen seiner Jünger, und seiner Lehre. 043 JOH 018 020 Jesus antwortete ihm: Ich habe öffentlich geredet zur Welt. Ich habe allezeit gelehrt in einer Synagoge, oder in dem Tempel, wo alle Juden zusammenkommen, und im Versteckten habe ich nichts geredet. 043 JOH 018 021 Warum fragst du mich? Frage die Zuhörer, was ich zu ihnen geredet habe; siehe, die wissen, was ich gesät habe. 043 JOH 018 022 Als er aber solches sagte, gab einer von den Gerichtsdienern, die dabeistunden, Jesus einen Backenstreich, und sagte: So antwortest du dem Hohenpriester? 043 JOH 018 023 Jesus antwortete ihm: Habe ich unrecht geredet, so beweise das Unrecht; habe ich aber recht geredet, warum schlägst du mich? 043 JOH 018 024 Da sandte ihn Hannas gebunden zum Hohenpriester Kaiaphas. 043 JOH 018 025 Simon Petrus aber stund draußen, und wärmte sich. Da sprachen sie zu ihm: Bist nicht auch du von seinen Jüngern? Er leugnete, und sprach: Ich bin es nicht. 043 JOH 018 026 Sagt einer von den Knechten des Hohenpriesters, der ein Verwandter war dess´, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte: Habe ich dich nicht im Garten bei ihm gesehen? 043 JOH 018 027 Da leugnete Petrus abermals, und alsblad krähte der Hahn. 043 JOH 018 028 Da führten sie Jesus von Kaiaphas zum Richthaus; es war aber früh morgens. Und sie gingen nicht hinein in das Richthaus, damit sie nicht verunreinigt würden, sondern damit sie das Passah essen möchten. 043 JOH 018 029 Da ging Pilatus zu ihnen, und sprach: Welche Anklage bringet ihr wider diesen Menschen? 043 JOH 018 030 Sie antworteten, und sagten ihm: Wenn diese nicht ein Übeltäter wäre, so hätten wir ihn dir nicht überliefert. 043 JOH 018 031 Da sprach Pilatus zu ihnen: Nehmet ihr ihn, und richtet ihn nach euerm Gesetz. Da sagten ihm die Juden: Uns ist es nicht gestattet, jemand hinzurichten. 043 JOH 018 032 Damit das Wort Jesu erfüllt würde, welches er sagte, um anzuzeigen, welches Todes er sterben würde. 043 JOH 018 033 Da ging Pilatus abermals in das Richthaus hinein, und rief Jesus, und sagte ihm: Bist du der König der Juden? 043 JOH 018 034 Jesus antwortete ihm: Sagst du dies von dir selbst, oder haben dir es andere von mir gesagt? 043 JOH 018 035 Pilatus antwortete: Bin ich denn ein Jude? Dein Volk und die hohen Priester haben dich mir überliefert. Was hast du getan? 043 JOH 018 036 Jesus antwortete: Meine Königsherrschaft ist nicht aus dieser Welt. Wenn meine Königsherrschaft aus dieser Welt wäre, so würden meine Diener kämpfen, daß ich den Juden nicht überliefert würde, nun aber ist meine Königsherrschaft nicht von daher. 043 JOH 018 037 Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Darum bin ich geboren, und darum bin ich in die Welt gekommen, damit ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme. 043 JOH 018 038 Sagt ihm Pilatus: Was ist Wahrheit? Und als er dies gesagt, ging er wieder hinaus zu den Juden, und sagt ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm. 043 JOH 018 039 Es ist aber ein Herkommen bei euch, daß ich euch einen am Passah losgebe. Wollt ihr nun, daß ich euch den König der Juden losgebe? 043 JOH 018 040 Da schrieen abermals alle, und sagten: Nicht diesen, sondern den Barrabas. Barrabas aber war ein Räuber. 043 JOH 019 001 Da nahm denn Pilatus Jesus, und geißelte ihn. 043 JOH 019 002 Und die Kriegsknechte flochten eine Krone von Dornen, setzten sie auf sein Haupt, und legten ihm ein Purpurkleid um, 043 JOH 019 003 Und traten zu ihm, und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden! und sie gaben ihm Backenstreiche. 043 JOH 019 004 Da ging Pilatus abermals hinaus, und sagt ihnen: Siehe, ich bringe ihn euch heraus, damit ihr erkennet, daß ich keine Schuld an ihm finde. 043 JOH 019 005 Da ging Jesus hinaus, und trug die Dornenkrone und das Purpurkleid; und er sagt ihnen: Siehe, der Mensch! 043 JOH 019 006 Als ihn nun die hohen Priester und Ratsdiener sahen, schrieen sie, und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn! Sagt ihnen Pilatus: Nehmet ihr ihn, und kreuzigt ihn! denn ich finde keine Schuld an ihm. 043 JOH 019 007 Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz muß er sterben, denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht. 043 JOH 019 008 Da nun Pilatus dieses Wort hörte, fürchtete er sich noch mehr, 043 JOH 019 009 Und ging hinein in das Richthaus, und sagt zu Jesus: Woher bist du? Jesus aber gab ihm keine Antwort. 043 JOH 019 010 Da sagt Pilatus: Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, daß ich Macht habe, dich zu kreuzigen, und Macht habe, dich loszulassen? 043 JOH 019 011 Jesus antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht gegeben wäre von oben her; darum der mich dir übergeben hat, hat eine größere Sünde. 043 JOH 019 012 Von da an suchte Pilatus ihn loszulassen. Die Juden aber schrieen, und sagten: Wenn du diesen loslässest, so bist du des Kaisers Freund nicht. Jeder, der sich selbst zum König macht, widersetzt sich dem Kaiser. 043 JOH 019 013 Da nun Pilatus diese Worte hörte, führte er Jesus hinaus, und setzte sich auf den Richtstuhl, an einen Ort genannt Steinpflaster, auf Hebräisch aber Gabbatha. 043 JOH 019 014 Es war aber der Rüsttag des Passahs, und um die sechste Stunde; und er sagt den Juden: Siehe, euer König! 043 JOH 019 015 Sie aber schrieen: Weg, weg! kreuzige ihn! Sagt ihnen Pilatus: Euern König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König, außer Cäsar (dem römischen Kaiser). 043 JOH 019 016 Da übergab er ihn denn ihnen, daß er gekreuzigt würde; und sie nahmen Jesus und führten ihn hin. 043 JOH 019 017 Und er trug sein Kreuz, und ging hinaus auf die sogenannte Schädelstätte, welche auf Hebräisch Golgotha heißt; 043 JOH 019 018 Woselbst sie ihn kreuzigten, und mit ihm zwei andere, hüben und drüben, Jesus aber in der Mitte. 043 JOH 019 019 Pilatus schrieb aber eine Überschrift, und heftete sie ans Kreuz, und war geschrieben: Jesus, der Nazaräer, der König der Juden. 043 JOH 019 020 Diese Überschrift nun lasen viele Juden, denn die Stätte war nahe bei der Stadt, wo Jesus gekreuzigt wurde, und war geschrieben auf Hebräisch, Griechisch, und Lateinisch. 043 JOH 019 021 Da sagten die hohen Priester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: Der König der Juden, sondern daß er sagte: Ich bin der König der Juden. 043 JOH 019 022 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben. 043 JOH 019 023 Die Kriegsknechte nun, als sie Jesus gekreuzigt hatten, nahmen seine Kleider, und machten vier Teile, jedem Kriegsknecht ein Teil, und den Rock. Der Rock aber war ungenäht, von obenan gewirkt durchaus. 043 JOH 019 024 Da sprachen sie zu einander: Laßt uns den nicht verteilen, sondern darum losen, wem er sein soll; damit die Schrift erfüllt würde, die da sagt: "Sie haben sich meine Kleider verteilt, und über mein Gewand das Los geworfen." Solches taten denn die Kriegsknechte. 043 JOH 019 025 Es stunden aber bei dem Kreuze Jesu: seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria Klopas, und Maria die Magdalenerin. 043 JOH 019 026 Als nun Jesus sah seine Mutter und den Jünger, welchen er lieb hatte, dastehen, sagte er seiner Mutter: Frau, siehe deinen Sohn! 043 JOH 019 027 Dann sagt er dem Jünger: Siehe deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. 043 JOH 019 028 Darnach als Jesus wußte, daß schon alles vollbracht war, damit die Schrift erfüllt würde, sagt er: Mich dürstet! 043 JOH 019 029 Da stand nun ein Gefäß voll Essig, und sie füllten einen Schwamm mit Essig, und legten ihn um einen Ysopstengel, und hielten es ihm dar zum Munde. 043 JOH 019 030 Als Jesus nun den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht, und neigte sein Haupt, und gab den Geist auf. 043 JOH 019 031 Die Juden aber, damit die Leichname nicht am Kreuze blieben am Sabbat, weil Rüsttag war, - denn der Tag jenes Sabbats war groß, - baten Pilatus, daß ihre Beine zerschlagen, und sie abgenommen würden. 043 JOH 019 032 Da kamen die Kriegsknechte, und zerschlugen dem ersten die Beine und dem andern, der mit ihm gekreuzigt war. 043 JOH 019 033 Als sie aber zu Jesus kamen, und sahen, daß er schon gestorben war, zerschlugen sie seine Beine nicht; 043 JOH 019 034 Sondern einer von den Kriegsknechten stach ihn mit einem Speer in die Seite, und alsblad kam Blut und Wasser heraus. 043 JOH 019 035 Und der es gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und er weiß, daß er Wahrheit sagt, damit auch ihr glaubet. 043 JOH 019 036 Denn dieses geschah, damit die Schrift erfüllt würde: "Es soll kein Bein an ihm zerschlagen werden." 043 JOH 019 037 Und abermals sagt eine andere Schriftstelle: "Sie werden sehen, in welchen sie gestochen haben." 043 JOH 019 038 Darnach aber hat Joseph von Arimathäa, der ein Jünger Jesu war, verborgen jedoch aus Furcht vor den Juden, Pilatus, daß er den Leichnam Jesu abnehmen dürfe; und Pilatus erlaubte es. Da kam er, und nahm den Leichnam Jesu ab. 043 JOH 019 039 Es kam aber auch Nikodemus, der vormals in der nacht zu Jesus gekommen war, und brachte eine Mischung von Myrrhen und Aloe, bei hundert Pfund. 043 JOH 019 040 Da nahmen sie den Leichnam Jesu, und wickelten ihn in leinene Binden mit den Spezereien, wie es bei den Juden Sitte ist zu begraben. 043 JOH 019 041 Es war aber an dem Ort, wo er gekreuzigt wurde, ein Garten, und in dem Garten ein neues Grabmal, in welchem noch niemals jemand gelegen war. 043 JOH 019 042 Dorthin legten sie nun Jesus, wegen des Rüsttages der Juden, denn das Grabmal war nahe. 043 JOH 020 001 Am ersten Tage der Woche aber kommt Maria, die Magdalenerin, frühe, als es noch finster war, zum Grabmal, und siehe den Stein weggenommen vom Grabmal. 043 JOH 020 002 Da läuft sie, und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern Jünger, den Jesus lieb hatte, und sagt ihnen: Man hat den Herrn weggenommen aus dem Grabmal, und wir wissen nicht, wo man ihn hingelegt hat. 043 JOH 020 003 Da ging Petrus und der andere Jünger hinaus, und kamen zu dem Grabmal. 043 JOH 020 004 Es liefen aber die zwei zusammen, und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam zuerst ans Grabmal. 043 JOH 020 005 Und er bückte sich hinein, und sieht die Binden daliegen; er ging jedoch nicht hinein. 043 JOH 020 006 Simon Petrus nun kommt ihm nach, und geht hinein ins Grab, und sieht die Binden daliegen, 043 JOH 020 007 Und das Schweißtuch, das er auf dem Haupte gehabt, nicht bei den Binden liegen, sondern beiseits zusammengewickelt an einem besondern Ort. 043 JOH 020 008 Da ging auch der andere Jünger hinein, der zuerst ans Grab gekommen war, und sah es, und glaubte. 043 JOH 020 009 Denn sie verstunden die Schrift noch nicht, daß er von den Toten auferstehen sollte. 043 JOH 020 010 So gingen nun die beiden Jünger wieder heim. 043 JOH 020 011 Maria aber stund am Grab, und weinte außen. Als sie nun weinte, bückte sie sich in das Grab, 043 JOH 020 012 Und sieht zwei Engel in weißen Kleidern sitzen, einen am Haupt, und einen bei den Füßen, wo der Leichnam Jesu gelegen war. 043 JOH 020 013 Und dieselben sagen ihr: Frau, warum weinst du? Sagt sie ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo man ihn hingelegt hat. 043 JOH 020 014 Als sie dieses sagte, wandte sie sich zurück, und sieht Jesus dastehen, und wußte nicht, daß es Jesus ist. 043 JOH 020 015 Jesus sagt ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? - Sie meint, es ist der Gärtner, und sagt ihm: Herr, wenn du ihn fortgetragen hast, so sage mir, wo du ihn hingelegt, so will ich ihn holen. 043 JOH 020 016 Sagt ihr Jesus: Maria! Sie wandte sich um, und sagte ihm auf Hebräisch: Rabbuni, das heißt: Lehrer! 043 JOH 020 017 Sagt ihr Jesus: Halte mich nicht fest, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater. Gehe aber hin zu meinen Brüdern, und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und euerm Vater, zu meinem Gott und euerm Gott. 043 JOH 020 018 Kommt Maria Magdalena, und verkündigt den Jüngern, daß sie den Herrn gesehen, und er ihr solches gesagt habe. 043 JOH 020 019 Als es nun Abend war an jenem ersten Tage der Woche, und die Türen verschlossen waren, wo die Jünger sich versammelt hatten, aus Furcht vor den Juden, kam Jesus, und stand in die Mitte, und sagt ihnen: Friede sei mit euch! 043 JOH 020 020 Und als er dies gesagt, zeigte er ihnen seine Hände und Seite. Da wurden die Jünger froh, als sie den Herrn sahen. 043 JOH 020 021 Da sprach Jesus abermal zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, sende auch ich euch. 043 JOH 020 022 Und als er dies gesagt hatte, hauchte er sie an, und sagt ihnen: Nehmet hin den heiligen Geist. 043 JOH 020 023 Welchen ihr die Sünden erlasset, denen sind sie erlassen, und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten. 043 JOH 020 024 Thomas aber, einer von den Zwölfen, der da Zwilling heißt, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. 043 JOH 020 025 Da sagen ihm die andern Jünger: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht sehe in seinen Händen die Nägelmale, und lege meine Hand in seine Seite, so werde ich nicht glauben. 043 JOH 020 026 Und nach acht Tagen waren seine Jünger wiederum drinnen, und Thomas bei ihnen. Kommt Jesus bei verschlossenen Türen, und stund in die Mitte, und sprach: Friede sei mit euch! 043 JOH 020 027 Dann sagt er dem Thomas: Reiche deinen Finger her, und siehe meine Hände, und reiche deine Hand her, und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig. 043 JOH 020 028 Thomas antwortete, und sagte ihm: Mein Herr und mein Gott! 043 JOH 020 029 Sagt ihm Jesus: Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Selig sind, die nicht sahen, und doch glaubten. 043 JOH 020 030 Zwar tat Jesus auch noch viele andere Zeichen vor seinen Jüngern, welche nicht geschrieben sind in diesem Buche. 043 JOH 020 031 Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubet, daß Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr, gläubig geworden, in seinem Namen ewiges Leben habet. 043 JOH 021 001 Darnach offenbarte sich Jesus abermals den Jüngern am See Tiberias. Er offenbarte sich aber also: 043 JOH 021 002 Es waren beisammen Simon Petrus und Thomas, der Zwilling heißt, und Nathanael von Kana in Galiläa, und die (Söhne) des Zebedäus und andere zwei von seinen Jüngern. 043 JOH 021 003 Sagt ihnen Simon Petrus: Ich gehe hin zu fischen. Sie sagten ihm: Wir gehen auch mit dir. Sie gingen hinaus, und stiegen alsbald in das Boot, und in jener Nacht fingen sie nichts. 043 JOH 021 004 Als es aber schon Morgen geworden war, stund Jesus am Ufer; die Jünger wußten jedoch nicht, daß es Jesus ist. 043 JOH 021 005 Da sagt ihnen Jesus: Kindlein, habt ihr nicht etwas Zukost? Sie antworteten ihm: Nein. 043 JOH 021 006 Er aber sagte ihnen: Werfet das Netz aus auf der rechten Seite des Schiffes, und ihr werdet finden. Da warfen sie es aus, und vermochten nicht mehr es zu ziehen vor der Menge der Fische. 043 JOH 021 007 Da sagt jener Jünger, welchen Jesus lieb hatte, zu Petrus: Es ist der Herr. Als Simon Petrus hörte, daß es der Herr ist, gürtete er den Überwurf um, denn er war nackt, und stürzte sich in den See. 043 JOH 021 008 Die andern Jünger aber kamen mit dem Boot, denn sie waren nicht weit vom Land, sondern gegen zweihundert Ellen weit, und zogen das Netz nach mit den Fischen. - 043 JOH 021 009 Als sie nun aufs Land gestiegen waren, sehen sie ein Kohlenfeuer am Boden, und Fische darauf gelegt, und Brot. 043 JOH 021 010 Jesus sagt ihnen: Bringet von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt. 043 JOH 021 011 Simon Petrus stieg ein, und zog das Netz ans Land, voll großer Fische, hundertunddreiundfünfzig, und obwohl es so viele waren, zerriß doch das Netz nicht. 043 JOH 021 012 Sagt ihnen Jesus: Kommet, und frühstücket. Keiner aber von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Da sie wußten, daß es der Herr sei. 043 JOH 021 013 Da kommt Jesus, und nimmt das Brot, und gibt es ihnen, und die Fische gleichfalls. 043 JOH 021 014 Das ist nun das drittemal, daß Jesus sich seinen Jüngern offenbarte, als er von den Toten auferstanden war. 043 JOH 021 015 Da sie nun gefrühstückt hatten, sagt Jesus zu Simon Petrus: Simon Jona, liebst du mich mehr als diese? Er sagt ihm: Ja, Herr, du weißt, daß ich dich lieb habe. Sagt er ihm: Weide meine Lämmer! 043 JOH 021 016 Sagt er ihm wieder, zum zweitenmal: Simon Jona, liebst du mich? Sagt er ihm: Ja, Herr, du weißt, daß ich dich lieb habe. Sagt er ihm: Hüte meine Schafe! 043 JOH 021 017 Sagt er ihm zum drittenmal: Simon Jona, hast du mich lieb? Da ward Petrus traurig, daß er zum drittenmal zu ihm sagte: Hast du mich lieb? Und sprach zu ihm: Herr, du weißt alles, du weißt, daß ich dich lieb habe. Sagt ihm Jesus: Weide meine Schafe. 043 JOH 021 018 Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, als du jünger warst, da gürtest du dich selbst, und wandeltest, wo du hin wolltest, wenn du aber alt bist, so wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten, und führen, wohin du nicht willst. 043 JOH 021 019 Dieses sagte er aber, um anzudeuten, mit welchem Tod er Gott verherrlichen würde. Und als er dies gesagt hatte, spricht er zu ihm: Folge mir nach! 043 JOH 021 020 Als sich aber Petrus umwandte, sieht er den Jünger, welchen Jesus lieb hatte, nachfolgen, denselben, der auch beim Abendmahl sich an die Brust Jesus gelegt hatte, und gesprochen: Herr, wer ist, der dich verrät? 043 JOH 021 021 Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was ist´s aber mit diesem? 043 JOH 021 022 Sagt ihm Jesus: Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach. 043 JOH 021 023 Da ging dieses Wort aus unter die Brüder: Jener Jünger stirbt nicht. Aber Jesus sagte ihm nicht, daß er nicht sterbe, sondern: Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? 043 JOH 021 024 Dieser ist der Jünger, der von diesen Dingen zeugt, und dieses geschrieben hat, und wir wissen, daß sein Zeugnis wahr ist. 043 JOH 021 025 Es sind aber auch noch viele andere Dinge, welche Jesus getan hat; wenn diese eins nach dem andern geschrieben würden, so achte ich, daß sogar die Welt die Bücher nicht fassen würde, die geschrieben würden.